Ausbildung in
Luxemburg
Rund 635.000 Einwohnerinnen und Einwohner nennen diese charmante Nation ihre Heimat. Der Wirtschaft
tut die Größe des Landes jedoch keinen Abbruch: Mehr als 160.000 Menschen pendeln täglich aus den umliegenden
Ländern nach Luxemburg, um bei einem der ansässigen Unternehmen zu arbeiten. Einer der stärksten Wirtschaftszweige
findet sich im Finanzsektor. Zahlreiche Banken und Versicherungen besitzen eine Niederlassung in Luxemburg und
bieten dort ihre Finanzdienstleistungen an. Zudem sind viele Global Player aus allen Branchen in der Nation
vertreten. Zusammen mit der Präsenz der Finanzdienstleister kam gleichzeitig ein Anstieg der Unternehmen, die sich
auf Informations- und Kommunikationstechnologie spezialisiert haben, um die digitale Basis für die Arbeit in der
Finanzbranche sicherzustellen.
Für Mädels und Jungs wie dich eröffnen sich hier also hervorragende Chancen auf
eine ausgezeichnete Karriere! Denn in Luxemburg gibt es ein Ausbildungssystem, das ähnlich wie das deutsche
funktioniert. Allerdings kann eine Lehre nur in den Berufsbildern absolviert werden, die in der großherzoglichen
Verordnung zur beruflichen Ausbildung vermerkt sind.
Diese Möglichkeiten der Ausbildung gibt es:
- duale Ausbildung
- gemischte Ausbildung
- schulische Ausbildung
Bei der dualen Ausbildung in Luxemburg lernst du den Beruf sowohl in deinem Ausbildungsbetrieb als auch
in der Berufsschule. Der theoretische Teil wird dir an etwa ein bis drei Tagen pro Woche beigebracht.
Die gemischte Ausbildung beginnt mit einem Jahr Berufsbildung an einer Sekundarschule in Luxemburg.
Hast du dieses Jahr erfolgreich gemeistert, absolvierst du anschließend deine Ausbildung im dualen System.
Die schulische Ausbildung findet – wie der Name schon sagt – vor allem in der Schule statt. Teil des
Ausbildungsplans
sind mehrere Praktika, die insgesamt zwölf Wochen dauern.
Je nachdem, welche Ausbildung du absolviert hast, erhältst du dann eins von drei Abschlusszertifikaten, die
aufeinander aufbauen. Diese sind:
- CCP: Berufsbefähigungszeugnis nach drei Jahren Ausbildung
- DAP: Diplom über die berufliche Reife nach drei Jahren Ausbildung
- DT: Technikerdiplom nach vier Jahren Ausbildung
Der Abschluss CCP, das sogenannte Berufsbefähigungszeugnis (auf Französisch Certificat de Capacité
Professionnelle),
bescheinigt dir einen sehr praktisch ausgelegten Berufsabschluss. Die Ausbildung findet hauptsächlich beim
Ausbildungsbetrieb statt. Dieser Weg eignet sich für Schülerinnen und Schüler, die nicht sofort mit dem
Technikerdiplom oder dem DAP beginnen können. Im Anschluss kannst du mit der Ausbildung in einem Beruf bis zum DAP
weitermachen. Willst du lieber direkt in die Arbeitswelt einsteigen, hast du nach zwei Jahren in deinem Beruf
Anspruch auf den vorgeschriebenen, qualifizierten Mindestlohn.
Das Diplom über die berufliche Reife (DAP), auf Französisch Diplôme d'Aptitude Profesionnelle,
bescheinigt dir
deinen Abschluss als qualifizierte Fachkraft in einem gewerblichen oder handwerklichen Beruf. Die Praxis erhältst du
entweder als Azubi oder als Praktikant. Als Praktikant muss dein Praktikum mindestens drei Monate andauern. Die
entsprechende Ausbildung erhältst du sowohl bei deinem Arbeitgeber als auch in der Berufsschule. Anschließend geht
es für dich entweder in der Oberstufe weiter oder du beginnst die Weiterbildung zum Meister oder du erwirbst das
Technikerdiplom. Nach dieser Lehre haben Mädels und Jungs bereits den Anspruch auf den qualifizierten Mindestlohn in
Luxemburg.
Das Technikerdiplom (DT), auf Französisch Diplôme de technicien, ist eine vierjährige, theoretisch
ausgerichtete
Ausbildung, die an der Berufsschule stattfindet. Du erwirbst berufliche Praxis im Rahmen von Praktika, die du
während deiner Lehrzeit absolvieren musst. Im Anschluss an diese Ausbildung steigst du entweder in deinen Beruf ein
oder vertiefst an einer technischen Hochschule deine Fachkenntnisse. Dafür musst du jedoch die Vorbereitungsmodule
für das Hochschulstudium abgeschlossen haben.
Besonderheiten
Jede Ausbildung besteht aus mehreren Leistungseinheiten, die wiederum in Module aufgeteilt sind. Die Lernphasen der
Schülerinnen und Schüler thematisieren somit keine Fächer. Die Basismodule sind Pflicht. Sie müssen
im folgenden Semester wiederholt werden, falls du sie nicht bestehst. Die Zusatzmodule sind
ebenfalls feste Pflichtbestandteile deiner Lehre. Die optionalen und vorbereitenden Module belegst
du in Ergänzung zu deinem Stundenplan, du musst diese aber nicht absolvieren.
Ausbildungsvergütung
Auch in Luxemburg wird dir eine Ausbildungsvergütung gezahlt. Die sogenannte Ausbildungsentschädigung ist
berufsspezifisch. Beim CCP steigt dein Gehalt jedes Jahr zum 1. September, sofern du das Lehrjahr
bestanden hast. Das DAP erhöht die Vergütung, wenn du die Zwischenprüfung erfolgreich bestanden
hast, generell zum 1. April nach Erhalt des Briefs von der Handwerkskammer. Solltest du die Zwischenprüfung nicht
bestehen, bleibt das Gehalt gleich.
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