Bildungsweg:
Duale Ausbildung
Schulabschluss:
Hauptschulabschluss
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Deine Stärken
Ausbildungs- und Einstiegsgehalt
1. Jahr 860 € | |
---|---|
2. Jahr 740 € | |
3. Jahr 830 € | |
Einstieg 2.415 € |
Infos zum Beruf
Das Schuhmacher-Handwerk ist eines der ältesten Handwerke. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die ersten Maschinen zur Schuhherstellung entwickelt und es entstand ein neuer Beruf: Der Schuhfertiger. Anders als ein Schuhmacher produziert der Schuhfertiger Schuhe in großer Stückzahl. Das ist natürlich nur möglich durch Arbeitsteilung und die Hilfe moderner Fertigungsanlagen.
Alles startet mit einem Modell, das du vom Designer des Schuhs bekommst. Zunächst soll ein Prototyp produziert werden. Wenn dieser alle Qualitätsstandards erfüllt und optisch gefällt, kann er in die Serienproduktion gehen und in großer Stückzahl hergestellt werden. Zunächst überträgst du das Modell mit einer Papierabwicklung für Außen- und Innenseite auf eine zweidimensionale Ebene, um daraus Schablonen für die Herstellung schneiden zu können. Du teilst das Modell in mehrere Schaftteile auf. Als Schaft bezeichnet man die Gesamtheit aller einzelnen Materialteile, die den Hauptteil eines Schuhs bilden. Wenn du die Materialien zugeschnitten und zum Schaft zusammengesetzt hast, kann das Zwischenfutter aufgeklebt werden. Alle Futterteile klebst du zu einem Futterschaft zusammen und vernähst es mit dem Oberschaft. Nun kannst du die Vorder- und Hinterkappe in den Schaft legen und verpressen. Auf den Leisten – das ist ein Formstück aus Holz, Kunststoff oder Metall in der Form eines Fußes – heftest du die sogenannte Brandsohle. Dann wird der Vorderschaft an den Leisten befestigt und mit Klebstoff an die Brandsohle geklebt bzw. gezwickt. Nun zwickst du auch noch die Ferse an den Leisten. Für eine gute Federung legst du eine Gelenkfeder ein und füllst den Hohlraum mit Gummikork aus. Zu guter Letzt wird die Laufsohle angepresst, der Absatz angeklebt und die Sohle gefräst. Den Leisten musst du nun wieder herausnehmen und die Fersenpolster und Decksohle einkleben. Zum Schluss bekommt der Schuh sein Finish, das heißt er wird poliert und imprägniert und die Schnürsenkel werden eingezogen. Fertig!
Der Prototyp ist fertig und abgesegnet. Nun geht es an die Serienproduktion. Hier wird kaum noch von Hand gearbeitet. Alles läuft fast wie von selbst – nicht ganz, denn jemand muss die Maschinen und Anlagen bedienen können und dazu braucht es mindestens genauso viel Know-how wie bei der Herstellung von Hand. Angefangen von CAD-Zeichenprogrammen, über Schneidemaschinen, Stanzmesser bis hin zu Nähautomaten und Doppelstichmaschinen ist alles dabei, was man braucht, um aus ein bisschen Leder, Textilien oder Kunststoffen den perfekten Schuh herzustellen.
Die Liste der heute in der Schuhproduktion verwendeten Materialien ist noch viel länger. Leder ist der traditionelle Werkstoff eines Schuhfertigers und wird auch heute aufgrund seiner Eigenschaften noch gern genommen. Es wird aus der Haut von Rindern, Kälbern, Ziegen, Schafen, Schweinen oder Pferden gewonnen. Da es ein Naturprodukt ist, hat es ganz verschiedenen Narbungen. Jeder Schuh ist somit individuell, du solltest jedoch darauf achten, dass nicht zu viele Unebenheiten zu sehen sind. Qualitätskontrollen gehören zum Beruf des Schuhfertigers dazu – das gilt natürlich auch für die Arbeit mit allen anderen Werkstoffen.
Voraussetzungen
Diese Voraussetzungen und Interessen helfen dir sicher in deiner Ausbildung zum Schuhfertiger:
Wenn du dir doch noch nicht sicher bist, mach doch mal den Berufs-Check und finde heraus, welche Berufe am besten zu dir passen.
Ablauf und Inhalte
Die duale Ausbildung zum Schuhfertiger dauert drei Jahre und wird in der Industrie absolviert. Wenn du eine vergleichbare Ausbildung im Handwerk machen möchtest, ist der Schuhmacher der richtige Ausbildungsberuf für dich.
Um dich für die Arbeit im Industriebetrieb vorzubereiten, wird dir in der Berufsschule das theoretische Wissen für deinen Beruf vermittelt. Dazu gehören zum Beispiel die Anatomie des Fußes, die historische Entwicklung des Schuhs und die verschiedenen Verwendungen und Typen von Schuhen sowie die unterschiedlichen Macharten. Schon bald kannst du aus der Ferne beurteilen, ob es sich um einen Mokassin, einen California-Schuh oder einen rahmengenähten Schuh handelt. Dazu benötigst du natürlich Kenntnisse über den Aufbau eines Schuhs, also die verschiedenen Schaft- und Bodenteile. Du lernst auch unterschiedliche Klebstoffe, Nahtarten, Stichtypen und Sohlen kennen. Außerdem erwirbst du Grundlagen im technischen Zeichnen, um die Zeichnungen lesen und selbst anfertigen zu können, bevor du mit deiner Arbeit beginnst.
Vielleicht werden in deinem Ausbildungsbetrieb viele verschiedene Schuhtypen hergestellt, vielleicht hat er sich aber auch zum Beispiel auf Sportschuhe oder Lederschuhe spezialisiert. Du lernst alle dort verwendeten Werkstoffe, Maschinen, Anlagen und Werkzeuge kennen und erfährst nach und nach, wie man sie richtig einsetzt. Je nach Herstellungsverfahren und Schuhtyp werden unterschiedliche Garne und Zwirne ausgewählt. Welche das sind, erfährst du natürlich noch. Du lernst, wie der Fadenbedarf ermittelt wird und wie du in richtig in die Maschine einfädelst. Von der Auswahl des Schaftwerkstoffs bis hin zur Verpackung des fertigen Schuhpaars bist du an der Fertigung beteiligt. Aber keine Sorge – das lernst du alles nach und nach.
Während der Ausbildung als Schuhfertiger / Schuhfertigerin kannst du mit folgenden Ausbildungsvergütungen rechnen:
Du möchtest gerne mehr erfahren? Hier geht es zur Schuhfertiger / Schuhfertigerin Gehaltsseite.
Karriere
Als Schuhfertiger / Schuhfertigerin kannst du nach deiner Ausbildung mit einem Einstiegsgehalt von 2.415 EUR rechnen.
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Bewerbung
Du hast dich schon für einen Ausbildungsbetrieb entschieden, die Stellenausschreibung liegt gerade vor dir? Perfekt. Dann kann es nun losgehen mit der Vorbereitung deiner Bewerbung. Die Ausschreibung sollte dir im Idealfall bereits sagen, auf welche Fähigkeiten und Interessen es dem Unternehmen ankommt. In jedem Fall solltest du dir auch noch weitere Informationen über das Unternehmen einholen, zum Beispiel über die Internetseite oder sogar per Telefon.
Wenn du dir ein erstes Bild gemacht hast, überleg dir, welche Voraussetzungen du mitbringst, die die Anforderungen erfüllen, gut zum Beruf und zum Unternehmen passen. Sehr allgemeine und nichts sagende Sätze wie „Der Beruf des Schuhfertigers hat mich schon immer interessiert“ oder „Ich finde Ihre Internetpräsenz sehr ansprechend“ solltest du grundsätzlich vermeiden und stattdessen gute Begründungen dafür finden. Fasziniert es dich, mit Maschinen und Anlagen zu arbeiten, weil du bereits ein Praktikum in einer Produktionshalle gemacht hast und du gerne ein Produkt vom Werkstoff bis zum Versand herstellen möchtest? Bist du handwerklich begabt und übst das gerne in deiner Freizeit aus, zum Beispiel an deinem Fahrrad, am Baumhaus für den kleinen Bruder oder auch in einer Projektgruppe in der Schule? Auch das kannst und solltest du erwähnen. Die stärksten und wichtigsten Argumente kommen ins Anschreiben.
Alle weiteren praktischen Erfahrungen, Qualifikationen und deinen schulischen Werdegang listest du stichpunktartig im Lebenslauf auf.
Wenn du mit deinen Bewerbungsunterlagen punkten kannst, sitzt du vielleicht bald schon bei der Firma deiner Wahl im Vorstellungsgespräch.Der Beruf Schuhfertiger / Schuhfertigerin passt gut zu dir, wenn ...
Der Beruf Schuhfertiger / Schuhfertigerin passt weniger zu dir, wenn ...
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