Mobbing in der Ausbildung: Das kannst du dagegen tun
Mit Bauchschmerzen zur Arbeit gehen, Angst vor dem nächsten Tag der Ausbildung haben, nur noch an die Kündigung denken - all das sind typische Folgen von Mobbing in der Ausbildung. Du wirst auch gemobbt oder fühlst dich bei deinem Unternehmen in die Opferrolle gedrängt? Wir geben dir Tipps, wie du als Azubi mit Mobbing umgehen solltest und was du tun kannst, um dich aus der Situation zu befreien.
Hilfe in der AusbildungWas ist eigentlich Mobbing?
Das Wort Mobbing wird vom englischen Verb "to mob" abgeleitet, was so viel wie "schikanieren" oder "anpöbeln" bedeutet. Unter Mobbing ist also die systematische Anfeindung und Schikane einer bestimmten Person zu verstehen. Diese Anfeindungen können sowohl von Kolleginnen und Kollegen als auch von Vorgesetzten oder Mitschülerinnen bzw. Mitschülern aus der Berufsschule kommen. Ziel der "Mobber" ist es meistens, sich selbst zu profilieren und die betroffene Person niederzumachen oder sie gar aus dem Ausbildungsbetrieb rauszuekeln.
Die Ursache für ein solches Verhalten liegt oft in einem unausgesprochenen Konflikt, der sich dann in Sticheleien, ständiger Kritik, Abwertung, schlechter Behandlung, übler Nachrede oder Verweigerung von Hilfestellung ausdrückt. Häufig zielen diese Beleidigungen auf die ethnische Herkunft, persönliche Schwächen oder auch das Privatleben ab. Im Extremfall kann es sogar zu körperlicher Gewalt kommen - dies ist beim Mobbing in der Ausbildung oder am Arbeitsplatz jedoch glücklicherweise sehr selten der Fall.
Welche Auswirkungen hat Mobbing auf die Betroffenen?
Gemobbt zu werden hat für Azubis schwere Auswirkungen, welche sich sowohl psychisch als auch physisch zeigen können. Mit Bauchschmerzen an die Arbeit denken oder Unwohlsein am Arbeitsplatz sind hier noch die harmlosesten Beschwerden von Mobbing-Opfern. Ständige Angst oder körperliche Probleme auf der Arbeit können weitere Folgen der dauerhaften psychischen Belastung sein. Der Psycho-Terror der Kolleginnen und Kollegen oder Vorgesetzten kann im Extremfall sogar schwere psychische Erkrankungen wie Angststörungen oder Depressionen zur Folge haben. Dass Azubis bei diesem psychischen Druck oft nur noch an einen Ausbildungsplatzwechsel oder sogar die Kündigung denken, ist also wenig verwunderlich. Solltest du dich in einer solchen Situation befinden, ist es wichtig, dass du dir Hilfe suchst! Längere Krankschreibungen und therapeutische Behandlungen sind potenzielle Möglichkeiten, um das Erlebte zu verarbeiten.
Was tun bei Mobbing in der Ausbildung?
Gespräche mit Vertrauenspersonen helfen
Zunächst ist es wichtig, über deine Situation zu sprechen. Das muss gar nicht direkt am Arbeitsplatz mit deinem Ausbilder sein. Es bringt schon viel, wenn du dich zunächst einmal mit deinen Eltern oder Freunden zusammensetzt - Menschen, denen du vertraust. Außenstehende haben häufig einen anderen Blick auf deine Lage und können dir vielleicht schon erste Tipps oder Hinweise geben, wie du etwas ändern kannst.
In die Offensive gehen
Falls es sich um eine einzige Person handelt, die dich immer wieder angreift, gilt: Vergiss die Opferhaltung und tritt der Person offen und stark entgegen. Da häufig ein unausgesprochener Konflikt hinter den Schikanen steckt, ist es sinnvoll, diesen anzusprechen. Sicherlich kostet das erst einmal Mut, doch in einem Vier-Augen-Gespräch können Probleme und Sichtweisen offen angesprochen und vielleicht sogar aus der Welt geschafft werden. Als Alternative kannst du auch jemand Drittes heranziehen, der in einem Schlichtungsgespräch dabei ist. Wichtig ist, sachlich zu bleiben und nicht durch Beleidigungen persönlich zu werden. So etwas ist wenig förderlich und lösungsorientiert.
Ein Mobbing-Tagebuch führen
Hattest du mit dem Vier-Augen-Gespräch keinen Erfolg oder es handelt sich um eine größere Gruppe von Personen, die es auf dich abgesehen hat, macht es Sinn, ein Mobbing-Tagebuch zu führen. Das ist eine sehr sinnvolle und bewährte Lösung, da du so alle Angriffe auf dich genau festhalten und bei einem späteren Gespräch mit deinem Ausbilder, dem Betriebsrat oder der Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) einen dokumentierten Beleg vorlegen kannst. Ins Tagebuch trägst du folgende Infos ein:
- Wer ist die Täterin oder der Täter?
- Was hat diese Person gesagt oder getan?
- Wann, wo und wie ist das Mobbing abgelaufen?
- Was war der Auslöser?
- Gab es Zeuginnen oder Zeugen?
Falls es sich um mündliche Beleidigungen und Diskriminierungen gehandelt hat, solltest du diese möglichst wortwörtlich notieren. Auch wenn du feindselige E-Mails oder Briefe bekommen hast, kannst du diese als Beweis nutzen. Erkennst du bereits erste körperliche oder psychische Folgen durch das Mobbing, halte diese in deinem Tagebuch fest.
Mit dem Tagebuch wendest du dich zunächst an deinen Vorgesetzten, Ausbilder, Chef oder auch Berufsschullehrerin bzw. -lehrer, um deine Situation genau zu schildern. Sollten dich jedoch nicht deine Kolleginnen oder Kollegen, sondern Vorgesetzten mobben oder ein Gespräch bringt keine Besserung, wende dich an die IHK oder einen Anwalt. Mobbing am Arbeitsplatz musst du dir rechtlich nicht gefallen lassen - auch nicht in der Ausbildung! Der Anwalt kann dir mithilfe deines ausgefüllten Mobbing-Tagebuchs dabei helfen, den Ausbildungsbetrieb zu wechseln und sogar Schadensersatz zu fordern.
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