Erfahrungsbericht eines Azubi beim Bundesamt für Verfassungsschutz

Wie bist du darauf gekommen, dich beim Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) zu bewerben? Meine Geschichte ist etwas außergewöhnlich, denn ich gehöre nicht zu den „klassischen“ Azubis, die direkt nach der Schule zum BfV gekommen sind. Während meiner achtjährigen Dienstzeit bei der Bundeswehr habe ich an zwei Afghanistan-Einsätzen teilgenommen und dabei die politischen Ereignisse mit der „Auslandsbrille“ gesehen.

Durch eine Arbeit beim BfV kann ich mit Blick aus der „Innenansicht“ dazu beitragen, unsere Demokratie zu schützen. Daneben haben mich die sicheren Übernahmemöglichkeiten und das Beamtenverhältnis zu einer Bewerbung motiviert. Nach vielen Gesprächen mit Vorgesetzen, Familie und Freunden habe ich mich für eine Ausbildung beim BfV entschieden und mich beworben.

Wie sieht der Alltag eines Azubis beim BfV tatsächlich aus?

Kein Tag ist wie der andere! Durch die Vielfältigkeit, die dieser Ausbildungsberuf mit sich bringt, wird einem nicht langweilig. Als Azubi erwarten dich ständig neue Herausforderungen und Einblicke. Die Ausbildung dauert insgesamt zwei Jahre. Die theoretischen Teile finden an der Akademie für Verfassungsschutz statt, die praktische Arbeit lernen wir im BfV kennen. Neben der Personalabteilung war ich bereits in der Observation eingesetzt und momentan lerne ich die Facharbeit im Bereich Rechtsextremismus kennen. Abwechslung ist da garantiert!

Warum gerade ein Job beim Inlandsnachrichtendienst – was ist das Spannende daran, was macht dir besonders Spaß im Job?

Ich sehe meinen Job als Verfassungsschützer weniger als einen Beruf, sondern eher als Berufung. Durch meine Arbeit beim BfV bekomme ich die Möglichkeit, der Bevölkerung einen Dienst zu erweisen und im Kleinen dazu beitragen, unsere Demokratie zu schützen. Außerdem gefällt es mir, mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Fachbereichen zusammenzuarbeiten, sich auszutauschen und gemeinsam eine Lösung zu finden.

Was sollten angehende Azubis deiner Meinung nach mitbringen, um Verfassungsschützer/in zu werden?

Wichtig ist ein Blick für Details. Es ist entscheidend, ob eine Zielperson während einer laufenden Observation beispielsweise eine rote oder blaue Mütze trägt. Kleine Ungenauigkeiten können im Zweifel dazu beitragen, dass du die Zielperson verlierst. Außerdem sollte man Durchhaltevermögen haben. Auch hier fällt mir ein Beispiel aus der Observation ein. Verliert man die Zielperson aus den Augen, dann gilt: Unbedingt am Ball bleiben und alles daran setzen, sie wieder zu finden! Als Azubi solltest du zudem Lust darauf haben, dich weiterzuentwickeln und neue Herausforderungen aktiv anzugehen. Auch Diskretion und eine hohe mentale Belastbarkeit sind notwendig. Denn anders, als bei einem „normalen“ Job, darf ich zuhause kaum etwas über meine tägliche Arbeit erzählen – wir haben es schließlich mit sehr sensiblen Informationen zu tun.

Wenn du deine Arbeit in drei Wörtern zusammenfassen müsstest, wie würden die lauten?

Außergewöhnlich, intensiv und interessant.

Welche Fortbildungsmöglichkeiten und zusätzlichen Extras gibt es für Azubis?

Grundsätzlich bekommen Azubis beim BfV eine Vielzahl an Ausbildungsinhalten geboten. Außerdem habe ich die Chance, Wunschstationen für Praktikumseinsätze zu äußern, die möglichst auch berücksichtigt werden. So kann ich meine Ausbildung in gewisser Weise mitgestalten. Positiv finde ich auch, dass wir als „Allrounder“ ausgebildet werden, die grundsätzlich überall im Haus eingesetzt werden können. Neben speziellen Kursen wie dem Observations- und Gesprächstraining ist mir vor allem das Fahrsicherheitstraining in Erinnerung geblieben. Eine Woche haben wir als Vorbereitung für eine Arbeit in der Observation unter anderem das Kurvenverhalten unserer Fahrzeuge getestet und Bremsmanöver trainiert.

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