Karriereperspektiven nach der Ausbildung und dem Dualen Studium

Alice interviewt ihren Chef – Leiter Privatkunden und Freie Berufe. Aus euren Fragen an uns wissen wir, dass ihr euch sehr dafür interessiert, wie es nach der Ausbildung oder dem Dualen Studium bei uns in der Bank weitergeht und welche Karriereperspektiven ihr in der Bank habt. Da dachte ich mir, ich frage einfach mal jemanden, der es wissen muss: Meinen Chef. Er ist Leiter Geschäftskunden und Freie Berufe in Lübeck und war gern bereit meine und eure! Fragen zu beantworten.

Was erwartest du von jungen Mitarbeiter*innen?

Mir ist wichtig, dass junge Menschen, die bei uns anfangen, sich vorher mit der Vielfältigkeit des Berufsbilds auseinandergesetzt haben und echt Lust darauf haben, diesen Job zu machen. Ohne Motivation und Eigeninitiative geht es nicht. Wer anfängt, sollte offen für alles sein und breitgefächert an alle Aufgaben herangehen. Man sollte nie vergessen, dass die eigene Tätigkeit immer auch zum Teamerfolg beiträgt. Bei uns in der Bank gibt es eine ausgeprägte Feedbackkultur. Und ich schätze es, wenn auch die jungen Mitarbeiter*innen das ernst nehmen und als Chance begreifen. Sie bringen einen unverblümten Blick auf alles mit und können ihre Eindrücke und Erfahrungen hierarchiefrei kommunizieren. Dazu gehört Mut, Selbstbewusstsein und natürlich auch der Wille, selbst mit dem eigenen Können etwas beizutragen. Das hilft uns, die wir manchmal vielleicht betriebsblind sind, unseren Arbeitsalltag zu hinterfragen und das Arbeitsumfeld schöner und effizienter zu gestalten. Wir können viel von den Jungen lernen – davon bin ich fest überzeugt. Umgekehrt können junge Kolleg*innen natürlich auch sehr vom Wissen und den Erfahrungen älterer Mitarbeiter*innen lernen. Dieses „Reverse-Coaching“ ist eine tolle Sache – davon profitieren die jungen Kolleg*innen und wir als Bank.

Was macht dir an der Führung junger Mitarbeiter*innen am meisten Spaß?

Nicht ganz ernst würde ich sagen: Am meisten Spaß macht, dass sie sich noch führen lassen… Aber im Ernst: Mir macht es echt Spaß, mein Wissen weiterzugeben und in den Austausch mit den jungen Kolleginnen und Kollegen zu gehen. Generell freue ich mich, Menschen für mich zu gewinnen – ob es nun Mitarbeiter sind oder Kunden. Toll an jungen Leuten ist auch, dass sie eher bereit sind, auch mal zu erzählen, wenn etwas nicht so gut geklappt hat, als älterer Mensch hat man häufig eine gewisse Furcht, sich angreifbar zu machen und begreift Fehler als Schwäche. Ich schätze die Offenheit und Neugier junger Kolleg*innen und bestärke sie darin. Auch beim Feedback fokussiere ich mich eher auf Stärken als auf Schwächen und setze darauf, dass meine Ansprechpartner dann für sich selbst die richtigen Schlüsse ziehen. Ich kann den Anstoß zur Veränderung geben – verändern muss sich letztendlich jeder selbst. Das gelingt am besten, wenn Veränderungen mit Erfolgen visualisiert werden und ich als Führungskraft mit gutem Beispiel vorangehe.

Was sind aus deiner Sicht die größten Stärken einer Mitarbeiterin/ eines Mitarbeiters?

Loyalität hat für mich höchste Priorität. Gute Mitarbeiter*innen sind loyal gegenüber ihrem Arbeitgeber und ihrer Führungskraft. Sie müssen teamfähig sein und – auch das ist Teil der Wahrheit – sie müssen belastbar sein. Bei Kundenbetreuer*innen kommt es darauf an, dass sie gut zuhören können (Redeanteil Kunde = 80%) – nur wer richtig zuhört, kann Bedarfe erkennen. Es geht nicht um reinen Produktverkauf, sondern darum, dass die angebotenen Produkte miteinander harmonieren und zum Kunden passen. Das funktioniert nicht ohne Empathie. Es ist immer wichtig, sich in die Situation des Kunden hineinzuversetzen (eben eine Firmengründung, dann eine Geburt, eine Insolvenz oder der Tod eines Angehörigen). Mit all dem haben wir es im täglichen Kundenkontakt zu tun. Und in unserem Beruf müssen wir immer bereit sein, dazu zu lernen. Das ist eine Binsenweisheit, die einen längeren Bart hat als ich Haare auf dem Kopf habe, aber sie stimmt. Produkte, Richtlinien, Arbeitsprozesse, Technik, Gesetze, Pandemien – alles verändert sich mit Hochgeschwindigkeit und wir müssen immer auf dem aktuellen Stand sein. Unterm Strich braucht ein guter Kundenbetreuer vor allem eine positive Einstellung zur Arbeit, zum Leben, zur Veränderung und einen festen Charakter – dann bringt er oder sie die wesentlichen Voraussetzungen fast schon mit.

…und was geht gar nicht?

Wer keinen Bezug zu Menschen hat und nicht in der Lage ist, Feedback positiv aufzunehmen, ist hier sicher falsch. Wichtig ist auch: Keine Angst vor Veränderungen haben. Wer immer nur in seiner eigenen Komfortzone bleibt, wird es schwer haben voranzukommen.

Welche Chancen bietet die Bank?

Das kann man ganz kurz sagen: Unendlich viele. Das Chancen-Barometer steigt stark mit der Mobilität. Wer regional arbeiten möchte, kann es bis zum Filialdirektor bringen, überregional und in Großstädten geht mehr: Teamleiter*in, Geschäftsbereichsstrukturen, Berlin, Frankfurt, Leiter diverser Bereiche (zum Beispiel Marketing, Recht PR), und international – feel free (sagen wir mal Investmentbanking in New York, Singapur) …

Wie geht es nach dem dualen Studium weiter?

Das knüpft nahtlos an die vorherige Frage an. Generell gilt: Je höher der Abschluss umso schneller kann eine Karriere anlaufen und desto vielfältiger sind die Chancen. Wichtig ist dabei auch immer die Frage: Wo fühle ich mich mit dem, was ich kann und will, am wohlsten?

Was hast du gelernt/wie war dein Weg bis hierher?

Nach meinem Abitur war damals erstmal Bundeswehr angesagt. Danach habe ich eine Ausbildung zum pharmazeutisch kaufmännischen Angestellten gemacht und 5 Semester Pharmazie in Kiel studiert. Mit 25 Jahren habe ich mich beruflich umorientiert (meine Profs fanden das damals sinnvoller…) und habe – wie du dir jetzt schon denken kannst - etwas ganz anderes gemacht. Erst eine klassische Banklehre, dann der Bankfachwirt und Betriebswirt. Es gibt also viele Wege zum Ziel.

…und wie bist du dahin gekommen, wo du heute bist?

Mit viel Bauch (den ich mittlerweile leider wirklich habe…), Herzblut und Verstand. Ich habe echt Spaß und Lust auf meinen Job. In der Bank bin ich einen konstanten Weg gegangen, den ich genauso geplant habe und immer auch mit der jeweiligen Führungskraft besprochen und verfolgt habe. Schon während der Ausbildung habe ich gemerkt, dass ich ein Faible für das Kreditgeschäft im Firmenkundenbereich und für wirtschaftlich Selbstständige habe. Im Anschluss an die Ausbildung hatte ich das große Glück, im Risk Management übernommen zu werden. Dort konnte ich dann Kredite entscheiden, bei denen – zum Beispiel aufgrund der Höhe oder Komplexität des Kredits - der „normale“ Kreditprozess in der Filiale nicht ausreicht und die Kundenbetreuer Spezialisten hinzuziehen. Anschließend war ich ein gutes Jahr in Frankfurt – das hat für mich auch privat damals gut gepasst. Und danach bin ich in den Filialbetrieb als Geschäftskundenbetreuer eingestiegen. Dann ging es weiter als stellvertretender Leiter und später dann Leiter in verschiedenen Filialen. Durch mein Verständnis für das Kreditgeschäft konnte ich mich auf meiner Ebene nachhaltig etablieren. Wie es weitergeht…? Wie gesagt: Eine Frage der Mobilität. Wichtig für den Karriereweg ist aus meiner Sicht, dass man in jeder Position Erfolge verzeichnen kann – Planziele erreicht, weitgehend zufriedene Mitarbeiter*innen und – natürlich – ein hohes Maß an Kundenzufriedenheit bewirkt. Oberste Regel für alles, dass man sich für die Karriere vornimmt: Ohne gutes Team ist man auf keiner Ebene erfolgreich!

Wie werde ich Deutsche Bank Vorstand?

Wenn ich das wüsste ;) … Durch Motivation, Engagement und Qualifikation. Einfach mal den Lebenslauf von Christian Sewing googeln und sich inspirieren lassen – vom Azubi zum Vorstandschef. Geht doch!

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