Ausbildungsarbeit: Mit Soft Skills zum Erfolg

Ausbildungsverantwortliche in einem Unternehmen übernehmen dieses Amt häufig ehrenamtlich neben den eigentlichen fachlichen Aufgaben. Ohne Frage ist es als Ausbilderin respektive Ausbilder immens wichtig, fachlich kompetent aufzutreten und dem beruflichen Nachwuchs Wissen vermitteln zu können. Dennoch haben gerade die Entwicklungen der letzten anderthalb Jahre die Bedeutung einiger Soft Skills aufgezeigt, die eine erfolgreiche Ausbildungsarbeit erleichtern.

Die richtigen Soft Skills helfen bei der erfolgreichen Arbeit als Ausbilder.
Die richtigen Soft Skills helfen bei der erfolgreichen Arbeit als Ausbilder. © Fokusiert | canva.com

Vorab: Wie die Generation Z tickt, können Sie in unserem Webinar sowie in unseren Blog-Artikeln erfahren. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass diese Generation mit Wertschätzung und auf Augenhöhe behandelt werden möchte. Was bedeutet das für den Ausbilder? Ausbildende sollten sehr gute Kommunikationsfähigkeiten aufweisen und sich mit verschiedenen Kommunikationsmodellen vertraut machen. Nicht zuletzt ist eine gut implementierte Feedback-Kultur Gold wert. Wenn der oder die Auszubildende weiß, dass sich Ausbildende bewusst Zeit für Gespräche nehmen und die Anliegen ernst nehmen, ist eine gute Basis für die Zusammenarbeit geschaffen. Ein Azubi wird sich nicht lange scheuen, Schwierigkeiten, Probleme, aber auch Lob anzubringen. Auf der anderen Seite ist er ebenfalls daran interessiert, Rückmeldungen zu seiner Arbeit zu erfahren. Unzufriedenheiten auf beiden Seiten werden somit direkt angegangen und Lösungen gefunden. Die Vorbildfunktion eines Ausbilders kann genutzt werden, um eigene Kritikfähigkeit und die Befähigung zur Selbstreflexion vorzuleben. Der Trend in vielen Betrieben geht zudem klar hin zu einer geänderten Fehlerkultur: Fehler werden nicht mehr abgestraft (natürlich kommt es auf die Art des „Vergehens“ an), sondern zum Lernen und Weiterentwicklung genutzt.

Finden Sie in Ihre Rolle

Ein Ausbildender tritt als Coach und Lernbegleiter auf. Versuchen Sie, Ihre Rolle als Ausbilder entsprechen zu füllen. Beobachten Sie Ihren Schützling, identifizieren Sie die Stärken und Schwächen, fordern und fördern ihn mit entsprechenden Aufgaben. Ein Boost für die Motivation ist die Übertragung eigener Projekte. Nutzen Sie als Motivator dieses Mittel, um die Nachwuchskräfte zu selbständigen, reflektierten Mitarbeitenden zu entwickeln. Mitunter finden Auszubildende plötzlich Gefallen an vorher eher ungeliebten Aufgaben, da sie nun Verantwortung dafür tragen. Die zielführende Begleitung des Azubi-Projekts ist dabei essenziell:

  • Sie Stellen die Rahmenbedingungen auf, die Deadline, das Ziel und fordern ein entsprechendes Konzept ein
  • Nach einem Feedback zum Konzept startet der Nachwuchs in die Umsetzung, die Sie beobachtend begleiten. Wichtig: Greifen Sie nicht ein, wenn Fehler gemacht werden (es sei denn, es betrifft die Gesundheit) oder ein anderer Weg als Ihr eigener gewählt wird
  • Abschließend laden Sie den Auszubildenden zur Manöverkritik, in dem er bzw. sie selbst schildert, welche Punkte gut gelaufen und welche Aspekte verbesserungswürdig sind. Sie werden sehen: auf viele der Punkte, die Sie selbst als Rückmeldung auf Ihrem Zettel haben, wird der junge Mensch selbst kommen

Wie Sie sich denken können, hilft Ihnen bei der Umsetzung ein gehöriges Maß an Toleranz. Sie sollten differenzieren können, welche Persönlichkeit vor Ihnen steht und welche Hebel angebracht sind: Ermunterung, Bremsen, Bestärkung …

Mit Blick in die Zukunft

Die eigentliche Kunst des Ausbildens besteht darin, die junge Generation zukunftsfähig auszubilden. Sehr viele Unternehmen weisen mittlerweile eine ambidextrische Organisation auf. Das heißt, neben den – gut eingespielten und hoffentlich schlank verlaufenden Wertschöpfungsketten der Kerngeschäftsfelder – stehen Entwicklungsprojekte, die sich insbesondere Themen wie Digitalisierung und/oder ergänzende Geschäftsmodelle auf die Fahne geschrieben haben. Diese neuen, eventuell auch die eigentlichen Geschäftsfelder ablösenden Innovationsprojekte können unter den Auszubildenden für Unsicherheit sorgen. Aufkeimende Fragen wie: „Wird eine digitale Lösung oder eine KI meine Arbeit ohnehin übernehmen?“ oder „Werden sich die Inhalte meiner Ausbildung nicht ohnehin überholt haben?“ wirken demotivierend. Die Lösung ist auch hier: die Kommunikation. Erklären Sie, warum und ggf. was parallel entwickelt wird. Zeigen Sie auf, welche Entwicklungspfade sich diesbezüglich für den beruflichen Nachwuchs eröffnen. Fordern Sie als Ausbildungsverantwortliche ggf. entsprechende Informationen im Unternehmen ein. Last but not least: Oft sprühen die jungen Talente vor Ideen, die das Unternehmen bereichern können. Nutzen Sie diese kreative Ressource!

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