Synchronsprecher / Synchronsprecherin

Ausbildung & Beruf

Synchronsprecherin bei der Arbeit im Studio
© EvgeniyShkolenko | Canva

Bildungsweg: Schulische Ausbildung

Empfohlener Schulabschluss: Realschulabschluss / Mittlere Reife

Ausbildungsdauer: 1 Jahre

Synchronsprecher / Synchronsprecherin

Ausbildung & Beruf

Hauptsächlich leihen Synchronsprecher Film- und Fernsehcharakteren sowie Animations- und Trickfilmfiguren ihre Stimme, auch Audiokommentare oder Werbungen werden von ihnen eingesprochen. Im internationalen Vergleich ist das Synchronsprechen in Deutschland besonders ausgeprägt.

Wie werde ich Synchronsprecher?

Viele bekannte Synchronsprecher sind hauptberuflich Schauspieler und nur nebenberuflich Synchronsprecher, weshalb viele Interessierte an dem Beruf zunächst eine Schauspielausbildung machen. Ein prominentes Beispiel ist Manfred Lehmann: Er ist Schauspieler und hat schon in vielen deutschen Filmen und Serien mitgespielt. Zum anderen ist er aber auch die Synchronstimme von Bruce Willis und Gerard Depardieu.

Um Synchronsprecherin bzw. -sprecher zu werden, solltest du folgende Voraussetzungen erfüllen: 

  • Akzentfreies Deutsch sprechen
  • Belastbar und flexibel sein
  • Empathisch sein und schnell in andere Rollen springen können
  • Eine gute Auffassungsgabe haben
  • Ein gutes Gefühl für Timing aufweisen
Aber auch Moderatoren und Hörfunksprecher steigen durch ihre Arbeit als Synchronsprecher ein, denn auch für ihren Beruf brauchen sie eine gut trainierte Stimme. Wichtig ist es also, eine Sprecher Akademie zu besuchen und Kurse für die Stimmbildung zu belegen. Zusätzlich kannst du Werbung für dich machen, indem du den Studios eine selbst erstellte Synchronisation vorstellst oder an Castings teilnimmst.

Was macht ein Synchronsprecher?

Ein Arbeitstag als Synchronsprecher

Die stressige Woche hat heute begonnen. Es kommt ein neuer Blockbuster raus und du bist als professioneller Synchronsprecher mit dabei. Allerdings hast du auch noch zwei weitere Projekte am Laufen und musst somit diese Woche von einem Tonstudio zum nächsten fahren. Auf dem Weg zum ersten Studio gehst du nochmal genau den Text durch, welchen du am Wochenende schon geübt hast. Jedes Wort und jeder Atemzug müssen sitzen. Um dich etwas zu lockern, machst du noch ein paar Atemübungen und schon bist du startklar.

Du betrittst das Studio und freust dich auf Ausschnitte des neuen Films, welchen nur wenige Menschen bis jetzt gesehen haben. Die sogenannten Takes sind zwar nur 4 bis 10 Sekunden lang, aber sie reichen aus, um dich in die Rolle hineinversetzen zu können, denn dafür bist du als Sprecher bzw. Sprecherin ja schließlich hier. Der Aufnahmeleiter gibt dir ein Zeichen und schon wird der Take abgespielt. Jetzt heißt es, den deutschen Text lippensynchron dem Darsteller nachzuempfinden und ins Mikrofon zu sprechen. Nach ein paar Versuchen hat es funktioniert. Ziel des Synchronsprechens ist es, dem Zuschauer nicht anmerken zu lassen, dass eine Übertragung in eine andere Sprache stattgefunden hat. Nun geht es zum nächsten Take. Auch hier wird dir erst wieder eine einzelne Szene gezeigt, um den Charakter zu analysieren. Dann geht es wieder ans Mikrofon, um den Text einzusprechen. 

Schließlich hast du alle Takes, die für heute vorgesehen waren, mit deiner Stimme synchronisiert und kannst weiter zum nächsten Synchronstudio, wo dich ein anderes Projekt erwartet. Wie beim ersten Job bereitest du dich wieder auf die Rolle vor. Den lieben Vater, den du gerade eingesprochen hast, musst du schnell vergessen, denn jetzt verleihst du einem skrupellosen Psychopathen deine Stimme. Das bedeutet für dich, nochmal den Text anzuschauen und alles im Kopf zu behalten.

Am Ende des Tages hast du viele Ausschnitte gesehen und den beiden Figuren deine Stimme gegeben. Aber du bist noch nicht fertig! Der morgige Tag will gut geplant sein, denn auch hier musst du wieder zu unterschiedlichen Jobs reisen. Du achtest darauf, dass deine Reiseplanung gut organisiert ist und du pünktlich zu den Terminen vor Ort bist. Zur Vorbereitung in deinem Beruf gehört aber auch, dass du den Originalfilm anschaust, sofern dieser zur Verfügung steht, und du dir deine Sprechertexte genau einprägst. So kannst du die Charakterzüge der Figur, der du deine deutsche Stimme geben wirst, besser imitieren. 

Als Sprecher bzw. Sprecherin arbeitest als Freiberufler und bist somit für alles selbst verantwortlich: Du musst dich um neue Aufträge kümmern, Rechnungen schreiben und deine Arbeitstage organisieren. Wenn du keinen Auftrag hast, verdienst du auch kein Geld. Deshalb solltest du unbedingt Rücklagen bilden, von denen du in auftragsschwachen Zeiten leben kannst. Doch nicht nur zum synchronisieren von Filmen wirst du als deutscher Synchronsprecher gebraucht. Auch bei Werbespots, Hörbüchern und Voice-Overn in Imagefilmen ist deine Stimme gefragt. Was neue Aufträge angeht, hast du also eine gewisse Flexibilität. 

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Ablauf der Ausbildung

In Filmen und Serien aus dem Ausland treten natürlich nicht nur erwachsene Schauspieler auf, sondern auch Kinder, deren Stimmen für die deutschen Zuschauer ebenfalls synchronisiert werden müssen. Die Stimmen von Erwachsenen sind dafür nur bedingt geeignet. Deshalb werden regelmäßig Kinder-Castings veranstaltet. Dabei haben es Kinder von professionellen Synchronsprecherinnen und -sprechern einfacher.

Hilfreiche Fähigkeiten
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Arbeitsgenauigkeit
  • Empathie

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Wie gut passt der Beruf Synchronsprecher / Synchronsprecherin zu dir?

Wenn du in deinem Beruf gerne aus der Reihe tanzen möchtest, ist der Beruf Synchronsprecher / Synchronsprecherin genau der Richtige für dich.
Wenn du nicht vor einer Gruppe von Menschen sprechen möchtest, könnten andere Berufe besser zu dir passen.

Gut zu wissen...

  • In Deutschland gibt es rund 1.000 professionelle Synchronsprecher.
  • In Polen werden alle Rollen eines Films häufig von nur einer Person gesprochen.
  • Was haben Adam Sandler und Daniel Craig gemeinsam? Klar, ihre deutsche Synchronstimme! Beide Schauspieler werden im Deutschen von Dietmar Wunder gesprochen.

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