Lukas über sein FSJ in der kirchlichen Jugendarbeit
Nach dem ganzen Abi-Lernstress wollte Lukas etwas machen, was sich von seinen bisherigen Aktivitäten unterschied. Seine Wahl fiel auf ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Jugendarbeit eines Kirchenkreises. Welche neuen Eindrücke er über die geleistete Arbeit gewonnen hat und was er auch über sich selbst gelernt hat, erzählt er uns im heutigen Interview.
AUBI-plus: Was waren deine Beweggründe für ein FSJ?
Lukas: Nach der langen Vorbereitungszeit auf die Abschlussprüfungen, die weitestgehend von täglichem Lernstress geprägt war, reifte in mir das Verlangen nach etwas völlig Neuem. Da mir so die Möglichkeit gegeben war, in neue Bereiche hineinzuschnuppern und gleichzeitig etwas Abstand zum Abiturstress zu gewinnen, war für mich der Entschluss gefasst.
AUBI-plus: Wie bist du auf die angebotene Stelle aufmerksam geworden?
Lukas: Ein Bekannter, der zuvor ebenfalls das gleiche FSJ absolviert hatte, empfahl mir die Stelle. Danach bewarb ich mich beim Kirchenkreis und führte ein Bewerbungsgespräch mit einem der Jugendreferenten des Kreises.
AUBI-plus: In welcher Einrichtung warst du tätig?
Lukas: Da ich für den gesamten Kirchenkreis verantwortlich war, waren meine Aufgaben auf vier Einrichtungen des CVJM (Christlicher Verein Junger Menschen) verteilt. Hierbei wurde ich von drei Jugendreferenten aus den verschiedenen Gemeinden angeleitet.
AUBI-plus: Wie war deine Arbeit aufgeteilt und welches waren deine Haupttätigkeiten?
Lukas: Die Arbeit war in zwei Phasen aufgeteilt: Morgens beschäftigte ich mich mit meinen Vorgesetzten hauptsächlich mit der Planung und Organisation von Aktivitäten für Kinder- und Jugendgruppen. Hierbei ist hervorzuheben, dass das Altersspektrum von Kleinkindern bis zu Jugendlichen eine sehr große Spanne abdeckte. Außerdem wurden Besorgungen getätigt und in manchen Fällen sogar mein handwerkliches Geschick gefordert. Nachmittags habe ich dann die Gruppen geleitet mit den Kindern und Jugendlichen die geplanten Aktivitäten durchgeführt.
AUBI-plus: Was waren deine schönsten Erfahrungen und was ist hängen geblieben?
Lukas: Mir hat der tägliche Kontakt zu meinen Mitmenschen, insbesondere zu Kindern sehr gefallen. In Verbindung damit war es regelmäßig schön anzusehen, wie die Teilnehmer der Gruppen meine geplanten Aktivitäten voller Freude und Leidenschaft annahmen. Dies war für mich eine besonders gute Erfahrung, da ich somit eine sehr positive Resonanz auf meine Arbeit bekam. Zusätzlich gab es im Jahresverlauf fünf Seminare über einen Zeitraum von je einer Woche an Orten wie Hamburg oder auf Borkum. Da man sich dort mit anderen FSJlern austauschen konnte und zusätzlich von Anleitern sehr viel Input über Themen aus der Jugendarbeit bekam, werde ich die Seminare in schöner Erinnerung behalten. Eine ganz besondere Erfahrung war der Kontakt zu Menschen mit Behinderungen, die mir ausführlich über ihr Leben und die auftretenden Probleme im Alltag berichteten. Hierbei konnte ich einige tiefgründige Einblicke in verschiedene Gefühlswelten gewinnen, welche mich fasziniert haben und mein weiteres Leben begleiten werden.
AUBI-plus: Gab es Situationen, in denen du dich unwohl gefühlt hast?
Lukas: Da sehr viele verschiedene Einflüsse aufgrund meiner drei Vorgesetzten auf mich einwirkten, war ich in manchen Situationen leicht überfordert. Dies waren aber eher seltene Fälle, sodass es am positiven Gesamtbild meines Freiwilligen Sozialen Jahres nichts verändert.
AUBI-plus: Wie fällt also das Fazit zu deinem FSJ aus? Wem würdest du es weiterempfehlen?
Lukas: Grundsätzlich war es für mich ein sehr lehrreiches und erfolgreiches Jahr, in dem ich viele neue Eindrücke und Erfahrungen sammeln und gewinnen konnte, welche mich noch lange begleiten werden. Ich würde es jungen Menschen empfehlen, die nach dem Abitur - ähnlich wie ich - erstmal eine Pause vom Lernalltag brauchen und gerne neue Erfahrungen im zwischenmenschlichen Bereich sammeln würden. Außerdem ist es für diejenigen geeignet, die sich über ihren beruflichen oder universitären Werdegang unschlüssig sind und eine gewisse Überbrückungszeit benötigen.
AUBI-plus: Vielen Dank für das Gespräch!
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