Schichtarbeit - ja oder nein?

Feuerwehrkräfte, Pflegepersonal und auch Fachkräfte für Schutz und Sicherheit kennen das Schichtsystem nur zu gut. Du startest bald deine Ausbildung und möchtest wissen, was genau Schichtarbeit für dich bedeutet? Welche Berufe arbeiten überhaupt in Schichten? Wir haben dir alle Informationen sowie Vor- und Nachteile der Schichtarbeit zusammengefasst!

Im Lager gibt es häufig Schichtarbeit.
Im Lager gibt es häufig Schichtarbeit. © AleksandarGeorgiev | Canva

Gründe für Schichtarbeit

Nicht nur Polizisten und Pflegekräfte arbeiten nach diesem Schema. Das Konzept der Schichtarbeit ist verbreiteter als man vorab denken mag. Ohne sie würde kein Bäcker oder Supermarkt funktionieren. Arbeitgeber entscheiden sich häufig für eine Form dieser Arbeitszeiteneinteilung, damit sie produktiver und effizienter wirtschaften können.

Die Formen der Schichtarbeit

Bei der Schichtarbeit werden folgende Modelle unterschieden:

Einschichtmodell
Hierbei gibt es nur eine Arbeitsschicht für alle Angestellte. Häufig findet man diese Form bei Berufen im Büro oder Sekretariaten.
Zweischichtmodell
Ab zwei Schichten kann es auch zu einem Schichtwechsel kommen. Regulär gibt es dann eine Früh- und eine Spätschicht. Berufe im Handel sind prädestiniert für diese Methode.
Dreischichtmodell
Die Früh-, Spät- und Nachtschicht ermöglichen es dem Betrieb „rund um die Uhr“ zu produzieren bzw. zu wirtschaften. Auch die kontinuierliche Patientenversorgung wird dadurch gewährleistet. Deshalb profitieren medizinische Berufe unter anderem davon am meisten.
Vier- bzw. Fünfschichtmodell
Dieses System ist für Betriebe geeignet, welche durch bestehende Tarifverträge an unterschiedliche Arbeitszeiten gebunden sind. Die Hinzunahme einer weiteren Schicht ermöglicht dennoch eine ununterbrochene Produktion. In Industriebetrieben, in denen rund um die Uhr produziert wird, sind beispielsweise Maschinen- und Anlagenführerinnen und -führer unverzichtbare Kräfte. Dasselbe gilt für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Logistik, die sich um die innerbetrieblichen Transporte kümmern.

Je nachdem, wie die o. g. Schichten organisiert werden, unterscheidet man weiterhin zwischen voll- und teilkontinuierlich:

Vollkontinuierliches Schichtmodell:
(Vier- bzw. Fünfschichtmodell) Dieses Modell ermöglicht eine volle wöchentliche Produktion. Dadurch kann „24/7“ gearbeitet werden. Die Polizei und die Feuerwehr sind verpflichtet, auf Abruf einsatzbereit zu sein.
Teilkontinuierliches Schichtmodell
Dieses Modell ist mit dem vollkontinuierlichen System zu vergleichen, nur wird hierbei an fünf Tagen die Woche produziert, anstelle von den vollen sieben. Zusätzlich kann das Modell die Nachtarbeit inkludieren. Dementsprechend findet man das System häufig im Handel, Flughafen oder in der Gastronomie.

Aber Achtung: Die Regelarbeitszeiten für Azubis dürfen auch bei der Schichtarbeit nicht überschritten werden. Je nachdem, ob du bereits volljährig oder noch minderjährig bist, gilt für dich das Arbeitszeitgesetz oder das Jugendarbeitsschutzgesetz. Mehr über Arbeitszeiten in der Ausbildung erfährst du bei uns.

Deine Arbeitszeiten

  • Frühschicht: Oftmals von 6 bis 14 Uhr
  • Spätschicht: Oftmals von 14 bis 22 Uhr
  • Nachtschicht: Oftmals von 23 bis 6 Uhr

Schichtübergabe

Vor und nach jeder Schicht findet eine Schichtübergabe statt, eigentlich selbsterklärend. Wenn du beispielsweise Spätschicht hast, triffst du dich um 13:45 mit deinen Kolleginnen und Kollegen aus der Frühschicht, die dich darüber informieren, was in der Frühschicht passiert ist und worum du dich besonders kümmern müsst. Später dann, um 21:45 Uhr, findet die Übergabe an die Nachtschicht statt. In der Regel sind die Schichtleitenden für die Übergabe verantwortlich. Die besondere Herausforderung liegt darin, sich in 15 Minuten auf das Wesentliche zu beschränken. Ob und wie diese Übergabe vonstattengeht, ist von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich.

Überstunden und Zuschläge

Warum möchte man überhaupt nachts arbeiten? Viele berufstätige Menschen übernehmen gerne freiwillig die Nachtschicht. Manchmal lässt es sich damit erklären, dass man dort mehr verdienen kann. Dein Arbeitgeber hat die Wahl, ob er dir bei Nachtschichten einen Zuschlag auf deinen Brutto-Stundenlohn gibt oder ob er dir einen freien Tag als Ausgleich gewährt. Das gilt nur, solange es keinen Tarifvertrag gibt, der andere Regelungen vorsieht. Der Zuschlag, den du potenziell verdienen kannst, wird nur auf die Stunden angerechnet, welche du in der Nachtschicht arbeitest. Im Regelfall beläuft sich der Zuschlag auf 25 bis 30 Prozent.

Frühaufsteher sowie Nachteulen können sich dementsprechend auf eine attraktivere Vergütung freuen.

Vorteile: Darauf kannst du dich freuen!

Freizeitgestaltung:

Früh-, Spät-, Nacht- und Freischichten im Wechsel - die eigene Freizeitgestaltung lässt sich durch den Personaleinsatzplan besser mit den eigenen Wünschen und Vorstellungen vereinbaren. Die Pläne gelten häufig für ein bis zwei Wochen, was es dir erlaubt, etwaige Aktivitäten besser im Voraus zu planen. Je nach Betrieb und Unternehmenspolitik ist es dir auch möglich, Schichten mit anderen Kolleginnen und Kollegen zu tauschen, sodass spontane Festivitäten nicht ausgeschlossen sind.

Abwechslung:

Sollte es in deinem Betrieb Schichtmodelle geben, wirst du garantiert bemerkt haben, dass die Schichtarbeiterinnen und -arbeiter unterschiedliche Aufgaben zu erledigen haben. Diese Aufteilung der Tätigkeiten ist auch äußerst sinnvoll. Wenn die Kaufleute im Büro auf Kundenkontakt angewiesen sind, lohnt es sich dementsprechend, die Früh- und Spätschicht stärker zu besetzen. Die Nachtschichten können demnach losgelöst von den anderen Schichten produzieren und wirtschaften.

Bezahlung:

Wie oben bereits erwähnt, ist die Bezahlung ein Mehrwert, welche viele Arbeitnehmer nicht missen möchten. Diese Möglichkeit erlaubt es dir, im Vergleich zu deinen Kolleginnen und Kollegen, bei gleicher Arbeit mehr zu verdienen.

Nachteile: Das solltest du beachten!

Fehlende Routine

Einer der geläufigsten Nachteile dieses Systems ist weniger Routine, denn logischerweise kannst du dir bei wechselnden Schichten diese nur schwierig erarbeiten. „Eben war die Flexibilität ein Vorteil und plötzlich ist sie es nicht mehr?“ Diese Frage könnte dir jetzt durch den Kopf gehen. Tatsächlich ist eine gewisse Form von Gewohnheit sehr förderlich für den Berufsalltag. Sie spielt eine nicht unwichtige Rolle in der Stressbewältigung. Genau diese Sicherheit kann dir fehlen, wenn sich dein Unternehmen auf dieses Arbeitszeitmodell geeinigt hat.

Privatleben

Eine Schichtarbeit lässt sich nicht mit jedem Lebensstil vereinbaren. Der Hund, der es gewohnt ist, um 6:00 Uhr morgens eine Gassirunde zu bekommen, guckt in die Röhre, wenn sein Frau- oder Herrchen noch arbeitet. Wer eigene Kinder hat oder anderweitig Menschen betreut, kann diesen Pflichten nicht nachkommen, wenn er nach einem Schichtplan eingesetzt wird. Selbstverständlich werden Hobbys wie Mannschaftssportarten oder das simple Treffen mit Freunden eine zusätzliche Herausforderung.

Ungesunde Lebensweise

Der wohl schwerwiegendste Nachteil einer Schichtarbeit ist, wie ungesund sie sein kann. Sie kann sich auf Dauer negativ auf deinen Körper auswirken, vor allem durch die ständig wechselnden und untypischen Schlafenszeiten. Deine innere Uhr wird gestört, da der menschliche Körper für gewöhnlich auf den Schlaf bei Dunkelheit ausgerichtet ist. Bei hellem Licht wird es mit dem Einschlafen etwas schwieriger, oder? Unter Umständen kann es passieren, dass du keinen festen und erholsamen Schlaf bekommst. Dadurch sind Schlafstörungen nicht zu auszuschließen. Auch Magen-Darm-Beschwerden können durch ungesundes Schlafverhalten vermehrt auftreten.

Wer bestimmt über Schichtmodelle?

Über die unterschiedlichen Arbeitszeitmodelle entscheidest nicht du selbst. Die Geschäftsführung hat das zusammen mit der Personalleitung und dem eventuell bestehenden Betriebsrat zu entscheiden. Selbstverständlich kommt nicht jedes System für alle Betriebe in Frage. Die verschiedenen Instanzen müssen sich überlegen, welche Strategie sie verfolgen möchten. Die Modelle können sowohl die Produktivität des Betriebes steigern als auch das Wohlbefinden der Angestellten in den Fokus rücken.

AUBI-Tipps für Schichtarbeiterinnen und Schichtarbeiter

Um vielen Nachteilen entgegenzuwirken, haben wir für dich eine kleine Liste an hilfreichen Tipps zusammengestellt, damit deine Schicht ein voller Erfolg wird!

  • Vermeide Fast Food denn es wird nur langsam verdaut. Dadurch wirst du träge, zusätzlich liefert es dir kaum Energie. Gesunde Pausen mit Joghurt und Obst sind besser für dich.
  • Aktiviere Gelbfilter auf deinem Handy und Monitor. Dadurch wird das Blaulicht herausgefiltert, welches deine Augen stresst und müde macht.
  • Bei Nachtschicht nicht direkt nach der Arbeit einschlafen. Es mag komisch klingen, aber probiere es aus, kurz vor Dienstbeginn deine acht Stunden Schlaf nachzuholen.
  • Versuche deinen Arbeitsplatz mit ausreichend Licht zu versorgen.
  • Regelmäßige Pausen auf der Arbeit erlauben es deinem Körper, sich kurz zu entspannen.

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