Praktika – alles Wichtige rund ums Praktikum

Praktikum ist nicht gleich Praktikum. Wir stellen dir die unterschiedlichen Arten der Praktika vor und ob du einen Anspruch auf eine Vergütung während deines Praktikums hast.

Was versteht man unter einem Praktikum?

Wie die Bezeichnung schon sagt, hat ein Praktikum etwas mit Praxis zu tun: Während eines Praktikums sammelst du praktische Erfahrungen, bekommst einen Einblick in einen oder mehrere Berufe und lernst den Arbeitsalltag im Unternehmen kennen. Gelegenheiten, als Schüler, Azubi oder Student ein Praktikum zu absolvieren, gibt es viele. Gut zu wissen: Einige dieser Praktika sind Pflicht, andere wiederum freiwillig.

Schülerpraktikum

An vielen Schulen steht in den Abschlussklassen ein Berufsorientierungspraktikum auf dem Plan. Informiere dich über die verschiedenen Arten eines Schülerpraktikums.

Auslandspraktikum

Nach dem Abi etwas von der Welt sehen? Diesen Wunsch kannst du dir mit einem Auslandspraktikum erfüllen! Du sammelst praktische Erfahrungen, lernst Kulturen kennen und verbesserst deine Fremdsprachenkenntnisse.

Praktikum für das Studium

In vielen Studienordnungen sind Pflichtpraktika oder Praxissemester vorgesehen, die du während des Studiums absolvierst. Falls nicht, kannst du während der Semesterferien ein freiwilliges Praktikum machen.

Arten von Praktika

Das Ziel eines Praktikums ist es, dich auf die Arbeitswelt vorzubereiten und unterschiedliche Berufe kennenzulernen. Doch Praktikum ist nicht gleich Praktikum! Hier wird grundsätzlich zwischen zwei Arten unterschieden: freiwilliges Praktikum und Pflichtpraktikum.

Was ist ein freiwilliges Praktikum?

Ein freiwilliges Praktikum basiert auf deiner eigenen Motivation, um neue Berufe und Unternehmen kennenzulernen. Du suchst dir selbst den besten Zeitpunkt für dein freiwilliges Praktikum aus, das du voraussichtlich in den Ferien bzw. Semesterferien absolvieren wirst. Da du keine Vorgaben von der Schule oder Hochschule beachten musst, wird deine Arbeit auch rechtlich als freiwillig eingestuft und du bist ein normaler Arbeitnehmer im Unternehmen.

Bei einem freiwilligen Praktikum hast du ein Recht auf einen Praktikumsvertrag, der Vergütung, Dauer, Urlaub und Arbeitszeiten schriftlich festhält. Am Ende hast du auch ein Anrecht auf ein Praktikumszeugnis.

Beispiele für freiwillige Praktika:

  • Schülerpraktikum in den Ferien: Gerade in der Berufsorientierung bist du dir noch nicht sicher, welcher Beruf zu dir passt. Die Ferien eignen sich hierzu bestens, um verschiedene Berufe und deren Tätigkeiten kennenzulernen. Dabei kannst du selbst bestimmen, ob du deine kompletten Ferien für ein freiwilliges Praktikum opfern möchtest, oder nur einen Teil.
  • Studentenpraktikum während eines Urlaubssemesters: Viele Unternehmen schreiben ihre Praktikumsplätze für Studenten für drei Monate oder länger aus – wenn die Semesterferien dies nicht hergeben, können Studenten ein Urlaubssemester einreichen, um ein längeres Praktikum machen zu können.
  • Auslandspraktikum: Wer ein Praktikum im Ausland machen möchte, sollte dafür mindestens drei Monate Zeit mitbringen, denn für kürzere Zeiträume stellen Unternehmen nur selten Praktikanten ein. Günstige Zeitpunkte für ein Auslandspraktikum sind nach Beendigung der Schule, bevor du eine Ausbildung oder ein Studium beginnst, oder während eines Urlaubssemesters.

Bei einem freiwilligen Praktikum wird ein Gehalt von dem Unternehmen ausgezahlt.

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Gehalt im Praktikum

Wird man im Praktikum bezahlt? Gibt es für Praktikanten auch einen Mindestlohn? Informiere dich über die Höhe der Vergütung während deines Praktikums.

Gehalt im Praktikum

Was ist ein Pflichtpraktikum?

Ein Pflichtpraktikum wird von der Schule oder von deiner Hochschule vorgegeben. Meistens ist der Zeitraum für dein Pflichtpraktikum bereits festgelegt, sodass du in den Bewerbungsunterlagen einen konkreten Termin nennen kannst und die Unternehmen besser planen können.

Als Student eignet man sich sehr viel theoretisches Wissen an den Hochschulen an. Um dieses Wissen auch in der Praxis anzuwenden, sind in einigen Studienordnungen Pflichtpraktika als fester Bestandteil verankert. Das Pflichtpraktikum ist in vielen Studiengängen vorgeschrieben, um am Ende des Studiums das Abschlusszeugnis zu erhalten.

Beispiele für ein Pflichtpraktikum

  • Pflichtpraktikum im Studium: Pflichtpraktika während der Studienzeit dauern in der Regel zwischen einem und drei Monaten und sind ein fester Bestandteil der Studienordnung.
  • Praxissemester während des Studiums: Praxissemester dauern – wie der Name vermuten lässt - bis zu sechs Monate und finden meist in der zweiten Hälfte des Studiums statt. Oftmals ist es möglich, das Praxissemester auch im Ausland zu absolvieren.

Lasse deine Stärken und Schwächen einschätzen

Finde heraus, wo deine Stärken und Schwächen liegen, wie deine Eltern und Freunde dich einschätzen und erfahre, welche Berufe perfekt zu dir passen.

Stärken-Check starten

Bewerbung für ein Praktikum

Egal an welchem Punkt du dich in deiner schulischen oder beruflichen Laufbahn befindest: Jedes Praktikum ist eine wertvolle Erfahrung, mit der du später in deiner Bewerbung punkten kannst. Ein weiterer Vorteil: Gerade bei Top-Unternehmen, in die man als Schüler oder Absolvent nur schwer hineinkommt, ist ein Praktikum eine gute Möglichkeit, einen Fuß in die Tür zu bekommen.

Soft Skills

Welche Eigenschaften zählen zu den sogenannten Tugenden? Erfahre, wie du sie im Bewerbungsprozess nutzen kannst.

Bewerbung

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Vorstellungsgespräch

Eine gute Vorbereitung ist das A und O! Informiere dich über mögliche Fragen im Vorstellungsgespräch und wie du am besten punktest.

Gute Gründe für ein Praktikum

Orientierung nach dem Schulabschluss

Wenn du deinen Schulabschluss schon gemacht hast bzw. kurz vor dem Schulabschluss stehst, aber noch gar nicht weißt, was du nach der Schule machen sollst, ist ein Praktikum eine gute Möglichkeit, dir Orientierung zu verschaffen. Hierbei hast du ausreichend Zeit, um einen Beruf von allen Seiten zu entdecken. Du lernst das Unternehmen und seine Abläufe kennen, kannst den Mitarbeitern und Azubis alle möglichen Fragen zu ihrer Arbeit stellen und bekommst einen Eindruck vom Betriebsklima. Gerade, wenn du dir nicht sicher bist, ob ein bestimmter Job passend für dich ist, ist ein Praktikum eine gute Alternative zum direkten Ausbildungsstart.

Wartezeit überbrücken

Wenn du bereits weißt, wie es für dich nach der Schule weitergehen soll, du jedoch bis zum Beginn deiner Ausbildung oder deines Studiums eine gewisse Zeit überbrücken musst, ist ein Praktikum ebenfalls eine wertvolle Erfahrung, denn du sammelst interessante neue Eindrücke und vermeidest gleichzeitig eine unschöne Lücke in deinem Lebenslauf.

Ausbildung verkürzen

Wenn du keinen Studien- oder Ausbildungsplatz bekommen hast, bietet sich das Jahrespraktikum als Einstiegsqualifizierung (EQ) an. Dabei handelt es sich um eine besondere Praktikumsart, mit der du die Zeit bis zum nächsten Ausbildungsstart optimal überbrücken kannst. Während der Einstiegsqualifizierung besuchst du auch die Berufsschule. So erlernst du neben den praktischen Tätigkeiten im Betrieb gleich die passenden theoretischen Inhalte. Wenn sich an dein Praktikum dann eine Ausbildung in einem ähnlichen Beruf anschließt, kannst du die Dauer deiner Einstiegsqualifizierung auf deine Ausbildungsdauer anrechnen lassen und deine Ausbildung verkürzen.

Dauer und Vergütung

Wie lange dein Praktikum genau dauert, vereinbarst du vorab mit deinem Praktikumsbetrieb. Ein Langzeitpraktikum dauert in der Regel zwischen sechs und zwölf Monaten. Bei zwölf Monaten spricht man – wie der Name schon sagt – von einem Jahrespraktikum. Gut zu wissen: Voraussetzungen für eine Vergütung deines Praktikums sind, dass es freiwillig ist und länger als drei Monate geht. Dauer, Vergütung und weitere Rahmendaten werden dann in deinem Praktikumsvertrag festgehalten.

Chancen auf dem Arbeitsmarkt

Durch ein Praktikum haben schon viele Jugendliche ihren zukünftigen Arbeitgeber gefunden, denn wenn du mit Spaß und Engagement bei der Sache bist, wird das auch dein Chef merken und dir gegebenenfalls im Anschluss an dein Praktikum einen Ausbildungsvertrag anbieten. Aber auch falls dies nicht der Fall sein sollte, bringt dir ein Praktikum sehr viel, denn ein gutes Praktikumszeugnis und eine Empfehlung von deinem Vorgesetzten wirken bei der Ausbildungssuche Wunder.

Daher solltest du zum Ende deines Praktikums um ein Praktikumszeugnis bitten, welches du deinen Bewerbungsunterlagen hinzufügen kannst. Unser Tipp: Frag deinen Chef unbedingt nach einem qualifizierten Praktikumszeugnis! Neben der Beschreibung deiner Tätigkeiten als Praktikant enthält dieses auch eine Leistungsbewertung und hat daher mehr Aussagekraft als ein einfaches Zeugnis.

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