1. Definition
Was ist ein Berichtsheft?
In deinem Berichtsheft, auch Ausbildungsnachweis genannt, schreibst du auf, was du in deiner Ausbildung gelernt und gemacht hast. Es ist wie ein Tagebuch für deinen Ausbildungsalltag und fasst die Lerninhalte im Betrieb und in der Berufsschule zusammen.
Wenn du das Berichtsheft nicht regelmäßig führst, kann es passieren, dass du nicht
zur Abschlussprüfung zugelassen
wirst.
Es hat zudem viele Vorteile für dich persönlich:
- Du merkst, was du alles schon gelernt hast.
- Du kannst dich besser auf Prüfungen vorbereiten.
- Du zeigst, dass du zuverlässig arbeitest.
- Du kannst Probleme oder offene Fragen früh erkennen.
Das Berichtsheft - das Wichtigste in Kürze
1.
Das Berichtsheft ist für alle Auszubildenden Pflicht.
2.
Du darfst es während deiner Arbeitszeit führen.
3.
Die Einträge müssen von deinem Ausbilder unterzeichnet werden.
2. Deine Pflichten
Muss ich ein Berichtsheft führen?
Ja, das Berichtsheft ist Pflicht. Das ergibt sich aus dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) und den jeweiligen Ausbildungsordnungen: Azubis müssen ihre Ausbildung regelmäßig dokumentieren. Außerdem ist deine Ausbilderin bzw. dein Ausbilder dazu verpflichtet, es regelmäßig zu kontrollieren und zu unterzeichnen.
Wie oft muss ich die Berichte schreiben?
Wie häufig du deinen Bericht schreiben und deinem Ausbilder vorlegen musst, legt dein Ausbildungsbetrieb fest. Folgende Optionen sind möglich:
- Täglicher Bericht: Du schreibst für jeden einzelnen Tag auf, was du gemacht hast.
- Wöchentlicher Bericht: Du fasst einmal pro Woche alles zusammen. Am besten machst du dir trotzdem täglich Notizen, damit du am Ende der Woche nichts vergisst.
- Monatlicher Bericht: Du schreibst am Ende des Monats eine Zusammenfassung. Hier besteht allerdings die Gefahr, dass Details verloren gehen.
18 Teilnahmen
3. Inhalte und Form
Was gehört ins Berichtsheft?
Jeder Bericht sollte kurz und klar zeigen, welche Aufgaben du gemacht hast
(z. B. „Wareneingang kontrolliert“, „Bohrmaschine eingerichtet“, „Telefonieren geübt“), was du dabei gelernt hast
(z. B. „Unterschied zwischen Innen- und Außengewinde erklärt bekommen“) und was in der Berufsschule dran war
(z. B. „Mathe: Dreisatz, Wirtschaft: Vertragsarten“).
Achte unbedingt darauf, dass keine firmeninternen Informationen enthalten sind!
Es ist nicht festgelegt, ob der Ausbildungsnachweis in Stichpunkten oder als Fließtext verfasst werden soll. Das entscheidet jeder Betrieb für sich selbst. Wenn du deinen Bericht in Stichpunkten schreiben darfst, solltest du auf jeden Fall darauf achten, dass es trotz der kurzen Form verständlich ist.
Muss ich das Berichtsheft handschriftlich oder digital erstellen?
In deinem Ausbildungsvertrag steht, in welcher Form du deinen Ausbildungsnachweis verfassen musst.
Oldschool, aber bewährt: Das handschriftliche Berichtsheft. Du schnappst dir Stift und Papier, füllst alles aus und gibst es direkt zur Kontrolle ab.
Bevorzugt dein Ausbildungsbetrieb die digitale Form, eignet sich eine Word-Vorlage. Das spart Papier und lässt sich ganz leicht abspeichern.
Immer mehr Unternehmen setzen aber aufs Online-Berichtsheft. Das läuft über eine App oder Plattform, ist super einfach zu bearbeiten und du kannst es direkt mit deinem Ausbilder teilen.
4. Deine Rechte
Darf ich das Berichtsheft während der Arbeitszeit pflegen?
Ja, du darfst dein Berichtsheft während der Arbeitszeit führen und du sollst es sogar! Das steht
dir gesetzlich zu. Laut § 14 Absatz 1 Nr. 1 des Berufsbildungsgesetzes (BBiG) ist der
Ausbildende verpflichtet, dir Zeit zur Pflege des Berichtshefts während der Arbeitszeit zu geben.
Das Berichtsheft gehört zur Ausbildung und ist damit Teil deiner Arbeitszeit - nicht etwas, das
du in deiner Freizeit machen musst.
Rechte und Pflichten
Neben dem Berichtsheft hast du noch einige weitere Rechte und Pflichten in der Ausbildung.
Wer kontrolliert das Berichtsheft?
Deine Ausbilderin oder dein Ausbilder schaut sich regelmäßig deine Berichte an und
unterschreibt sie. Das ist wichtig, denn die IHK oder Handwerkskammer prüft das
Heft oft vor der Abschlussprüfung. Wenn es fehlt oder unvollständig ist, kannst
du nicht zur Prüfung zugelassen werden.
Also: Lieber regelmäßig führen als später alles auf einmal nachholen müssen!
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Das heißt: Unsere Inhalte geben dir einen Überblick über die wichtigsten rechtlichen Aspekte vor,
während und nach der Ausbildung, sind jedoch kein Ersatz für eine individuelle Rechtsberatung.