Warum führen Azubis ein Berichtsheft?

Berichtshefte lösen bei Auszubildenden selten Begeisterungsstürme aus. Als Azubi bist du dazu verpflichtet, ein Berichtsheft zu führen. Doch warum eigentlich das Ganze? Ganz einfach: Das Berichtsheft dokumentiert deine gesamten Ausbildungsinhalte und dient als Nachweis für die Kenntnisse und Fähigkeiten, die du während deiner Ausbildung erworben hast. Bei deiner Abschlussprüfung musst du dein vollständig ausgefülltes und unterschriebenes Berichtsheft sogar bei deiner zuständigen Industrie- und Handelskammer (IHK) oder Handwerkskammer (HWK) vorlegen. Wenn du bei der Abschlussprüfung zwischen zwei Noten stehst, kann ein gutes Berichtsheft sogar deine Endnote positiv beeinflussen. Auch bei der Zwischenprüfung ist es in einigen Berufen Pflicht, das vollständige Berichtsheft vorzuzeigen.

Häufig ist die Führung des Berichtsheftes eine nicht so beliebte Aufgabe, es kann jedoch in einigen Fällen auch eine willkommene Abwechslung zum Arbeitsalltag sein. Außerdem sind Ausbildungsnachweise ein wichtiger Bestandteil deiner Ausbildung, bei dem du lernst, deine Tätigkeiten zeitlich und inhaltlich strukturiert zu dokumentieren. Mithilfe der Berichte ist es nicht nur möglich, deine gemeisterten Aufgaben zu reflektieren, du kannst auch den Ablauf und die Inhalte deiner Ausbildung für deine Ausbilder im Unternehmen und die für die Berufsausbildung zuständigen Stellen nachvollziehbar darstellen.

Tipp für die Prüfungsvorbereitung:

Nutze dein Berichtsheft als Nachschlagewerk für ein bereits behandeltes Thema. So weißt du sofort, welche Inhalte zu welchem Zeitpunkt im jeweiligen Fach anstanden und kannst dir anschließend einen schnellen Überblick verschaffen.

Wie soll ich mein Berichtsheft schreiben?

Dein Ausbilder wird dir am Anfang deiner Ausbildung verraten, welche Variante des Heftes im Betrieb gewünscht ist. Es gibt folgende Möglichkeiten:

  • Klassisch in Heftform
  • Word/Excel-Vorlagen zum Eintragen am PC
  • Eine Online-Version oder Software (der fertige Bericht wird dann meist ausgedruckt und dem Ausbilder vorgelegt)
Das Berichtsheft darf während der Arbeitszeit angefertigt werden.
Das Berichtsheft darf während der Arbeitszeit angefertigt werden. © hamonazaryan1 | Pixabay Public Domain

Wann muss ich das Berichtsheft abgeben?

Dein Ausbildungsbetrieb kann entscheiden, ob du deinen Ausbildungsnachweis täglich, wöchentlich oder monatlich führst. Ob du das Berichtsheft mit einem speziellen Programm oder ganz schlicht in einem Word-Dokument führen musst, entscheidet ebenfalls dein Ausbildungsbetrieb. Es ist also sinnvoll, wenn du dich zu Beginn deiner Ausbildung direkt an einen älteren Azubi, deinen Mentor oder Ausbilder wendest. Diese Ansprechpartner können dir dann erklären, welche Vorgaben es gibt, wie umfangreich alles sein soll und in welcher Form es gewünscht ist. In der Ausbildung wird zwischen folgenden Arten des Berichtsheftes unterschieden:

Tagesbericht

Während deiner Ausbildungszeit schreibst du in einem Tagesbericht deine Tätigkeiten des Arbeitstages kurz und knapp in Stichpunkten auf. Natürlich dürfen die Zeitangaben der jeweiligen Aufgaben nicht fehlen.

Wochenbericht

Im Wochenbericht wird eine kurze Zusammenfassung (auch stichpunktartig) der Aufgaben einer Woche aufgelistet (im Vergleich zum Tagesbericht ist er allgemeiner gefasst).

Monatsbericht

Bei dieser Variante beschreiben die Azubis die gesamten Tätigkeiten des Monats. Jedoch ist diese Art des Berichts bei Ausbildungsbetrieben aufgrund der fehlenden Genauigkeit eher weniger beliebt und wird deshalb selten genutzt.

Abteilungsbericht

In vielen, gerade in größeren Unternehmen durchläufst du während deiner Ausbildung verschiedene Abteilungen. Der Abteilungsbericht dient Azubis als Gedankenstütze und Aufzeichnung, was sie in den jeweiligen Abteilungen gelernt haben. Dieser Bericht wird zu Tages- oder Wochenbericht ergänzt und verschafft einen genaueren Überblick über die Aufgaben, die in den verschiedenen Abteilungen des Ausbildungsbetriebs anfallen.

Wie führt man ein Berichtsheft? – Effektive Tipps für Azubis

  • Schreibe deine Aufgaben täglich in kurzen Sätzen (stichwortartig) auf und notiere, mit welchen Tätigkeiten du am Arbeitstag beschäftigt warst. So vergisst du nie, was du geleistet hast.
  • Notiere außerdem, wie lange du für die Erledigung der Tätigkeiten gebraucht hast oder der Unterricht in der Schule gedauert hat.
  • Es ist Pflicht, sowohl die betrieblichen Schwerpunkte als auch die Fächer der Berufsschule aufzuführen.
  • Mache dir zur Vorbereitung regelmäßig kurze Notizen, mit welchen Tätigkeiten du am Arbeitstag beschäftigt warst. So vergisst du nie, was du geleistet hast.
  • Formuliere allgemein und gehe nicht zu sehr ins Detail. Gerade firmeninterne Informationen dürfen auf keinen Fall aufgeführt werden.
  • Auf jeder Seite des Berichtsheftes muss dein Name, das Ausbildungsjahr und der Zeitraum stehen – so ist eine Einordnung leicht möglich.
  • Wichtig: Während deiner Ausbildung musst du dein Heft regelmäßig (mindestens monatlich) vom Ausbilder kontrollieren und unterschreiben lassen.
  • Übrigens: Das Berichtsheft darfst du während der Arbeitszeit im Unternehmen führen, da es Teil deiner Ausbildung ist. Du musst dich also nicht nochmal zu Hause an den Schreibtisch setzen.

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