Schornsteinfeger / Schornsteinfegerin Ausbildung & Beruf

Schornsteinfeger bei der Arbeit Schornsteinfeger bei der Arbeit Schornsteinfeger bei der Arbeit

Bildungsweg:

Duale Ausbildung

Schul­abschluss:

Hauptschulabschluss

Ausbildungs­dauer:

3 Jahre


Deine Stärken

  • Technische Zusammenhänge verstehen
  • Mit Zahlen und Grafiken arbeiten
  • Mündlich und schriftlich kommunizieren

Ausbildungs- und Einstiegs­gehalt

1. Jahr 760 €
2. Jahr 830 €
3. Jahr 930 €
Einstieg 2.903 €

Infos zum Beruf

Was macht man als Schornsteinfeger / Schornsteinfegerin?

Der Schornsteinfeger heißt natürlich so, weil er Schornsteine fegt. Aber das ist heutzutage gar nicht mehr so einfach, wie sich das anhört und längst nicht alles, was ein Schornsteinfeger tut.

Altes Handwerk – neue Technik

Wenn du morgens in deine Firma kommst, hält dein Chef schon die Aufträge für den Tag in der Hand. Du informierst dich darüber, wo es hingehen soll, was ansteht und weißt direkt, welche Werkzeuge und Messgeräte du ins Auto einladen musst. Kehrbesen, Kehrleine, Rauchgasthermometer, Druckprüfgerät und die ganzen Auswertungstabellen, Kaminbelegungspläne und Dokumentationsbögen – so etwas gab es vor ein paar hundert Jahren sicher noch nicht. All diese Dinge erleichtern dir heute die Arbeit, erfordern jedoch auch ein enormes Wissen über zulässige Schadstoffkonzentrationen, Umweltschutz und Energieeffizienz, Verbrennungsvorgänge und verschiedenen physikalische Größen, die damit zusammenhängen. Handwerklich begabt solltest du zwar sein, um mit dem Kehrbesen umgehen zu können, doch das ist natürlich längst nicht alles. Wenn du in einem Haushalt die Ölheizung kontrollierst, misst du zum Beispiel die Stickstoffoxid-Emission – also die Abgabe von Stickstoffoxid. Sie darf den Höchstwert von 190-250mg pro m³ Abgas nicht überschreiten. Die zulässige Menge an Ruß wird in einer Rußzahl angegeben. Sie darf den Wert 1 nicht überschreiten. Das kannst du mithilfe eines Filterpapiers anhand der Einfärbung messen. Je weißer, umso besser! Mit einer speziellen Schornsteinkamera kannst du das Rauchrohr sogar von innen auf Verunreinigungen inspizieren. Entweder reinigst du es von unten mit dem Kehrbesen oder musst sogar aufs Dach, um von oben eine Kehrleine mit Gewicht in das Rohr einzulassen. Hier ist deine Geschicklichkeit und Genauigkeit gefragt.

Schornsteinfeger bringen Glück!

Diesen Spruch gibt es wohl schon so lange wie das Handwerk alt ist. Aber woher kommt er eigentlich? Er hat mit der bedeutsamen Arbeit zu tun, die du als Schornsteinfeger verrichtest. Der Kamin oder Ofen hatte schon immer eine ganz wichtige Bedeutung im Haus. Nicht nur spendet er Wärme, sondern wurde damals auch das Essen damit zubereitet. Wenn ein Kamin verstopft war oder sich so viel Ruß angestaut hatte, dass die Gefahr bestand, dass sich ein Feuer entzündete, war das eine Katastrophe. Wie gut, dass es den Schornsteinfeger gibt, der die Familien vor diesem Unheil bewahrt.

Heute ist es immer noch die Aufgabe eines Schornsteinfegers, Verunreinigungen durch Ruß frühzeitig zu erkennen und mit einem Kratzhammer oder Kehrbesen zu beseitigen, um Rußbrände zu vermeiden. Außerdem trägst du einen erheblichen Teil zur Schutz der Umwelt bei, indem du Feuerungs- und Lüftungsanlagen regelmäßig auf Schadstoffe, zum Beispiel Kohlenmonoxid und Staubpartikel, überprüfst, die du dann im Prüfprotokoll genau festhältst und gegebenenfalls Umrüstungen veranlasst.  Aber nicht nur das – für deine Kunden bist du ein wahrer Segen, denn du informierst sie auch darüber, wie sie Energie einsparen können. Da du regelmäßig die Heizung kontrollierst, Messdaten erhebst und alles dokumentierst, hast du einen genauen Überblick über den Energiehaushalt eines Hauses und siehst, an welcher Stelle zu viel Energie verloren geht. Du kannst dich durch Fortbildungsmaßnahmen zum Energieberater weiterbilden und Energieausweise für Gebäude ausstellen. Der Kundenkontakt spielt in deinem Beruf in jedem Fall eine wichtige Rolle. 

Voraussetzungen

Welche Voraussetzungen sollte ich für die Ausbildung als Schornsteinfeger / Schornsteinfegerin erfüllen?

Du hast …

  • keine Angst vor luftigen Höhen?
  • Spaß an Physik und Technik?
  • handwerkliches Geschick?
  • Lust darauf, jeden Tag an einem anderen Ort zu arbeiten?
  • Spaß am Kundenkontakt? 

… und verfügst (bald) über einen Hauptschulabschluss oder einen Realschulabschluss?

Dann nichts wie ran an die Bewerbung zum Schornsteinfeger.

Wenn du wissen möchtest, welche Berufe sonst noch zu dir passen, mach doch mal den Test.

Ablauf und Inhalte

Ablauf der Ausbildung

Was lernt man in der Ausbildung als Schornsteinfeger / Schornsteinfegerin?

Beim Schornsteinfeger handelt es sich um eine duale Ausbildung, die auf drei Jahre ausgelegt ist.

Schulische Ausbildungsinhalte

Deine Zeit in der Berufsschule beschränkt sich auf ein oder zwei Tage in der Woche oder findet in Form von Blockunterricht statt. Die Berufsschule ist ebenso wichtig wie die Ausbildung im Betrieb, denn du bekommst hier die theoretischen Inhalte deines Berufs mit auf den Weg. Das ist zum Beispiel physikalisches Wissen, das du benötigst, um Messwerte erheben und analysieren zu können, um Verbrennungsvorgänge und die Entstehung verschiedener Rußarten zu verstehen, um Schadstoffkonzentrationen sowie Abgastemperaturen, Sauerstoffgehalte im Abgas und Verbrennungslufttemperaturen zu berechnen. Dafür ist übrigens auch Mathe wichtig – das konntest du dir sicher schon denken. Neben diesen naturwissenschaftlichen Details benötigst du natürlich auch das technische Know-how, um mit den Messgeräten und der entsprechenden Software umgehen zu können. Auch in Sachen Umweltschutz, Arbeitssicherheit und Unfallverhütung wirst du ausgebildet. Das gehört einfach zu deinem Beruf dazu. Dass da neben dem Schornstein auch der Kopf schon mal ganz schön ins Rauchen kommt, ist verständlich.

Betriebliche Ausbildungsinhalte

Das Gute an einer dualen Ausbildung ist, dass du die theoretischen Inhalte direkt in deinem Ausbildungsbetrieb in die Praxis umsetzen kannst. Du bist von Anfang an bei Aufträgen dabei und darfst zunächst deinem Ausbilder über die Schulter schauen, bis du nach und nach selbst aktiv werden kannst. Gerade die Kundenberatung zum Brandschutz, zur Energieeffizienz und zu Bau- und Sanierungsmaßnahmen will natürlich gelernt sein. Du erfährst, wie du Angebote einholst, analysierst und passend für den Kunden aufbereitest. Du lernst, wie du Messungen an Feuerungs- und Lüftungsanlagen durchführst und wie du alles haargenau dokumentierst. Du lernst, technische Unterlagen auszuwerten und deine Aufträge unter zeitlichen und wirtschaftlichen Aspekten zu planen. Bis du selbstständig als Bezirksschornsteinfeger umherfährst, dauert es natürlich noch – aber es ist ja wie man so schön sagt auch noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Wie viel verdient man in der Ausbildung als Schornsteinfeger / Schornsteinfegerin?

Während der Ausbildung als Schornsteinfeger / Schornsteinfegerin kannst du mit folgenden Ausbildungsvergütungen rechnen:

  • 1. Ausbildungsjahr: 760 Euro
  • 2. Ausbildungsjahr: 830 Euro
  • 3. Ausbildungsjahr: 930 Euro

Du möchtest gerne mehr erfahren? Hier geht es zur Schornsteinfeger / Schornsteinfegerin Gehaltsseite.

Karriere

Wie viel verdient man als Schornsteinfeger / Schornsteinfegerin?

Als Schornsteinfeger / Schornsteinfegerin kannst du nach deiner Ausbildung mit einem Einstiegsgehalt von 2.903 EUR rechnen.

Du möchtest gerne mehr erfahren?

Hier geht es zur Schornsteinfeger / Schornsteinfegerin Gehaltsseite.

Bewerbung

Worauf muss ich achten?

Schornsteinfeger zu werden ist vielleicht dein Kindheitstraum. Vielleicht bist du aber auch erst durch dein letztes Schulpraktikum auf diesen Beruf gestoßen oder dich fasziniert einfach die Arbeit des Schornsteinfegers, der sich bei euch zu Hause regelmäßig um die Heizung kümmert.

Welche Motivation dich auch dazu veranlasst hat, dich für eine Ausbildung zum Schornsteinfeger zu bewerben – du solltest sie unbedingt im Anschreiben deiner Bewerbung deutlich machen.

Dein zukünftiger Ausbildungsbetrieb versucht, sich durch deine Bewerbung ein erstes Bild von dir zu machen. Überzeuge also mit individuellen Argumenten statt mit Floskeln! Suche dir zwei bis drei Punkte aus deinem Lebenslauf aus, von denen du glaubst, dass sie deine Eignung als angehender Schornsteinfeger belegen. Das kann zum Beispiel ein Praktikum im Handwerk sein, das du in den letzten Schulferien absolviert hast. Das zeigt großes Engagement und Interesse an deiner Berufswahl und an handwerklichen Tätigkeiten. Auch, wenn du bereits in einem Nebenjob mit Kunden zu tun hattest, ist das ein gutes Argument, dich einzustellen, denn auch als Schornsteinfeger berätst du regelmäßig Kunden zu Energieeffizienz, Betriebssicherheit und so weiter.

Vielleicht hast du ein außergewöhnliches Hobby, das zeigt, dass du dich in der Höhe wohlfühlst, denn als Schornsteinfeger musst du immer wieder auf Hausdächer klettern, um Schornsteine von oben mit der Kehrleine zu reinigen.

All diese Dinge sollten selbstverständlich auch in deinem Lebenslauf zu finden sein. Hier verschafft sich dein zukünftiger Ausbildungsbetrieb einen Überblick über deine Schullaufbahn, deine bisherigen praktischen Erfahrungen, zum Beispiel Praktika, deine Hobbies und Qualifikationen wie Führerscheine (falls vorhanden), EDV-Kenntnisse und Sprachkenntnisse.

Wenn du mit beiden Dokumenten überzeugen konntest, steht dir bald vielleicht schon ein Vorstellungsgespräch bei deinem Wunschbetrieb bevor. Wir wünschen dir viel Erfolg!

Zum Bewerbungsratgeber

Wie gut passt der Beruf Schornsteinfeger / Schornsteinfegerin zu dir?

Der Beruf Schornsteinfeger / Schornsteinfegerin passt gut zu dir, wenn ...

  • ... du in deinem Beruf gerne tüfteln möchtest

Der Beruf Schornsteinfeger / Schornsteinfegerin passt weniger zu dir, wenn ...

  • ... du nicht in der Höhe arbeiten möchtest
  • ... du nicht körperlich anstrengend arbeiten möchtest

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