Deine Aufgaben als Maler und Lackierer auf einen Blick:
-
Gestaltung und Instandhaltung: Erneuerung und Verschönerung von Fassaden zur Instandhaltung und dekorativen Gestaltung
-
Bauten- und Korrosionsschutz: Streichen von Innen- und Außenfassaden, Gestaltung, Beschichtung und Verkleidung von Innenwänden, Decken, Böden, Gebäudefassaden und Bauwerksteile zum Schutz vor Rost, Witterung oder etwa Bränden
-
Kirchenmalerei und Denkmalpflege: Sanierung und Erhaltung von Denkmälern , Kirchen und historischen Gebäuden
Deine Aufgaben als Maler und Lackierer im Detail
Du hast vielleicht selbst schon mal einen Maler und Lackierer bei dir im Haus gehabt und gestaunt, mit welchem Geschick er deine Wände in ein Kunstwerk verwandeln kann. Das ist aber noch längst nicht alles, was eine Malerin und Lackiererin kann und tut. Es gibt drei Fachrichtungen. In der Regel spezialisieren sich die Betriebe des Maler- und Lackiererhandwerks auf eine von ihnen.
Die Welt ist nicht nur schwarz und weiß
Das weißt du als Maler und Lackierer wahrscheinlich am besten, denn in deinem Beruf schöpfst du regelmäßig aus der vollen Farbpalette .
Dein Tagesablauf als Maler und Lackierer bzw. Malerin und Lackiererin: Wenn du morgens in den Betrieb kommst, wartet schon ein neuer Auftrag auf dich. Ein Kunde möchte sein Haus neu gestalten und hat bei dir das Streichen des Wohnzimmers und der Außenfassade des Hauses in Auftrag geben. Während die Außenfassade im klassischen weiß gehalten werden soll, geht es bei der Gestaltung im Wohnzimmer farbenfroh zu. Du bepackst den Transporter mit Farben, Pinseln, Farbrollen, Malerflies, Abdeckfolien und weiteren Utensilien und machst dich auf den Weg.
Vor Ort sprichst du mit dem Kunden noch einmal über seine Wünsche und machst dich an die Arbeit. Zunächst klebst du alles fachgerecht ab und legst den Boden mit Malerfließ aus. Dadurch verhinderst du, dass Fußboden oder eventuell noch vorhandene Möbel mit Farbe bekleckert werden. Anschließend beginnst du mit den eigentlichen Malerarbeiten, indem du zunächst den Untergrund vorbereitest. Die Wand und Decke muss eventuell von den alten Tapeten oder Anstrichen befreit werden oder du besserst Putzschäden aus. Anschließend kümmerst du dich um die Grundierung und den anschließenden Anstrich der Wände. Für die Außenfassade des Hauses müssen du und deine Kollegen zunächst ein Baugerüst aufstellen, bevor ihr mit eurer Arbeit an der Fassade beginnen könnt.
Am Ende soll die neue Gestaltung der Wände und Fassade genau den Wünschen des Kunden entsprechen.
Die drei Fachbereiche
Die Ausbildung wird in drei unterschiedlichen Fachrichtungen angeboten: Gestaltung und Instandhaltung, Kirchenmalerei und Denkmalpflege sowie Bauten- und Korrosionsschutz.
Gestaltung und Instandhaltung
Wenn du eher der kreative Typ mit Fingerspitzengefühl bist, ist vielleicht die Fachrichtung Gestaltung und Instandhaltung etwas für dich. Hier kannst du Akzente setzen und Farbe bekennen. Du gestaltest, beschichtest und bekleidest Innenwände, Decken, Böden, Gebäudefassaden und Bauwerksteile aus Holz, Metall, Stein und Beton. Dabei verwendest du verschiedene Maltechniken, Tapeten oder Stuckelemente und sorgst für einen neuen Anstrich.
So läuft es ab: Zuallererst sprichst du dich mit deinem Kunden ab, um einen Eindruck von seinen Wünschen und Vorstellungen zu bekommen. Du besichtigst die Objekte, um die es geht, und berätst ihn zu Ästhetik und Umsetzbarkeit. Schließlich einigt ihr euch auf ein Ergebnis. Los geht’s! Nachdem der Material- und Zeitaufwand berechnet ist, mischst du die gewünschten Farben und stellst ggf. Schablonen her oder gießt Stuckelemente. Wenn nötig, errichtest du ein Arbeitsgerüst, um auch an hoch gelegene Stellen zu kommen. Im Innenraum müssen Möbel, Heizkörper, Türen usw. abgedeckt oder abgeklebt werden, damit du mit deinen Farben keine unerwünschten Spuren hinterlässt. Nun bereitest du die Untergründe vor. Putzschäden an Wänden und Decken müssen ausgebessert werden, alte Anstriche, Tapeten oder Fußbodenbeläge (z.B. Teppich oder Laminat) abgelöst werden, sodass die neuen Beläge und Beschichtungen aufgetragen werden können. Eventuell baust du auch Dämmstoffe, z.B. eine Wärmedämmung ein, um so die Energieeffizienz im Haus zu steigern. Wenn das alles getan ist, geht es an den kreativen Teil – die Gestaltung.
Kirchenmalerei und Denkmalpflege
Neben der Gestaltung und Instandhaltung von Gebäuden kann es auch deine Aufgabe sein, Denkmäler und Bauwerke wie Brücken oder Mauern auszubessern und vor neuen Schäden zu schützen. Fängt eine Brücke an zu bröckeln, schaust du dir das Problem genau an, entfernst Rost, Schmutz und alte Beschichtungen von Metall- und Betonoberflächen, spachtelst Risse zu und trägst eine geeignete Beschichtung als Korrosionsschutz auf. Gerade bei der Verwendung von Lacken und Korrosionsschutzmitteln gehört die Atemmaske zu deiner Arbeitsbekleidung dazu, um deine Schleimhäute vor starken Reizungen zu schützen.
Alten Gemäuern neuen Glanz verleihen: Besonders bei der Denkmalpflege und in der Fachrichtung Kirchenmalerei ist dein Einsatz gefragt. Wenn Kirchen, Denkmäler oder historische Gebäude saniert werden müssen, bist du zur Stelle und sorgst dafür, dass alte Objekte in neuem Glanz erstrahlen. Du setzt alte Wandmalereien instand und gestaltest beispielsweise Ornamente oder verzierst, vergoldest oder bemalst Skulpturen. Deine Tätigkeiten als Maler und Lackierer sind breit gefächert und machen deinen Beruf dadurch recht abwechslungsreich. Auf jeder Baustelle wartet eine neue Herausforderung auf dich!
Bauten- und Korrosionsschutz
In dieser Fachrichtung geht es weniger um das Verzieren und Verschönern von Gebäuden, sondern vielmehr um Schutzmaßnahmen durch das Auftragen von Beschichtungen. Wenn an Brücken, Häusern und Mauern Beschädigungen aufgetreten sind, ist es deine Aufgabe als Maler und Lackierer der Fachrichtung Bauten- und Korrosionsschutz Risse auszubessern, Rost zu entfernen oder zu verhindern und Bruchstellen in Betonflächen auszuspachteln.
Das funktioniert so: Erst einmal stellst du eine Schadensdiagnose und wählst die passenden Sanierungstechniken aus. Du bestimmst die notwendigen Materialien, kalkulierst den Bedarf und hältst Absprache mit deinem Auftraggeber. Jetzt kann es mit der Einrichtung der Baustelle losgehen. Materialien und Werkzeuge müssen auf schnellstem Wege zur Baustelle transportiert werden. Außerdem benötigst du ein Gerüst und eine Arbeitsbühne, um an die beschädigten Stellen zu gelangen. Bevor du die Beschichtungen auftragen kannst, müssen die Untergründe von Schmutz, Rost und eventuellen Altbeschichtungen gereinigt werden. Nun können Korrosionsschutzmittel auf Metalloberflächen aufgetragen werden. Die Betonflächen imprägnierst, beschichtest oder versiegelst du. All diese Techniken dienen der Instandhaltung. Die Gebäude sollen so gut es geht von Korrosion, also der Zerstörung eines Materials durch chemische Reaktionen, zum Beispiel bei der Reaktion von Stoffen mit Feuchtigkeit und Sauerstoff, geschützt werden. Spezielle Beschichtungen haben darüber hinaus eine Brandschutzfunktion. Bei der Verwendung von Lacken, Farben, Korrosionsschutzmitteln usw. ist es wichtig, dass du eine Atemschutzmaske trägst, um dich vor Stoffen, die die Schleimhaut angreifen, zu schützen. Außerdem ist oberste Vorsicht geboten, wenn du auf dem Gerüst und der Arbeitsbühne stehst. Bei Arbeiten an Brücken zum Beispiel solltest du unbedingt schwindelfrei sein.