Was macht ein Gleisbauer?
Vielleicht hast du schon mal gesehen, wie Zauberkünstler Bahnschienen verbiegen… du kannst so etwas Ähnliches! Als Gleisbauer besitzt du die handwerklichen und technischen Fähigkeiten, Gleisstücke abzutrennen und auszutauschen, Schienen und Weichen zu verlegen und Gleisbetten zu erneuern. Du hast eine verantwortungsvolle Aufgabe, denn du sorgst dafür, dass die Schienennetze der U-Bahn, S-Bahn, Züge des Regional- und Fernverkehrs sowie des Gütertransports immer intakt sind.
Die Diagnose
Regelmäßig wird die Betriebssicherheit der Gleisanlagen kontrolliert. Nur so kann gewährleistet werden, dass die Fahrgäste und Güter sicher ans Ziel kommen. Deine Aufgabe als Gleisbauer ist es deshalb, Gleisbögen zu vermessen, die Spurweite oder Spurrichtung der Gleise zu kontrollieren sowie Hoch- und Tiefpunkte zu bestimmen. Dafür verwendest du zum Beispiel hochtechnisierte Messfahrzeuge, die Messstreifen aufzeichnen, während sie über die Gleise fahren. So kannst du die gemessenen Daten mit den Richtwerten vergleichen. Wenn die Betriebssicherheit des Schienennetzes nicht mehr gegeben ist, ist es Zeit für eine Sanierung. Zum Beispiel muss das Gleisbett mit neuem Schotter unterfüttert werden, die Schwellenschrauben der Bahnschwellen nachgezogen werden, Höhen- oder Richtungsfehler korrigiert werden, Entwässerungsanlagen gewartet werden oder lediglich Pflanzen, die über die Schienen ragen, zurückgeschnitten werden.
Technik, Handwerkskunst und Teamwork
Das sind die Zutaten für eine gelungene Arbeit am Gleis. Bevor du mit deinem Team und den Werkzeugen, Baugeräten und Baumaschinen anrückst, müssen die Zeitpunkte der Sanierungsarbeiten exakt geklärt sein. Oft werden für solche Baumaßnahmen Zeiträume gewählt, in denen weniger Bahnverkehr herrscht, zum Beispiel nachts und am Wochenende, um den Zugverkehr so wenig wie möglich zu behindern. In dieser Zeit muss dann jeder Handgriff sitzen, denn eine Verlängerung der vorgegebenen Bauzeit ist meist nicht möglich. Gut, dass dein Team und du Meister eurer Arbeit seid und ihr mit dem Zeitdruck gut umgehen könnt.
Zu allererst zieht ihr euch Warnweste, Handschuhe, Sicherheitsschuhe und gegebenenfalls Helm und Hörschutz an. Dann wird die Baustelle errichtet und fachgerecht abgesichert. Nun kann die Arbeit richtig losgehen.
Mit einem Trennschleifer trennst du beschädigte Gleisstücke ab. Dazu musst du zunächst die Schweißverbindung abschleifen oder die Schienenbefestigung mit einer Schraubmaschine lösen. Zusammen mit deinen Kollegen hebt ihr die beschädigten Schienen heraus und transportiert sie ab. Eine beschädigte Schwelle – z.B. in Form von Holzlatten, auf denen die Schienen liegen – wird gelöst und aus dem Gleisbett gezogen. Nun kann ein neuer Schienenabschnitt eingesetzt werden. Bevor du die Schienenenden mit dem Schweißgerät zusammenschweißt, müssen sie glattgeschliffen werden. Wenn das Gleisbett mit neuem Schotter unterfüttert werden muss, damit die Schienen an Höhe gewinnen, kommt die Gleisstopfmaschine zum Einsatz. Damit kann der Schotter unter die Gleisschwelle gepumpt werden.
Andere Geräte und Werkzeuge, die zu deinem Repertoire gehören, sind die Gleisrichtmaschine, die Stromschienenwende oder die Ratsche, die du benötigst, um Schrauben und Muttern zu lösen.