Maßschneider / Maßschneiderin Ausbildung & Beruf

Maßschneider bei der Arbeit Maßschneider bei der Arbeit Maßschneider bei der Arbeit

Bildungsweg:

Duale Ausbildung

Schul­abschluss:

Hauptschulabschluss

Ausbildungs­dauer:

3 Jahre


Kompetenzen

Überzeugungskraft
Technisches Verständnis
Kommunikationsfähigkeit
Arbeitsgenauigkeit
Handwerkliches Geschick
Empathie
Kreativität

Ausbildungs- und Einstiegs­gehalt

1. Jahr 780 €
2. Jahr 870 €
3. Jahr 1.000 €
Einstieg 2.278 €

Infos zum Beruf

Was macht eine Maßschneiderin?

Deine Aufgaben als Maßschneider auf einen Blick

  • Kundenberatung: Anfragenbearbeitung und Terminplanung; Persönliche Beratungsgespräche; Überblick über Stoffe, Formen und Materialien; Präsentation von Mappen und vorgefertigten Modellen; Ermittlung relevanter Körpermaße mithilfe von Bodyscanner und PC.
  • Planen und Entwerfen: Zeit- und Kostenkalkulation; Modellskizzen anfertigen; Auswahl geeigneter Stoffe und Textilien; Änderungswünsche der Kunden umsetzen; Einkauf benötigter Stoffe, Textilien und Accessoires.
  • Nähen und Schneidern: Einsatz von Nähmaschine, Schere, Nadel und Faden; Erarbeitung des ersten Grundmodells; Gemeinsame Anprobe mit dem Kunden; Umsetzung gewünschter Änderungen; Maßgenaues Anbringen von kleinen Details wie Knöpfen, Ösen oder Pailletten; Übergabe und Verkauf an den Kunden.

Deine Aufgaben als Maßschneider im Detail

Kundenberatung, Planen und Entwerfen: Mit Maßband oder Bodyscanner direkt ans Werk

Im Theater, Film oder in einer Maßschneiderei – überall braucht es die geschickten Hände eines Maßschneiders. Alles beginnt mit einer Idee. Die kommt vielleicht von einer Darstellerin im Theater oder von einem Kunden, der dein Geschäft betritt. Aus dieser Idee soll einmal ein schönes Kleid beziehungsweise ein Anzug oder ein anderes Kleidungsstück entstehen. Damit das gelingt, hörst du dir zunächst die Vorstellungen deines Kunden genau an und berätst ihn zur Umsetzung. Da du dich mit den verschiedenen Stoffen und Farben und in Stilfragen bestens auskennst, weißt du genau, mit welchen Tricks du bestimmte Körperregionen betonen oder andere kaschieren kannst. Auch Farbwirkungen und Verzierungen spielen hier eine wichtige Rolle. Gemeinsam mit dem Kunden stimmst du die Details ab und setzt dich gleich an einen ersten Entwurf und ein Schnittmuster, das du dem Kunden präsentierst. Er ist begeistert und nun kann es losgehen. Zuerst müssen alle Maße ermittelt werden. Dazu benutzt du traditionell das Maßband oder immer häufiger im Einsatz ist auch der sogenannte Bodyscanner, mit dem du auf einmal alle relevanten Körpermaße ermitteln und direkt am PC auf die Muster übertragen kannst. Ist auch das erledigt, beginnt das eigentliche Handwerk. 

Zeit für die Umsetzung: Nähen und Schneidern bis zum perfekten Ergebnis

Die Stoffe und Farben hast du bereits mit dem Kunden abgestimmt. Die Schnittschablonen sind erstellt. Nun geht es los. Mit Schere, Nadel und Faden oder mit Nähmaschine machst du dich an die Arbeit und schneidest und nähst Teil für Teil, Lage für Lage. Eine erste Anprobe solltest du so früh wie möglich machen, denn dann ist noch Zeit für Korrekturen. Eventuell müssen Nähte wieder aufgetrennt oder Taschen versetzt werden. Das solltest du in deine Zeit- und Kostenkalkulation mit einberechnen. Du kannst nun nach und nach die einzelnen Schnittteile zusammenfügen, Ärmel, Krägen und Bünde einsetzen und das Futter einnähen. Mit der Overlockmaschine kannst du zum Beispiel bei feinen Stoffen den unteren Abschluss von Kleidern oder Schals sauber abtrennen. Schließlich bringst du das Zubehör an, wie zum Beispiel Knöpfe, Haken, Ösen, Pailletten oder Spitzen. Nun wird das fertige Kleidungsstück noch mit dem Bügelautomaten oder einem Handbügeleisen bearbeitet – fertig. Und es sitzt wie angegossen!

Gut zu wissen...
  • Der Modehersteller Zara bringt pro Jahr mehr als 12.000 neue Designs raus.
  • Im Jahr 2019 wurde allein in Deutschland mit Bekleidung ein Umsatz von mehr als 64,5 Milliarden Euro erwirtschaftet.
  • Mit der Ausbildung zum Maßschneider schafft man die besten Grundlagen für eine berufliche Tätigkeit bei Theater, Film oder Fernsehen.

Voraussetzungen

Wie werde ich Maßschneider?

Du bist begeistert von der Ausbildung als Maßschneider, aber noch unsicher, ob dieser Beruf wirklich zu dir passt? Dies sind die wichtigsten Eigenschaften, die du für die Ausbildung mitbringen solltest:

  • Team- und Kundenorientierung
  • Großes Interesse an Mode, Stoffen und Farben
  • Fingerfertigkeit und Präzision
  • Stilbewusstsein
  • Kreativität

Bist du dir noch nicht sicher, ob du über alle erforderlichen Eigenschaften verfügst? Dann probiere unseren Berufs-Check aus, er zeigt dir, ob dieser Beruf wirklich zu dir passt!

Schulische Voraussetzungen

Neben den persönlichen Voraussetzungen zählt ein vernünftiger Schulabschluss zu den Kriterien, die du als angehender Maßschneider erfüllen solltest. Die meisten Schulen und Betriebe stellen Bewerber mit einem Realschulabschluss ein. Falls du die persönlichen Kriterien erfüllst und dich in der Bewerbung und in Vorstellungsgesprächen besonders gut präsentierst, hast du eine gute Chance auf freie Ausbildungsplätze und kannst vielleicht schon dieses Jahr deine Ausbildung beginnen!

Ablauf und Inhalte

Wie läuft die Ausbildung zum Maßschneider ab?

Wenn du dich für eine Ausbildung zur Maßschneiderin entscheidest, kannst du aus einem von zwei Schwerpunkten wählen:

  • Herrenbekleidung
  • Damenbekleidung

Der Beruf des Maßschneiders unterscheidet sich insofern vom Änderungsschneider, dass du Kleidungsstücke vom ersten Nadelstich bis zur fertigen Jacke, Hose, Weste, Bluse etc. fertigst, während der Änderungsschneider fertige Kleidungsstücke individuell anpasst.

Die schulische Ausbildung zum Maßschneider

Schulische Ausbildung

Da du eine schulische Ausbildung absolvierst, verbringst du den größten Teil deiner Zeit in einer Berufsfachschule. Hier wirst du nicht nur in allgemeinen Fächern wie Deutsch und Sport unterrichtet, sondern lernst auch alle wichtigen Fertigkeiten, die man als Maßschneider benötigt. Wie unterstützt man den Kunden optimal hinsichtlich seiner Wünsche und was muss man im Hinblick auf die Gestaltung des Kleidungsstückes beachten? Welche Mode ist gerade im Trend und gibt es gewisse Grundlagen im Handwerk, um optimal arbeiten zu können? Unter anderem diese Fragen werden dir deine Lehrer beantworten. Aber auch die Berufspraxis lernst du genau kennen: Hier kannst du dich direkt an der Nähmaschine ausprobieren, lernst verschiedene Nähtechniken kennen und erfährst, welche Stoffe und Garne zu verwenden sind, um am Ende das perfekte Kleidungsstück im Schrank zu haben.

Betriebliche Ausbildung 

Zwischen deinen Zeiten in der Schule absolvierst du auch Berufspraktika, in denen du in Maßschneidereien, beim Theater oder einem anderen Betrieb echte Praxisluft schnuppern, die Nadel an hochwertige Stoffe ansetzen und Kunden beraten kannst. Du schaust deinen bereits ausgelernten Kollegen bei ihrer Arbeit über die Schulter und lernst dabei auch, wie man trotz Zeitdruck hochwertige Ergebnisse erzielen kann. Natürlich darfst du dich auch selbst an Stoffen und Textilien ausprobieren, so kannst du einige wichtige Erfahrungen sammeln.

Wie viel verdient man in der Ausbildung als Maßschneider / Maßschneiderin?

Während der Ausbildung als Maßschneider / Maßschneiderin kannst du mit folgenden Ausbildungsvergütungen rechnen:

  • 1. Ausbildungsjahr: 780 Euro
  • 2. Ausbildungsjahr: 870 Euro
  • 3. Ausbildungsjahr: 1.000 Euro

Du möchtest gerne mehr erfahren? Hier geht es zur Maßschneider / Maßschneiderin Gehaltsseite.

Karriere

Wie viel verdient man als Maßschneider / Maßschneiderin?

Als Maßschneider / Maßschneiderin kannst du nach deiner Ausbildung mit einem Einstiegsgehalt von 2.278 EUR rechnen.

Du möchtest gerne mehr erfahren?

Hier geht es zur Maßschneider / Maßschneiderin Gehaltsseite.

Bewerbung

Bewerbung Maßschneider

Das Anschreiben

Die erste und gleichzeitig auch wichtigste Inhalt deiner Bewerbung ist das Anschreiben. Hier stellst du dich deinem zukünftigen Ausbildungsbetrieb vor. Es ist wichtig, dass du hier ehrlich und authentisch bleibst. Gerade, weil du einen kreativen Beruf ausüben möchtest, sollten Floskeln wie „Der Beruf des Maßschneiders hat mich schon immer interessiert“ oder „Ihr Unternehmen spricht mich besonders an“ unbedingt aus deinem Anschreiben gestrichen werden. Dein zukünftiger Ausbildungsbetrieb möchte aus deiner Bewerbung herausfiltern, warum gerade du für die vakante Stelle im Betrieb geeignet bist. Informiere dich also vorher im Internet oder über andere Medienkanäle und überlege dir anschließend deine Argumente. Falls du Spaß an handwerklicher Arbeit hast, belege dies mit bereits gesammelten Erfahrungen. Hast du schon einmal ein Praktikum im Handwerk gemacht oder hast vielleicht ein Hobby, bei dem deine Fingerfertigkeit und Präzision gefragt ist? Bist du in einem Nebenjob schon einmal in mit Mode gekommen, zum Beispiel in einem Modegeschäft? Auch, wenn du bereits im Umgang mit Kunden aktiv warst, ist das ein gutes Argument, welches du dem Personaler nicht vorenthalten solltest.

Der Lebenslauf

All diese Tätigkeiten sollten selbstverständlich auch im Lebenslauf auftauchen, denn hier verschafft sich dein Ausbildungsleiter einen Überblick über deine bisherige Entwicklung, also alles, was du bis zum Zeitpunkt des Ausbildungsanfang schulisch oder beruflich gemacht hast. Auch deine Hobbies und besonderen Qualifikationen wie Fremdsprachenkenntnisse oder gute EDV-Kenntnisse solltest du nicht unerwähnt lassen.

Zum Bewerbungsratgeber

Wie gut passt der Beruf Maßschneider / Maßschneiderin zu dir?

Der Beruf Maßschneider / Maßschneiderin passt gut zu dir, wenn ...

  • ... du in deinem Beruf gerne aus der Reihe tanzen möchtest
  • ... du in deinem Beruf gerne etwas mit deinen Händen erschaffen möchtest
  • ... du dich in deinem Beruf gerne schick anziehen möchtest

Der Beruf Maßschneider / Maßschneiderin passt weniger zu dir, wenn ...

  • ... du nicht körperlich anstrengend arbeiten möchtest
Maßschneider / Maßschneiderin-Quiz

Was versteht man unter dem Begriff „Haute Couture“?

Der Begriff „Haute Couture“ steht für besonders ausgefallene und teure Mode, welche ausschließlich aus sehr hochwertigen, luxuriösen Materialien hergestellt wird. Diese wird meist auf einer Fashion Week präsentiert.

Welcher Modeschöpfer polarisierte mit dem Zitat „Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren“?

Karl Lagerfeld sorgte 2012 in einer Talkshow von Markus Lanz mit den besagten Worten für einen Aufschrei in der deutschen Mode- und Medienwelt.

Was ist auf dem klassischen Zunftzeichen des Schneiders abgebildet?

Auf dem traditionsreichen, klassischen Zunftzeichen eines Schneiders sind Bügeleisen, Schere, Maßband und zwei Nadeln abgebildet.

Ergebnis

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