Die 4 Ps im Ausbildungsmarketing

Ausbildungsmarketing ist - wie der Name schon sagt - Marketing. Dieser Umstand macht Sie als Azubi-Recruiter folglich zu einem Marketeer bzw. zu einer Marketingfachkraft. Sie verstehen die Zielgruppe, die Trends in Ihrer Branche, den Wettbewerb um Nachwuchskräfte und sind in der Lage, strategische Entscheidungen zu treffen, um Ihr Unternehmen bzw. Ihre Arbeitgebermarke erfolgreich zu positionieren und das Interesse von Bewerberinnen und Bewerbern zu wecken. Ein Konzept, was jeder Marketeer kennt und was sich sehr gut auf das Ausbildungsmarketing übertragen lässt, sind die 4 Ps.

1. Product (Produkt):

Das erste „P“ bezieht sich auf das physische Produkt oder die Dienstleistung, die ein Unternehmen anbietet. Es umfasst Merkmale, Qualität, Design, Markenimage und alles, was das Produkt einzigartig macht.

In Ihrem Fall ist das Produkt, welches Sie an die Frau bzw. den Mann bringen wollen, die Ausbildung in Ihrem Unternehmen. Wie würden Sie dieses Produkt beschreiben? Welche Bedürfnisse erfüllt es? Was ist das Besondere an Ihrer Ausbildung? Was sind die Alleinstellungsmerkmale? Was unterscheidet Ihre Ausbildung von anderen? Verfassen Sie für Ihre Ausbildung doch einfach mal eine Produktbeschreibung und arbeiten Sie die wichtigsten Merkmale und Benefits heraus. Lesetipp: Mit den richtigen Benefits Azubis gewinnen

2. Price (Preis):

Das zweite „P“ bezieht sich auf den Wert, den Kunden für ein Produkt bezahlen müssen. Es umfasst die Festlegung des Verkaufspreises, Rabatte, Zahlungsbedingungen und andere Faktoren, die den Preis beeinflussen.

Auf das Ausbildungsmarketing lässt sich dieser Aspekt zwar nicht 1:1 transferieren – die Ausbildung ist ja kein Produkt (oder Dienstleistung), welches die Bewerberinnen und Bewerber kaufen – dennoch ist das Thema Geld ein wichtiger Punkt im Ausbildungsmarketing: Die Inflation und die steigenden Lebenshaltungskosten zählen derzeit zu den größten Ängsten der jungen Generation, weshalb das Gehalt eine wichtige Entscheidungsgröße sein kann, um sich für oder gegen eine Ausbildung zu entscheiden. Azubis bringen ihre Arbeitskraft ein und bekommen dafür eine Ausbildungsvergütung.

Sprechen Sie in Ihrer Bewerberkommunikation also über Geld und zeigen Sie bereits in der Stellenanzeige auf, wieviel die bzw. der Auszubildende bei Ihnen bekommt. Neben der Ausbildungsvergütung gehören auch Fahrtkostenzuschüsse, Büchergeld, Weihnachts- oder Urlaubsgeld u. v. m. dazu. Download-Tipp: Die perfekte Stellenausschreibung in 11 Schritten

3. Place (Distribution):

Das dritte „P“ bezieht sich auf die Vertriebskanäle und Methoden, mit denen ein Produkt bzw. eine Dienstleistung zum Kunden gelangt. Dazu zählen Entscheidungen zur Verkaufsstellenauswahl, Logistik, Lagerbestände sowie der Aufbau effizienter Vertriebsnetzwerke.

Als Azubi-Recruiter müssen Sie sich dementsprechend fragen, wie Ihre Ausbildung (Ihr Produkt) an Ihre Bewerberinnen und Bewerber (Ihre Kunden) gelangt. Wo schreiben Sie Ihre freie Ausbildungsplätze aus und welche Bewerbungswege bieten Sie an? Neben Ihrer eigenen Karriereseite sind insbesondere Online-Jobbörsen geeignet, die auf Ausbildung spezialisiert sind. Zu den führenden Ausbildungsportalen im deutschsprachigen Raum zählt www.aubi-plus.de

Mögliche Bewerbungswege umfassen Online-Bewerbungsformulare, E-Mail, App (z. B. WhatsApp), Videobewerbung oder die inzwischen für Viele antiquierte Bewerbungsmappe. Welche Unterlagen sollen es sein? Mit oder ohne Anschreiben? Bewerbungsfoto ja oder nein? Testen Sie Ihren „Vertriebskanal“ am besten einmal selbst und prüfen Sie, wie einfach, schnell und sympathisch Ihr Bewerbungsprozess gestaltet ist. Lesetipp: Ideen für einen besseren Bewerbungsprozess

4. Promotion (Werbung):

Das vierte „P“ bezieht sich auf die Kommunikationsstrategien, die verwendet werden, um Kunden auf das Produkt aufmerksam zu machen und den Verkauf zu fördern. Es umfasst Werbung, Verkaufsförderung, Öffentlichkeitsarbeit, persönlichen Verkauf und andere Marketingkommunikationsinstrumente.

Demnach geht es darum, Ihre Ausbildung bekannt(er) zu machen. Denn was nützt es Ihrem Unternehmen, das tollste Ausbildungsangebot zu haben, wenn es niemand kennt? Sorgen Sie - zusammen mit AUBI-plus - für Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit, z. B. in sozialen Netzwerken und Podcasts, auf Messen, an Schulen, mit Plakaten, auf Verkehrsmitteln u. v. m. Je nach Medium wird Ihre Zielgruppe dabei direkt zu Ihren Stellenangeboten geleitet. Lesetipp: Nachwuchskräfte für den Beruf und das Unternehmen begeistern

Und was ist mit der Zielgruppe bei den 4 Ps?

Obwohl das Konzept der 4 Ps im Marketing weit verbreitet und anerkannt ist, gibt es auch einige Kritikpunkte. Häufig diskutiert ist die mangelnde Kundenorientierung, da der Fokus der 4 Ps stark auf dem Produkt und den Marketingaktivitäten liegt, anstatt auf den Bedürfnissen und Wünschen der Kunden. Grundlage erfolgreicher Marketingstrategien sei jedoch eine tiefe Kenntnis der Kundenbedürfnisse, so die Kritiker.

Daher wurde das Modell um ein fünftes „P“ erweitert. Dieses steht für People (Menschen) oder auch Target Audience (Zielgruppe) und betont, wie wichtig es ist, diese zu berücksichtigen und ihre Bedürfnisse zu kennen. Darauf werden die Marketingaktivitäten dann abgestimmt.

Wenn es um die Gewinnung neuer Azubis geht, sollten Sie sich als Azubi-Recruiter daher zunächst fragen, welche Menschen Sie überhaupt als Auszubildende gewinnen wollen. Schülerinnen und Schüler? Studienzweifler bzw. -abbrecher? Menschen aus dem Ausland? Ältere, die nochmal etwas Neues machen wollen? Umschüler? Lesetipp: Senior Azubis: Ältere Menschen als Nachwuchskräfte gewinnen

Identifizieren Sie Ihre Zielgruppe und beschäftigen Sie sich mit ihren Bedürfnissen, Wünschen, Präferenzen, Meinungen und ihrem Verhalten. Finden Sie Botschaften, die die jeweiligen Personen ansprechen und wählen Sie solche Kanäle und Medien, die ihrem Informationsverhalten und ihren Kommunikationsgewohnheiten entsprechen.

Gestalten Sie Ihr Produkt bzw. Ihre Ausbildung so, dass sie einen Mehrwert für Ihre potenziellen Nachwuchskräfte bietet und deren Anforderungen erfüllt. Haben Sie als Zielgruppe beispielsweise junge Mütter identifiziert, könnten Sie Ihre Ausbildung als Teilzeitausbildung anbieten. Lesetipp: Teilzeitausbildung – eine gute Lösung für bestimmte Bewerbergruppen

Fazit

Das erweiterte Marketingkonzept der 5 Ps (Product, Price, Place, Promotion und People) lässt sich sehr gut auf das Ausbildungsmarketing anwenden. Indem Sie Bewerberinnen und Bewerber ins Zentrum Ihrer Marketingaktivitäten rücken, Ihre Maßnahmen auf deren Bedürfnisse abstimmen und sie gezielt ansprechen, verbessern Sie den Erfolg Ihres Azubi-Recruitings.

Gerne unterstützt Sie das Team von AUBI-plus dabei, einen geeigneten Marketing-Mix für Sie zu finden. Als Partner für Ihr Recruiting von Auszubildenden ist es unsere Kompetenz, mit individuellen Lösungen und starker Reichweite die Talente von Morgen für Ihr Haus zu gewinnen. >> zu den Kontaktmöglichkeiten

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