Was macht ein/e Vermessungstechniker/in? – Ein Erfahrungsbericht von Roman Wrobel

Mein Name ist Roman Wrobel, ich bin 19 Jahre alt und durchlaufe die Ausbildung zum Vermessungstechniker bei der Stadt Essen.

Zum Start der Ausbildung gibt es eine mehrtägige Einführungsphase, in der erste Kontakte auch zu Azubis aus anderen Berufen geknüpft werden können. Es werden unter anderem auch
Ausflüge gemacht, z.B. zum RWE-Stadion oder zur Zeche Zollverein. Der Arbeitsplatz für die nächsten drei Jahre ist das Deutschlandhaus in der Innenstadt.

Im ersten Ausbildungsjahr umfassen Innendienst und Außendienst jeweils sechs Monate, wobei der Außendienst nicht bei der Stadt, sondern bei privaten Vermessungsbüros stattfindet, so genannten ÖbVl's (Öffentlich bestellte Vermessungsingenieure). Bei den beiden Praktika ist es nicht ungewöhnlich auch mal zum Messen in andere Städte zu fahren, wobei diese auch mal in anderen Bundesländern liegen können. Als Praktikant fährt man aber nicht mit auf mehrtägige Arbeitsreisen.

Im Außendienst sind sehr genaues Arbeiten und Wetterresistenz nicht ganz unwichtig. Die Außendiensttrupps bestehen aus einem Truppführer, einem Messgehilfen und evtl. einem Azubi. Im Innendienst durchlaufen meine Mit-Auszubildenden und ich verschiedene Abteilungen des Amtes 62 (Amt für Geoinformation, Vermessung und Kataster).

Nach dem ersten Lehrjahr findet dann die Zwischenprüfung statt. Das zweite Lehrjahr basiert fast ausschließlich auf Innendienst aber im letzten Jahr geht's wieder raus, um noch etwas Praxiswissen für die Abschlussprüfung zu sammeln.

Natürlich muss auch die Berufsschule in Essen besucht werden, um sich das theoretische Wissen anzueignen. Im ersten und zweiten Lehrjahr zweimal pro Woche und im letzten nur einmal pro Woche. Im ersten Lehrjahr der Ausbildung hat man sechs verschiedene Fächer: drei berufsbezogene und drei allgemeinbildende. Bei den berufsbezogenen Fächern wird größtenteils gerechnet, aber es werden auch praktische Unterweisungen durchgeführt. Außerdem wird das Basiswissen zu benötigten Programmen vermittelt. Die allgemeinbildenden Fächer bestehen aus Englisch, Wirtschaft und Religionslehre. In den weiteren Lehrjahren werden manche Fächer ausgetauscht.

Der Beruf des Vermessungstechnikers geht in der Gesellschaft etwas unter, was ich sehr schade finde. Dieser Beruf ist umfangreicher als man denken mag und man lernt viele neue Menschen/Kolleg(inn)en kennen. Es gibt viele Variationen der Vermessungsaufträge und allesamt sind spannend und je nach Auftrag mal mehr oder weniger ausgedehnt.

Ich freue mich auf jeden Fall auf die kommenden Jahre und bin aufgeschlossen etwas Neues zu lernen.