Schiedsrichter / Schiedsrichterin

Ausbildung und Weg in den Beruf

Schiedsrichter haben einen geschulten Blick über das Spielgeschehen
© 7721622 | Pixabay Public Domain

Bildungsweg: Weiterer Beruf

Empfohlener Schulabschluss:

Ausbildungsdauer: 0 Jahre

Schiedsrichter / Schiedsrichterin

Ausbildung und Weg in den Beruf

Kein Sport ohne Schiedsrichter. Der Mann an der Pfeife sorgt für einen reibungslosen und fairen Ablauf eines Spiels, sowohl auf als auch neben dem Feld.

Wie werde ich Schiedsrichter?

Der Beruf des Schiedsrichters ist kein alltäglicher. Genau deshalb solltest du auch besondere Voraussetzungen erfüllen, denn nicht jeder eignet sich für diesen Beruf.

Wichtige Eigenschaften eines guten Schiedsrichters sind:
  • Selbstbewusstsein
  • Durchsetzungsvermögen
  • Kommunikationsstärke
  • gute Ausdrucksweise
  • Zuverlässigkeit
  • guter Fitnesszustand
  • Reaktionsschnelligkeit
  • Entscheidungsschnelligkeit

Schiedsrichter zeichnen sich durch Eigenschaften wie Zuverlässigkeit, Sicherheit und Pünktlichkeit aus, um den Leistungsansprüchen in der Welt des Fußballs gerecht zu werden. Sobald du das Spielfeld betrittst, agierst du als neutrale Person. Deine eigene Meinung steht während des Spiels nicht im Mittelpunkt, sondern einzig und allein die Spielleitung der Situationen im Spiel. Äußere Einflüsse durch Trainer oder Zuschauer dürfen sich nicht auf deine Entscheidungen auswirken und dich beeinflussen. Nichtsdestotrotz kommt es oft zu Konflikten auf dem Spielfeld. Als Unparteiischer greifst du frühzeitig ein, kommunizierst mit den Spielern auf neutraler Ebene und sorgst als Konfliktschlichter für einen reibungslosen Ablauf des Spiels.

Das Geld wartet in den Profiligen – Nur wer zielstrebig ist, schafft es in den Beruf

Das Mindestalter, um die Aufgaben eines Schiedsrichters ausführen zu können, liegt bei 14 Jahren, außerdem musst du Mitglied eines Vereins sein. Um überhaupt Schiedsrichter werden zu können, bedarf es einer qualifizierten Ausbildung mit anschließenden Prüfungen, welche durch intensive Betreuung von Schiedsrichter-Obleuten auf Lehrgängen und im Alltag gewährleistet wird.

Deine Karriere als Schiedsrichter beginnt im Fußball ganz unten, in den Spielklassen der Jugend. Bevor du dich für höhere Aufgaben des DFBs qualifizieren kannst, musst du erst einmal dein Können unter Beweis stellen, gerade zu Anfang, unter Aufsicht eines erfahrenen Schiedsrichters. Diese geben dir von Spiel zu Spiel nützliche Tipps, welche dir den Übergang von der Theorie in die Praxis erleichtern sollen. Stellt sich heraus, dass du Talent besitzt und über einen längeren Zeitraum stetig gute Leistungen bringst, besteht zu Beginn deiner Laufbahn eine gute Chance, schnell aufzusteigen. 

Damit deine Leistungen denen anderer gegenübergestellt werden können, findet jede Saison ein Wettbewerb statt, ähnlich zum Ligabetrieb. Auf Grundlage von Bewertungen durch die Beobachter erstellt die zuständige Organisation ein Ranking aller Schiedsrichter, beispielsweise auf Kreisebene. Entscheidend für die Bewertung, sowie Auf- und Abstiege, sind neben Alter und guter Leistungen vor allem die Anzahl der Fortbildungen, an denen die Schiedsrichter mit Potential teilgenommen haben. Gerade junge Schiedsrichter im jugendlichen Alter haben genügend Zeit, um ihr Potential voll ausschöpfen zu können. 

Um dir einen kleinen Einblick zu verschaffen, worauf das Augenmerk der Schiedsrichter-Beobachter liegt, erfolgt eine Kontrolle in sieben Kategorien, welche vom DFB entwickelt wurden.

Dazu zählen: 

  • Beschreibung des Spiels
  • Regelanwendung, Regelauslegung, Spielkontrolle, taktisches Verhalten
  • Disziplinarkontrolle/Anzahl der persönlichen Strafen
  • Persönlichkeit, Körpersprache, Umgang mit Spielern und Offiziellen, Einsatz
  • Körperliche Verfassung und Stellungsspiel
  • Zusammenarbeit mit den Schiedsrichterassistenten
  • Zusammenfassende Bemerkungen und Verbesserungsvorschläge

Theoretisch hast du die Chance, in weniger als 9 Jahren in die Bundesliga aufzusteigen, Voraussetzung sind natürlich überdurchschnittliche Leistungen und Spitzenplatzierungen im jeweiligen Wettbewerb. Auch wenn es länger dauert: Hast du es in die höchsten Ligen geschafft, kannst du mehr als gut von deinem verdienten Gehalt leben.

Alternative Ausbildungen zum Beruf

Sport- und Fitnesskaufmann

Sport- und Fitnesskaufleute bieten den Kunden in Fitnessstudios, Sportanlagen, Wellness- oder Ferienzentren eine Rundum-Betreuung. Sie kümmern sich um Dinge, die man nicht sofort sieht, die aber unverzichtbar sind: Verwaltung, Organisation, Finanz- und Rechnungswesen. Aber auch im Sportbereich stehen sie Kunden mit Tipps und Informationen zu Fitness-Übungen, Ernährung und Mitgliedschaft zur Seite. 

Rettungssanitäter

Rettungssanitäter versorgen Verletzungen und ergreifen, falls erforderlich, lebensrettende Maßnahmen. Sie übernehmen die Notfallversorgung von Patienten, bis die Übergabe an Ärzte im Klinikum erfolgt. Wenn ein neuer Notfall beim Rettungsdienst eingeht, ist so manches Mal deine Schnelligkeit gefragt, wenn du und dein Kollege losfahren. Habt ihr zum Beispiel einen Schlaganfall- oder Herzinfarktpatienten, kommt es nicht auf Stunden oder Minuten, sondern auf jede Sekunde an. Adrenalin ist dementsprechend immer auch ein Teil deines Arbeitsalltages.

Polizeivollzugsbeamter im mittleren Dienst

Polizeivollzugsbeamte im mittleren Dienst sind für die Sicherheit der Bevölkerung zuständig. Sie übernehmen Wach- und Streifendienste, helfen in Gefahren- und Notsituationen, sorgen für einen geregelten Verkehr und sind sowohl für die Aufnahme von Anzeigen und Unfällen als auch für die Lösung von Straftaten mitverantwortlich.

Sportmanagement

Der Bachelorstudiengang Sportmanagement vermittelt den Studierenden alle notwendigen Kenntnisse um die wirtschaftlichen, psychologischen, sozialen und gesellschaftlichen Zusammenhänge des Sportmanagements zu verstehen. Dazu werden die Inhalte des Sportmanagements als eine fachspezifische Wirtschaftswissenschaft verstanden, in der sowohl vereins- und verbandsgebundenen Bereiche als auch freizeit- und gesundheitsorientierte Aspekte des Sports berücksichtigt. Neben den fachlichen Inhalten wird im Studium auch ein Schwerpunkt auf den Erwerb von berufsrelevanten Schlüsselkompetenzen gelegt. 

Sportjournalismus

Für einen angehenden Sportjournalisten ist es wichtig Glaubwürdigkeit, Fachkompetenz und Identifizierung mit dem Thema aufzuweisen, um Erfolg zu haben. Die Studienrichtung Sportjournalismus legt dafür das Fundament, indem unter anderem Regelwerke verschiedener Sportdisziplinen, die institutionellen Grundlagen des Sports, Sportrecht und spezifische Wirtschaftsaspekte von Sportvereinen und -initiativen behandelt werden.

Was macht ein Schiedsrichter?

Regeln bilden in diversen Lebensbereichen die Grundlage, so auch im Sport. Keine Sportart kommt ohne ein fundiertes Regelwerk aus. Als Schiedsrichter übernimmst du die Spielleitung, schreitest jedoch nur bei Regelverstößen wie Fouls ein. Gute Schiedsrichter zeichnet aus, dass sie Spiele quasi unsichtbar, aber trotzdem mit vollem Einsatz leiten, sodass beteiligte Spieler im Spielbetrieb nicht wesentlich beeinflusst werden. Du agierst zeitweise auch als Konfliktlöser und bist Ansprechpartner bei Fragen zu Regeln. Dich zeichnet deine Persönlichkeit aus, du bist die Person, die während des Spiels das Sagen hat. 

Die Arbeit des Schiedsrichters beginnt schon vor dem Spiel

Ähnlich zu den beteiligten Mannschaften, welche sich schon eine gewisse Zeit vor dem Spiel treffen, um ihr Aufwärmprogramm durchzuführen und vielleicht gewisse Taktiken zu besprechen, beginnt deine Arbeit ein bis zwei Stunden vor Spielbeginn. Natürlich musst du dich ebenfalls Aufwärmen, denn nur ein fitter Schiedsrichter kann ein guter Schiedsrichter sein. Zu Anfang führst du eine Platzbegehung durch, bei der du Spielfeldbegrenzungen und Abmessungen, Tore sowie Tornetze auf Richtigkeit kontrollierst. Anschließend, kurz vor Beginn des Spiels, führst du eine Passkontrolle durch, bei der jeder Spieler auf seine Spielberechtigung kontrolliert wird, außerdem wird auf verbotene Gegenstände wie Schmuck oder ähnliches geachtet, welche am Körper eines Spielers natürlich nichts zu suchen haben. Sind alle Kontrollen abgeschlossen, führst du die Teams auf das Spielfeld. Nach Begrüßung der Spieler führst du mit den Spielführern beider Mannschaften eine Seitenwahl durch, welche meist nach Zufallsprinzip mit einer Münze vollzogen wird. Sind die Seiten verteilt, folgt dein Anpfiff.

Während des Spiels – Der Schiedsrichter als Leiter und Ruhepol

Ist der Anpfiff erfolgt, beginnt deine Hauptarbeit. Mit deinem fachlichen Knowhow über Regeln und Spielsituationen, sowie einem geschulten Auge für kritische Situationen, leitest du das Spiel als Schiedsrichter im Hintergrund des Spielgeschehens. Je höher die Liga, desto schneller das Spiel. Deshalb wird es mit der Zeit schwieriger für dich, jedes Foul oder Fehlverhalten situationsgerecht zu bewerten und dementsprechend zu reagieren. Ab einer bestimmten Spielklasse wirst du als Hauptschiedsrichter von zwei Schiedsrichter-Assistenten an der Seitenlinie unterstützt, welche dich besonders bei Abseitsentscheidungen unterstützen. Meist bist du mit deinen Assistenten über ein Headset verbunden, was eure Kommunikation untereinander zusätzlich vereinfacht.

Natürlich kann es während eines Spiels auch mal zu unschönen Szenen wie Rudelbildungen kommen. In solchen Situationen bist du als Streitschlichter und Ruhepol gefordert, und wirkst deeskalierend auf die beteiligten Spieler ein. In vergleichbaren Spielszenen musst du knallhart durchgreifen und auch ein ums andere Mal eine gelbe oder in besonders harten Szenen eine rote Karte verteilen, denn jeder Spieler muss wissen, wann die Grenze des Erlaubten bei dir als Schiedsrichter erreicht ist. Je nach Anzahl der Unterbrechungen wird die Partie mit einer Nachspielzeit von meist drei bis fünf Minuten über die reguläre Spielzeit hinaus fortgesetzt. Sind die 90 Minuten um, beendest du das Spiel mit deinem Abpfiff.

Administrative Aufgaben nach dem Abpfiff der Partie

Im Anschluss an die 90 Minuten Fußball wartet in der Schiedsrichterkabine die Nachbereitung des Spiels auf dich. Jeder Schiedsrichter fertigt am PC einen sogenannten Spielberichtsbogen an, auf dem Einzelheiten des Spielgeschehens eingetragen werden. Darunter fallen neben der genauen minütlichen Eintragung von Einwechslungen, Toren und Karten außerdem besondere Vorkommnisse, falls sich beteiligte Spieler oder Zuschauer regelwidrig verhalten haben. Diese werden in den meisten Fällen mit Geldstrafen oder Sperren für Spieler und Verein geahndet.

Einen Eindruck, mit welcher Genauigkeit solche Spielberichtsbögen ausgefüllt werden, kannst du dir auf fussball.de verschaffen, dem offiziellen Portal der DFB GmbH (Deutscher Fußball-Bund), welches hauptsächlich für Amateurmannschaften im deutschen Fußballsport geführt wird.

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Besonderheiten

Zu den Aufgaben eines Schiedsrichters gehört nicht nur das Pfeifen der Spiele in der jeweiligen Sportart. Schiedsrichter müssen das Regelwerk beherrschen und Konfliktsituationen auf und außerhalb des Spielfeldes frühzeitig erkennen und entschärfen. Sportliche Erfahrungen wirken sich positiv auf deine Entscheidungsfähigkeiten aus, so entwickelst du leichter ein Gespür für Konflikte zwischen Spielern und anderer Personen neben des Feldes.

Die Aus- und Fortbildung zum Schiedsrichter – Schulung und Prüfung diverser Fähigkeiten

Seminare, die in den meisten Fällen an Wochenenden stattfinden, gliedern sich in theoretische und praktische Teile. Mithilfe von modernen Lernmethoden vermitteln dir die Verantwortlichen das Regelwerk und die Umsetzung der Spielregeln. Ein weiterer Bestandteil der Ausbildung ist, dass du als Unparteiischer in der Stärkung deiner Persönlichkeit geschult wirst. Auf dem Spielfeld ist es wichtig, eine dominante Rolle gegenüber den Spielern und Verantwortlichen einzunehmen und anhand von Rhetorik sowie einer eindeutigen Körpersprache Entscheidungen zu treffen, damit Konfliktsituationen vermieden werden können. Für die Entwicklung von Lösungen übst du mit deinen Schiedsrichter-Kollegen in Rollenspielen mögliche Konflikte und reflektierst anschließend deine Entscheidungen.

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