Tätowierer / Tätowiererin Ausbildung & Beruf



Deine Stärken
- Gewissenhaft und präzise arbeiten
- Eigene Ideen entwickeln und umsetzen
- Handwerklich arbeiten
Einstiegsgehalt
Einstieg 2.200 € |
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Einstiegsgehalt2.200 € |
Infos zum Beruf
Was macht ein Tätowierer?
Als Tätowiererin bzw. Tätowierer verteilst du deine Kunstwerke unter Menschen. Du entwirfst atemberaubende Schmuckstücke, entweder alleine oder zusammen mit dem Kunden. Schlussendlich bringst du mit einer Nadelmaschine und einer Menge Präzision die Farbe unter die Haut. Selbstverständlich achtest du währenddessen auf alle wichtigsten Hygienevorschriften, damit du deine Gesundheit und die deiner Kunden nicht gefährdest!
Typische Aufgaben als Tätowierer / Tätowiererin
Designs recherchieren und entwerfen:
Du schaust dich in Katalogen und auf Social Media nach den neuesten Tattoo-Trends um. Damit deine Kundschaft eine große Auswahl an Motiven hat, erstellst du auch deine eigenen Ideen. Da gerade viele Fantasy-Romane im Trend sind, kreierst du ein paar Drachen, Feen und Elfen, jeweils mit einem passenden Hintergrund im Pastell-Stil. Zeitgleich passt du bereits existierende Designs an, damit sie auch an anderen Körperstellen glänzen können.
Kunden beraten:
Selbstverständlich berätst du deine Kundschaft auch und entwirfst Tattoos nach deren Wünschen. Herr Müller möchte ein klassisches Motiv, ein Herz mit Anker. Jedoch weiß er nicht, welche Stellen besonders schmerzhaft sind. Frau Köhler hat ein Foto aus dem Internet mitgebracht: der nordische Weltenbaum „Yggdrasil“. Er soll anstelle von Wurzeln rosa Schlangen haben. Du entwirfst der Kundin ein paar grobe Skizzen und vereinbarst einen Folgetermin. Aufmerksames Zuhören gehört für dich zum Tagesgeschäft dazu, nur so bleiben dir deine Kunden langfristig treu.
Tattoos stechen:
Mit der Tätowiermaschine setzt du jeden Kundenwunsch um. Du achtest auf unterschiedliche Hauttypen, Schmerzempfinden und die richtige Nadelstärke und den Nadeltyp. Für eine zierliche Blume am Handgelenk wählst du feine Nadeln, die Schatten hingegen erfordern breitere Nadeln und weichere Farben.
Hygienevorschriften einhalten:
Hygiene ist für dich sehr wichtig. Bevor du zur Tätowiermaschine greifen darfst, säuberst du erstmal alles, was du für den letzten Kunden benötigt hast. Du entsorgst benutzte Nadeln und desinfizierst deine Hände sowie die Stühle bzw. Liegen der Kunden. Erst wenn alles gereinigt ist, empfängst du den nächsten Kunden. So stellst du sicher, dass du und die Kunden gesund bleiben.
Hinweis: Dies ist nur ein kleiner Einblick in grundlegende Aufgaben nach der Ausbildung als Tätowierer / Tätowiererin. Je nach Branche und Unternehmen variieren deine Aufgaben.
Wie sieht der Berufsalltag als Tätowierer / Tätowiererin aus?
Das Tattoostudio öffnet um 09:00 Uhr. Dementsprechend bist du selbstverständlich schon etwas früher da. Während du deine Jacke aufhängst und deine privaten Wertsachen im Büro verstaust, fährst du die Kasse hoch. Diese Zeit nutzt du, um dir zeitgleich einen Kaffee zu kochen, denn der heutige Arbeitstag wird aufregend.
Bevor du die Türen final aufschließt, kümmerst du dich noch um den Kundenbereich. Du fegst und staubsaugst den Laden, platzierst die Tattoo-Kataloge für die Kunden und desinfizierst die ersten Tattoo-Stationen. Damit bist du auch bereits für den ersten Kunden empfangsbereit.
Um 10:15 klingelt das Telefon. Dein Kunde, der eigentlich einen Termin um 10:30 Uhr hätte, hat den Termin abgesagt. Das bringt dich nicht aus der Ruhe, denn dadurch kannst du dich um andere Aufgaben kümmern. Als du gerade dabei bist, dich in das Büro zurückzuziehen, kommt eine Kundin herein. Sie scheint etwas nervös zu sein und viele Fragen mitgebracht zu haben, das siehst du sofort. Während des Gespräches mit ihr stellst du fest, dass sie zwar gerne ein Tattoo haben möchte, jedoch noch unsicher ist.
Für solche spontanen Beratungstermine nimmst du dir genauso viel Zeit wie für geplante Gespräche. Die Kundin hat keine konkreten Vorstellungen, sie weiß lediglich, dass sie ein kleines Motiv an den Rippen haben möchte. Du erklärst ihr, dass das eine der schmerzhafteren Stellen ist und du ihr deshalb eine angenehmere Stelle wie den Oberarm empfiehlst. Danach hörst du dir ihre Ideen an, skizzierst diese grob und erklärst, welche Stile sich für die Stelle eignen. Dafür nutzt du auch den Katalog, damit sie sich inspirieren lassen kann. Gemeinsam einigt ihr euch auf einen minimalistischen Cartoon-Style. Schlussendlich gibst du ihr noch eine Kostenschätzung und vereinbarst einen Folgetermin.
Nach deiner Mittagspause trifft Jonathan Müller – ein Stammkunde – ein, der sein halbfertiges Ärmel-Tattoo vervollständige möchte. Du gehst mit ihm kurz den Entwurf durch und beginnst damit, seine Haut und deine Instrumente zu desinfizieren. Während du die Schattierungen im Wolkenmuster nacharbeitest, unterhältst du dich über die Bedeutung des Motivs. Jonathan fängt an zu lachen und meint, dass er das Motiv einfach cool findet und da keine tiefe Botschaft versteckt ist. Immer wieder legst du kurze Pausen ein, um die Haut nicht zu überlasten. Diese Unterbrechungen nutzt du, um zu überprüfen, ob die Linien auch gerade und scharf sind.
Zu guter Letzt reinigst du sämtliche Oberflächen sowie alle benutzten Werkzeuge und klebst das Tattoo ab. Dadurch verhinderst du, dass sich die gereizte Haut entzündet oder das Tattoo beschädigt wird. Auch wenn Herr Müller bereits ein Tattoo-Veteran ist, gibst du ihm Tipps, wie er das Tattoo pflegen muss.
Vor Feierabend reinigst du alle Arbeitsflächen gründlich, entsorgst Einwegmaterialien und desinfizierst die Tattoo-Stationen. Während du die Kasse abschließt, denkst du über neue Designideen nach, die du morgen skizzieren könntest, vielleicht ein geometrisches Muster oder ein Tierporträt.
Wo arbeitet man als Tätowierer / Tätowiererin?
Als Tätowiererin bzw. Tätowierer arbeitest du natürlich in einem Tattoostudio. Es gibt hier aber viele Unterschiede zwischen den einzelnen Studios. Manche spezialisieren sich auf bestimmte Designs wie Naturmuster oder fotorealistische Porträts.
- Das älteste bekannte Tattoo ist über 5.000 Jahre alt und stammt von der Gletschermumie Ötzi.
- Das Wort „Tattoo“ hat seine Herkunft im polynesischen „tatau“, was so viel wie „etwas markieren“ bedeutet.
- Bereits 1891 wurde die erste Tätowiermaschine patentiert.
Voraussetzungen
Welche Voraussetzungen sollte ich für die Ausbildung als Tätowierer erfüllen?
Um Tätowiererin bzw. Tätowierer zu werden, sind gewisse Eigenschaften von Vorteil. Du hast nicht nur viel Kontakt mit Haut, sondern auch mit Menschen. Deshalb ist es wichtig, dass du in Beratungsgesprächen empathisch bist und die Sorgen und Wünsche der Kunden ernst nimmst. Zusätzlich solltest du sowohl bei der Gestaltung der Designs als auch beim Stechen der Tattoos konzentriert vorgehen.
Stärken
Gewissenhaft und ausdauernd arbeiten:
Du arbeitest präzise, egal ob bei feinen Linien oder großflächigen Schattierungen. Du behältst auch nach Stunden konzentrierter Arbeit Hygiene und Sicherheit im Blick. Während einer langen Sitzung für ein Ärmel-Tattoo wechselst du regelmäßig die Nadeln. Dank deiner genauen Arbeitsweise passt jede Kurve haargenau. Des Weiteren sorgst du für einwandfreie Hygiene.
Eigene Ideen entwickeln und umsetzen:
Du verwandelst abstrakte Wünsche in einzigartige Kunstwerke. Eine Kundin möchte sich an ihre Weltreise erinnern. Das inspiriert dich zu einem Entwurf. Er besteht aus einem Kompass, Landkarten-Ausschnitten und verblassenden Stempeln. Alles ist in sanften Aquarellfarben gehalten, die du geschickt miteinander verbindest. Dabei setzt du nicht nur Technik ein, sondern auch dein Gespür für die Geschichte hinter dem Motiv.
Handwerklich arbeiten:
Als Tätowiererin bzw. Tätowierer bist du in einem sehr kreativen und handwerklichen Bereich tätig. Du arbeitest sehr präzise und mit viel Hingabe. Deine ruhige Hand sorgt dafür, dass feine Linien und komplexe Designs zu wahren Kunstwerken mit vielen Schattierungen und schönen Farben werden. Auch während längeren Sitzungen, wie bei einem großen Rückentattoo, verlierst du nie den Fokus. Du sorgst währenddessen dafür, dass alles hygienisch einwandfrei bleibt und kontrollierst regelmäßig dein Werkzeug und die Maschinen.
Welchen Schulabschluss brauche ich für die Ausbildung als Tätowierer / Tätowiererin?
Da es sich bei der Ausbildung zur Tätowiererin bzw. zum Tätowierer um keine klassische Berufsausbildung handelt, gibt es ebenfalls keinen zu empfehlenden Schulabschluss. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass du von einem Hauptschulabschluss über einen Realschulabschluss bis hin zum Abitur diesen Karriereweg gehen kannst! Du musst lediglich interessiert und engagiert sein!
Übrigens: Du kannst ebenso ohne einen Schulabschluss Tätowiererin bzw. Tätowierer werden!
Ablauf und Inhalte
Wie läuft die Ausbildung zum Tätowierer ab?
Die Ausbildung zur Tätowiererin bzw. zum Tätowierer ist keine offizielle Ausbildung in Deutschland. Das Fachwissen erlangst du in der Regel durch private Bildungseinrichtungen in Form von Lehrgängen oder Seminaren. Dort bekommst du dann häufig Praxiserfahrung. Da es sich dabei aber um private Veranstaltungen handelt, kosten sie Geld. Im Gegensatz zu einer dualen Ausbildung erhältst du also keine Ausbildungsvergütung.
Achtung: Es gibt auch Institutionen, die solche Lehrgänge als Online-Wochenendkurs anbieten. Diese Anbieter sind häufig wenig seriös, da das Wissen nicht in solch kurzer Zeit vermittelt werden kann. Zusätzlich fehlt es dir so an Praxiserfahrung.
Inhalte der Ausbildung
Inhalte in der Berufsschule
Hygiene und Anatomie:
Hygiene und Anatomie decken eine große Bandbreite an unterschiedlichen und spannenden Inhalten ab. Es ist für dich als Tätowiererin bzw. Tätowierer wichtig, dass du fundierte Kenntnisse über Hygiene erlernst, um die Gesundheit deiner Kunden zu schützen. So erfährst du im Zuge der Dermatologie die gängigsten Hautkrankheiten und wie sie sich auf ein Tattoo auswirken. Auch die Nachbehandlung und Pflege der Kunstwerke mit Cremen und Ölen wird dir beigebracht.
Tattoos stechen:
Diese Erfahrung bekommst du sowohl in der Theorie als auch in der Praxis. In Form von Seminaren und Unterricht lernst du, wie du mit einer Tätowiermaschine umgehst, wie du Nadeln auswechseln kannst und welche Arten von Stechungen es gibt. Dieses Wissen wendest du direkt an einer Kunsthaut an, um dein Können stetig zu verbessern.
Marketing:
Du lernst, wie du deine Tattoo-Kunst online präsentierst. Dazu gehören Social-Media-Plattformen wie Instagram oder TikTok, auf denen du deine Designs zeigst. Beispielsweise postest du Zeitraffer-Videos vom Tätowieren und nutzt passende Hashtags, um neue Kunden zu erreichen. Zeitgleich sorgst du mit einer professionellen Webseite dafür, dass Kunden kinderleicht einen Termin buchen können und Musterdesigns bestaunen können.
- kleine und große Kunstwerke tätowieren.
- Designs in verschiedenen Stilen entwerfen.
- Kunden zu Designs, Tattoos und Pflege beraten.
Karriere
Welche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es als Tätowierer / Tätowiererin?
Da du als Tätowiererin bzw. Tätowierer keine klassische Ausbildung durchlaufen hast, gibt es keine gängigen Weiterbildungsmöglichkeiten, wie es bei anderen Ausbildungen der Fall ist. Das heißt jedoch nicht, dass du beruflich oder karrieretechnisch still stehenbleiben musst. Möchtest du dein Wissen zum Beispiel im Bereich Konzeption und Design weiterentwickeln, schaust du dir die Entwürfe an, die dich inspirieren, und versuchst, sie nachzuzeichnen.
Du interessierst dich für bestimmte Stechpraktiken? Dann kannst du dir das nötige Wissen entweder online oder bei anderen Tätowiererinnen und Tätowierer nachfragen!
Weiterbildungen
Fachqualifizierter Tätowierer:
Mit diesem IHK-Zertifikatslehrgang deckst du wirklich alle theoretischen und praktischen Inhalte ab, die dir in deinem Arbeitsalltag begegnen könnten. Du bekommst Einblicke in tiefgehende medizinische Aspekte, damit du deine Kunden nicht gefährdest. Mit Themenblöcken in Rechnungswesen, Unternehmensgründung und Marketing bist du bestens gewappnet, wenn du später in die Selbstständigkeit starten möchtest! Achtung: Du musst mindestens drei Jahre Berufserfahrung als Tätowiererin bzw. Tätowierer gesammelt haben, um daran teilnehmen zu können.
Wie sind die Zukunftsaussichten als Tätowierer / Tätowiererin?
Die Zukunftsaussichten als Tätowiererin oder Tätowierer könnten kaum besser sein! Tattoos haben in den letzten Jahren einen immer höheren Stellenwert eingenommen, da sie in der Gesellschaft immer stärker akzeptiert werden.
Künstliche Intelligenz kann deine Arbeit zwar beeinflussen, jedoch nicht ersetzen:
Zum einen genießen deine Kunden weiterhin bei dir eine persönliche Beratung, bei der du auf ihre Bedürfnisse anhand deiner Berufserfahrung eingehst. Auf der anderen Seite werden dir KI-Tools auch bei der Arbeit helfen. So kannst du KI-generierte Bilder nutzen, damit Kunden sich schnell eine Vorstellung machen können, welche Idee du im Kopf hast. Mit nur wenigen Befehlen ist das Bild angepasst und der Kunde zufrieden. Dieses erstellte Bild nutzt du dann als Aufhänger, wenn du dich selbst an das Zeichentablett setzt.
Wie du siehst, kann sich deine Arbeitswelt zwar ein wenig verändern, dennoch wird deine Hand weiterhin hinter der Tätowiermaschine sein!
Wie viel verdient man als Tätowierer / Tätowiererin?
Als Tätowierer / Tätowiererin kannst du nach deiner Ausbildung mit einem Einstiegsgehalt von 2.200 EUR rechnen.
Du möchtest gerne mehr erfahren?
Hier geht es zur Tätowierer / Tätowiererin Gehaltsseite.
Der Beruf Tätowierer / Tätowiererin passt gut zu dir, wenn ...
- ... du in deinem Beruf gerne etwas mit deinen Händen erschaffen möchtest
- ... du in deinem Beruf gerne aus der Reihe tanzen möchtest
Der Beruf Tätowierer / Tätowiererin passt weniger zu dir, wenn ...
- ... du nicht körperlich anstrengend arbeiten möchtest
Wie heißen die drei Schichten der Haut?
Die Haut teilt sich in die Schichten "Oberhaut" (Epidermis), "Lederhaut" (Dermis) und "Unterhaut" (Subcutis).
Wie viele Erwachsene in Deutschland sind tätowiert?
Rund ein Fünftel, also 20 Prozent, der Erwachsenen in Deutschland haben ein Tattoo.
Wer lieferte das Grundmodell für die Tattoo-Maschine?
Thomas Alva Edison entwickelte bereits 1876 einen elektrischen Stift, mit dem Texte leichter kopiert werden konnten. Seine Entwicklung erlangte jedoch nie Serienreife. Samuel O’Reilly nahm diese Vorlage und entwickelte daraus die Tattoo-Maschine.
Ergebnis
Frage(n) richtig - Vielleicht passt ein anderer Beruf noch besser zu dir. Finde jetzt den passenden Beruf für dich.
Fragen richtig - Es sieht so aus, als würde der Beruf gut zu dir passen.
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