Der schonende Umgang mit Energie und Ressourcen ist eine überlebenswichtige, technische, ökonomische und ökologische Herausforderung, die nur mit hoch qualifizierten Ingenieurinnen und Ingenieuren zu meistern ist. Gerade im Gebäudebereich wird ein bedeutender Anteil der national eingesetzten Energie verbraucht, wodurch sich ein hohes Einsparpotenzial und eine entsprechende Verantwortung ergeben. Die Gebäudeenergietechnik ist im Zusammenhang mit der Versorgungstechnik und der Technischen Gebäudeausrüstung eine sehr ausgeprägte, starke und wachsende Branche mit einer zukünftig anhaltenden Nachfrage nach Absolventinnen und Absolventen. Ihr obliegt die energieeffiziente Versorgung von Gebäuden mit Wärme, Luft, Kälte und anderen Medien. Dabei liegt der Fokus auf den bedeutenden Zusammenhängen zwischen dem Gebäude als Baukörper und den technischen Anlagen. Wichtige Gedanken sind dabei auch die anzustrebende Behaglichkeit im Gebäude, energetische, funktionale und wirtschaftliche Aspekte sowie die bestmögliche Einbindung regenerativer Energien. Dabei wird immer der gesamte Lebenszyklus eines Bauwerkes betrachtet. Die Vertiefungsrichtung Gebäudeenergietechnik-Versorgungstechnik befasst sich auch mit Inhalten des Technischen Gebäudemanagements. Intensive Kooperation mit der Industrie, Institutionen und Forschungseinrichtungen sorgen für eine optimale Aktualität der Studieninhalte.
Absolventinnen und Absolventen der Gebäudeenergietechnik-Versorgungstechnik finden traditionell ihr Betätigungsfeld in Ingenieurbüros, Industrieunternehmen, Behörden, Institutionen, Energieversorgungsunternehmen sowie ausführenden Firmen. Während in der Vergangenheit mehr Absolventinnen und Absolventen in der Planung, Beratung, Bewertung und Bauüberwachung in Ingenieurbüros ihre Tätigkeit aufnahmen, geht der Trend derzeit hin zu mehr Angeboten in Industrie und Versorgungsunternehmen. Die Arbeitsbereiche erstrecken sich u. a. auf Projektarbeiten, Konstruktion, Forschung/Entwicklung, Produktmanagement sowie technisches Marketing. Die Nachfrage nach Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs ist erheblich größer als die Anzahl der Studierenden. Diese Tendenz wird aufgrund des Ingenieurmangels und dem steigenden Bedarf der Wirtschaft auch noch sehr lange anhalten. Potenzielle Arbeitgeber stellen ihren Bedarf und ihre Anforderungen regelmäßig der Hochschule und den Studierenden vor. Insgesamt bietet sich ein überdurchschnittlich breites Angebot an Arbeitsmöglichkeiten sowohl in Bezug auf die Arbeitgeberstruktur als auch auf die Aufgabenbereiche. Nach dem Bachelorabschluss stehen den Absolventinnen und Absolventen weiterhin verschiedene Masterangebote der Hochschule Bremerhaven sowie anderer Hochschulen oder Universitäten zur Verfügung.
Die ersten drei Semester beinhalten überwiegend Module des ingenieurtechnischen Basiswissens. In den folgenden Semestern werden die Studierenden in die Lage versetzt, Anlagen der Heizungs-, Klima- und Lüftungstechnik, der Gas- und Sanitärtechnik, der regenerativen Energieeinbindung sowie des technischen Gebäudemanagements zu projektieren und zu betreiben. Dazu gehören Kompetenzen wie Lastberechnung, Komponentenauslegung, Wärmeübertragung, energetische Bewertung sowie Softwareanwendung. Ein zentrales Element stellen Projektierungsbeispiele aus diesen Bereichen dar. Das sechste Semester ist das Praxissemester, in dem das erworbene Wissen außerhalb der Hochschule angewendet wird.
Vorträge von externen Expertinnen und Experten, Exkursionen, Studienfahrten und Fachseminare runden das vielfältige Lehrangebot ab. Durch die intensive Zusammenarbeit mit der Industrie und Forschungseinrichtungen ist eine hohe Aktualität der Studieninhalte garantiert. Mit der freien Wahl von Lehrveranstaltungen als Wahlpflichtfächer steht jeder Studentin und jedem Studenten die Möglichkeit offen, weitere praxisbezogene oder spezialisierende Fächer zu belegen. Absolventinnen und Absolventen der Gebäudeenergietechnik verfügen durch ihren Abschluss außerdem über die Grundlagen, weiterführende Studienangebote zu absolvieren. Ein Masterstudium kann beispielsweise sofort oder nach erster Berufserfahrung aufgenommen werden.
Um den Beruf erfolgreich auszuüben, sind im Studium Praktika und Übungen vorgesehen, die in kleinen Gruppen unterrichtet werden. Das Praxissemester ist im sechsten Semester ansiedelt, in dem das erworbene Wissen außerhalb der Hochschule angewendet wird. Ein Auslandsaufenthalt kann selbstverständlich mit dem Praxissemester verbunden werden. Im praktischen Studiensemester werden häufig bereits die Weichen für die Bearbeitung der Bachelorarbeit gestellt, die ebenfalls in Kooperation mit Unternehmen aus der beruflichen Praxis angefertigt werden können.