Bildungsweg:
Duale Ausbildung
Schulabschluss:
Realschulabschluss / Mittlere Reife
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Arbeitsbedingungen
Kompetenzen
Ausbildungs- und Einstiegsgehalt
1. Jahr 1.150 € | |
---|---|
2. Jahr 1.250 € | |
3. Jahr 1.350 € | |
Einstieg 2.900 € |
Infos zum Beruf
Als Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann hast du einen anspruchsvollen und vor allem unverzichtbaren Job in der Gesellschaft, denn ohne dich wäre die Pflege von Patientinnen und Patienten in Krankenhäusern, Altenheimen, Kinderhospizen und Tagespflegeeinrichtungen nicht möglich. Damit du optimal auf die jeweilige Patientengruppe eingestellt bist, gibt es in der Ausbildung zur Pflegefachkraft drei Aufgabenschwerpunkte, von denen du im dritten Ausbildungsjahr einen wählen musst: Krankenpflege, Kinderkrankenpflege oder Altenpflege.
Wenn du dich für die Richtung Gesundheits- und Krankenpflege entschieden hast, gehst du den klassischen Weg als Krankenschwester oder Krankenpfleger, wie Pflegefachkräfte umgangssprachlich auch genannt werden. Du bist dafür zuständig, ärztlich verordnete Maßnahmen zur Behandlung von Erkrankten durchzuführen und hältst mit den Ärztinnen und Ärzten regelmäßig Rücksprachen zum Gesundheitszustand deiner Schützlinge.
Als Kinderkrankenschwester bzw. Kinderkrankenpfleger bist du für Säuglinge, Kinder und Jugendliche zuständig. Auch in Kinderkrankenhäusern arbeitest du sehr eng mit den zuständigen Ärztinnen und Ärzten zusammen und führst nach Anweisung die Maßnahmen zur Behandlung deiner kleinen Patienten durch.
Als Altenpflegerin bzw. Altenpfleger kümmerst du dich um die Pflegebedürftigen, die du bei der Bewältigung ihres Alltags unterstützt und begleitest. Dabei gehst du vor allem auf ihre individuellen Bedürfnisse ein.
Pflege und medizinische Versorgung:
Du arbeitest mit Ärztinnen und Ärzten zusammen, führst ärztlich verordnete Maßnahmen zur Behandlung durch, bereitest Erkrankte auf operative, therapeutische oder diagnostische Maßnahmen vor, verabreichst Infusionen, nimmst Blut ab und hilfst bei der Körperpflege.
Ansprechpartner:
Du betreust Patientinnen sowie Patienten und berätst sie zu gesundheitsförderlichem Verhalten.
Organisation und Verwaltung:
Du organisierst die Pflegeplanung, schreibst Pflegeprotokolle und -berichte, verwaltest Medikamente und führst Abrechnungs- und Verwaltungsarbeiten durch.
Hinweis: Je nach gewähltem Schwerpunkt kommen weitere spezifische Tätigkeiten der Kinderkrankenpflege oder Altenpflege hinzu.
Damit du die Werte der Patientinnen und Patienten auch gut im Auge behalten kannst, nimmst du Blut ab und schickst dieses zur Untersuchung ins Labor. Ein Patient hat zum Beispiel erhöhte Entzündungswerte und braucht dringend eine Infusion mit dem passenden Medikament? Kein Problem, gekonnt legst du nach ärztlicher Anweisung den Infusionszugang und klärst ihn über die Medikation auf. Im nächsten Zimmer wartet eine nervöse Patientin auf ihre erste Operation. Du fährst mit ihr in den OP-Raum, bereitest sie auf den operativen Eingriff vor, redest ihr gut zu und beantwortest alle wichtigen Fragen. Während der OP stehst du dem behandelnden Chirurgen zur Seite und assistierst ihm bei dem Eingriff. Abschließend kümmerst du dich um die Formalitäten, schreibst die Pflegeberichte und übergibst alle Informationen an deine Kolleginnen und Kollegen, bevor du in deinen wohlverdienten Feierabend gehen kannst.
Während du Herrn Schmidt insbesondere bei der Körperpflege und der richtigen Einnahme seiner Parkinson-Medikamente unterstützen musst, ist Frau Schwarz noch sehr agil, benötigt aber Unterstützung beim Einkauf und bei Arztbesuchen. Um ein bisschen Abwechslung in den Alltag zu bringen und die Senioren immer wieder zu neuen und sinnvollen Aktivitäten zu motivieren, organisierst du zudem regelmäßig Nachmittagsveranstaltungen, zu denen alle zusammenkommen und sich einbringen können.
Insbesondere bei Berufen mit Kindern ist eine ordentliche Portion Empathie gefragt, denn für sie ist es besonders schlimm, unter fremden Menschen und dazu noch weit weg von zu Hause zu sein. Während du am Vormittag also der kleinen Laura ihren Verband wechselst, Ben auf seine OP vorbereitest und ihm spielerisch erklärst, was dabei gemacht wird, kontrollierst du am Nachmittag den Gesundheitszustand der Kinder im Krankenhaus. Du misst ihren Blutdruck, nimmst bei Bedarf Blut ab und machst immer wieder einen Witz, um sie zum Lachen zu bringen. Zwischendrin kümmerst du dich um die Säuglinge, indem du sie wickelst und fütterst und darauf achtest, dass ihr Zustand nicht in den kritischen Bereich fällt.
Als Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann kannst du sowohl in Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Pflegediensten, aber auch in Altenheimen, Wohnheimen für Menschen mit Behinderung oder in Arztpraxen arbeiten. Pflegekräfte werden überall dringend gebraucht!
Voraussetzungen
Du kannst dir nichts anderes vorstellen, als in der Pflege zu arbeiten? Pflegefachkräfte werden dringend gesucht, aber nicht jeder ist für diesen Beruf geboren. Um die Ausbildung erfolgreich zu absolvieren und Spaß an deiner Arbeit als Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann zu haben, solltest du besonders folgende Kompetenzen mitbringen:
Empathie:
Wenn du dich in die Lage deiner Patientinnen und Patienten hineinversetzen kannst, baust du Vertrauen auf. Du hörst zum Beispiel einem älteren Mann zu, der durch eine schwere Krankheit verängstigt ist. Indem du ihm zuhörst, seine Sorgen ernst nimmst und ihm mitfühlend zur Seite stehst, hilfst du ihm bei seiner Genesung.
Belastbarkeit:
In der Pflege wirst du oft mit herausfordernden Situationen konfrontiert. Deine Fähigkeit, diesen Belastungen standzuhalten, ermöglicht es dir, auch in schwierigen Momenten schnell und ruhig zu handeln.
Geduld:
In der Pflege ist Geduld oft der Schlüssel, um schwierige Situationen zu meistern. Das Aufstehen aus dem Bett oder der gemeinsame Weg zur Toilette kann auch mal etwas länger dauern. Mit Geduld und Freundlichkeit unterstützt du deine Patientinnen und Patienten in diesen hilflosen Situationen.
Verantwortungsbewusstsein:
Als Pflegefachkraft trägst du eine große Verantwortung für die Gesundheit und das Wohl deiner Patienten. Deine Sorgfalt und dein Verantwortungsbewusstsein können schwerwiegende Fehler verhindern und das Wohl der Patientinnen und Patienten sichern.
Stressresistenz:
In stressigen Situationen musst du in der Lage sein, ruhig und fokussiert zu bleiben, um schnelle und richtige Entscheidungen zu treffen. Deine Stressresistenz erlaubt es dir, in einer hektischen Situation einen klaren Kopf zu bewahren, die richtigen Prioritäten zu setzen und so zu arbeiten, dass alle die nötige Hilfe erhalten.
Die genauen Voraussetzungen für die Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann kannst du im §11 des Pflegeberufegesetzes nachlesen. So solltest du entweder einen Realschulabschluss oder einen Hauptschulabschluss mitbringen sowie berufliche Vorkenntnisse vorweisen können. Diese kannst du beispielsweise während einer zweijährigen Berufsausbildung zum Altenpflegehelfer erlangen.
Ablauf und Inhalte
Die Ausbildung als Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann ist die generalistische Ausbildung in der Pflege, die seit 2020 in Kraft ist. Sie vereint die bisherigen Berufsausbildungen Altenpfleger, Gesundheits- und Krankenpfleger sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger. Alle angehenden Pflegekräfte werden in den ersten zwei Lehrjahren gemeinsam unterrichtet und absolvieren zusammen die Zwischenprüfung. Im dritten Lehrjahr kannst du dich dann entscheiden, ob du die generalistische Pflegeausbildung fortsetzen möchtest (früher die Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger) oder dich auf die Bereiche
spezialisieren möchtest. Es gibt somit weiterhin Berufsabschlüsse mit unterschiedlichen Ausrichtungen.
Da es sich bei der Pflegeausbildung um eine duale Ausbildung handelt, wirst du deine Ausbildungszeit sowohl in der Berufsschule als auch im Ausbildungsbetrieb verbringen. Das Pflegeberufegesetz sieht insgesamt mindestens 2.100 Stunden Theorieunterricht in der Berufsschule und mindestens 2.500 Stunden Praxis im Ausbildungsbetrieb vor.
Deine Abschlussprüfung umfasst jeweils einen schriftlichen, mündlichen und praktischen Teil. Den schriftlichen und mündlichen Teil der Prüfung legst du an der Pflegeschule ab, an der du die Ausbildung abschließt.
Solltest du eine der Prüfungen nicht bestehen, kannst du diese einmalig wiederholen.
Anatomie/Physiologie:
Verständnis der Struktur und Funktion des menschlichen Körpers
Krankheitslehre und -pflege:
Verschiedene Krankheitsbilder erkennen und pflegen
Recht:
Vermittlung von rechtlichen Grundlagen, die in der Pflege relevant sind, wie Patientenrechte, Haftungsfragen, Schweigepflicht und ethische Richtlinien
Medikamentenlehre:
Richtiges Dosieren, Verabreichen und Überwachen von Medikamentenwirkungen
Pflegetheorie und Pflegewissenschaft:
Anwendung theoretischer Modelle und wissenschaftlicher Erkenntnisse in der Pflegepraxis
Grund- und Behandlungspflege:
Durchführung von grundlegenden Pflegemaßnahmen wie Körperpflege, Mobilisation, Ernährung und Hygiene sowie Durchführung von ärztlich angeordneten Maßnahmen wie Medikamentengabe, Wundversorgung und Vitalzeichenkontrolle
Pflegedokumentation und -planung:
Erlernen der Dokumentation von Pflegeprozessen, Erstellung von Pflegeplänen und die regelmäßige Auswertung und Anpassung dieser Pläne anhand des Gesundheitszustands des Patienten
Kommunikation und Betreuung:
Führen von Gesprächen zur Beratung, Anleitung und Unterstützung der Patienten
Hygienemanagement:
Erlernen und Umsetzen von Hygienestandards zur Vermeidung von Infektionen, einschließlich der Desinfektion von Geräten, der richtigen Handhygiene und der Pflege in isolierten Bereichen
Organisatorische Aufgaben:
Planung und Organisation des Pflegealltags, einschließlich der Koordination von Terminen, der Bestellung von Pflege- und Verbrauchsmaterialien sowie der Verwaltung von Patientenakten
Während der Ausbildung als Pflegefachmann / Pflegefachfrau kannst du mit folgenden Ausbildungsvergütungen rechnen:
Du möchtest gerne mehr erfahren? Hier geht es zur Pflegefachmann / Pflegefachfrau Gehaltsseite.
Karriere
Wenn du nach deiner Pflegefachmann-Ausbildung noch weiterlernen und dich fortbilden möchtest, hast du im Pflegebereich besonders viele Möglichkeiten, neue Positionen zu erlangen:
Pflegedienstleiter/in:
Leitung und Organisation eines gesamten Pflegedienstes, inklusive Personalführung, Budgetverwaltung und Sicherstellung der Pflegequalität
Stationsleiter/in:
Führung und Koordination einer Station in einer Klinik oder Pflegeeinrichtung, Verantwortung für die Organisation der Pflegeabläufe und Personalplanung
Fachwirt/in im Gesundheits- und Sozialwesen:
Übernahme von Managementaufgaben im Gesundheits- und Sozialbereich, z. B. in der Planung, Organisation und Qualitätssicherung von pflegerischen und sozialen Dienstleistungen
Betriebswirt/in im Gesundheitswesen:
Management und betriebswirtschaftliche Steuerung von Gesundheitseinrichtungen, einschließlich Kosten- und Personalmanagement sowie der Optimierung von Abläufen
Verschiedene Seminare:
Mögliche Themen: Altenbetreuung und -pflege, Ambulante Pflege, Palliativpflege (Pflege am Lebensende eines schwer erkrankten Menschen), Schmerztherapie oder Sterbebegleitung
Es ist überall zu hören: Zu wenige Menschen arbeiten in der Pflege. Dabei ist gutes Pflegepersonal so wichtig für unsere Zukunft! Das bedeutet gleichzeitig, dass deine Berufsaussichten sehr gut sind, denn überall wird nach Pflegefachfrauen und Pflegefachmännern gesucht. Außerdem gilt der Beruf als krisensicher, da Pflege auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten unverzichtbar ist.
Als Pflegefachmann / Pflegefachfrau kannst du nach deiner Ausbildung mit einem Einstiegsgehalt von 2.900 EUR rechnen.
Du möchtest gerne mehr erfahren?
Hier geht es zur Pflegefachmann / Pflegefachfrau Gehaltsseite.
Bewerbung
Eine gute Bewerbung ist das A und O, um für die Pflegeausbildung angenommen zu werden. Zu deinen Bewerbungsunterlagen gehören klassischerweise das Anschreiben und der Lebenslauf. Insbesondere beim Anschreiben deiner Bewerbung als Pflegefachfrau oder Pflegefachmann ist Individualität gefragt, denn Massenbewerbungen sind ein No-Go!
Am wichtigsten ist jedoch, dass du mit deiner Persönlichkeit überzeugst, denn neben dem medizinischen Aspekt ist Pflege vor allem ein sozialer Beruf!
Zum Bewerbungsgespräch als Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann solltest du ein gepflegtes, professionelles und gleichzeitig bequemes Outfit wählen. Hier ein paar Tipps:
Der Beruf Pflegefachmann / Pflegefachfrau passt gut zu dir, wenn ...
Der Beruf Pflegefachmann / Pflegefachfrau passt weniger zu dir, wenn ...
Welches ist der kleinste Knochen im Körper eines Menschen?
Der kleinste Knochen im menschlichen Körper ist mit drei Millimetern der Steigbügel, der sich zusammen mit Hammer und Amboss im Ohr befindet.
Was versteht man unter Brückenpflege?
Die Brückenpflege ist ein Teil der Krebsnachsorge und regelt die Organisation der häuslichen Versorgung von Krebspatienten im Anschluss an die stationäre Behandlung.
Wie hoch ist der optimale Blutdruck?
Ein Blutdruck von 120 zu 80 ist für Erwachsene optimal. Wenn der Blutdruck regelmäßig über Werten von 140 zu 90 liegt, spricht man von Bluthochdruck.
Ergebnis
Frage(n) richtig - Versuche es erst mal mit einem Praktikum, um dir selbst einen ersten Eindruck vom Beruf zu verschaffen.
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