Seelsorger / Seelsorgerin Ausbildung & Beruf



Deine Stärken
- Meine Gefühle und die Gefühle anderer erkennen
- Mündlich und schriftlich kommunizieren
- Informationen erfassen und Zusammenhänge erkennen
Einstiegsgehalt
Einstieg 3.500 € |
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Einstiegsgehalt3.500 € |
Infos zum Beruf
Was macht ein Seelsorger?
Als Seelsorgerin bzw. Seelsorger begleitest du Menschen in schwierigen Lebensphasen, zum Beispiel bei Trauer, Krankheitsfällen, Einsamkeit oder emotionalen Krisen. Dein offenes Ohr hilft den Menschen, Perspektiven zu finden und die Hoffnung zu stärken. Dabei bist du sowohl die erste Anlaufstelle als auch Begleitperson.
Wichtig: Als Seelsorgerin bzw. Seelsorger bekommst du oft schreckliche Schicksale mit. Du solltest also nicht nur psychisch stark belastbar sein, sondern gleichzeitig eine professionelle Distanz zum Geschehen wahren können. So schonst du deine mentale Gesundheit, damit du andere Menschen weiterhin unterstützen kannst.
Typische Aufgaben als Seelsorger / Seelsorgerin
Krisengespräche:
Egal ob schwere Unfälle, tragische Familienereignisse oder unerwartete Trauerfälle – in Ausnahmesituationen bist du für die Betroffenen da. In solchen Krisengesprächen begleitest du die Personen durch ihre Emotionen. Dadurch schaffst du die Grundlage für eine gesunde Verarbeitung der Gefühle. Du stehst Rede und Antwort, wenn jemand weitere Beratungsangebote finden und nutzen möchte. Solche Ereignisse treten in der Regel plötzlich ein, deshalb bist du häufig zu gewissen Zeiten auf Abruf bereit. Das bedeutet, dass du dann losfährst, wenn du benötigt wirst.
Gruppengespräche:
Du organisierst und moderierst Gruppengespräche mit Betroffenen, die alle ein ähnliches Schicksal erlebt haben. In einer wöchentlichen Runde für Eltern, die ihr Kind verloren haben, schaffst du einen sicheren Raum zum Austausch. Du stellst Fragen, die neue Perspektiven eröffnen, und gibst Impulse, wie sie im Alltag Kraft schöpfen können. Gleichzeitig achtest du darauf, dass jede Stimme gehört wird und niemand überfordert ist. Du bist also ein wichtiger Baustein im Heilungs- und Verarbeitungsprozess.
Behandlungsarbeit:
Du begleitest Menschen über einen längeren Zeitraum und stehst ihnen bei jedem Schritt ihrer Behandlung bei. Du hilfst ihnen, den Überblick zu behalten und unterstützt sie dabei, Anträge für weitere Therapien zu stellen. Mit deiner einfühlsamen Begleitung sorgst du dafür, dass sie kontinuierlich die nötige Unterstützung erhalten. So ermöglichst du ihnen, den Behandlungsprozess erfolgreich fortzuführen und ihre Gesundheit nachhaltig zu verbessern.
Hinweis: Hierbei handelt es sich natürlich nur um einen kleinen Einblick in die Arbeitswelt einer Seelsorgerin bzw. eines Seelsorgers.
Wie sieht der Berufsalltag als Seelsorger / Seelsorgerin aus?
Dein Arbeitstag beginnt damit, dass du das Gemeindebüro aufschließt und deine Jacke an der Garderobe aufhängst. Du fährst deinen Laptop hoch und machst dir eine Tasse Kaffee. Danach stellst du ein paar Gläser und Erfrischungsgetränke bereit. Du weißt schließlich nie, wann ein spontaner Besuch vorbeikommt, den du natürlich angemessen empfangen möchtest.
Mit einem Kaffee gestärkt begibst du dich an deinen Schreibtisch, um dir eine Übersicht über den heutigen Tag zu verschaffen. Ein Blick in den Kalender verrät dir, dass du heute Vormittag ein Gruppengespräch mit Menschen hast, die alle einen Trauerfall verarbeiten möchten. Darauf bereitest du dich entsprechend vor. Da du in einer kirchlichen Gemeinde tätig bist, suchst du dir passende Gleichnisse und Erzählungen raus, die den Betroffenen helfen, ihre Trauer einzuordnen und diese später gesund zu verarbeiten. Natürlich hast du nicht-religiöses Material dabei, da Menschen anderer Konfessionen auch in der Gruppe sind.
Kurz vor 12:00 Uhr ist es dann so weit. In einem Seminarraum des Gemeindehauses bereitest du abermals die gleich anstehende Gruppentherapie vor. Stühle, Getränke, eine Kleinigkeit zu essen und natürlich auch Taschentücher stellst du in die Stuhlkreismitte. Du sammelst deine Notizen und Gedanken und empfängst dann kurze Zeit später die ersten Teilnehmenden. Dabei siehst du, dass ein neues Gesicht dabei ist. Du fragst die junge Frau, ob sie weiß, was auf sie zu kommt und ob sie sich in der Runde vorstellen möchte. Da sie vorher noch nie in einer solchen Trauergruppe war, gibst du ihr ein kurzes Briefing, was sie zu erwarten hat.
In der Gruppentherapie selbst lässt du die Betroffenen über ihre Situation, ihre Sorgen und Ängste sprechen. Du zeigst Verständnis und schaffst einen Raum, in dem sich alle wohl und aufgehoben fühlen. Manche greifen zu den Taschentüchern, andere hören nur zu und wieder andere möchten konkrete Antworten auf ihre Fragen. Du hilfst, wo du kannst, und dort, wo du an deine Grenzen stößt, vermittelst du im Nachgang weitere Hilfsangebote.
Nach deiner Mittagspause bekommst du einen Anruf von einem Vater im Hospiz. Er weiß nicht, wie er seine Diagnose den kleinen Kindern mitteilen kann. Nach einem kurzen Gespräch vereinbarst du mit ihm, dass du kurz spontan vorbeischaust. Vor Ort erzählt er dir von seiner Diagnose: Krebs im Endstadium. Er selbst hat es akzeptiert, nur ist er ratlos, wie er es seinen Kindern beibringen kann. Du bietest ihm konkrete Worte an, zeigst Wege, Ängste kindgerecht auszudrücken, und vermittelst Kontakte zu einer Familie, die Ähnliches durchlebt hat.
Nach dem tränenreichen, aber erfüllenden Gespräch mit dem Vater im Hospiz kehrst du ins Büro zurück. Du dokumentierst das Gespräch und notierst die vereinbarten nächsten Schritte. Dabei atmest du tief durch – solche Momente fordern dich emotional, doch sie zeigen auch, wie wichtig deine Arbeit ist.
Um 16:00 Uhr öffnest du deine Bürotür für die offene Sprechstunde. Eine ältere Dame betritt den Raum und berichtet von ihrer Einsamkeit seit dem Ableben ihres Ehemannes. Du hörst zu, bietest Tee an und schlägst einen Besuch im örtlichen Seniorencafé vor. Zeitgleich vereinbarst du einen Folgetermin, um gemeinsam Fotoalben durchzugehen – Erinnerungen, die deine Klientin wieder mit Leben füllen möchte.
Wo arbeitet man als Seelsorger / Seelsorgerin?
Als Seelsorgerin bzw. Seelsorger hast du mehr Arbeitgeber, als du denkst:
Wenn du in kirchlichen Einrichtungen angestellt bist, arbeitest du häufig in Gemeindezentren oder in einem Gemeindebüro. Deine Arbeitszeiten sind häufig flexibel. Das heißt, dass du auch auf Abruf bereit bist!
Eine konfessionslose Beschäftigung ist ebenfalls sehr gut möglich. So kannst du ergänzend zu Sozialarbeiterinnen und -arbeitern in Krisengesprächen arbeiten. Städte und Kommunen suchen für Sozialprojekte Seelsorgerinnen und Seelsorger, die Menschen bei den unterschiedlichsten Problemen helfen und begleiten.
- Als Seelsorgerin bzw. Seelsorger hast du mehr Arbeitgeber, als du denkst: Wenn du in kirchlichen Einrichtungen angestellt bist, arbeitest du häufig in Gemeindezentren oder in einem Gemeindebüro. Deine Arbeitszeiten sind häufig flexibel. Das heißt, dass du auch auf Abruf bereit bist! Eine konfessionslose Beschäftigung ist ebenfalls sehr gut möglich. So kannst du ergänzend zu Sozialarbeiterinnen und -arbeitern in Krisengesprächen arbeiten. Städte und Kommunen suchen für Sozialprojekte Seelsorgerinnen und Seelsorger, die Menschen bei den unterschiedlichsten Problemen helfen und begleiten.
- Es gibt bis zu 10 Einsatzfelder für Seelsorger: Von der klassischen Telefonseelsorge über Gefängnisseelsorge bis hin zur SMS-Seelsorge ist alles möglich!
- Laut der christlichen Lehre ist jeder Christ dazu angehalten, seinen Mitmenschen gegenüber seelsorgerisch tätig zu sein.
Voraussetzungen
Welche Voraussetzungen sollte ich für die Ausbildung als Seelsorger?
Wenn du eine Seelsorger-Ausbildung anfangen möchtest, solltest du ein Gespür für die Emotionen deiner Mitmenschen haben. Nur so kannst du dich in ihre Situationen hineinversetzen und passende Lösungsvorschläge erarbeiten. Dein größtes Werkzeug ist deine kommunikative Art. Gezielte Fragen und konstruktives Feedback sorgen dafür, dass du den Menschen helfen kannst. Du hörst eben nicht nur viel zu, sondern redest und schreibst auch viel. Im Dialog ergründet ihr gemeinsam, wie die Probleme entstanden sind und wie diese gelöst werden können.
Wichtig: Manche Arbeitgeber verlangen von dir, dass du volljährig bist und einen Führerschein mitbringst.
Stärken
Meine Gefühle und die Gefühle anderer erkennen:
Du hörst den Menschen zu und zeigst ihnen, dass sie dir mit ihren Sorgen und Ängsten vertrauen können. Ein geschützter Raum, in dem die Betroffenen ihre Emotionen zeigen können, ermöglicht es, gemeinsam Trauer und Verlust gesundheitsfördernd aufzuarbeiten.
Mündlich und schriftlich kommunizieren:
Als Seelsorgerin bzw. Seelsorger ist eine effektive Kommunikation das A und O. Du stellst gezielte Fragen, um herauszufinden, wie die tatsächliche Stimmungslage deines Gegenübers gerade ist. Du hörst zu und versuchst, das Gespräch so zu lenken, dass es der betroffenen Person im Anschluss besser geht. Bei Bedarf erstellst du Briefe und hilfst bei Anträgen für Behörden oder weiteres qualifiziertes Fachpersonal.
Informationen erfassen und Zusammenhänge erkennen:
Du hörst nicht nur zu, sondern spürst hinter den Worten, was wirklich belastet. Eine Frau spricht oberflächlich über Stress im Job – doch du erkennst, dass Einsamkeit und der Verlust ihres Partners die eigentlichen Quellen ihrer Verzweiflung sind. Durch gezielte Nachfragen und Beobachtung ihrer Körpersprache deckst du versteckte Muster auf.
Welchen Schulabschluss brauche ich für die Ausbildung als Seelsorger / Seelsorgerin?
Bei vielen Anbietern dieser Ausbildung handelt es sich um private Lehrgänge oder Seminare, die du besuchst. Diese können zum Beispiel im Rahmen einer religiösen Bildung wie eines Theologiestudiums stattfinden.
Deshalb gibt es im Regelfall keinen Schulabschluss, der vorausgesetzt wird.
Ablauf und Inhalte
Wie läuft die Ausbildung zum Seelsorger ab?
Du möchtest eine Ausbildung als Seelsorger beginnen? Prima! Auch wenn es keine offizielle duale oder schulische Ausbildung dazu gibt, kannst du dennoch über unterschiedliche Wege Seelsorgerin bzw. Seelsorger werden.
Der Aufbau der Ausbildung ist je nach Ausbildungsort sehr unterschiedlich. Manchmal wirst du im Rahmen einer anderen Ausbildung bzw. Studium zum Seelsorger ausgebildet. Ein andermal nimmst du an Kursen, Lehrgängen oder Seminaren teil, die dir dieses Wissen gezielt vermitteln. Diese Vielfalt an Anbietern ermöglicht es dir, den Weg zu beschreiten, der am besten zu dir passt!
- Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen helfen.
- jede emotionale Krisensituation meistern.
- für jedes Problem eine passende Anlaufstelle weitervermitteln.
Karriere
Wie sind die Zukunftsaussichten als Seelsorger / Seelsorgerin?
In einer Welt, die sich stetig digitalisiert und Themen wie KI ihren Platz in der Gesellschaft suchen, ist es umso wichtiger, dass du als Seelsorgerin bzw. Seelsorger in emotionalen Notfällen menschliche Nähe gibst. Durch technische Neuentwicklungen verändert sich die Arbeitswelt stetig, aber die Gefahr, dass wir vereinsamen, nimmt dadurch nicht ab. Insbesondere in Zeiten von Krisen möchten Menschen zusammenkommen. Und genau dafür bist du da. Du hilfst ihnen mit unterschiedlichen Problemen, verbesserst ihre Lebensqualität und begleitest sie beim Heilungs- und Genesungsprozess.
Wie viel verdient man als Seelsorger / Seelsorgerin?
Als Seelsorger / Seelsorgerin kannst du nach deiner Ausbildung mit einem Einstiegsgehalt von 3.500 EUR rechnen.
Du möchtest gerne mehr erfahren?
Hier geht es zur Seelsorger / Seelsorgerin Gehaltsseite.
Der Beruf Seelsorger / Seelsorgerin passt gut zu dir, wenn ...
- ... du Menschen gerne helfen möchtest
- ... du gerne mit Menschen arbeiten möchtest
- ... du ein kommunikativer Mensch bist
Der Beruf Seelsorger / Seelsorgerin passt weniger zu dir, wenn ...
- ... du eher schüchtern bist
- ... du nicht vor einer Gruppe von Menschen sprechen möchtest
Wie nennt man die Lehre von der Seelsorge?
Die Seelsorge ist Teilgebiet der Praktischen Theologie und wird als Poimenik bezeichnet. Das Wort kommt aus dem Griechischen und bedeutet "Hirte".
Wie sieht das Logo der Notfallseelsorge aus?
Das Logo der Notfallseelsorge ist ein gelbes Kreuz auf rotem Kreis und blauem Grund.
Was ist die Grundlage der Notfallseelsorge?
Die Grundlage der Notfallseelsorge ist das christliche Welt- und Menschenbild. Die Notfallseelsorge steht allen Menschen zur Verfügung, ungeachtet ihrer Weltanschauung und Religion.
Ergebnis
Frage(n) richtig - Vielleicht passt ein anderer Beruf noch besser zu dir. Finde jetzt den passenden Beruf für dich.
Fragen richtig - Es sieht so aus, als würde der Beruf gut zu dir passen.
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