Bildungsweg:
Duale Ausbildung
Schulabschluss:
Realschulabschluss / Mittlere Reife
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Kompetenzen
Ausbildungs- und Einstiegsgehalt
1. Jahr 760 € | |
---|---|
2. Jahr 820 € | |
3. Jahr 945 € | |
Einstieg 2.800 € |
Mehr zum Berufsbild Verfahrenstechnologe / Verfahrenstechnologin in der Mühlen- und Getreidewirtschaft
Infos zum Beruf
Das Wandern ist des Müllers Lust … - das könntest du wohl heute noch singen, denn die Wege in der großen Produktionshalle können ganz schön weit werden. Ansonsten hat der Beruf mit dem alten Müllerhandwerk aber nicht mehr so viel gemeinsam.
In Deutschland gibt es mittlerweile über 300 Brotsorten – dank der vielen verschiedenen Mehle, die in den großen Getreidemühlen produziert werden. So eine Getreidemühle hat heute nichts mehr mit den alten Windmühlen zu tun, die du auf dem Land noch vereinzelt bewundern kannst. Es ist eine riesige Produktionshalle mit beeindruckenden Maschinen und Anlagen. Getreidereinigungsmaschinen, Wahlzenstühle, Trogkettenförderer, Absauganlagen, Verpackanlagen und einiges mehr steht unter deinen Fittichen. Von der Schaltzentrale aus überwachst du als Müllerin bzw. Müller die gesamte Produktion. Bevor es aber dazu kommt, nimmst du die Rohstoffe an und kontrollierst sie in einer ersten Sicht- und Tastkontrolle. In der Vorreinigung werden Fremdbestandteile, zum Beispiel Stroh, Unkrautsamen und Steine entfernt. Nun bereitest du die Anlagen und Maschinen vor, die das Getreide mehrfach mahlen und sieben, bis zum gewünschten Endprodukt.
Im Labor führst du als Müllerin bzw. Müller während des gesamten Prozesses immer wieder Zwischenkontrollen und Qualitätsprüfungen durch und dokumentierst alles sorgfältig. Mit dem Veraschungsofen kannst du den Mehltypen bestimmen. Das Mehl wird verbrannt und die Mineralien bleiben als Asche zurück. Diese kannst du nun wiegen und feststellen, wie hoch der Mineralstoffgehalt in Milligramm auf 100g Mehl ist. Weizen zum Beispiel entspricht dem Typ 405. Das bedeutet, dass in 100g Mehl etwa 405mg Mineralien enthalten sind. Am Ende eines langen Fertigungsprozesses stehen die Verpackung und Etikettierung. Dann bereitest du den Transport vor, zum Beispiel durch die Befüllung von Silos.
Neben den traditionellen Getreidemühlen arbeiten Verfahrenstechnologen in der Mühlen- und Getreidewirtschaft (Müller) auch in sogenannten Schälmühlen, in denen zum Beispiel Reis, Hafer, Dinkel, Gerste und Hirse verarbeitet werden. Es ist die Rede von Schälen, weil das Korn zunächst von der Spelze befreit werden muss. Das ist ein mit dem Korn verwachsenes, unverdauliche Blatt. Die Getreidekörner werden anschließend entweder gewalzt, dann entstehen Haferflocken, oder geschnitten, dann entsteht Grütze, oder poliert – in diesem Fall entsteht Graupe, auch Rollgerste genannt. Auch in der Mehlproduktion werden unterschiedliche Endprodukte hergestellt. Mit dem Walzenstuhl, einer Zerkleinerungsmaschine, wird Getreide acht- bis zwölfmal gemahlen. Zuerst sind die Teile noch relativ grob – in diesem Fall spricht man von Grieß. Wenn man ein feineres Produkt möchte, werden die groben Teilchen wieder auf den Walzenstuhl geleitet und nochmals gemahlen. Irgendwann kann man von Dunst sprechen, das ist grobes Mehl, oder schließlich vom feinen Mehl, das man zum Backen von Brot benötigt. Die unterschiedlichen Einstellungen am Walzstuhl bestimmen das Endprodukt. Du kannst zum Beispiel den Mahlspalt, die Geschwindigkeit oder die Anzahl der Riffel bei einer Riffelwalze auswählen.
Auch Futtermittel, also Mischfutter für Tiere, zum Beispiel in der Landwirtschaft, werden auf diese Art und Weise hergestellt. In der Fachrichtung Agrarlager werden neben tierischen Produkten auch pflanzliche, wie zum Beispiel Getreide, für diese Zwecke weiterverarbeitet. Auch hier verarbeitest du als Müllerin bzw. Müller also Rohstoffe, wie Hafer, Dinkel oder Gerste und mischst die Erzeugnisse anschließend nach genauer Rezeptur mit bis zu 30 weiteren Bestandteilen. Die Roh- und Zusatzstoffe werden entweder frisch angeliefert oder finden sich in einem riesigen Lager. Da du hier jeden Tag beschäftigt bist, um zum Beispiel Produkte für den Transport vorzubereiten, kennst du dich bestens aus und weißt genau, wo du was vorfindest.
Voraussetzungen
Wenn der Beruf des Verfahrenstechnologen in der Mühlen- und Getreidewirtschaft (auch Müllerin bzw. Müller) bisher dein Interesse geweckt hat, dann solltest du noch einmal checken, ob du auch diese Voraussetzungen mitbringst:
Konntest du hinter all diese Kriterien einen Haken setzen? Worauf wartest du noch?
Wenn du wissen möchtest, ob auch noch andere Berufe zu dir passen, mache hier den Berufs-Check.
Die meisten Betriebe stellen Bewerber mit einem guten Hauptschulabschluss oder einem Realschulabschluss ein.
Ablauf und Inhalte
Die dreijährige Ausbildung zum Verfahrenstechnologen in der Mühlen- und Getreidewirtschaft (auch: Müller) wird in Form einer dualen Ausbildung in der Industrie und im Handwerk angeboten.
Während der Ausbildung als Verfahrenstechnologe / Verfahrenstechnologin in der Mühlen- und Getreidewirtschaft kannst du mit folgenden Ausbildungsvergütungen rechnen:
Du möchtest gerne mehr erfahren? Hier geht es zur Verfahrenstechnologe / Verfahrenstechnologin in der Mühlen- und Getreidewirtschaft Gehaltsseite.
Karriere
Als Verfahrenstechnologe / Verfahrenstechnologin in der Mühlen- und Getreidewirtschaft kannst du nach deiner Ausbildung mit einem Einstiegsgehalt von 2.800 EUR rechnen.
Du möchtest gerne mehr erfahren?
Hier geht es zur Verfahrenstechnologe / Verfahrenstechnologin in der Mühlen- und Getreidewirtschaft Gehaltsseite.
Bewerbung
Wer zuerst kommt, mahlt zuerst – aber nicht bei der Bewerbung! Hier kommt es auf andere Dinge an, zum Beispiel darauf, dass du dich an die formalen Standards gehalten hast und sich keine Rechtschreib- oder Tippfehler eingeschlichen haben. Wenn das nicht der Fall ist, dann geht es darum, wer inhaltlich überzeugen kann.
Darum ist es deine Aufgabe, im Anschreiben die besten Argumente, warum du der geeignete Kandidat für den ausgeschriebenen Ausbildungsplatz bist, in den Vordergrund zu stellen. Natürlich solltest du dir hier nichts ausdenken, sondern dich ganz genau an deinen Lebenslauf halten. Da der Beruf des Verfahrenstechnologen in der Mühlen- und Getreidewirtschaft heute ein sehr technischer Beruf ist, ist es sinnvoll, wenn du bereits ein Praktikum im technischen Bereich gemacht hast oder dich bereits in der Freizeit mit Technik auseinandergesetzt hast. Vielleicht hast du sogar noch die Zeit, in dem Betrieb, den du dir für deine Ausbildung ausgesucht hast, ein Praktikum zu machen. Falls das nicht der Fall ist, solltest du dich ausreichend über das Unternehmen informieren, um im Anschreiben begründen zu können, warum es dich genau dort hinzieht.
Der Beruf Verfahrenstechnologe / Verfahrenstechnologin in der Mühlen- und Getreidewirtschaft passt weniger zu dir, wenn ...
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