Germanistik (B.A.)

97070 Würzburg
2025
Studienangebot

Germanistik (Bachelor)

Gegenstand des Faches
Gegenstand der Germanistik ist die deutsche Sprache und Literatur in Geschichte und Gegenwart. Dieser Gegenstandsbestimmung entsprechend gibt es zwei große Teildisziplinen der Germanistik, nämlich Sprachwissenschaft und Literaturwissenschaft. Dazu tritt die Didaktik der deutschen Sprache und Literatur, also diejenige Disziplin, die sich mit der Lehre des Deutschen und seiner Literatur auseinandersetzt.

Die germanistische Sprachwissenschaft zielt darauf ab, systematisch den Aufbau und den Gebrauch der deutschen Sprache zu erforschen. Im Zentrum steht dabei die sog. Systemlinguistik. Hier geht es um die Regeln der Aussprache, der Schreibung, der Formenbildung und der Satzbildung. Das Vorgehen ist grundsätzlich empirisch: Zunächst dokumentiert man authentischen Sprachgebrauch und dann versucht man auf dieser Basis die einschlägigen Regularitäten zu beschreiben und in größeren Zusammenhängen theoretisch zu modellieren. Das Ziel ist letztlich die Erstellung einer umfassenden Grammatik des Deutschen, in der alle Formulierungsmöglichkeiten – strukturell, funktional sowie in sämtlichen Textformen – eingehend beschrieben und analysiert werden. Da Sprache konstitutiv historisch-sozial angelegt ist, gehört die Erforschung des Sprachwandels zum Kernbereich der Sprachwissenschaft. Sie kann gegenwartsorientiert oder unter historischen Vorzeichen erfolgen: In welchen Formen ändert sich die deutsche Sprache der Gegenwart und wie kann man diesen Wandel angesichts der großen historischen Sprachbewegungen einordnen?

Die germanistische Literaturwissenschaft untersucht und beschreibt die Geschichte der deutschen Literatur von ihren Anfängen bis zur Gegenwart in ihren kulturellen, auch transnationalen Zusammenhängen. Aufgrund der Stoff-Fülle geschieht dies in zwei Teilfächern: der Älteren Deutschen Literatur und der Neueren Deutschen Literatur.

Gegenstand des Lehr- und Forschungsbereichs Ältere deutsche Literatur ist die Literatur vom Beginn der Schriftüberlieferung im 8. Jahrhundert bis ins 16. Jahrhundert. Die literarischen Zeugnisse werden unter philologischen, literatur- und kulturwissenschaftlichen Fragestellungen erschlossen und in der Literatur-, Medien-, Ideen- und Kulturgeschichte des europäischen Mittelalters und der Frühen Neuzeit verortet. Ziel der mediävistischen Germanistik ist es, die Bedingungen, die Vielfalt und die spezifische Leistung mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Literatur in ihrem kulturellen Kontext systematisch zu beschreiben. Das Studium dieser Literatur ist nicht nur geeignet, die ältere deutsche Literatur als eine Textwelt eigener Prägung zu erfassen und damit modellhaft die historische Tiefendimension des Faches Germanistik und seiner Gegenstände zu erkennen. Es erlaubt auch, die kulturellen und literarischen Erscheinungen der Gegenwart in ihrer historischen Bedingtheit wahrzunehmen.

Gegenstand der Neueren deutschen Literatur ist die Literatur von 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Grundlegend zu ihrem Verständnis sind zum einen die Kenntnis ihrer Formulierungsregeln und -traditionen sowie literarhistorisches Epochenwissen. Zum anderen wird die Literatur im Zusammenspiel mit relevanten Kontexten untersucht. Einschlägig sind hier nicht nur die Literaturen anderer Länder, sondern auch medienhistorische Entwicklungen und kulturgeschichtliche Zusammenhänge. Untersucht wird dabei, wie sich Literatur einerseits aus sozial-, wissenschafts-, philosophie-, ideen- und mentalitätsgeschichtlichen Entwicklungen speist und wie sie andererseits zu diesen Entwicklungen beiträgt. Im Zentrum steht die Analyse mit der Hilfe fachspezifischer Verfahren (Narratologie, Gedichtanalyse usw.) und der interpretierende Umgang mit literarischen Texten in Präsentationen und Diskussionen. Hinzu kommen Arbeitsfelder wie die Editionsphilologie, die historisch verlässliche Textausgaben erstellt, und die Literaturtheorie, die die analytischen Verfahren des Fachs methodisch reflektiert.

Informationen zum Studium Bachelor of Arts Germanistik
Bachelorstudiengänge sind grundständig, können also ohne zuvor bereits erbrachte Studienleistungen begonnen werden. Der Abschluss lautet in Germanistik - wie auch in den meisten anderen Sprach- und Geisteswissenschaften - Bachelor of Arts (B.A.). Für einen erfolgreichen Abschluss sind im Studium i.d.R. insgesamt mind. 180 ECTS-Punkte erforderlich, die sich je nach Art der gewählten Studiengangskombination auf meistens zwei Fächer verteilen. Die modular aufgebauten Bachelor-Studiengänge sind auf sechs Semester angelegt. Germanistik kann an der Universität Würzburg als Bachelor-Fach in den Ausprägungen mit 120, 75 und 60 ECTS-Punkten studiert werden.

B.A. 120/60 ECTS (Haupt- und Nebenfach): In dieser Kombination studieren Sie ein Hauptfach, in dem Sie mind. 120 ECTS-Punkte (einschließlich der Bachelorarbeit) erwerben müssen, in Verbindung mit einem Nebenfach, in dem Sie mind. 60 ECTS-Punkte erwerben müssen. Die Bachelorarbeit kann nur im Hauptfach abgefasst werden.

B.A. 75/75 ECTS (Zwei Hauptfächer): In dieser Kombination studieren Sie zwei gleichwertige Fächer. Die Bachelorarbeit kann wahlweise im ersten oder im zweiten Hauptfach abgefasst werden, evtl. ist auch ein fächerverbindendes Thema möglich.

Die Bachelor-Prüfung bildet einen ersten berufsqualifizierenden Abschluss im jeweiligen Studienfach bzw. bei Studienfachkombinationen in den jeweiligen Studienfächern. Durch die Prüfung wird festgestellt, ob die Studierenden die wissenschaftlichen Grundlagen des Fachgebiets beherrschen, Methodenkompetenz sowie berufsfeldbezogene erste Qualifikationen erworben haben und auf einen frühen Übergang in die Berufspraxis vorbereitet sind.

Berufliche Perspektiven nach dem Studium

Außerhalb des Schuldienstes und der wissenschaftlichen Arbeit an Hochschulen gibt es nur ein uneinheitliches, wenig festgelegtes Berufsbild des Germanisten. Die außerschulischen Beschäftigungsmöglichkeiten sind beschränkt und starken Nachfrageschwankungen unterworfen. Sie können sich, mehr oder weniger fachfern, in den folgenden Arbeitsbereichen ergeben:

  • Medien und Journalismus (Verlage, Zeitungen, Zeitschriften, Rundfunk, Fernsehen)
  • Kultur (Goethe-Institute, Theater, Museen, Ausstellungswesen)
  • Archiv, Bibliothek, Dokumentation
  • Sprachunterricht / Sprachförderung (auch: Deutsch als Fremdsprache), Sprach- und Kommunikationsberatung
  • Erwachsenenbildung
  • Fachfern: öffentliche Verwaltung, Unternehmen, Industrie, Gemeinden, Verbände, Parteien, Stiftungen)

An den Hochschulen gibt es derzeit nur ein sehr begrenztes Angebot an Dauerstellen. Der Berufseinstieg außerhalb des Schuldienstes erfordert frühzeitige Orientierung, Hartnäckigkeit, Praktika während des Studiums, Kontaktpflege und den Erwerb von geeigneten Zusatzqualifikationen (z.B. Computerkenntnisse, Fremdsprachen, Rhetorik).

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