Biomedizin (Bachelor)
Der Studiengang „Biomedizin“ steht an der Schnittstelle zwischen Medizin und Biowissenschaften. Das Hauptaugenmerk gilt dem molekularen und zellulären Geschehen im menschlichen Körper und seinen krankhaften Veränderungen.
Der vom Rudolf-Virchow-Zentrum (RVZ) für Integrative und Translationale Bildgebung gemeinsam mit der Medizinischen Fakultät und der Fakultät für Biologie durchgeführte Studiengang „Biomedizin“ wird seit Oktober 2002 angeboten. Das Studienprogramm umfasst alle Stufen der akademischen Ausbildung (B.Sc./M.Sc./Ph.D.), d.h. neben den beiden international anerkannten Abschlüssen „Bachelor of Science“ (3 Studienjahre, 180 ECTS) und „Master of Science“ (2 Studienjahre, 120 ECTS) können Masterabsolventen im Rahmen eines strukturierten Promotionsstudiums einen Dr.rer.nat.- oder Ph.D.-Abschluss der Graduate School of Life Sciences der Universität Würzburg erwerben (3 Studienjahre). Ein Teil der Ausbildung wird gemeinsam mit Biologie- und Medizinstudierenden durchgeführt. Das Studienprogramm ist jedoch nicht für Bewerber, die Ärztin oder Arzt werden wollen gedacht und es kann keine ärztliche Approbation erworben werden.
Der B.Sc. Studiengang wird in deutscher Sprache durchgeführt. Die Laborsprache ist in der Regel Englisch und Englisch ist auch die Sprache des überwiegenden Teils des M.Sc. Studienganges. Der Promotionsstudiengang findet auf Englisch statt.
Gegenstand des Faches
Biomedizin ist ein forschungsorientiertes Studienfach. Nach dem Erwerb naturwissenschaftlicher Grundlagen sowie von Kenntnissen in Biochemie, Physiologie und Anatomie des Menschen werden die Studierenden frühzeitig in die Forschungspraxis eingeführt. Ziel der Ausbildung ist es, die zellulären und molekularen Mechanismen von Körperfunktionen und Krankheitsgeschehen zu verstehen um ggfs. Diagnoseformen und Therapien zu verbessern oder neu zu entwickeln. Hierfür werden die Studierenden gezielt an Fragestellungen, Inhalte und Techniken biomedizinischer Forschung und das selbstständige Arbeiten im Labor herangeführt. Der Fokus liegt dabei auf den in Würzburg besonders stark vertretenen Forschungsbereichen Herz-Kreislauf, Krebs, Entzündung, Infektions- und Immunitätsforschung und Tissue Engineering.
Informationen zum Studium Bachelor of Science Biomedizin
Die Regelstudienzeit des B.Sc. Biomedizin beträgt 6 Semester (3 Studienjahre, 180 ECTS).
Die Studieninhalte werden in thematisch abgestimmten Modulen zusammengefasst, die aus unterschiedlichen Veranstaltungen (Vorlesungen, Seminare, Praktika) bestehen.
Die zentralen Studieninhalte des B.Sc.-Programms gliedern sich wie folgt:
Pflichtbereich:
- Naturwissenschaftliche Kernfächer: Biologie, Physik, Chemie, Mathematik
- Vorklinische Grundlagenfächer der Humanmedizin: Anatomie/Histologie, Zellbiologie, Physiologie, Biochemie/Molekularbiologie
- Klinisch-theoretische Grundlagenfächer: Infektiologie, Immunologie, Pharmakologie, Neurobiologie, Humangenetik, Pathologie
Wahlpflichtbereiche:
Vertiefen der theoretischen Kenntnisse durch praktische Anwendung in zahlreichen zwei bis vierwöchigen Praktika, teils mit begleitenden Seminaren. Diese Module decken ein breites thematisches wie auch methodisches Spektrum ab. Die Praktika werden zum größten Teil als Blockpraktika in der vorlesungsfreien Zeit absolviert.
Fach- und Schlüsselkompetenzen:
Gentechnik und biologische Sicherheit, Sachkundenachweis Versuchstierkunde, Biometrie, Präsentationskenntnisse, Wissenschaftsenglisch, Interkulturelle Kommunikation, Tutorentätigkeit.
Wann geschieht was:
Ab dem 5. Semester finden die praktischen Übungen auch in den Forschungslaboren statt. Im 6. Semester liegt der Schwerpunkt auf der Bachelorthesis sowie vorbereitenden Laborpraktika.
Berufliche Perspektiven nach dem Studium
Zu den primären Berufsfeldern zählen die Forschungstätigkeit an Universitäten, die Grundlagenforschung in Großforschungszentren (Max-Planck-Institute, Fraunhofer-Institute u.ä.) oder die Arbeit in der pharmazeutischen und Biotech-Industrie in Entwicklung und Produktion.
Auch Kliniken oder andere Untersuchungslabors (Umwelt-/ Gesundheitsamt) sind stets auf der Suche nach Fachkräften für die molekulare Diagnostik. Darüber hinaus finden einzelne Absolventen mit der entsprechenden Weiterbildung auch ihren Weg in Bereiche wie Wissenschaftsmanagement, Medien oder das Patentwesen.
Weitere Informationen zum Studiengang