Bildungsweg: Weiterer Beruf
Tätowierungen sind Kunstwerke, die wortwörtlich unter die Haut gehen. Die Künstlerinnen und Künstler dahinter nennt man Tätowierer. Mit Hilfe einer Tätowiermaschine stechen sie Tinte, Pigmente oder andere Farbmittel in die Haut ihrer Kunden und erschaffen so Bilder, Zeichnungen oder auch Texte, die ein Leben lang zu sehen sind. Deine Kunden kommen also nicht mit heiler Haut davon – aber das wollen sie auch gar nicht!
Die Ausbildung als Tätowierer machst du am besten direkt in einem Tattoo-Studio. Dort lernst du alle notwendigen Fertigkeiten bei deinen Kolleginnen und Kollegen und durch eigenständiges Lernen. Dazu gehören der Umgang mit und die Beratung von Kundinnen und Kunden, der Entwurf und die Gestaltung von Tattoos und das anschließende Auftragen auf die Haut. Das bedeutet für dich natürlich: Üben, Üben, Üben! Das solltest du aber anfangs definitiv auf Tierhäuten tun, um niemandem unnötig Schaden zuzufügen.
Wichtig: Zum Eröffnen eines Tattoo-Studios bedarf es lediglich eines Gewerbescheins. Inhaber müssen keine Nachweise über die Kenntnisse zum Infektionsschutz oder Tätowieren besitzen. Wir empfehlen es dennoch, auch in dieser Hinsicht bestens ausgebildet zu sein und Zeugnisse und Bescheinigungen über deine Kenntnisse zu erlangen.Wichtig: Als Tätowierer musst du stets hygienisch arbeiten, schließlich fügst du deinen Kunden eine Wunde zu, die sich sehr leicht entzünden kann. Außerdem können die Tattoo-Farben gesundheitsschädliche oder allergieauslösende Stoffe enthalten. Über die Inhaltsstoffe sowie den Infektionsschutz solltest du immer Bescheid wissen. Entsprechende Hygieneseminare werden vom Verband Deutsche Organisierte Tätowierer, kurz DOT, durchgeführt.
Bereits seit Jahrtausenden haben Menschen ihre Körper mit Zeichen, Linien und Punkten verziert, die in die Haut geritzt und dann mit Kohle oder ähnlichen Naturmaterialien gefärbt wurden. Diese Art des Tätowierens ist heutzutage meist nur noch in der indigenen Bevölkerung – also bei naturverbundenen Volksstämmen – oder sehr traditionell verwurzelten Kulturen meist im Zusammenhang mit speziellen Zeremonien zu finden. Oftmals wird durch die Tätowierung die Zugehörigkeit zu einer Gruppe gekennzeichnet. Seit den 1990er Jahren erfreut sich das Tätowieren auch größerer Beliebtheit in der westlichen Welt, hat es doch die negative Verbindung zum komplett tätowierten Kriminellen mittlerweile abgeschüttelt.
In Deutschland findet man wohl in jeder Stadt Tattoo-Studios, wo das traditionelle Tätowieren der Arbeit mit einer elektrischen Tätowiermaschine gewichen ist. Heute sind es rund 7.000 legale Studios, wo jeder sich den Körper nach Herzenslust verzieren kann. Beim Tätowieren zählt vor allem eins: Kreativität! Außerdem solltest du eine ruhige Hand haben, weil dein Fehler ein Leben lang zu sehen sein wird. Darüber hinaus sollten Mädels und Jungs folgende Eigenschaften mitbringen:
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Es lässt sich keine genaue Angabe darüber treffen, wie lange eine Ausbildung zum Tätowierer dauert. Viele Studios bieten eigene mehrtägige Lehrgänge an, die aber nicht einheitlich geregelt sind.
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