Generation Z in der Arbeitswelt – Teil 2: Employer Branding

Spaß am Leben, geregelte Arbeitszeit und möglichst viel Wertschätzung – die Generation Z und ihr Verständnis von der Arbeitswelt stellt so manches Unternehmen vor neue Herausforderungen. Personalerinnen und Personaler sollten sich die Mühe machen, die junge Zielgruppe genauer kennenzulernen, um erfolgreicher im Azubi-Recruiting zu sein.

Freunde nehmen ein Selfie zur Erinnerung auf.
Freunde nehmen ein Selfie zur Erinnerung auf. © Jacob Lund | canva.com

Die Entscheidung, ob es zu einer Unterschrift unter dem Ausbildungsvertrag kommt, liegt schon länger nicht mehr nur beim Unternehmen. Für eine erfolgreiche Azubi-Gewinnung müssen neue Wege gegangen werden.  Insbesondere Maßnahmen, die die Arbeitgebermarke stärken, können ein entscheidender Faktor sein. Doch wie „packen“ Sie die junge Zielgruppe?

Generation Z - erst einmal ein Selfie

Die Generation Z … Geboren zwischen 1997 und 2012, selbstbewusst und lt. statistika.de „eigentlich ganz vernünftig“.
Während die Generation Y noch anstrebte, sich im Arbeitsleben selbst zu verwirklichen ist für deren Nachfolger die klare Trennung zwischen Arbeits- und Privatleben ein wichtiges Kriterium. Geregelte Arbeitszeiten und genug freie Zeit danach. Selbstverwirklichung gerne - aber in der Freizeit. Führungspositionen werden daher auch seltener angestrebt. Viel wichtiger ist Ihnen die Zufriedenheit im Job (74 %) und Teil eines gut funktionierenden Teams zu sein. Abwechslungsreiche, herausfordernde Aufgaben und Wertschätzung stehen ebenfalls ganz oben auf der Wunschliste. Außerdem möchten sie auf Augenhöhe mit ihren Vorgesetzen Kommunizieren sowie konstruktives Feedback erhalten.

In ihrer Freizeit leben die Jugendlichen von heute eher die traditionellen Werte, möchten also heiraten und Kinder kriegen, zeigen sich aber trotzdem liberal, was andere Lebensformen angeht. Das Smartphone gehört zu ihrem Leben, die Generation YouTube ist online – und das 24/7. Sie pflegen virtuelle Freundschaften und sind in den sozialen Netzwerken zu Hause.

Neue Werte bedeuten immer neue Herausforderungen und gleichzeitig auch neue Chancen. Schaut man sich die Wertvorstellungen der Generation Z einmal an, wird schnell klar, dass sie sich von denen der Generationen X und Y stark unterscheiden. Die goldene Nadel für langjährige Betriebszugehörigkeit strebt die heutige Jugend nicht mehr an. Auszubildende langfristig an das Unternehmen zu binden, wird daher immer schwerer.

Haben Sie es allerdings erst einmal geschafft, die Nachwuchskraft für Ihr Unternehmen zu begeistern, ist ein auf lange Sicht ausgelegtes Arbeitsverhältnis durchaus realistisch.

Investieren Sie in Ihr Employer Branding

Wenn Personalerinnen und Personaler sich erst einmal mit den Denkweisen der jungen Menschen vertraut machen, werden sie sehr schnell feststellen, dass sich die kommenden Auszubildenden sehr wohl ihres Marktwertes bewusst sind; Unternehmen werden zu Bewerbern und sollten als solche gut vorbereitet sein. Es versteht sich von selbst, dass für die Schaltung der Stellenanzeigen auf passende digitale Kanäle gesetzt werden muss. Mehr Impulse dazu können Sie sich in unserem kostenfreien Webinar Erfolgreiches Azubi-Recruiting mit Social-Media-Marketing holen. 

Jugendliche nutzen WhatsApp, Instagram und Co. eher für private Zwecke, d. h. Sie können und sollten ihnen auf diesen Kanälen zwar Informationen über Ihr Unternehmen zukommen lassen, die eigentliche Akquise spielt sich aber eher auf Ihrer Karrierewebsite ab. Und auch da gilt wie überall: Der erste Eindruck zählt. Das Smartphone war das erste Telefon, was die Gen Z kennen gelernt hat und mit diesem sind sie auch im Netz unterwegs – und das schnell. Kurzweilige Unterhaltung in den Social-Media-Kanälen hat ihr Surfverhalten geprägt, lange Wartezeiten kennen sie nicht und verlieren schnell die Lust.

Umso wichtiger ist der Inhalt. Neben Informationen über das Unternehmen sollte auf der Karrierewebsite klar werden, was die Jugendlichen von Ihnen erwarten können. Geben Sie ihnen einen Einblick in Ihr Unternehmen und kommunizieren Sie konkret, was Sie von anderen Ausbildungsbetrieben unterscheidet.

Benefits als Alleinstellungsmerkmal

So viel gleich zu Anfang: Benefits wie kostenfreie Getränke und Snacks stellen noch kein Alleinstellungsmerkmal dar. Vielmehr sind Benefits dazu da, sich als Unternehmen für Bewerberinnen und Bewerber attraktiv zu machen, seien Sie also ruhig ein bisschen kreativ und überlegen Sie sich, welche Mitarbeitervorteile zu Ihrer Zielgruppe, aber natürlich auch zu Ihrer Unternehmenskultur passen. Eine gute Möglichkeit, die Wünsche der Beschäftigten berücksichtigen zu können, sind Feedback-Gespräche, die sich über Feedback-Tools auch anonym durchführen lassen.

Diverse Seiten, die sich auf den Vertrieb von Mitarbeitervorteilen spezialisiert haben, bieten eine nahezu unbegrenzte Auswahl. Aber auch die gesetzlichen Krankenkassen können Ansprechpartner zum Thema betriebliches Gesundheitsmanagement sein und bieten sehr gute Hilfestellungen.

TOP-10-BENEFITS

  • Überragende betriebliche Altersvorsorge
  • An seinem Geburtstag hat jeder frei
  • Erfolgsprämien für innovative Ideen
  • Snacks, Obst und Getränke stehen gratis zur Verfügung
  • Bürohunde sind erlaubt
  • Gratis qualitatives Mittagessen in verschiedenen Gastronomiebetrieben rund um den Firmensitz
  • Bonuszahlungen, die an den Unternehmenserfolg gekoppelt sind
  • Teambuilding und -events, wie etwa Soccergolf, Bowling oder Lasertag
  • Fitnessstudio im Werk
  • 35-Stunden-Woche

Quelle: Gen Z-Recruiting - Das müssen Sie wissen 

Machen Sie es den Bewerbern nicht unnötig schwer

Es wird niemanden überraschen, dass sich die digitalen Professionals auch gerne online bewerben wollen. Im Idealfall verfügt Ihre Karrierewebsite über ein geeignetes Tool. Aber auch die E-Mail-Bewerbung gehört zu den beliebtesten Bewerbungswegen der jungen Menschen. Viele Unternehmen sind schon dazu übergegangen, auf das Bewerbungs-Anschreiben zu verzichten, um den gesamten Prozess so einfach wie möglich zu halten. Auf jeden Fall sollte eine Bewerbung über das Smartphone möglich sein. Wurde eine Vorauswahl getroffen, freuen sich die künftigen Auszubildenden über eine schnelle Rückmeldung, am liebsten per E-Mail. Aber ganz ohne persönlichen Kontakt geht es natürlich nicht. Auch bei den Z-lern kommt eine Einladung zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch positiv an, selbst wenn die ersten Phasen der Bewerbung digital abgewickelt worden sind.

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