Bildungsweg: Duale Ausbildung
Empfohlener Schulabschluss: Hauptschulabschluss
Ausbildungsdauer: 3 Jahre
Azubi-Gehalt: Ø 700 EUR
Maßschneider sind für das Anfertigen von besonderen Kleidungsstücken verantwortlich. Je nach Kundenwunsch gestalten und ändern sie verschiedene Stoffe.
Du bist begeistert von der Ausbildung als Maßschneider, aber noch unsicher, ob dieser Beruf wirklich zu dir passt? Dies sind die wichtigsten Eigenschaften, die du für die Ausbildung mitbringen solltest:
Bist du dir noch nicht sicher, ob du über alle erforderlichen Eigenschaften verfügst? Dann probiere unseren Berufs-Check aus, er zeigt dir, ob dieser Beruf wirklich zu dir passt!
Neben den persönlichen Voraussetzungen zählt ein vernünftiger Schulabschluss zu den Kriterien, die du als angehender Maßschneider erfüllen solltest. Die meisten Schulen und Betriebe stellen Bewerber mit einem Realschulabschluss ein. Falls du die persönlichen Kriterien erfüllst und dich in der Bewerbung und in Vorstellungsgesprächen besonders gut präsentierst, hast du eine gute Chance auf freie Ausbildungsplätze und kannst vielleicht schon dieses Jahr deine Ausbildung beginnen!
Deine Aufgaben als Maßschneider auf einen Blick
Im Theater, Film oder in einer Maßschneiderei – überall braucht es die geschickten Hände eines Maßschneiders. Alles beginnt mit einer Idee. Die kommt vielleicht von einer Darstellerin im Theater oder von einem Kunden, der dein Geschäft betritt. Aus dieser Idee soll einmal ein schönes Kleid beziehungsweise ein Anzug oder ein anderes Kleidungsstück entstehen. Damit das gelingt, hörst du dir zunächst die Vorstellungen deines Kunden genau an und berätst ihn zur Umsetzung. Da du dich mit den verschiedenen Stoffen und Farben und in Stilfragen bestens auskennst, weißt du genau, mit welchen Tricks du bestimmte Körperregionen betonen oder andere kaschieren kannst. Auch Farbwirkungen und Verzierungen spielen hier eine wichtige Rolle. Gemeinsam mit dem Kunden stimmst du die Details ab und setzt dich gleich an einen ersten Entwurf und ein Schnittmuster, das du dem Kunden präsentierst. Er ist begeistert und nun kann es losgehen. Zuerst müssen alle Maße ermittelt werden. Dazu benutzt du traditionell das Maßband oder immer häufiger im Einsatz ist auch der sogenannte Bodyscanner, mit dem du auf einmal alle relevanten Körpermaße ermitteln und direkt am PC auf die Muster übertragen kannst. Ist auch das erledigt, beginnt das eigentliche Handwerk.
Die Stoffe und Farben hast du bereits mit dem Kunden abgestimmt. Die Schnittschablonen sind erstellt. Nun geht es los. Mit Schere, Nadel und Faden oder mit Nähmaschine machst du dich an die Arbeit und schneidest und nähst Teil für Teil, Lage für Lage. Eine erste Anprobe solltest du so früh wie möglich machen, denn dann ist noch Zeit für Korrekturen. Eventuell müssen Nähte wieder aufgetrennt oder Taschen versetzt werden. Das solltest du in deine Zeit- und Kostenkalkulation mit einberechnen. Du kannst nun nach und nach die einzelnen Schnittteile zusammenfügen, Ärmel, Krägen und Bünde einsetzen und das Futter einnähen. Mit der Overlockmaschine kannst du zum Beispiel bei feinen Stoffen den unteren Abschluss von Kleidern oder Schals sauber abtrennen. Schließlich bringst du das Zubehör an, wie zum Beispiel Knöpfe, Haken, Ösen, Pailletten oder Spitzen. Nun wird das fertige Kleidungsstück noch mit dem Bügelautomaten oder einem Handbügeleisen bearbeitet – fertig. Und es sitzt wie angegossen!
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Die Berufsschule ist für den theoretischen Teil deiner Ausbildung zuständig. Sie bereitet dich auf die Praxis im Ausbildungsbetrieb vor. Hier lernst du die unterschiedlichen Textilien kennen, sodass du zum Beispiel Naturfasern von Chemiefasern und Fasermischungen unterscheiden kannst. Du wirst dich mit Materialberechnungen beschäftigen sowie mit Entwurfsskizzen und Anwendungssoftwares, mit denen du beispielsweise die ermittelten Maße auf das Schnittmuster übertragen kannst. Du setzt dich mit den Proportionen des menschlichen Körpers auseinander, beschäftigst dich mit Farbwirkungen und Farbharmonien, mit Modetypen und Stilkunde. Wenn Rüschen, Borten, Falten, Bänder und Passe im Moment noch Fremdwörter für dich sind, dann wird sich das in deiner Ausbildung schnell ändern! Ganz wichtig ist auch die Qualitätskontrolle. Hier lernst du, wie du die verschiedenen Zuschneidefehler erkennen und korrigieren kannst, sodass du so wenig Fehler wie möglich machst.
Die Arbeit im Ausbildungsbetrieb ergänzt deine Arbeit in der Berufsschule, da du hier direkten Kontakt zu Kunden hinsichtlich Anfragen und Aufträgen hast. Natürlich kannst und musst du nicht von Anfang an ein ganzes Kleidungsstück selbst nähen. Zu Beginn stehen erstmal einfache Näharbeiten an. Hier übst du, mit Garnen, Zwirnen und Fäden umzugehen und lernst die unterschiedlichen Nähmaschinen, zum Beispiel die Doppelsteppstichmaschine oder die Kettenstichmaschine kennen. Außerdem wirst du unterschiedliche Nahtarten und Nahtführungen erproben. Wenn du deinen ersten Auftrag übernimmst, solltest du dich mit Entwurfsskizzen auskennen und wissen, wie man die Arbeitsabläufe eines gesamten Kleidungsstückes plant. Dabei unterstützt dich zu Anfang ein erfahrener Kollege oder dein Ausbilder. Natürlich steht auch die Material- und Kostenplanung an, um dem Kunden einen ausführlichen Kostenvoranschlag zur Verfügung stellen zu können. Kundenberatung spielt eine große Rolle in deinem Beruf, auch wenn du noch Bedenken hast, wirst du dich wundern, wie gut und routiniert du den Kunden schon nach ein paar Monaten mit Rat und Tat zur Seite stehen wirst.
Du bist auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz als Maßschneider / Maßschneiderin? Wir haben für dich zahlreiche freie Ausbildungsplätze bei den besten Ausbildungsbetrieben - die Personaler freuen sich auf deine Bewerbung!
Freie AusbildungsplätzeWenn du dich für eine Ausbildung zur Maßschneiderin entscheidest, kannst du aus einem von zwei Schwerpunkten wählen:
Der Beruf des Maßschneiders unterscheidet sich insofern vom Änderungsschneider, dass du Kleidungsstücke vom ersten Nadelstich bis zur fertigen Jacke, Hose, Weste, Bluse etc. fertigst, während der Änderungsschneider fertige Kleidungsstücke individuell anpasst.
Da du eine schulische Ausbildung absolvierst, verbringst du den größten Teil deiner Zeit in einer Berufsfachschule. Hier wirst du nicht nur in allgemeinen Fächern wie Deutsch und Sport unterrichtet, sondern lernst auch alle wichtigen Fertigkeiten, die man als Maßschneider benötigt. Wie unterstützt man den Kunden optimal hinsichtlich seiner Wünsche und was muss man im Hinblick auf die Gestaltung des Kleidungsstückes beachten? Welche Mode ist gerade im Trend und gibt es gewisse Grundlagen im Handwerk, um optimal arbeiten zu können? Unter anderem diese Fragen werden dir deine Lehrer beantworten. Aber auch die Berufspraxis lernst du genau kennen: Hier kannst du dich direkt an der Nähmaschine ausprobieren, lernst verschiedene Nähtechniken kennen und erfährst, welche Stoffe und Garne zu verwenden sind, um am Ende das perfekte Kleidungsstück im Schrank zu haben.
Zwischen deinen Zeiten in der Schule absolvierst du auch Berufspraktika, in denen du in Maßschneidereien, beim Theater oder einem anderen Betrieb echte Praxisluft schnuppern, die Nadel an hochwertige Stoffe ansetzen und Kunden beraten kannst. Du schaust deinen bereits ausgelernten Kollegen bei ihrer Arbeit über die Schulter und lernst dabei auch, wie man trotz Zeitdruck hochwertige Ergebnisse erzielen kann. Natürlich darfst du dich auch selbst an Stoffen und Textilien ausprobieren, so kannst du einige wichtige Erfahrungen sammeln.
Finde mit unserem Stärken-Check heraus, wo deine Stärken und Schwächen liegen, wie deine Eltern und Freunde dich einschätzen und erfahre, welche Berufe perfekt zu dir passen.
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