Bildungsweg:
Duale Ausbildung
Schulabschluss:
Hauptschulabschluss
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Deine Stärken
Ausbildungs- und Einstiegsgehalt
1. Jahr 866 € | |
---|---|
2. Jahr 900 € | |
3. Jahr 965 € | |
Einstieg 2.661 € |
Infos zum Beruf
Wusstest du, dass schon vor etwa 10.000 Jahren keramische Produkte hergestellt wurden? Der Rohstoff Ton wird aus dem Boden gewonnen. Heute macht man das durch Bohrungen und Sprengungen im Tage- und Tiefbau. Vielleicht hast du schon einmal in der Schule getöpfert und kannst dir ungefähr vorstellen, wie aus Ton Keramik entsteht. In der Industrie läuft das im Prinzip genauso ab, nur um einiges größer.
Nicht umsonst sagt man „Ich gehe mal in die Keramik-Abteilung“, wenn man zur Toilette geht. Keramik ist im Badezimmer überall – WC-Schüssel, Waschbecken sowie Wand- und Bodenfliesen. Aber nicht nur im Badezimmer trifft man auf Keramik. Auch das gute Porzellangeschirr von Oma oder die Ofenkacheln, die Dachziegel und sogar so manche Isolatoren von Hochspannungsleitungen bestehen aus Keramik. Als Industriekeramiker der Fachrichtung Anlagentechnik ist es deine Aufgabe, die Produktion von den Rohstoffen bis hin zu Verpackung und Versand der fertigen Erzeugnisse zu begleiten.
Alles beginnt mit den Tonmineralen, die aus dem Ton-Abbau gewonnen wurden. Wenn sie bei dir in der Fertigungshalle ankommen, beginnt deine Aufgabe damit, sie anzunehmen, zu begutachten und unter Zugabe von chemischen Stoffen eine homogene Masse zu erzeugen, aus der später das Produkt geformt werden kann. Für diesen Prozess arbeitest du bereits mit unterschiedlichen Maschinen und Anlagen: Mischanlage, Trommelmühle, Filterpresse und Mahlwerk. Wenn die blasenfreie Rohmasse deinem prüfenden Auge standhält, geht es weiter mit der Formgebung. Um Gusskeramik zu erstellen, befüllst du die Gießmaschine mit der fertigen Masse. Hier werden die Formen gegossen, die du vorher ausgewählt hast, zum Beispiel eine bestimmte Fliesenform. Die Gießmaschine bedienst du vom PC aus, nachdem du alle Maße und Werte eingestellt hast. Als nächsten Schritt bereitest du die Trocknungs- und Brennöfen vor. Die geformte Masse wird zunächst zu einem pressfähigen Mehl getrocknet. Im Pressverfahren wird mit über 1000 Tonnen Druck gearbeitet, um eine glasurfähige Fliese herzustellen. Im Ofen wird die Fliese schließlich gebrannt. Nun fehlt noch die besondere Glasur, damit die Fliese wasserdicht und leicht zu reinigen ist. Hier können auch bestimmte Farben oder dekorative Muster ausgewählt werden.
Während des gesamten Produktionsprozesses überprüfst du die Zwischenprodukte auf Risse und Maßabweichungen. Die Maschinen und Anlagen müssen ganz genau eingestellt sein. Das heißt, dass die Produktionsgeschwindigkeit, die Temperatur und weitere Parameter auf das Produkt, das du herstellst, abgestimmt sein müssen. Ob alles geklappt hast, erfährst du spätestens im Labor, wo du die physikalischen Eigenschaften des Produkts überprüfst. Ist die Fliese bruchfest? Ist die Oberflächenrutschhemmung gegeben? Sind alle Maße der DIN-Norm eingehalten? Nur, wenn du absolute keine Mängel entdecken kannst, kann die Fliese für den Versand vorbereitet werden und du darfst dir auf die Schulter klopfen.
Voraussetzungen
Du willst Industriekeramiker der Fachrichtung Anlagentechnik werden und weißt noch nicht, ob der Beruf zu dir passt?
Das sind gute Voraussetzungen für deine Ausbildung:
Wenn du diese Voraussetzungen erfüllst, sollte deinem Traumberuf nichts mehr im Wege stehen. Mach doch mal den Test, um zu sehen, welche Berufe sonst noch zu dir passen.
Ablauf und Inhalte
Die Ausbildung zum Industriekeramiker der Fachrichtung Anlagentechnik ist eine dreijährige duale Ausbildung in der Industrie.
Es gibt noch drei weitere Fachrichtungen dieses Ausbildungsberufs:
Natürlich wird man nicht von heute auf morgen Industriekeramiker. Dafür musst du schließlich drei Jahre lang in der Berufsschule und im Ausbildungsbetrieb deine grauen Zellen anstrengen. Was du dort alles lernst, erfährst du hier:
Als angehender Industriekeramiker Anlagentechnik musst du dich bestens mit Keramik-Rohstoffen, mit den fertigen Keramik-Produkten, mit den Maschinen und Anlagen, mit Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik, mit Elektrotechnik, Chemie und Physik auskennen. Aber keine Panik – du hast drei Jahre Zeit, das alles zu lernen und wirst nach und nach an die verschiedenen Themen herangeführt. Zunächst lernst du, welche Anlagen es in der Keramik-Produktion gibt. Das sind zum Beispiel Mischanlagen, Filterpressen, Mahlwerke, Förderbändern, Brennöfen und viele weitere. Du erfährst, welche Herstellungsverfahren aktuell in der Industrie eingesetzt werden und welche Keramik-Erzeugnisse es gibt. Du lernst die unterschiedlichen Dreh-, Gieß- und Pressverfahren kennen und erfährst, wie die Maschinen und Anlagen geregelt und gesteuert werden. Dahinter steckt eine ganze Menge Technik, mit der du dich auseinandersetzen musst. Nicht unterschätzen solltest du auch den Anteil an Mathematik, Chemie und Physik. Du wirst lernen, welche Rolle Oxide, Nitride und andere chemische Stoffe in der Produktion spielen und auf welche physikalischen Messgrößen es in der Qualitätsüberprüfung ankommt.
Damit du mit der Theorie etwas anfangen kannst, wendest du Gelerntes idealerweise im Ausbildungsbetrieb direkt an. Du siehst dort die vielen Maschinen und Anlagen live und in Farbe und vor allem in voller Größe. Hättest du gedacht, dass ein Ofen so groß sein kann? In deinem Betrieb schnupperst du im Laufe der drei Ausbildungsjahre in die vielen verschiedenen Bereiche hinein: Produktion, Qualitätssicherung, Labor, Glasierung, Sortierung und Lager. Du lernst dort, wie die Maschinen und Anlagen bedient und gewartet werden. Du wirst zum ersten Mal eine technische Zeichnung in der Hand halten und lernen, wie du den Produktionsablauf danach planst. Du wirst dich mit Normvorgaben und Symbolen der Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik beschäftigen und im Labor verschiedene Versuche mit den fertigen Produkten durchführen. Bevor du all diese Tätigkeiten alleine durchführst, darfst und musst du sogar deinem Ausbilder dabei ein paar Mal über die Schulter schauen.
Während der Ausbildung als Industriekeramiker / Industriekeramikerin Anlagentechnik kannst du mit folgenden Ausbildungsvergütungen rechnen:
Du möchtest gerne mehr erfahren? Hier geht es zur Industriekeramiker / Industriekeramikerin Anlagentechnik Gehaltsseite.
Karriere
Als Industriekeramiker / Industriekeramikerin Anlagentechnik kannst du nach deiner Ausbildung mit einem Einstiegsgehalt von 2.661 EUR rechnen.
Du möchtest gerne mehr erfahren?
Hier geht es zur Industriekeramiker / Industriekeramikerin Anlagentechnik Gehaltsseite.
Bewerbung
Bevor du deine ersten Wandfliesen herstellen darfst, fehlt noch eine ganz wichtige Sache: die Bewerbung!
Wenn dein Haupt- oder Realschulabschluss in der Tasche oder bald in Sicht ist, beginnt der nächste wichtige Schritt in deinem Leben. Du hast dich mit dem Industriekeramiker für Anlagentechnik für eine duale Ausbildung entschieden. Die findet zum Teil an der Berufsschule und zum Teil in einem Ausbildungsbetrieb statt. Du musst dich also zunächst für einen Betrieb entscheiden und dich dort bewerben. Ob per Online-Formular oder ganz traditionell per Post, findest du in der Ausschreibung des Ausbildungsplatzes angegeben.
Wenn du die wichtigsten Informationen zusammen und dich ein bisschen mit dem Unternehmen auseinandergesetzt hast, geht es los. Die wichtigsten Bewerbungsdokumente – Anschreiben und Lebenslauf – sind für alle Bewerbungsformate gleich.
Mit dem Anschreiben stellst du dich als Bewerber deinem Ausbildungsbetrieb vor. Du möchtest den Personalleiter natürlich davon überzeugen, dass du genau der oder die Richtige für den Ausbildungsplatz bist. Überlege dir also, welche Eigenschaften du mitbringst, die für den Job wichtig sind und mit welchen Punkten aus deinem Lebenslauf du das belegen kannst. Zum Beispiel hast du schon einmal in einer großen Produktionshalle ein Praktikum gemacht und warst fasziniert von der Arbeit in einem solchen Betrieb. Da du als Industriekeramiker neben technischem Verständnis auch Teamfähigkeit mitbringen musst, kannst du auch ein Hobby nennen, bei dem es darauf ankommt, mit anderen zusammenzuarbeiten. Hast du vielleicht schon einmal in der Schule getöpfert und warst total angetan von dieser Arbeit?
Grundsätzlich gilt: Alles, was für deinen Arbeitgeber interessant sein könnte, weil es irgendwie mit deiner Ausbildung zu tun hat, kannst du als Argument für dich verwenden.
Im Lebenslauf hingegen musst du alle bisher absolvierten Praktika, Nebenjobs, Schulbesuche sowie Fremdsprachen und andere Qualifikationen auflisten. Damit bekommt der Personalleiter einen ersten Überblick über dich als Person.Der Beruf Industriekeramiker / Industriekeramikerin Anlagentechnik passt weniger zu dir, wenn ...
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