Weiterbildung: Meister

Nach der Gesellenprüfung noch den Meister machen? Alles über die Meisterausbildung: Voraussetzungen, Inhalte und Dauer der Aufstiegsweiterbildung, Prüfung und Zukunftsaussichten mit dem Meistertitel.

Die Weiterbildung zum Meister

In der Weiterbildung lernst du alles, was du für deine späteren Aufgaben als Ausbilder oder Führungskraft wissen musst. Natürlich unterscheiden sich die behandelten Themen und Prüfungen je nach Fachrichtung, für die du dich entschieden hast, du kannst beispielsweise auch einen Industriemeister absolvieren.

Abschlüsse und Fachrichtungen der Meister-Weiterbildung

  • Handwerksmeister
  • Hauswirtschaftsmeister
  • Industriemeister
  • Landwirtschaftsmeister
  • Küchenmeister

Die Fortbildung zum Meister ist in vier wesentliche Prüfungsteile aufgeteilt:

Praktischer Teil

Der praktische Teil besteht in der Regel aus der Anfertigung einer Meisterprüfungsarbeit und Arbeitsproben bzw. der Durchführung eines Meisterprüfungsprojektes oder der Bearbeitung einer Situationsaufgabe.

Fachtheoretischer Teil

Im fachtheoretischen Teil wird neben mathematischen, technischen, verfahrenstechnischen, werkstofftechnischen und ablauftechnischen Kenntnissen auch dein Wissen über Themen wie Abrechnung, Betriebsführung oder Auftragsabwicklung abgefragt.

Betriebswirtschaftlicher und rechtlicher Teil

Im dritten Part der Fortbildung werden Kenntnisse in Rechnungswesen und Controlling, wirtschaftlichem Handeln sowie Wissen in rechtlichen und steuerlichen Grundlagen benötigt.

Berufspädagogischer Teil

Zum vierten, dem berufspädagogischen Teil, gehören unter anderem allgemeine Grundlagen der Personalführung und der Arbeitspädagogik, insbesondere Planung einer Ausbildung, Einstellen von Auszubildenden, Ausbildung und Lernen am Arbeitsplatz, Förderung der Lernprozesse sowie die Ausbildung in der Gruppe und der Abschluss einer Ausbildung.

Dauer der Fortbildung

Die meisten Meisterschulen bieten Kurse sowohl in Vollzeit- als auch in Teilzeit an. Eine Weiterbildung zum Meister kann zwischen einem und dreieinhalb Jahren dauern. Die Dauer der Weiterbildung zum Meister hängt davon ab, ob du diese berufsbegleitend oder in Vollzeit absolvieren möchtest. In Teilzeit, also parallel zur Berufstätigkeit, benötigst du zwei bis dreieinhalb Jahre. Hier findet der Unterricht meist Freitagnachmittags und samstags statt.

In Vollzeit hingegen, also mit reduzierter oder pausierter beruflicher Tätigkeit, dauert die Weiterbildung nur ein bis höchstens zwei Jahre. Hier absolvierst du den Unterricht in Vollzeitkursen wöchentlich im Block. Einige Handwerkskammern oder auch Meisterschulen bieten zusätzlich Kurs-Angebote an, bei denen du trotz deines eigentlichen Teilzeitkurses hin und wieder einzelne Wochen Blockunterricht besuchen kannst. In seltenen Fällen ist es sogar möglich, manche Kursteile über eine Online-Anmeldung zu absolvieren, was sicherlich eine gute Option für die Zukunft ist.

Zukunftsaussichten

Der Besuch einer Meisterschule sowie die damit verbundene Qualifikation zum Meister inklusive Vergabe des Meistertitels ermöglicht dir einige Zukunftschancen und berufliche Möglichkeiten, auch neben des Handwerks. Mit dem staatlich anerkannten Meisterbrief in der Hand hast du die Chance, ein Studium aufzunehmen, einer Ausbildertätigkeit im Betrieb nachzugehen oder dich sogar selbstständig zu machen.

Mit dem Meistertitel zum Studium

Neben der Erweiterung deiner Verantwortungsbereiche ermöglicht dir die Qualifikation des Meistertitels den Schritt zu einem Studium. Mit erfolgreich bestandener Meisterprüfung erfüllst du die Voraussetzungen für den Besuch einer Fachhochschule oder sogar einer Universität. Es müssen keine besonderen Prüfungen oder Zulassungsverfahren absolviert werden, bevor du ein Studium beginnst. Außer natürlich, wenn es die Universität/Hochschule für den Studiengang entsprechend handhabt, wie zum Beispiel eine Sporteignungsprüfung vor der Aufnahme des Sportstudiums.

Mit dem Meistertitel zum Ausbilder werden

Der Weg zu einer Ausbildertätigkeit führt im Handwerk über die bestandene Meisterprüfung. Im Rahmen der Fortbildung zum Meister kann eine sogenannte Ausbildereignungsprüfung abgelegt werden, welche zwei Wochen Vorbereitungszeit in Vollzeit, oder zwei bis drei Monate in Teilzeit in Anspruch nimmt. Ein Vorteil ist gleichzeitig, dass du dir diese finanziell fördern lassen kannst. Falls die Förderung keine Option für dich ist, kannst du in gewissen Fällen eine Bildungsprämie erhalten. Zusätzlich bieten dir die Bundesländer verschiedene Bildungs-Fördermittel.

Mit dem Meistertitel in die berufliche Selbstständigkeit

Hattest du schon immer das Ziel, irgendwann dein eigener Chef zu sein und den Weg in die Selbstständigkeit zu wählen? Mit einer erfolgreichen Meisterausbildung in der Tasche hast du die Möglichkeit, deinen eigenen Betrieb zu gründen. Durch die gute und sinnvolle Aufteilung der Inhalte der Weiterbildung verfügst du im Anschluss an über ausführliches Wissen, welches dich zur Selbstständigkeit befähigt.

Kosten der Fortbildung

Die Kosten der Weiterbildung sowie die Prüfungsgebühr variieren stark nach Branche und Art der Institution, an der du die Meisterprüfung absolvieren möchtest.

Fördermittel

Falls du dir Sorgen machst, ob du die Kosten der Weiterbildung sowie die Prüfungsgebühr überhaupt allein stemmen kannst, können wir dich hiermit beruhigen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung bietet im Zuge des neuen Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes (AFBG) mittlerweile das sogenannte Aufstiegs-BAföG. Unabhängig von Einkommen und Vermögen werden die Lehrgangs- und Prüfungsgebühren sowie Materialkosten eines Projekts, wie zum Beispiel das der Meisterprüfung, egal ob als Teilzeit- oder Vollzeitfortbildung, dementsprechend gefördert.

Berufsbilder

In handwerklichen Berufen hast du die Möglichkeit, eine Meisterschule zu besuchen und die fachgerechte Meisterprüfung zu absolvieren. Möchtest du den Meistertitel im gleichen Beruf erwerben, kannst du die Weiterbildung zum Meister direkt an deine Ausbildung und die bestandene Gesellenprüfung anschließen.

Besteht jedoch Interesse an einer fachfremden Weiterbildung zum Meister, musst du drei bis vier Jahre Berufserfahrung sammeln, abhängig von der Dauer der ursprünglichen Ausbildung. Beliebte Berufe, in denen du im Anschluss an die Ausbildung die Möglichkeit hast, eine Fortbildung zum Meister zu absolvieren, sind zum Beispiel der Kraftfahrzeugmechatroniker (m/w/d), Zerspanungsmechaniker (m/w/d) oder der Industriemechaniker (m/w/d).

Institutionen für die Weiterbildung zum Meister

Für die Weiterbildung zum Meister gibt es neben der vielen individuellen Möglichkeiten, diese als Vollzeit- oder Teilzeitweiterbildung zu absolvieren, auch eine Vielzahl an staatlichen Institutionen, welche die Fortbildung anbieten. Unter der Schirmherrschaft von 53 deutschen Handwerkskammern, bieten diverse Bildungszentren unterschiedliche Varianten der Weiterbildung an. Dir ist es also selbst überlassen, wie und wo du deinem Ziel, der erfolgreichen Meisterausbildung, einen großen Schritt näherkommst.

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