Deine Aufgaben als Erzieherin auf einen Blick
- Fördern von Kindern, Jugendlichen und Menschen mit Behinderungen
- Planung und Organisation des Alltags in Kindergärten, Jugendzentren und betreuten Einrichtungen
- Betreuung und Unterhaltung von Kindern durch Spiele, Aktivitäten oder Ausflüge
- Beobachten und Analysieren des Verhaltens, um eine gute Erziehung zu ermöglichen
Deine Aufgaben als Erzieherin im Detail
Du liebst es, dich mit Kindern, Jugendlichen und Menschen mit Behinderung zu beschäftigen, hast immer ein offenes Ohr und kannst dich selbst fürs Spielen, Musizieren und Basteln begeistern? All das macht dich als Erzieherin aus. Neben den spielerischen Tätigkeiten bist du in dem Berufsbild zuständig für die Organisation und Planung von Aktivitäten, für die Beschaffung von Materialien und es ist auch deine Aufgabe, das Verhalten der Kinder oder Jugendlichen zu beobachten und zu dokumentieren, um eine gute Erziehung zu ermöglichen. Hierzu zählen auch Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit Behinderung, denn Inklusion - also das Recht eines jeden Menschen auf Teilhabe am gesellschaftlichen Leben - ist in Deutschland festgeschrieben. Das alles machst du natürlich nicht ganz allein, sondern stehst in ständigem Kontakt mit deinem Team, den Eltern und ggf. auch mit dem Jugendamt oder Schulen. Wie du bereits merkst, ist der Beruf sehr vielseitig.
Arbeitsalltag im Kindergarten
Am Morgen
Es ist 7 Uhr. Du hast heute Frühschicht und erwartest die ersten Kinder deiner Gruppe. Ah – da kommt schon Mia an der Hand ihres Papas. Ihre Müdigkeit ist schnell vergangen, als du ihr erzählst, dass ihr euch heute mit Fingerfarbe so richtig schmutzig machen dürft, denn auch das gehört zu dem Beruf der Erzieherin. An deiner Hand ist der Abschied von Papa nur noch halb so schwer und da kommen ja auch schon die nächsten Kinder. Während sie anfangen zu spielen, triffst du dich mit deinen Kollegen und besprichst den Tag. Hast du alle Materialien dabei, die du für die Fingerfarben-Aktion brauchst? Im Stuhlkreis begrüßt du die Kinder und übst mit ihnen einen kleinen Kanon ein. Das klappt ja schon ganz gut. Aber warum möchte Lukas nicht mitmachen? In einer ruhigen Minute setzt du dich mit ihm zusammen und fragst, ob ihn heute irgendwas bedrückt. Deine Kollegen sind mittlerweile mit ein paar Kindern draußen.
Die Pause
Du hast Frühstückspause – aber nicht alleine. Einen Teil deiner Essenspause verbringst du mit den Kindern. "Piep piep piep, wir haben uns alle lieb und wünschen guten Appetit!". Die meisten Kinder können ihr Butterbrot alleine essen, doch weil du auch einzelne Kinder mit Behinderungen in deiner Gruppe hast, hilfst du ihnen selbstverständlich, wenn sie alleine nicht weiterkommen.
Die Mittagszeit
Gerade als du deine Fingerfarben zusammensuchen und die Kinder zusammentrommeln willst, kommt Juliane weinend auf dich zugelaufen, weil Jonas sie geschubst hat. Kein Problem – das ist schnell gelöst! Ruck Zuck haben die beiden sich wieder vertragen und sitzen sogar nebeneinander, während sie ihre Kreativität mit den Fingerfarben zum Ausdruck bringen. Über den Nachmittag verteilt werden die Kinder abgeholt. Du bist natürlich immer dabei, beantwortest Fragen der Eltern und berichtest ihnen von den neuesten Entwicklungen ihrer Schützlinge. Im Anschluss machst du mit deinen Kollegen in den Gruppenräumen wieder Klarschiff und ihr zieht Bilanz über den heutigen Tag.
Arbeitsalltag im Jugendzentrum
Vorbereitung
Noch ist es ruhig und leer, als du die letzten Vorbereitungen triffst. Getränke werden bereitgestellt, Stühle zurechtgerückt und noch schnell eine Teambesprechung bevor die ersten Kinder und Jugendlichen eintrudeln. Am Vormittag hast du bereits einige Telefonate mit Eltern, Schulen und dem Jugendamt getätigt.
Betreuung
Im Laufe des Nachmittags füllt sich der Raum mit Leben. Während deine Kollegen mit den Jugendlichen schon eine Runde Billard spielen, leitest du die Hausaufgabenbetreuung für die Grundschüler in einem separaten Raum. Danach treffen sich alle im großen Raum. Du und dein Team habt nämlich einen Workshop zum Thema „Selbstverteidigung“ vorbereitet. Die Jugendlichen bekommen von einem eingeladenen Kampfsportler ein paar wichtige Tipps und Tricks. In der Zwischenzeit entzündest du schon mal das Lagerfeuer für das anschließende Stockbrot-Backen.
Arbeit in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung
Egal, in welcher Art von Einrichtung du als Erzieher arbeitest, ob Kindertagesstätte oder Jugendzentrum, die Arbeit mit Kindern- und Jugendlichen mit Behinderung gehört zu deinem Arbeitsalltag dazu. Du hast jedoch auch die Möglichkeit, dich ganz bewusst auf die Arbeit mit Menschen mit Behinderung sowie dessen Erziehung zu konzentrieren und in einer Teil- oder Vollzeiteinrichtung für Menschen mit Behinderung zu arbeiten.
Dort arbeitest du mit Kindern, Jugendlichen und (jungen) Erwachsenen, die beispielsweise an Autismus, Aufmerksamkeits- oder Hyperaktivitätsstörungen, Bindungsstörungen, Esstörungen, Posttraumatischen Belastungsstörungen, Sprachbeeinträchtigungen oder sonstigen emotionalen, sozialen oder auch körperlichen Störungen leiden. Bei der Arbeit mit behinderten Menschen musst du mehr leisten, als dich nur in deren Sichtweise hineinversetzen. Wichtig ist, dass du Toleranz mitbringst und die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen als vollwertige Menschen ansiehst, die lediglich besondere Bedürfnisse haben. Als Erzieher gehst du auf die individuellen Bedürfnisse eines jeden deiner Schützlinge ein, beobachtest unter anderem ihre psychische und körperliche Entwicklung und überlegst dir, wie du jeden einzelnen von ihnen am besten fördern kannst. Du hast stets das Ziel vor Augen, den Menschen durch deine Betreuung und individuelle Förderung eine Lebensperspektive zu eröffnen und ein Teilhaben am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.