Geigenbauer / Geigenbauerin Ausbildung & Beruf



Bildungsweg:
Duale Ausbildung
Schulabschluss:
Hauptschulabschluss
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Deine Stärken
- Handwerklich arbeiten
- Gewissenhaft und präzise arbeiten
- Mündlich und schriftlich kommunizieren
Ausbildungs- und Einstiegsgehalt
1. Jahr 635 € | |
---|---|
2. Jahr 735 € | |
3. Jahr 865 € | |
Einstieg 2.424 € |
Infos zum Beruf
Was macht man als Geigenbauer / Geigenbauerin?
Deine Aufgaben als Geigenbauer auf einen Blick:
- Kundenbetreuung: Auf Kundenwünsche eingehen; Kunden aufklären und informieren; beratende Tätigkeiten; Instrumente reparieren; Modelle vorstellen.
- Entwerfen: Zeichnungen und Schablonen erstellen; Maße und Konturen bestimmen; Schablonen entwickeln.
- Erstellen: Wässern, schleifen, beizen und lackieren von Holz; Materialien mit Maschinen bearbeiten; Sägen, hobeln, bohren und kleben von Materialen; Instrumente spielfertig machen.
Deine Aufgaben als Geigenbauer im Detail:
Bist du bereit in die großen Fußstapfen des Antonio Stradivari zu treten? Der vermutlich bekannteste Geigenbaumeister der Welt fertigte bereits im 17. Jahrhundert Violinen in Italien an – heute erreichen diese Kunstwerke der Musik Verkaufs- und Auktionswerte von mehreren Millionen Dollar. Und auch wenn Geigen und andere Streichinstrumente, wie Celli oder Bratschen heutzutage auch aus maschinell hergestellten Bauteilen bestehen, ist ein großer Anteil der Handgriffe immer noch Handarbeit.
Kundenbetreuung: Schätzen, fragen und beraten
Kunden kommen zu dir, um von deiner Expertise als Geigenbauer zu profitieren. Du schätzt Geigen und andere Instrumente anhand von Schwingungen und Holzbeschaffenheit auf ihren Verkaufswert. Außerdem verschaffst du dir bei gebrauchten Bratschen oder Celli einen Überblick über mögliche Beschädigungen und gibst auf dieser Grundlage deinem Kunden Empfehlungen für Reparaturen, sodass dieser noch lange etwas von seinem Streichinstrument hat. Möchte dein Kunde ein neues Instrument angefertigt haben, erfragst du zunächst seine Wünsche: Wie teuer darf das Instrument sein? Soll es eher eine Einsteigergeige oder ein Profi-Instrument sein? Und welche Größe des Instruments passt zur Körpergröße deines Kunden? – alle diese Fragen lässt du dir ausführlich von den Besuchern deiner Werkstatt beantworten, sodass du schließlich ihre persönlichen Trauminstrumente fertigen kannst.
Geigenbauer entwerfen hochwertige Instrumente
Nachdem du erste Zeichnungen und Schablonen als Vorlage für die Geige, Bratsche oder den Kontrabass angefertigt hast, wählst du das geeignete Material aus: Während die Decke einer Bratsche meistens aus Fichtenholz besteht, verwendest du für die anderen Teile, wie etwa für das Griffbrett, Hölzer, wie Ahorn oder Ebenholz. Dein geübtes Auge sieht den Hölzern direkt die entsprechende Qualität an: Besonders wichtig ist hier, dass das Holz trocken ist, damit es sich später nicht mehr verzieht. Hast du die Holzarten und andere Rohmaterialien, wie die Saiten oder auch das Schweifhaar für die Bögen in deiner Werkstatt liegen, beginnst du das Holz vorzubehandeln: Hier kannst du zum Beispiel bestimmte Holzarten erhitzen, um sie widerstandsfähiger zu machen oder sie durch gründliches Schleifen in die richtige Form bringen.
Die Erstellung von Geigen erfordert mehrere Arbeitsschritte
Bevor man einem fertigen Kontrabass oder einer Geige imposant klingende Töne entlocken kann, müssen der Bogen und das Instrument zunächst gebaut werden: Zu Beginn bringst du mit Hilfe der bereits ausgearbeiteten Schablone das Holz in die richtige Form, damit der Korpus später die optimalen Maße hat, um zu klingen. Nachdem du die Platten gespalten hast, nutzt du Hilfsmittel wie Messer und Hobel, um dem Korpus die passende Wölbung zu verschaffen. Das ist nicht nur Feinarbeit, sondern auch besonders wichtig für den späteren Klang. Anschließend bringst du die typischen F-Löcher an der Geige oder der Bratsche an, die den Musikinstrumenten ihr typisches Aussehen verleihen. In den Korpus angeleimt werden außerdem Holzstäbchen, die sich Bassbalken nennen. Hiermit stellst du sicher, dass der spätere Klang perfekt im Resonanzkörper weitergeleitet wird.
Neben dem Klangkörper muss auch noch der Hals, das Griffbrett, die Schnecke und der Wirbel der Geige gebaut werden: Hier kommen deine Schnitzkünste ins Spiel. Die feinen Linien der Schnecke schnitzt du künstlerisch zurecht und bringst sie auf dem Geigenhals an. Ist das Instrument zusammengebaut und auch der Steg auf dem Korpus angebracht, kannst du endlich die Saiten aufziehen, sie stimmen und die Geige oder den Kontrabass an einen glücklichen Kunden übergeben.
- Im Jahr 2015 wurde erstmals eine Geige mithilfe eines 3D-Druckers hergestellt.
- Die größte Geige der Welt ist 4,27 m lang.
- Die teuerste Geige der Welt kostet 11,6 Millionen Euro.
Voraussetzungen
Welche Voraussetzungen sollte ich für die Ausbildung als Geigenbauer / Geigenbauerin erfüllen?
Geigenbauer zu sein ist bis heute eine besondere Kunst: Klangkörper zu erschaffen, die dem Instrument später schmeichelhafte Töne entlocken können, will gelernt sein. Du möchtest in die Fußstapfen großer Geigenbaumeister der vergangenen Jahrhunderte treten? Dann solltest du diese Eigenschaften mitbringen:
- Ein Sinn für Musik und Klang
- Ein gutes Gehör
- Geduld
- Genaues und zuverlässiges Arbeiten
- Feinmotorisches Geschick
Ablauf und Inhalte
Ablauf der Ausbildung
Theoretische Ausbildung
Die Ausbildung zum Geigenbauer dauert drei Jahre, in denen du alles über den Beruf lernen wirst. Als angehender Geigenbauer wirst du in der Schule sowohl theoretisch als auch praktisch ausgebildet. In der Theorie lernst du zunächst den Aufbau und die Funktion einer Geige oder eines Kontrabasses kennen: Wie ist der Aufbau gestaltet und wie wird die Schwingung mit den Saiten erzeugt? – Diese Frage bekommst du beantwortet, außerdem vermitteln dir die Lehrer Hintergrundwissen über die Geschichte des Geigenbaus und erklären, warum die Geigen von Stradivari heute so viel wert sind. Welche Saiten es neben der G-Saite und der E-Saite zusätzlich für Streichinstrumente gibt, bekommst du ebenfalls gezeigt. Im Werksunterricht kannst du schließlich selbst Hand anlegen und bekommst gezeigt, wie man einen Korpus anfertigt, Holz schleift oder einen Bogen ordnungsgemäß bespannt. Du baust die Stege ein, gestaltest den Wirbel, bringst den Kinnhalter an und bespannst von der tiefsten Saite bis zur höchsten Saite die Geige oder den Kontrabass. Auch lernst du die Qualität einer Geige oder einer Bratsche besser einzuschätzen und damit auch den Verkaufswert zu bestimmen.
Praktische Ausbildung
Eine Ausbildung zum Geigenbauer bedeutet gleichzeitig Praxiserfahrung sammeln! Während deiner Ausbildungszeit sammelst du erste Erfahrungen im Betrieb, etwa in einem Musikfachgeschäft. Du verbringst Zeit in einer Werkstatt für das Geigenbau-Handwerk und schaust ausgebildeten Gesellen und Meistern über die Schulter. Zum ersten Mal hast du richtigen Kundenkontakt und stellst Geigen, Celli und Kontrabasse her, die in der Werkstatt oder im freien Handel verkauft werden.
Während einer schulischen Ausbildung zum Geigenbauer kannst du in Berufspraktika dein erlerntes Wissen in der Praxis anwenden. Dafür bist du auch mehrere Wochen in einer Werkstatt und lernst von bereits ausgebildeten Geigenbauern.
Wie viel verdient man in der Ausbildung als Geigenbauer / Geigenbauerin?
Während der Ausbildung als Geigenbauer / Geigenbauerin kannst du mit folgenden Ausbildungsvergütungen rechnen:
-
1. Ausbildungsjahr: 635 Euro
-
2. Ausbildungsjahr: 735 Euro
- 3. Ausbildungsjahr: 865 Euro
Du möchtest gerne mehr erfahren? Hier geht es zur Geigenbauer / Geigenbauerin Gehaltsseite.
Karriere
Wie viel verdient man als Geigenbauer / Geigenbauerin?
Als Geigenbauer / Geigenbauerin kannst du nach deiner Ausbildung mit einem Einstiegsgehalt von 2.424 EUR rechnen.
Du möchtest gerne mehr erfahren?
Hier geht es zur Geigenbauer / Geigenbauerin Gehaltsseite.
Bewerbung
Worauf muss ich achten?
Du schwärmst in den höchsten Tönen von Musik und möchtest ein Jahrhunderte altes Handwerk erlernen? Dann nichts wie ran an den Computer: Erstelle die perfekte Bewerbung und überzeuge die Personaler von deinem Können! Deine Bewerbungsunterlagen bestehen aus einem Lebenslauf und einem Anschreiben.
In deinem Lebenslauf erwähnst du deine berufliche und schulische Laufbahn. Hast du bereits während der Schule Musik gemacht oder spielst sogar ein Musikinstrument, kannst du dies ebenfalls unter der Rubrik „Hobbies“ angeben.
Genauer auf deine Motivation und dein Können kannst du schließlich in deinem Anschreiben eingehen: Warum solltest genau du den Ausbildungsplatz bekommen und warum liebst du den Beruf des Geigenbauers so sehr? – Diese Fragen solltest du in deinem Anschreiben möglichst anhand von Beispielen beantworten. Die Liebe zum Handwerk kannst du zum Beispiel mit einem Praktikum in einer Werkstatt begründen. Deine Liebe zur Musik kannst du dem Personaler zeigen, indem du deinen langjährigen Unterricht im Geigenspielen oder dein Mitwirken als Musiker in einem Orchester für klassische Musik aufführst.
Der Beruf Geigenbauer / Geigenbauerin passt gut zu dir, wenn ...
- ... du in deinem Beruf gerne etwas mit deinen Händen erschaffen möchtest
- ... du in deinem Beruf gerne tüfteln möchtest
Der Beruf Geigenbauer / Geigenbauerin passt weniger zu dir, wenn ...
- ... du nicht überwiegend im Büro sitzen möchtest
Aus wie vielen Teilen besteht eine Geige?
Eine Geige besteht tatsächlich aus 70 Teilen.
Wie hieß der berühmteste italienische Geigenbaumeister aus dem 18. Jahrhundert?
Der Geigenbaumeister hieß Antonio Giacomo Stradivari. Seine Geigen sind heute noch die wertvollsten Saiteninstrumente der Welt.
Wie viele Saiten hat eine Geige?
Eine Geige hat genau vier Saiten (g – d1 – a1 – e2).
Ergebnis
Frage(n) richtig - Vielleicht passt ein anderer Beruf noch besser zu dir. Finde jetzt den passenden Beruf für dich.
Fragen richtig - Es sieht so aus, als würde der Beruf gut zu dir passen. Finde jetzt den passenden Ausbildungsplatz für dich.
Derzeit sind leider keine freien Ausbildungsplätze als Geigenbauer / Geigenbauerin verfügbar.
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