Zusatzqualifikation in der Ausbildung

Kettensägenschein, Staplerschein, CAD-Kenntnisse – die Liste der Zusatzqualifikationen für Mädels und Jungs, die sie während ihrer Ausbildung erwerben können, ist lang. Aber welche Qualifikationen gibt es? Und welche Qualifikationen lohnen sich in welchem Ausbildungsberuf? Wir haben uns die Befähigungsnachweise für Azubis näher angeschaut!

Schon während deiner Ausbildung kannst du deinen Abschluss mit einer Zusatzqualifikation aufwerten.
Schon während deiner Ausbildung kannst du deinen Abschluss mit einer Zusatzqualifikation aufwerten. © DMEPhotography | Canva

Du willst das Sahnehäubchen auf deiner Ausbildung? Du möchtest später aus dem Vollen schöpfen und möglichst viele Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt haben? Eine Zusatzqualifikation in der Ausbildung ermöglicht dir genau das. Aber was versteht man unter „Zusatzqualifikation“? Unter diesem Namen finden sich sämtliche Fertigkeiten und Kompetenzen, die über die Mindestanforderung deines Ausbildungsberufes hinausgehen. Manchmal bezeichnen diese übergreifende Themengebiete, manchmal auch nur eine bestimmte Qualifikation. Außerdem gehört noch dazu, dass...

  • die Zusatzqualifikationen in der Ausbildung mindestens für 40 Stunden vermittelt worden sind.
  • sie sich an Mädels und Jungs richten, die eine staatlich anerkannte Ausbildung im dualen System nach Berufsbildungsgesetz bzw. Handwerksordnung absolvieren.
  • die Kompetenzen bereits während der Berufsausbildung oder spätestens ein Jahr nach deinem Abschluss erworben werden.
  • du im Anschluss an die Weiterbildung ein Zertifikat als Nachweis erhältst.

Wer bietet Zusatzqualifikationen an?

Falls du in deiner Ausbildung eine Zusatzqualifikation erwerben möchtest, solltest du dich an deinen Ausbildungsbetrieb oder an deine Berufsschule wenden. Dort findest du in der Regel ein vielfältiges Angebot aus Zusatzqualifikationen, welche für deine Berufswahl in Betracht kommen. Darüber hinaus sind auch Handwerkskammern sowie Industrie- und Handelskammern Anbieter solcher Befähigungsnachweise.

Gibt es Unterschiede bei den Qualifikationen?

Bei den Befähigungsnachweisen unterscheidet man zwischen berufsspezifischen oder berufsübergreifenden Qualifikationen. Berufsspezifische Nachweise beziehen sich auf einen bestimmten Beruf und können die Ausbildungen bedarfsorientiert ergänzen, während die berufsübergreifenden sich gleich an eine ganze Gruppe von Ausbildungsberufen richten.
Die Themenschwerpunkte sind:
  • Fremdsprachen und internationale Qualifikationen
  • Kaufmännischer Bereich und Betriebswirtschaft
  • Technik und Technologie
  • Tourismus und Gastronomie
  • Medien und Telekommunikation
  • Informationstechnologie: EDV und IT
  • Körperpflege und Gesundheit
  • Sonstige

Zusatzqualifikation: Beispiele

• Abitur bzw. Fachhochschulreife
• Ausbildung der Ausbilder
• CAD-Kenntnisse
• Europaassistent
• Europäischer Computerführerschein (ECDL)
• Europäisches Hotelmanagement
• Finanzmanagement und Finanzassistent
• Kettensägenschein/Motorsägenschein
• Körperpflege und Gesundheit
• LKW-Führerschein
• Sachkundeprüfung §34a
• Schweißerschein
• Staplerschein

Zusatzqualifikationen: Beispiele im Detail

Abitur bzw. Fachhochschulreife

Parallel zur Ausbildung lässt sich in der Regel immer ein höherer Bildungsabschluss in Form des Abiturs beziehungsweise der Fachhochschulreife erwerben. Üblicherweise umfasst dies mehrere Stunden pro Woche, die zusätzlich zu deinem Unterricht in der Berufsschule stattfinden. Ziehst du im Anschluss an deine Ausbildung ein Studium in Betracht, kann dir diese Zusatzqualifikation beim Erreichen dieses Ziels helfen.

Beginn

01.08.2024

Wir suchen Leidenschaft und Engagement

  • Attraktive Vergütung
  • Gesundheitsvorsorge
  • Hohe Übernahmequote
  • Heidelberger Volksbank eG
  • Heidelberg, Deutschland

Beginn

01.09.2024

  • Hohe Übernahmequote
  • Attraktive Vergütung
  • Flexible Arbeitszeiten

Beginn

05.08.2024

  • Altersvorsorge
  • Familiäres Arbeitsklima
  • Garantierte Übernahme
  • Clarios Germany GmbH & Co. KG
  • Hannover, Deutschland

Beginn

15.08.2024

  • Attraktive Vergütung
  • Garantierte Übernahme
  • Mitarbeiter-Vergünstigungen

Ausbildung der Ausbilder

Hinter jeder Ausbildung steckt viel Planung. In jedem Unternehmen sind die Ausbilder dafür zuständig, dass Azubis eine fundierte Ausbildung erhalten. Damit sie auch wissen, wie das geht, bietet die Industrie- und Handelskammer die „Ausbildung für Ausbilder“, kurz AdA, an. Mit dem sogenannten Ausbilderschein kannst du direkt im Anschluss an deine Ausbildung loslegen. Du prüfst die Voraussetzungen für sämtliche Ausbildungsberufe und planst den Ablauf der Lehrzeit. Zudem bist du bei Bewerbungsgesprächen mit potenziellen Auszubildenden dabei und bist für die sachgemäße Durchführung sowie den erfolgreichen Abschluss der Ausbildung zuständig.

CAD-Kenntnisse

Der moderne Hausbau: Was früher mühselig am Reißbrett gezeichnet wurde, geschieht heute oft am PC. Die Technologie dafür nennt man Computer-Aided Design, kurz CAD. In den entsprechenden Kursen beschäftigst du dich mit den Arbeitsmethoden in der Konstruktion, also dem Erzeugen und Verändern von geometrischen Elementen, dem Erstellen von Ansichten und dem Konstruieren von Modellen. Dieser Befähigungsnachweis ist für Bautechnische Assistenten und Architekten besonders wichtig, da sie sich einen Großteil ihrer Arbeitszeit mit solchen Aufgaben befassen.

Europaassistent

Unternehmen, die den globalen Markt erobern möchten, benötigen für diesen Schritt geeignete Fachkräfte, die sie dabei unterstützen. Mit der Zusatzqualifikation Europaassistent zeigst du, dass du dich mit dem europäischen Waren- und Wirtschaftsrecht bestens auskennst. Interkulturelle Kompetenz ist für dich kein Fremdwort und du erkennst die wirtschaftlichen Zusammenhänge zwischen dem Zielland der Expansion und deinem eigenen Land bis ins kleinste Detail. Du fragst dich, wo du diesen Nachweis bekommst? Zum Beispiel wird diese Zusatzqualifikation in der Ausbildung von der IHK (Industrie- und Handelskammer) ermöglicht. Damit werten junge Frauen und Männer ihren Abschluss als Bürokaufmann für Büromanagement oder Tourismuskaufmann ordentlich auf!

Europäischer Computerführerschein (ECDL)

Kenntnisse im EDV-Bereich werden immer wichtiger. Deswegen wurde der sogenannte Europäische Computerführerschein eingeführt. Diese Zusatzqualifikation in deiner Ausbildung macht dich fit in sämtlichen Bereichen des Computers: Textverarbeitung, Bildbearbeitung, Datenbanken, IT-Sicherheit, Datenschutz und und und. Innerhalb von 100 Unterrichtsstunden lernst du die Inhalte am PC, die für deinen Beruf besonders wichtig sind. Als Industriekaufmann mit dieser Zusatzqualifikation in der Ausbildung hast du gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt! Auch in weiteren kaufmännischen Ausbildungsberufen, zum Beispiel als Servicefachkraft für Dialogmarketing, kann der Abschluss durch diesen Nachweis aufgewertet werden.

Europäisches Hotelmanagement

Gäste sollen sich in Hotels und Restaurants immer wohlfühlen, ein guter Service ist für diese Betriebe überlebensnotwendig. Egal, ob an der Rezeption, am Telefon oder per E-Mail: Berufsbezogenes Englisch ist in den Bereichen mit viel Kundenkontakt ein absolutes Muss. Beim Kurs „Europäisches Hotelmanagement“ kommen noch spezielle Programme und Fertigkeiten am Computer hinzu, die den Alltag in der Gastronomie und Hotellerie einfacher machen. Mit dieser Zusatzqualifikation im Lebenslauf sind Hotelfachleute, Hotelkaufleute und Restaurantfachleute gut bedient!

Finanzmanagement und Finanzassistent

Auch im Finanzwesen existieren Befähigungsnachweise, die dir bei deiner Traumkarriere auf die Sprünge helfen! Du wünschst dir die Ausbildung zum Bankkaufmann mit der Zusatzqualifikation Finanzassistent? Kein Problem! Wie in der Zusatzqualifikation „Finanzmanagement“ lernst du dabei den sogenannten Bereich Allfinanz kennen, das heißt Bausparwesen, Versicherungen und Immobilien. Darüber weißt du als Finanzassistent bzw. Finanzmanager alles über Steuerrecht, die Einkommenssteuer und die Vermögenssteuer. Auch Wirtschaftsenglisch wird Teil deiner Ausbildung sein.

Kettensägenschein/Motorsägenschein

Die Arbeit mit gefährlichen Werkzeugen erfordert oftmals auch einen „Führerschein“. Auch wenn jeder im Privaten eine Kettensäge kaufen und bedienen darf, so ist der gewerbliche Umgang mit diesem Werkzeug in der Regel nur mit einem Nachweis erlaubt. Zu den Seminarinhalten gehören zum Beispiel die Unfallverhütung, die Schutzkleidung, Schneidübungen im Wald sowie das Ketteschärfen. Diese Zusatzqualifikation ist besonders für den Forstwirt sowie den Gärtner wichtig.

Körperpflege und Gesundheit

Die Branche der Körperpflege winkt mit zahlreichen Schulungen und Zusatzqualifikationen für ihre Azubis. Friseure bieten zum Beispiel heutzutage ein umfangreiches Angebot an Haarstyling, Make-Up und Nageldesign an. Diese Fertigkeiten haben sie zuvor in einer Kosmetikschulung gelernt. Mit einer Weiterbildung im Bereich Zweithaar lernen Friseure, wie sie unter anderem Perücken oder Toupets anfertigen und richtig anpassen.
Im medizinischen Bereich ist eine Ausbildung mit Zusatzqualifikation ein guter Start ins Berufsleben. Mädels und Jungs, die als medizinische Fachangestellte arbeiten, können beispielsweise Fertigkeiten im Gebiet der hormonellen Störungen und des Nervensystems erlangen. Auch für zahnmedizinische Fachangestellte gibt es während der Ausbildung bereits Weiterbildungsoptionen, zum Beispiel für die Herstellung von sogenannten Provisorien, also Übergangslösungen für Kronen, Inlays oder Brücken.
Eine Zusatzqualifikation in der Pflege kann ebenfalls während der Ausbildung erworben werden. Dazu gehören zum Beispiel Produktschulungen zu medizinischen Geräten und Artikeln aus Sanitätshäusern, beispielsweise Rollatoren, Rollstühle oder orthopädische Bandagen. Diese Seminare eigenen sich beispielsweise für Pflegefachkräfte.

LKW-Führerschein

Ohne sie sähe die Versorgung mit Lebensmitteln wohl sehr düster aus: Berufskraftfahrer sind von den Straßen Deutschlands nicht wegzudenken. Der LKW-Führerschein (Klasse C bzw. CE) ist für diesen Beruf unbedingt erforderlich, deswegen ist dieser auch fester Bestandteil der Ausbildung. Den LKW-Führerschein kannst du ebenso als Fachkraft für Agrarservice gebrauchen. Das Fahren von speziellen Landmaschinen wie Treckern oder Mähdreschern erfordert darüber hinaus die Führerscheinklassen T oder L. Auch in der Feuerwehr und bei Werkfeuerwehren ist ein Führerschein der Klasse C bzw. CE notwendig, um große Löschfahrzeuge fahren zu dürfen.

Sachkundeprüfung §34a

Die Sachkundeprüfung §34a wird auch Sicherheitsschein genannt. Bei dieser Qualifikation wirst du in sämtlichen Themenbereichen im Hinblick auf Recht und Sicherheit unterrichtet. Neben der Gewerbeordnung umfasst dies auch das Straf- und Strafverfahrensrecht, den Umgang mit Verteidigungswaffen und die Sicherheitstechnik. Im Anschluss an die Prüfung bekommst du den Sicherheitsschein und übernimmst als Fachkraft für Schutz und Sicherheit oder Security den Objektschutz von Gebäuden oder den Sicherheitsdienst bei Events.

Schweißerschein

Es gibt mehrere Zertifikate, die dir den sachgerechten Umgang beim Schweißverfahren bescheinigen. Diese unterscheiden sich nach den Einsatzbereichen KFZ-Bereich, Stahlbau oder Maschinenbau. Für jeden Themenbereich, beispielsweise das Metall-Inertgas-Schweißen oder das Gasschweißen, muss eine separate Prüfung abgelegt werden. Diese Zusatzqualifikationen könnte dir unter anderem in den Ausbildungsberufen Schlosser oder Metallbauer nützlich sein.

Staplerschein

Sie sind aus Unternehmen mit größeren Lagerhallen nicht mehr wegzudenken: Gabelstapler. Diese gehören zu den Flurförderzeugen und erleichtern den Transport von Paletten, schweren Gütern sowie die Bedienung der Lagerregale. Innerhalb von 40 Unterrichtsstunden lernst du Inhalte der Arbeitssicherheit, der Gewichtsberechnung sowie der Bedienung. Dieser Lehrgang verbindet also theoretische und praktische Inhalte. Diese Zusatzqualifikation während der Ausbildung ist für eine Fachkraft für Hafenlogistik, den Fachlageristen oder eine Fachkraft für Lagerlogistik existenziell.

Fazit

Insbesondere in einer Bewerbung sind Zusatzqualifikationen gern gesehen. Zudem helfen sie dir bei Gehaltsverhandlungen. Denk also definitiv daran, deine Weiterbildung während der Ausbildung auch im Lebenslauf zu nennen, wenn du dich später einmal bei einem anderen Unternehmen bewirbst. Deine Teilnahmebescheinigungen bzw. Zertifikate solltest du stets gut abheften, damit du diese bei späteren Bewerbungen schnell zur Hand hast und deinen Anlagen hinzufügen kannst.

Du möchtest noch weitere Beispiele für Zusatzqualifikationen oder einen Befähigungsnachweis für deinen spezifischen Ausbildungsberuf finden? Weitere Informationen über Zusatzqualifikationen findest du unter dem Namen Ausbildung Plus auf den Seiten des Bundesinstituts für Berufsbildung.

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