Was ist was? Grundlagenwissen zur Studienorientierung

Bachelor vs. Master. Uni vs. FH. Ein Präsenzstudium in Vollzeit vs. ein berufsbegleitendes Fernstudium. Hier bekommst du einen Überblick über Studienabschlüsse, Hochschultypen, Studienarten und Zulassungsvoraussetzungen.

Welche Studienabschlüsse gibt es?

Die wichtigsten Studienabschlüsse im Überblick sind:

  • Bachelor
  • Master
  • Staatsexamen
  • Diplom
  • Lizenziat

Bachelorabschluss: Die wichtigsten Infos zum Bachelor

Der Bachelorabschluss ist der erste berufsqualifizierende Abschluss, den du erlangen kannst. Hier einige allgemeine Fakten:

  • Die Regelstudienzeit beträgt für den Bachelor generell 6 bis 8 Semester (also 3 bis 4 Jahre) und umfasst normalerweise zwischen 180 und 240 ECTS-Kreditpunkte.
  • Du kannst einen einfachen Bachelor studieren, also ein einzelnes Hauptfach (auch Mono- oder Ein-Fach-Bachelor genannt) oder eine Fächerkombination wählen und den Bachelor in zwei Fächern machen (Zwei-Fach-Bachelor).
  • Bachelorstudiengänge qualifizieren in der Regel zu einem Masterstudium.

Masterabschluss: Die wichtigsten Infos zum Master

Masterstudiengänge spezialisieren dein wissenschaftliches und fachliches Know-how, deinen wissenschaftlichen Schwerpunkt und vermitteln fachlich vertieftes Wissen. Dabei werden sie in „stärker anwendungsorientiert“ und „stärker forschungsorientiert“ unterteilt. Den Master kannst du sowohl an Unis als auch an FHs absolvieren. Zumeist musst du für einen Masterstudiengang bestimmte Voraussetzungen mitbringen: Je nach Fachrichtung wird ein sehr guter bis guter Bachelorabschluss, nachweisbare Fremdsprachenkenntnisse oder ähnliches verlangt.

Hier einige allgemeine Fakten:

  • Die Regelstudienzeit des Masters beläuft sich auf 2 bis 4 Semester (also 1 bis 2 Jahre) und du erhältst 60 bis 120 ECTS-Kreditpunkte. Bis du also deinen Masterabschluss in der Tasche hast, kannst du (inkl. Bachelor) mit ungefähr zehn Semestern rechnen. Kürzere aber auch längere Studienzeiten sind je nach Gestaltung des Studiums und erlaubten Ausnahmefällen (dies bezieht sich insbesondere auf die Verlängerung der Regelstudienzeit) möglich.
  • Masterabschlüsse an einer Uni, einer FH oder gleichgestellten Hochschule befähigen dich zu einer Promotion.

Die unterschiedlichen Masterstudiengänge

Man unterscheidet konsekutive und nicht konsekutive bzw. weiterbildende Masterstudiengänge:

  • Konsekutiver Master:Dieser Master baut inhaltlich und fachlich auf ein vorgelagertes Bachelorstudium auf. Er vertieft und erweitert das bislang erworbene Wissen. Zur Info: Bachelor und Master müssen nicht an derselben Hochschule oder an der gleichen Hochschulart studiert werden.
  • Nicht-konsekutiver Master: Dieser Master baut inhaltlich nicht auf einen Bachelor auf.
  • Weiterbildender Master: Dieser Master richtet sich an Personen mit Berufserfahrung von mind. einem Jahr. Die Berufserfahrung ist besonders wichtig, da der Master an diese anknüpft.

Die Abschlussarten beim Bachelor und Master

Die Kultusministerkonferenz (KMK) beschloss 2003, einige wenige Abschlussarten in der deutschen Hochschullandschaft vorzugeben. Diese sind:

  • Bachelor of Arts (B.A.) / Master of Arts (M.A.)
    für Sprach- und Kulturwissenschaften, Sozialwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften (je nach inhaltlicher Ausrichtung), Kunstwissenschaft, Sport und Sportwissenschaften, darstellende Kunst
  • Bachelor of Science (B.Sc.) / Master of Science (M.Sc.)
    für Naturwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften (je nach inhaltlicher Ausrichtung), Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften, Ingenieurswissenschaften, Medizin, Mathematik
  • Bachelor of Laws (LL.B.) / Master of Laws (LL.M.)
    für Rechtswissenschaften
  • Bachelor of Engineering (B.Eng.) / Master of Engineering (M.Eng.)
    für Ingenieurswissenschaften
  • Bachelor of Education (B.Ed.) / Master of Education (M.Ed.)
    für Lehramtsstudiengänge
  • Bachelor of Music (B.Mus.) / Master of Music (M.Mus.)
    für Musik (Instrumental)
  • Bachelor of Fine Arts (B.F.A.) / Master of Fine Arts (M.F.A.)
    für freie Kunst

Quelle: eigene Darstellung in Anlehnung an: Hochschulrektorenkonferenz (Hrsg.) (1. Aufl.) (2008): Bologna-Reader III. FAQs - Häufig gestellte Fragen zum Bologna-Prozess an deutschen Hochschulen, HRK Bologna-Zentrum, Beiträge zur Hochschulpolitik 8/2008, Bonn.

Diese Abschlussarten beziehen sich auf die Bachelor- und konsekutiven Masterstudiengänge und sind nicht veränderbar. Da auch die meisten Studiengänge konsekutiver Art sind, sind diese Abschlüsse die gängigsten und am weitesten verbreiteten. Wundere dich allerdings nicht, wenn du auch auf andere stößt. Hochschulen können für ihre nicht-konsekutiven oder weiterbildenden Mastergrade zwar diese Bezeichnungen wählen, jedoch sind sie in der Benennung des Abschlusses frei. Einer der am häufigsten vorkommenden und bekanntesten nicht-konsekutiven Abschlussbezeichnungen ist der MBA für den Master of Business Administration.

Lehramtsstudium: Die wichtigsten Infos zum Lehramt

Das Lehramtsstudium ist bundeslandspezifisch geregelt. Die meisten Bundesländer bieten das Lehramtsstudium im Bachelor-Master-System an, sodass du zunächst den Bachelor of Education und im Anschluss den Master of Education machen musst. Ein paar Bundesländer bilden ihre Lehrkräfte allerdings gemäß dem alten System der Staatsprüfung (Staatsexamen) aus.

Staatsexamen: Die wichtigsten Infos zur Staatsprüfung

Das Staatsexamen wird auch Staatsprüfung genannt. Dabei werden die Prüfungen nicht von den Hochschulen, sondern an staatlichen Prüfungsämtern vorgenommen. Ein Staatsexamen legst du bei folgenden Studiengängen ab: Human-, Tier- und Zahnmedizin sowie Pharmazie. Teilweise wird auch in der Lebensmittelchemie ein Staatsexamen verlangt und einige Bundesländer prüfen ihre angehenden Lehrämter mittels der Staatsprüfung (wie oben beschrieben). Wenn du dich für ein Studium der Rechtswissenschaft entschieden hast und dein berufliches Ziel Richter, (Staats-)Anwalt oder Notar sein sollte, führt dich nichts an einer Hochschule vorbei, die das Staatsexamen als Abschluss anbietet. Als Master of Laws fehlt dir die staatliche Befähigung, einen dieser Berufe ausüben zu können.

Generell folgt nach dem ersten Staatsexamen eine praktische Phase (bei Lehrern und Juristen bspw. das Referendariat, bei angehenden Ärzten das praktische Jahr), welche wiederum mit dem zweiten Staatsexamen abgeschlossen wird.

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Diplom: Die wichtigsten Infos zum Diplomstudium

Diplomstudiengänge existieren mittlerweile zwar selten in Deutschland, aber es gibt sie noch. Insbesondere in naturwissenschaftlichen, technischen oder auch musischen Bereichen kann dir der ein oder andere Diplomstudiengang unterkommen. Solltest du dein Diplom an einer Fachhochschule machen, wirst du den Zusatz (FH) in deinem akademischen Grad haben.

Lizenziat: Die wichtigsten Infos zum Lizenziat

Ein Lizenziat ist ein akademischer Grad, der heutzutage in der Regel nur noch im Bereich der katholischen Theologie verliehen wird.

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Hintergrundwissen zum Bachelor- und Mastersystem

Im Rahmen des Bologna-Abkommens von 1999 beschlossen die Hochschulminister aus 30 europäischen Nationen, die Abschlüsse an Hochschulen europaweit zu vereinheitlichen. Daraufhin wurde ab 2002 das Bachelor- und Mastersystem eingeführt und verdrängte immer mehr die bis dahin in Deutschland vorkommenden Studienabschlüsse Diplom und Magister. Ziel der Bologna-Reform war es u. a., die Abschlüsse international (und hier insbesondere europaweit) vergleichbar zu machen sowie den Austausch und die Mobilität von Studenten zu fördern.

Im Wintersemester 2016/2017 boten nach Angaben der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) die unterschiedlichen Hochschulen insgesamt 18.467 Studiengänge in Deutschland an. Davon zielten 91,1 % auf den Bachelor bzw. Masterabschluss ab.

Modularisierung und Bewertungssystem

Mit dem Bachelor- und Mastersystem wurde ebenso das Studieren in Modulen eingeführt. Das heißt, dass die Studiengänge aus verschiedenen Modulen bestehen, die du als Student belegen musst. Ein Modul entspricht einer oder mehrerer Lehrveranstaltungen (also einem Fach) und ist inhaltlich in sich abgeschlossen. Jedes Modul wird mit einer Prüfung beendet, deren Note dann im Abschlusszeugnis auftaucht und zur Berechnung deiner endgültigen Studienabschlussnote herangezogen wird.

Auch das Bewertungssystem wurde international angepasst. Studienleistungen werden mit Punkten bewertet: Das European Credit Transfer System, kurz ECTS, ist unter Studenten auch als Kreditpunkte-System bekannt. Jedes Semester vergibt in etwa 30 ECTS-Punkte, wodurch ein 6-semestriger Bachelor auf 180 Punkte und ein 4-semestriger Master auf 120 Punkte kommt. Zur Info: Es wird davon ausgegangen, dass ein Leistungspunkt in etwa 25 bis 30 Stunden Workload entspricht. Das bedeutet, pro Semester werden ca. 750 bis 900 Stunden Arbeitsbelastung auf dich als Student zukommen.

Welche Hochschultypen gibt es?

Die wichtigsten Hochschultypen im Überblick sind:

  • Universität
  • Technische Universität
  • Fachhochschule
  • Fachhochschule für öffentliche Verwaltung/Verwaltungsfachhochschule
  • Kunsthochschule / Musikhochschule
  • Pädagogische Hochschule
  • Kirchliche/Theologische Hochschule
  • Berufsakademie/Duale Hochschule
  • Fernhochschule
  • Private Hochschule

Du hast dich dafür entschieden, nach dem Abitur/Fachabitur ein Studium zu beginnen. Jetzt musst du dich noch entscheiden, an welcher Hochschule du dich einschreiben möchtest, denn die Hochschullandschaft ist ziemlich bunt geworden. Welchen Typ du wählst, hängt von deinen Zielen ab. Nachfolgend fassen wir für dich ganz knapp zusammen, was die einzelnen Hochschultypen ausmacht. Auch hier möchten wir darauf hinweisen, dass natürlich nicht alle Merkmale auf jede Hochschule zutreffen.

Universitäten: Studium an einer Uni

Wer ein fundiertes wissenschaftliches Studium bevorzugt, ist an einer Universität gut aufgehoben. Die Planung/Durchführung des Studiums ist zwar im Rahmen vorgegeben, aber dennoch haben Studenten eine hohe Flexibilität. Universitäten bieten die meisten Studiengänge an und die Auswahl ist in der Regel sehr diversifiziert. Ob z. B. Jura oder Medizin, Geistes- oder Kulturwissenschaften, Natur- oder Wirtschaftswissenschaften oder der komplette Lehramtsbereich - an der Uni ist alles möglich. Universitäten sind für ihre Kombination aus Forschung und Lehre bekannt, dabei ist der Unterricht meist eher theoretisch.

Technische Universitäten: Studium an einer TU

Bei technischen Universitäten liegt der Schwerpunkt auf Natur- und Ingenieurswissenschaften. Die meisten Abschlüsse von technischen Universitäten sind in der Industrie und bei zukünftigen Arbeitgebern hoch angesehen.

Fachhochschulen: Studium an einer FH

Fachhochschulen (FH) sind oftmals praxisorientierter angelegt als Universitäten. Die meisten Studiengänge an Fachhochschulen kommen aus den Bereichen Technik, Wirtschaft und Sozialwesen. Teilweise werden aber auch Studiengänge im Bereich Medien und Gestaltung angeboten. Medizin, Germanistik oder ein Studium auf Lehramt kann man an Fachhochschulen allerdings nicht belegen. Ein Studium an einer FH ist häufig stringenter durchgeplant bzw. vorgegeben und dauert meist kürzer als an einer wissenschaftlichen Hochschule. Die Organisation ist an Schulen angelehnt.

Fachhochschulen für öffentliche Verwaltung/Verwaltungs­fachhochschulen: Studium an einer FHöV oder VFH

Fachhochschulen für die öffentliche Verwaltung (FHöV) bilden Beamte für den gehobenen Dienst aus. Neben dem theoretischen Unterricht an der FHöV leisten die Studenten praktische Arbeit in Bundes-, Landes- oder kommunalen Behörden, wo sie später auch arbeiten werden. Das Studienangebot reicht vom klassischen Verwaltungswesen über Polizei- und Justizdienst bis zum Finanzwesen.

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Hintergrundwissen: Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Uni und FH?

Universitäten und Fachhochschulen unterscheiden sich konkret in ihrer Aufgabenbeschreibung.

Universitäten: Beschäftigen sich mit der Grundlagenforschung; die Kombination von Forschung und Lehre fungiert als Basis für die Aufrechterhaltung und Entwicklung der Wissenschaft; die Ausbildung an einer Universität ist auf die Wissenschaft bezogen.

Fachhochschulen: Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Anwendungsbezug des Studiums; die Praxisorientierung ist an Berufe ausgerichtet und spiegelt sich in der Lehre und Forschung wider.

Kunsthochschulen und Musikhochschulen: Studium an einer musisch-künstlerischen Hochschule

Wer kreativ und künstlerisch begabt ist, wird an einer musisch-künstlerischen Hochschule vermutlich aufblühen. Hier kann man sich in unterschiedlichen Bereichen wie z. B. Design, Musik, Schauspiel, Regie, Malerei, Bildhauerei oder Architektur ausbilden lassen. Allerdings ist es notwendig, eine Begabung nachzuweisen, ansonsten ist es beinahe unmöglich, an einer solchen Hochschule angenommen zu werden. Das Zulassungsverfahren ist anders gestaltet als an Universitäten. Eine Arbeitsmappe, ein Bewerbungsgespräch, eine Bescheinigung der Vorbildung oder eine separate Aufnahmeprüfung sind dabei nur einige Beispiele. Ein Nachweis der Eignung, um als Künstler oder Musiker später einmal tätig zu sein, ist Voraussetzung für die Aufnahme. Insgesamt ist das Studium sehr schulisch mit einem starren Lehrplan und mit wenig Raum für Flexibilität geregelt.

Pädagogische Hochschulen: Studium an einer PH

Pädagogische Hochschulen (PH) gibt es nur noch in Baden-Württemberg. Eine Lehramtsausbildung für alle Schultypen, exklusive Gymnasien, ist an ihnen möglich. In den anderen Bundesländern sind diese Studiengänge mittlerweile an den Universitäten integriert.

Kirchliche/Theologische Hochschulen: Studium an einer Hochschule in kirchlicher Trägerschaft

Träger von kirchlichen Hochschulen sind die evangelische oder die katholische Kirche. Sie bieten unter anderem neben Priesterseminaren und theologischen Studiengängen auch eine Ausbildung als Pfarrer oder das Religionslehramt an. Mittlerweile werden auch Fächer aus dem Bereich Gesundheit und Soziales gelehrt.

Berufsakademien/Duale Hochschulen: Studium an einer BA oder DH

Ein duales Studium an einer Berufsakademie oder dualen Hochschule ist eine Kombination aus Theorie und Praxis, d. h. sowohl praxisorientierte Ausbildungsinhalte als auch wissenschaftlich fundierte Kenntnisse werden vermittelt. Ein verbreitetes Modell ist das Block-Modell: Im dreimonatigen Wechsel besuchen die Studenten die Akademie bzw. Hochschule und werden im Unternehmen ausgebildet. Durch den dadurch entstehenden hohen Praxisbezug sind die Absolventen besonders gut auf den Arbeitsmarkt vorbereitet. Auch die Übernahmequote der ausbildenden Unternehmen ist sehr hoch. Ein weiterer Vorteil: Während des dualen Studiums erhalten die Studenten eine Vergütung.

Duales Studium

Bei einem dualen Studium hast du beides: Die praktische Arbeit in einem Unternehmen und die Theorie und Wissenschaft an der Hochschule.

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Fernhochschulen: Studium von zu Hause aus

Fernstudiengänge sind dadurch gekennzeichnet, sich das notwendige Wissen von zu Hause aus mit Hilfe von Lernmaterial und virtuellen Vorlesungen anzueignen. Der regelmäßige Besuch von Vorlesungen entfällt somit. Dies erfordert natürlich eine Menge Selbstdisziplin, denn Prüfungen und Hausarbeiten werden ebenso geschrieben. Diese Form des Studiums ist durch die relativ freie Zeiteinteilung besonders für Berufstätige, Eltern oder gesundheitlich eingeschränkte Personen interessant. Durch teilweise recht hohe Studien- bzw. Semestergebühren kann diese Art des Studierens jedoch sehr kostenintensiv sein.

Private Hochschule: Studium an einer Privathochschule

Private Hochschulen sind im Vergleich zu öffentlichen Hochschulen recht teuer. Monatliche Gebühren im dreistelligen Bereich sind ganz normal. Allerdings bieten private Hochschulen den Studenten dafür auch einiges, was sie so an öffentlichen Einrichtungen häufig nicht erfahren. Kleinere Lerngruppen, persönlicher Kontakt zu Dozenten, gute Ausstattung mit Lehr- und Lernmaterialien, private Lernatmosphäre und individuelle Betreuung. Häufig kooperieren die Hochschulen mit Unternehmen aus der Wirtschaft, sodass die Studenten einen guten Praxisbezug und gute Praktikumsmöglichkeiten in Aussicht gestellt bekommen. Bei der Fächerauswahl haben die öffentlichen Hochschulen meist mehr anzubieten, allerdings findet man auch an privaten Hochschulen bspw. Studiengänge aus den Bereichen Wirtschaft, Informatik, Technik und Naturwissenschaft. Fällt die Entscheidung für ein Studium auf eine private Hochschule, sollte darauf geachtet werden, dass sie staatlich anerkannt ist. So wird die Qualität des Studiums und die gleichwertige Anerkennung des Abschlusses gewährleistet.

Wie ist das akademische Jahr organisiert?

Die allermeisten Hochschulen in Deutschland unterteilen ihre Studienjahre in Semester. Dabei dauert ein Hochschuljahr (inklusive vorlesungsfreier Zeit) sechs Monate.

Die Unterteilung in Trimester gibt drei Monate vor. Dabei ist es üblich, 3x3 Monate Vorlesungen zu haben und 1x3 Monate vorlesungsfreie Zeit (zumeist das sog. Sommertrimester von Juli bis September). Bei der Einteilung in Trimester werden also in einem Jahr drei Studienjahre vollendet. Im Ausland findest du diese Einteilung des Studienjahrs häufiger als in Deutschland. Zu den wenigen deutschen Hochschulen, die ihre Studienjahre in Trimester einteilen, zählen unter anderen die beiden Bundeswehr-Universitäten in Hamburg und München.

Allgemein gilt: In der vorlesungsfreien Zeit (unabhängig vom Zyklus des akademischen Jahres) finden in der Regel Prüfungen statt. Auch ist es üblich, dass Studenten in dieser Zeit Praktika absolvieren.

Studienarten

Studieren kannst du nur klassisch in Vollzeit an einer Universität oder an einer Fachhochschule? Das stimmt nicht. Um einen Studienabschluss zu bekommen, kannst du – je nach deiner individuellen Situation und Einstellung – zwischen sehr unterschiedlichen Varianten wählen. Die wichtigsten Studienarten im Überblick sind:

  • Präsenzstudium
  • Fernstudium
  • Duales Studium

Präsenzstudium: Auf dem Campus studieren

Das Präsenzstudium ist der Klassiker. Du absolvierst dein Studium an einer Hochschule und besuchst vor Ort Vorlesungen, Seminare, Übungen und Co.

Fernstudium: Ortsunabhängig studieren

Das Gegenteil zu dem Präsenzstudium ist das Fernstudium. Dieses ortsunabhängige Lernen findet nicht auf einem Campus an einer Hochschule statt, sondern du kannst von zu Hause aus mittels zur Verfügung gestellten Lernunterlagen deinen Lernstoff eigenständig erarbeiten, online Vorlesungen und Übungen verfolgen und dich auf Prüfungen vorbereiten. Kontakt zu anderen Kommilitonen hast du in der Regel eher seltener.

Bei manchen Fernstudiengängen besteht eine geringfügige Anwesenheitspflicht, beispielsweise bei Prüfungen oder mehrwöchigen Seminaren, die an der Fernuniversität oder an kooperierenden Institutionen stattfinden.

Gut zu wissen:Sowohl Präsenz- als auch Fernstudium führen zu demselben Abschluss und gelten in der Praxis als gleichwertig.

Duales Studium: Theorie und Praxis kombinieren

Ein duales Studium ist sehr praxisintensiv, denn du lernst an zwei Orten, deren Lerninhalte aufeinander abgestimmt sind: An der Hochschule und im Unternehmen. Ein gängiges Modell sieht beispielsweise vor, alle drei Monate den Lernort zu wechseln. Das normale praxisintegrierte duale Studium wird mit einem Bachelor abgeschlossen, bei der Variante des ausbildungsintegrierten dualen Studiums erlangst du zusätzlich noch einen Berufsabschluss der IHK oder HWK.

Duales Studium: Mehr erfahren

Bei einem dualen Studium hast du beides: Die praktische Arbeit in einem Unternehmen und die Theorie und Wissenschaft an der Hochschule.mehr über das duale Studium

Duales Studium: Freie Plätze

Duale Studienplätze werden von Unternehmen aller Branchen angeboten – bestimmt auch in deiner Nähe!

Eine weitere Unterscheidung der Art des Studiums liegt in der zeitlichen Perspektive, in der du dein Studium abschließen kannst:

  • Vollzeitstudium: Wie der Name bereits sagt, absolvierst du als Student dieses Typs dein Studium in Vollzeit und widmest ihm deine volle Aufmerksamkeit. Die allgemeinen Angaben zu den Regelstudienzeiten im Bachelor und Master beziehen sich auf ein Vollzeitstudium. Für den Bachelor sind dies 6 bis 8 Semester (3 bis 4 Jahre), für den Master 2 bis 4 Semester (1 bis 2 Jahre).
  • Teilzeitstudium: Insbesondere Berufstätige, junge Eltern, Studenten mit pflegebedürftigen Angehörigen oder mit sonstigen besonderen Lebensumständen können durch die Möglichkeit eines Teilzeitstudiums ihren akademischen Abschluss erlangen. Ein Teilzeitstudium verlängert die Regelstudienzeit. Normalerweise wird es in berufsbegleitendes oder berufsintegrierendes Teilzeitstudium unterteilt.

Auch interessant: Die Teilzeitberufsausbildung

Die Ausbildung in Teilzeit richtet sich an Personen, die ihre Ausbildung nicht in Vollzeit absolvieren können, z. B. junge Eltern oder Personen, die einen Angehörigen pflegen.

Infos über die Teilzeitausbildung

Welche Zulassungs­voraussetzungen zum Studium gibt es?

Die häufigsten Zulassungsverfahren im Überblick sind:

  • Zulassungsfreie Studiengänge
  • Zulassungsbeschränkte Studiengänge
  • Zentrale Vergabe von Studienplätzen

Welche Voraussetzungen du für deinen auserwählten Studiengang an deiner Wunschhochschule mitbringen musst, findest du immer auf den Hochschulwebseiten. Dort sind viele Informationen parat.

Zulassungsfreie Studiengänge

Viele Studiengänge sind zulassungsfrei. Das bedeutet, du kannst dich an der Hochschule für den gewählten Studiengang einfach einschreiben (bitte beachte die jeweiligen Fristen der Hochschule). Allerdings fordern einige Studiengänge ganz bestimmte Voraussetzungen oder Qualifikationen, die du mitbringen solltest, weshalb es dadurch indirekt eine gewisse „Selektion“ gibt.

Zulassungsbeschränkte Studiengänge

Besonders Studiengänge, die weniger Plätze als Interessenten haben, werden in der Regel zulassungsbeschränkt angeboten. Wenn man so will, musst du dich um einen Platz in dem Studienfach an der Hochschule bewerben. Als Grundlage wird dein Abi-Notendurchschnitt wie auch eventuell vorhandene Wartesemester herangezogen.

Numerus Clausus

Sicherlich hast du schon einmal etwas vom Numerus Clausus (kurz NC) gehört. „Der NC berechnet sich aus der Anzahl der vorhandenen Studienplätze im Verhältnis zur Zahl der Bewerberinnen und Bewerber – und zwar auf Grundlage der Abiturnote. Wer die besten Noten hat, erhält zuerst einen der begehrten Plätze, der Notendurchschnitt der als letztes angenommenen Person definiert dann den NC.“
(Quelle: BMBF (Hrsg.) (2015): Ausbildung oder Studium? Tipps und Informationen für Schulabgängerinnen und Schulabgänger, S. 14)

Die Entscheidung, welche Studiengänge zulassungsbeschränkt sind sowie die Berechnung des NCs erfolgen jährlich von jeder Hochschule neu.

Eignungsprüfung

Möchtest du in künstlerischen Fächern wie Mode, Kunst oder Musik, in Architektur, Sport oder Journalismus ein Studium beginnen, wirst du normalerweise mittels Prüfungen, Arbeitsproben und ähnlichem deine Eignung vorweisen müssen.

Auch Fremdsprachenkenntnisse sind je nach Studienfach teilweise obligatorisch, wie beispielsweise Latein, Griechisch oder Hebräisch für Archäologie & Co., oder Englisch, Französisch, Spanisch und/oder Chinesisch für wirtschaftliche oder internationale Studiengänge. Insbesondere gute Englischkenntnisse werden für einige Studienfächer immer wichtiger. Viele Vorlesungen und Seminare sowie Prüfungen finden mittlerweile auf Englisch statt, selbst wenn du nicht Anglistik, Dolmetschen oder Übersetzen studierst.

Vorpraktikum

Eine andere Zulassungsvoraussetzung kann ein Vorpraktikum (teilweise auch Grundpraktikum genannt) sein. Je nach Universität oder Hochschule gibt es unterschiedliche Bedingungen und Eckdaten hierzu. Manche setzen eine Mindestdauer von sechs Wochen voraus, andere wiederum eine von zwölf. Informiere dich auf der jeweiligen Hochschulwebsite über die genauen Voraussetzungen. Ein solches Praktikum hat den entscheidenden Vorteil, dass du einen Einblick in den möglichen Arbeitsalltag deines Studienfeldes erhältst und falls dir das Praktikum nicht gefallen hat, deinen Studiengang noch ändern kannst. Für die Suche nach geeigneten Vorpraktikumsstellen kannst du unsere Suchmaschine, Praktikumsportale im Internet oder das schwarze Brett an Hochschulen und Universitäten nutzen. Du solltest dich frühzeitig auf die Suche machen und Bewerbungen schreiben, denn neben dir müssen auch noch viele andere ein Vorpraktikum ableisten.

Studenten­praktikum: Mehr erfahren

Praktikumsarten im Überblick: Vorpraktikum, Pflichtpraktikum, Praxissemester, freiwillige Praktika, Auslandspraktika.

Studenten­praktikum: Freie Plätze

Bei einem Studentenpraktikum sammelst du Praxiserfahrungen und kannst dich beruflich orientieren.

Richtig bewerben

Anschreiben, Lebenslauf, uvm. - wir zeigen dir, wie du mit deiner Bewerbung um einen Praktikumsplatz überzeugen kannst.

Zentrale Vergabe von Studienplätzen

Neben solchen regional zulassungsbeschränkten Studiengängen gibt es bundesweit noch weitere. Zu diesen gehören Medizin, Tiermedizin, Zahnmedizin und Pharmazie. Möchtest du einen dieser Studiengänge belegen, kannst du dich nicht direkt an der Hochschule bewerben, sondern nur über die zentrale Vergabeseite http://www.hochschulstart.de/. Dort findest du auch für die regional zulassungsbeschränkten Studiengänge eine Übersicht.

Einschreibung

Bekommst du auf Grundlage deiner Bewerbung einen positiven Bescheid der Hochschule, kannst du dich für den gewählten Studiengang einschreiben. Die Einschreibung erfolgt teilweise mittels Überweisung der Semestergebühren, durch Rücksendung einer Annahmebestätigung, durch Bestätigung per Online-Tool oder durch persönliches Erscheinen an der Hochschule. Welches Verfahren deine Hochschule anwendet, wird dir in deinem positiven Studienbescheid mitgeteilt.

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