Verfahrensmechaniker / Verfahrensmechanikerin für Beschichtungstechnik Ausbildung & Beruf

Verfahrensmechaniker für Beschichtungstechnik bei der Arbeit Verfahrensmechaniker für Beschichtungstechnik bei der Arbeit Verfahrensmechaniker für Beschichtungstechnik bei der Arbeit

Bildungsweg:

Duale Ausbildung

Schul­abschluss:

Hauptschulabschluss

Ausbildungs­dauer:

3 Jahre


Kompetenzen

Technisches Verständnis
Teamfähigkeit
Logisches Denken
Arbeitsgenauigkeit
Handwerkliches Geschick

Ausbildungs- und Einstiegs­gehalt

1. Jahr 975 €
2. Jahr 1.040 €
3. Jahr 1.115 €
Einstieg 2.822 €

Infos zum Beruf

Was macht man nach der Ausbildung als Verfahrensmechaniker / Verfahrensmechanikerin für Beschichtungstechnik?

Wenn man sprichwörtlich Farbe bekennt, dann sagt man öffentlich seine Meinung und steht dazu. Man trägt etwas selbstbewusst nach außen. 


Damit auch Autohersteller, Hersteller von Sportgeräten, Fahrrädern, elektronischen Geräten und viele andere Betriebe Farbe bekennen können, sorgen Verfahrensmechaniker für Beschichtungstechnik dafür, dass ihre Produkte in schönstem Glanz erstrahlen und nicht einer sagen kann „Da ist der Lack ab!“ 

Vorbehandlung

Die Oberflächen der Werkstücke, die dir vorgesetzt werden, bestehen aus Metall, Stahl, Kunststoff oder Holz. Die gerade produzierten Teile sind oft noch staubig und müssen zunächst in der Sandstrahlkabine gereinigt und in der Tauchanlage entfettet werden, bevor sie ihren neuen Look bekommen. Es ist jedoch nicht die Farbe, die zuerst aufgetragen wird. Zu allererst kommt die Grundierungsschicht, die zum einen vor Rost und Abnutzung schützt und zum anderen als Grundlage für weitere Lackschichten dient. In der sogenannten Kathodischen Tauchlackierung (kurz: KTL) wird die Grundierungsschicht durch elektrischen Gleichstrom auf das Werkstück aufgetragen. Da das Werkstück negativ geladen ist und die Bindemittelpartikel des Lackes eine positive Ladung haben, ziehen sie sich an und der Lack bleibt haften. Er wird im Anschluss bei hohen Temperaturen im Ofen eingebrannt. KTL hat den Vorteil, dass so auch Hohlräume lackiert werden. Das ist besonders in der Karosserie-Lackierung wichtig, damit ein Auto zum Beispiel nicht in den Hohlräumen zu rosten beginnt.
Auch das Zinkphosphatieren ist ein Vorbehandlungsverfahren, bei dem eine Schutzschicht erzeugt wird, indem die metallische Oberfläche des Werkstücks mit einer wässrigen Phosphat-Lösung reagiert. Du stellst diese Prozesse über die Bedienoberfläche der Anlagen ein bzw. wählst ein Programm aus, befestigst das Werkstück an der sogenannten Aufgabestation und überwachst den Vorbehandlungsprozess über den Bildschirm. Immer wieder überprüfst du verschiedene Parameter, zum Beispiel den pH-Wert. 

Beschichtung

Es gibt unterschiedliche Beschichtungsverfahren und unterschiedliche Beschichtungsanlagen. Je nach Werkstückgröße, Oberflächenmaterial und Lack wählst du beispielsweise das thermische Spritzverfahren, die Pulverbeschichtung oder die Nasslackierung aus. Bei dem thermischen Verfahren wird der Beschichtungsstoff angeschmolzen und anschließend mit einer Spritzpistole auf die Oberfläche gespritzt. Bei der Pulverbeschichtung werden trockene, körnige Partikel in einer elektrisch geladenen Pulverwolke zur Werkstückoberfläche transportiert und haften dort elektrostatisch. Weil die Pulverautomaten meist nicht überall hinkommen, musst du mit der Pulverpistole von Hand korrigieren. Hierbei ist Schutzkleidung inklusive Atemschutzmaske natürlich Pflicht!

Qualitätskontrolle

Mit einem Farbtonmessgerät kannst du dir die Farbtonabweichung vom sogenannten Farb-Urmuster anzeigen lassen. Immer wieder bestimmt du auch die Schichtdicke, denn auch diese ist in deiner Aufgabenbeschreibung, die du zu Beginn eines neuen Auftrags erhältst, genau vorgeschrieben und darf daher nicht unter- oder überschritten werden. Während die Maschinen und Anlagen ihre Arbeit verrichten, stehst du nicht etwa doof in der Gegend rum, sondern überwachst und steuerst die einzelnen Prozesse. Wenn Betriebsstoffe, wie zum Beispiel Lösungen oder Beschichtungsstoffe, zur Neige gehen, füllst du sie nach. Du dokumentierst jeden Arbeitsvorgang. Bei Fehlermeldungen reagierst du schnell, um einen Stopp in der Produktion zu vermeiden. 

Voraussetzungen

Wie werde ich Verfahrensmechaniker / Verfahrensmechanikerin für Beschichtungstechnik?

Den geborenen Verfahrensmechaniker für Beschichtungstechnik gibt es sicherlich nicht, doch man könnte schon ein paar Eigenschaften nennen, die dir die Ausbildungszeit erleichtern und den Berufsalltag verschönern:

  • Teamfähigkeit
  • ein physikalisches, chemisches und biologisches Grundverständnis
  • logisches Denken
  • technisches Verständnis
  • die Bereitschaft, im Schichtdienst zu arbeiten
  • kein Problem mit Maschinenlärm zu haben 

Du entscheidest, ob dieser Beruf das Richtige für dich ist. Welche Berufe sonst noch zu dir passen, erfährst du in unserem Berufs-Check.

Schulische Voraussetzung

Es gibt keinen rechtlich vorgeschriebenen Schulabschluss. Die Unternehmen entscheiden selbst darüber, welche Bewerber sie einstellen. Die am häufigsten vorkommenden Schulabschlüsse in der Ausbildung zum Verfahrensmechaniker für Beschichtungstechnik sind der Realschulabschluss und der Hauptschulabschluss.

Ablauf und Inhalte

Wie viel verdient man in der Ausbildung als Verfahrensmechaniker / Verfahrensmechanikerin für Beschichtungstechnik?

Während der Ausbildung als Verfahrensmechaniker / Verfahrensmechanikerin für Beschichtungstechnik kannst du mit folgenden Ausbildungsvergütungen rechnen:

  • 1. Ausbildungsjahr: 975 Euro
  • 2. Ausbildungsjahr: 1.040 Euro
  • 3. Ausbildungsjahr: 1.115 Euro

Du möchtest gerne mehr erfahren? Hier geht es zur Verfahrensmechaniker / Verfahrensmechanikerin für Beschichtungstechnik Gehaltsseite.

Karriere

Wie viel verdient man als Verfahrensmechaniker / Verfahrensmechanikerin für Beschichtungstechnik?

Als Verfahrensmechaniker / Verfahrensmechanikerin für Beschichtungstechnik kannst du nach deiner Ausbildung mit einem Einstiegsgehalt von 2.822 EUR rechnen.

Du möchtest gerne mehr erfahren?

Hier geht es zur Verfahrensmechaniker / Verfahrensmechanikerin für Beschichtungstechnik Gehaltsseite.

Bewerbung

Worauf muss ich achten?

Weil es nicht endlos viele Ausbildungsplätze gibt und ein Unternehmen vor allem die Bewerber sucht, die alle wichtigen Voraussetzungen für ihre Aufgaben im Betrieb erfüllen, musst du mit deiner Bewerbung punkten können, bevor du im Anschluss noch einmal im Vorstellungsgespräch von dir überzeugen kannst.

In dem Beruf des Verfahrensmechanikers für Beschichtungstechnik kommt es nicht nur auf die Affinität zu den Naturwissenschaften Physik, Chemie und Biologie an, sondern auch auf die sozialen Voraussetzungen, zum Beispiel Teamfähigkeit, ein freundlicher Umgang mit deinen Mitmenschen, Durchsetzungsvermögen, aber auch die Fähigkeit zuzuhören und von Anderen zu lernen.

Wenn du schon mal ein Praktikum in einem technischen Beruf gemacht hast, solltest du das für dein Anschreiben nutzen und dort erklären, wie dich das Praktikum auf die Ausbildung zum Verfahrensmechaniker für Beschichtungstechnik gebracht hat und welche Erfahrungen dir dafür behilflich sein können und wieso. Je besser und genauer du das erklärst, desto genauer wird das Bild, das sich der Ausbildungsleiter von dir macht.

Wenn du Hobbies hast, die deine soziale Einstellung belegen können, kannst du auch diese erwähnen. In den Lebenslauf gehören sie neben deiner Schullaufbahn, deinen Praxiserfahrungen, deinen Qualifikationen und Interessen auf jeden Fall. Falls du dich ausführlicher dazu äußern möchtest, kannst du das im Anschreiben tun. Vielleicht hast du ein Hobby, das bereits dein Interesse an Farben und Lacken belegt, zum Beispiel die Färbung von Textilien oder das Anmalen von Figuren und Fahrzeugen im Modellbau. Auch naturwissenschaftliche Projekte wie die Teilnahme an einer Chemie-AG oder am Wettbewerb „Jugend forscht“ können deinen Ausbildungsleiter beeindrucken!

Die Voraussetzung, dass deine Bewerbung überhaupt gelesen wird, ist eine korrekte Rechtschreibung und die Einhaltung der formalen Standards deiner Bewerbung.

Zum Bewerbungsratgeber

Wie gut passt der Beruf Verfahrensmechaniker / Verfahrensmechanikerin für Beschichtungstechnik zu dir?

Der Beruf Verfahrensmechaniker / Verfahrensmechanikerin für Beschichtungstechnik passt weniger zu dir, wenn ...

  • ... du nicht körperlich anstrengend arbeiten möchtest

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