7 Ideen, wie Handwerksbetriebe Nachwuchs finden und begeistern können
Das Handwerk hat Schwierigkeiten, qualifizierte Auszubildende zu finden. Immer mehr Schulabgänger zieht es an die Universitäten. Allerdings erhalten Handwerksbetriebe in wenigen Monaten eine neue Chance auf motivierten Nachwuchs, wenn ein neuer Jahrgang die Schule verlässt. In diesem Gastartikel von Johannes Gronover werden sieben Ideen vorgestellt, mit denen Handwerksbetriebe junge Berufseinsteiger begeistern können.
1. Die innere Einstellung: Der Schlüssel zum Erfolg beim Recruiting
Immer wieder wird über die Jugend von heute geklagt und ihr fauler Lebensstil angeprangert. Doch diese Vorurteile sind längst veraltet und gehören der Vergangenheit an. Die jungen Menschen von heute haben großes Interesse an einer Karriere im Handwerk und möchten ihre Fähigkeiten nutzen, um etwas zu erschaffen. Es ist daher wichtig, dass Führungskräfte ihre eigene Einstellung reflektieren und sich auf die positive Begleitung ambitionierter junger Menschen konzentrieren. Denn nur so können sie geeignete Bewerberinnen und Bewerber für ihr Unternehmen gewinnen.
2. Authentizität durch Werte
Damit ein Betrieb Bewerberinnen und Bewerber finden kann, ist eine klare Persönlichkeit und Identität notwendig. Die besten Werte eines Unternehmens lassen sich am besten als Teil der Unternehmenskultur nach außen tragen. Unternehmen sollten sich fragen: Wofür stehen wir? Was ist uns wichtig? Wie sieht unsere Einstellung zu Nachhaltigkeit, Vielfalt und einem kollegialen Miteinander aus? Es reicht jedoch nicht nur, diese Werte zu haben, sondern sie müssen auch aktiv nach außen kommuniziert werden, um sich von anderen Arbeitgebern abzugrenzen und sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren.
3. Mit Social Media gezielt junge Zielgruppen erreichen
Um junge Menschen zu erreichen, muss ein Unternehmen dort sichtbar sein, wo sie sich aufhalten. Insbesondere für Betriebe, die auf der Suche nach Auszubildenden sind, bieten sich Social-Media-Plattformen wie TikTok und Instagram an. Hier können Ausbildungsbetriebe regelmäßig Beiträge posten, um sich als Unternehmen vorzustellen, ihre Leistungen und Angebote zu präsentieren sowie offene Stellen auszuschreiben.
Johannes Gronover, Inhaber eines großen Elektrobetriebs und Wachstumschampion, erklärt: "Social Media Portale wie TikTok und Instagram zeigen es ganz deutlich: Jugendliche haben großes Interesse am Handwerk und haben viel Spaß daran, mit den Händen etwas zu erschaffen. Unternehmen, die sich jetzt mit cleverem Marketing sichtbar machen, können sich vor Bewerbern kaum retten."
4. Praktika als Türöffner
Praktika sind eine Möglichkeit, um Nachwuchskräften den Einstieg ins Unternehmen zu erleichtern und ihnen Einblicke in alle Bereiche des Betriebs zu geben. Wichtig ist dabei, dass eine Patin bzw. ein Pate als Ansprechpartner zur Verfügung steht und die Bedürfnisse und Sorgen der Jugendlichen versteht.
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5. Perspektiven aufzeigen
Betriebe sollten außerdem zeigen, wie sie die berufliche und persönliche Entwicklung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fördern. Auf diese Weise werden sie auch diejenigen Bewerberinnen und Bewerber ansprechen, die Perspektiven suchen und einen Sinn in ihrer Arbeit sehen wollen.
6. Das Handwerk als Vorreiter der Energiewende
Berufseinsteiger sind nicht nur aus sozialen Gründen, sondern auch wegen der Energiewende motiviert. Viele junge Umweltschützer sind sich jedoch nicht bewusst, dass Handwerksbetriebe ein wesentlicher Teil der Energiewende sind. Es liegt an den Unternehmen, sie darüber aufzuklären. Durch die Möglichkeit, einen wichtigen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, bekommt die Arbeit einen höheren Sinn, der über persönliche Interessen hinausgeht.
7. Verantwortung übertragen
Wer Verantwortung überträgt, befähigt junge Kräfte, eigenverantwortlich Aufgaben zu übernehmen. Entwicklungsprogramme und digitale Weiterbildungsmöglichkeiten können hier dazu beitragen. Es ist wichtig, zu zeigen, dass man den jungen Kräften etwas zutraut, um die richtigen Bewerberinnen und Bewerber anzusprechen.
Gastbeitrag von Johannes Gronover, Gronover Consulting GmbH