Um Apotheker oder Apothekerin zu werden, musst du zunächst einmal ein Studium der Pharmazie absolvieren. Voraussetzung für das Pharmaziestudium wiederum ist die allgemeine Hochschulreife (Abitur) oder ein fachgebundener Hochschulzugang. Und wie lange dauert die Ausbildung als Apothekerin? Das Studium der Pharmazie dauert acht Semester bzw. vier Jahre. Wichtige Studieninhalte sind naturwissenschaftliche Fächer wie Chemie, Mathematik, Physik und Biologie sowie Medizin.
Das Grundstudium wird mit dem ersten Staatsexamen abgeschlossen. Geprüft wirst du in den Fächern
- Allgemeine, anorganische und organische Chemie
- Grundlagen der pharmazeutischen Biologie und der Humanbiologie
- Grundlagen der Physik, der physikalischen Chemie und der Arzneiformenlehre
- Grundlagen der pharmazeutischen Analytik
Fester Bestandteil deines Grundstudiums ist außerdem ein Berufspraktikum, die sogenannte Famulatur. Diese dauert acht Wochen und kann auf zweimal vier Wochen aufgeteilt werden. Mindestens vier Wochen der Famulatur finden in einer öffentlichen Apotheke statt; bei den restlichen vier Wochen hast du die Möglichkeit, in einer Krankenhaus- oder Bundeswehrapotheke, in der pharmazeutischen Industrie oder bei einer Arzneimitteluntersuchungsstelle zu arbeiten. Natürlich kannst du auch die kompletten acht Wochen deiner Famulatur in einer Apotheke absolvieren.
Nach dem Grundstudium folgt das Hauptstudium, welches mit dem zweiten Staatsexamen abgeschlossen wird. Du hast fünf mündliche Prüfungen, die jeweils 30 Minuten dauern:
- Pharmazeutische/Medizinische Chemie
- Pharmazeutische Biologie
- Pharmazeutische Technologie/Biopharmazie
- Pharmakologie und Toxikologie
- Klinische Pharmazie
Fertig bist du mit dem zweiten Staatsexamen allerdings noch nicht, denn nach dem Hauptstudium folgt noch das praktische Jahr (PJ), in dem du – wie der Name schon sagt – praktisch ausgebildet wirst. Während des PJ arbeitest du für mindestens sechs Monate in einer öffentlichen Apotheke, in den anderen sechs Monaten kannst du deinen Einsatzort frei wählen. Abschluss der praktischen Ausbildung ist das dritte Staatsexamen. Danach kannst du deine Approbation beantragen, um als Apotheker bzw. Apothekerin offiziell zugelassen zu werden. Mit der Approbation bist du berechtigt, die Berufsbezeichnung „Apotheker“ zu führen und deinen Beruf selbstständig und eigenverantwortlich auszuüben.
Alternativen zum Apothekerberuf
Wie du gelesen hast, haben Pharmazeuten vielfältige Aufgaben, die teils im Verkaufsraum der Apotheke, teils hinter den Kulissen stattfinden. Wenn du keine Lust auf ein Studium hast, dich der Beruf des Apothekers aber dennoch anspricht, haben wir folgende Alternativen für dich:
Schwerpunkt Apotheke: Pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA) und Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte (PKA) unterstützen den Apotheker bei seiner Arbeit, sowohl vorne am Tresen als auch hinter den Kulissen. Vorne am Tresen steht der Umgang mit Menschen und die kompetente Beratung von Kunden und Patienten im Vordergrund. Wobei du als PKA nicht über Arzneimittel beraten darfst. Hinter den Kulissen unterscheiden sich die Tätigkeiten von PTA und PKA: Pharmazeutisch-technische Assistenten arbeiten in der sogenannten Rezeptur, wo sie Arzneimittel selber herstellen. Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte kümmern sich um alle betriebswirtschaftlichen Abläufe in der Apotheke, angefangen bei Bestellungen über die Warenannahme bis hin zur Gestaltung des Ladenraumes. Neben der Warenwirtschaft kümmerst du dich auch um die Buchhaltung und erstellst Einsatzpläne für das Personal. Die Ausbildung zum Pharmazeutisch-technischen Assistenten erfolgt an einer PTA-Schule; die Ausbildung zum Pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten ist eine duale Ausbildung.
Schwerpunkt Verkauf und Kundenberatung: Als Drogist steht für dich der Kontakt zu Menschen im Vordergrund. Du verkaufst und berätst deine Kunden zu Produkten aus den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Kosmetik, Körperpflege und Haushalt – dazu musst du die Produkte natürlich gut kennen. Neben der entsprechenden Warenkunde wirst du auch kaufmännisch ausgebildet. Der Einsatzort ist in der Regel eine Drogerie.
Schwerpunkt Arzneimittelherstellung: Als Pharmakant stellst du Medikamente her, und zwar im großen Stil in der Industrie. Mittels modernster Anlagen und Maschinen, die teils in Reinräumen stehen, fertigst du alle möglichen Darreichungsformen, von Tabletten und Sirups zum Einnehmen über Tropfen für Ohr, Auge oder Nase bis hin zu Salben und Cremes zur Anwendung auf der Haut.
Weitere interessante Ausbildungen stellen wir dir in unseren Texten Berufe im Labor und Medizinische Berufe vor. Wenn du ein Berufsbild gefunden hast, das dich anspricht, kannst du über unsere Suchmaschine direkt nach einem freien Ausbildungsplatz suchen.