Germanistik (M.A.)
Germanistik (Master)
Gegenstand des Faches
Gegenstand der Germanistik ist die deutsche Sprache und Literatur in Geschichte und Gegenwart. Dieser Gegenstandsbestimmung entsprechend gibt es zwei große Teildisziplinen der Germanistik, nämlich Sprachwissenschaft und Literaturwissenschaft. Dazu tritt die Didaktik der deutschen Sprache und Literatur, also diejenige Disziplin, die sich mit der Lehre des Deutschen und seiner Literatur auseinandersetzt.Die germanistische Sprachwissenschaft zielt darauf ab, systematisch den Aufbau und den Gebrauch der deutschen Sprache zu erforschen. Im Zentrum steht dabei die sog. Systemlinguistik. Hier geht es um die Regeln der Aussprache, der Schreibung, der Formenbildung und der Satzbildung. Das Vorgehen ist grundsätzlich empirisch: Zunächst dokumentiert man authentischen Sprachgebrauch und dann versucht man auf dieser Basis die einschlägigen Regularitäten zu beschreiben und in größeren Zusammenhängen theoretisch zu modellieren. Das Ziel ist letztlich die Erstellung einer umfassenden Grammatik des Deutschen, in der alle Formulierungsmöglichkeiten – strukturell, funktional sowie in sämtlichen Textformen – eingehend beschrieben und analysiert werden. Da Sprache konstitutiv historisch-sozial angelegt ist, gehört die Erforschung des Sprachwandels zum Kernbereich der Sprachwissenschaft. Sie kann gegenwartsorientiert oder unter historischen Vorzeichen erfolgen: In welchen Formen ändert sich die deutsche Sprache der Gegenwart und wie kann man diesen Wandel angesichts der großen historischen Sprachbewegungen einordnen?
Die germanistische Literaturwissenschaft untersucht und beschreibt die Geschichte der deutschen Literatur von ihren Anfängen bis zur Gegenwart in ihren kulturellen, auch transnationalen Zusammenhängen. Aufgrund der Stoff-Fülle geschieht dies in zwei Teilfächern: der Älteren Deutschen Literatur und der Neueren Deutschen Literatur.
Gegenstand des Lehr- und Forschungsbereichs Ältere deutsche Literatur ist die Literatur vom Beginn der Schriftüberlieferung im 8. Jahrhundert bis ins 16. Jahrhundert. Die literarischen Zeugnisse werden unter philologischen, literatur- und kulturwissenschaftlichen Fragestellungen erschlossen und in der Literatur-, Medien-, Ideen- und Kulturgeschichte des europäischen Mittelalters und der Frühen Neuzeit verortet. Ziel der mediävistischen Germanistik ist es, die Bedingungen, die Vielfalt und die spezifische Leistung mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Literatur in ihrem kulturellen Kontext systematisch zu beschreiben. Das Studium dieser Literatur ist nicht nur geeignet, die ältere deutsche Literatur als eine Textwelt eigener Prägung zu erfassen und damit modellhaft die historische Tiefendimension des Faches Germanistik und seiner Gegenstände zu erkennen. Es erlaubt auch, die kulturellen und literarischen Erscheinungen der Gegenwart in ihrer historischen Bedingtheit wahrzunehmen.
Gegenstand der Neueren deutschen Literatur ist die Literatur von 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Grundlegend zu ihrem Verständnis sind zum einen die Kenntnis ihrer Formulierungsregeln und -traditionen sowie literarhistorisches Epochenwissen. Zum anderen wird die Literatur im Zusammenspiel mit relevanten Kontexten untersucht. Einschlägig sind hier nicht nur die Literaturen anderer Länder, sondern auch medienhistorische Entwicklungen und kulturgeschichtliche Zusammenhänge. Untersucht wird dabei, wie sich Literatur einerseits aus sozial-, wissenschafts-, philosophie-, ideen- und mentalitätsgeschichtlichen Entwicklungen speist und wie sie andererseits zu diesen Entwicklungen beiträgt. Im Zentrum steht die Analyse mit der Hilfe fachspezifischer Verfahren (Narratologie, Gedichtanalyse usw.) und der interpretierende Umgang mit literarischen Texten in Präsentationen und Diskussionen. Hinzu kommen Arbeitsfelder wie die Editionsphilologie, die historisch verlässliche Textausgaben erstellt, und die Literaturtheorie, die die analytischen Verfahren des Fachs methodisch reflektiert.
Informationen zum Studium Master of Arts Germanistik
Sie suchen ein Masterprogramm mit Möglichkeiten zur eigenen Profilbildung? Sie wollen sich auf ein Teilgebiet spezialisieren - sei es nun auf die Neuere Deutsche Literaturwisssenschaft, auf die germanistische Sprachwissenschaft oder auf die Mediävistik? Oder Sie wollen Ihre spezifischen Interessen in zwei oder sogar allen drei Teilgebieten miteinander kombinieren? In all diesen Fällen sind Sie beim Ein-Fach-Masterstudiengang Germanistik (120 ECTS) an der Universität Würzburg an der richtigen Adresse. Nach einer orientierenden Eingangsphase im ersten Semester haben Sie unter den Modulen der Teilgebiete die freie Auswahl. Das heißt konkret, dass Sie sich vom zweiten Semster an entweder vollständig auf die Neuere Deutsche Literaturwissenschaft, die germanistische Mediävistik oder die germanistische Sprachwissenschaft konzentrieren können. Unter dem gemeinsamen Dach des Masters Germanistik bilden Sie sich so zur Spezialistin oder zum Spezialisten in einem dieser Teilgebiete fort. Aber auch jede denkbare Kombination dieser Felder steht Ihnen offen. Hinzu kommen berufsorientierende Elemente in Form eines oder mehrerer Praktika, Kurse in Bereichen der fachspezifischen Wissensvermittlung oder Besuche von Fachtagungen.Wenn Sie die Germanistik in einem Zwei-Fach-Masterstudiengang (45/45 ECTS) mit einem weiteren Fach (sei es Geschichte, Anglistik, Philosophie o.a.) kombinieren wollen, stehen Ihnen dieselben Wahlmöglichkeiten offen wie den Studierenden im Ein-Fach-Masterstudiengang.
Zulassungsvoraussetzungen
Um ein Masterstudium aufnehmen zu können, ist ein erfolgreich absolviertes Erststudium (in der Regel ein Bachelor) Voraussetzung. Außerdem müssen bestimmte fachliche Zulassungsvoraussetzungen erfüllt sein, d.h. Sie müssen über bestimmte fachliche Kompetenzen in einem gewissen Umfang (ECTS) verfügen.Berufliche Perspektiven nach dem Studium
Außerhalb des Schuldienstes und der wissenschaftlichen Arbeit an Hochschulen gibt es nur ein uneinheitliches, wenig festgelegtes Berufsbild des Germanisten. Die außerschulischen Beschäftigungsmöglichkeiten sind beschränkt und starken Nachfrageschwankungen unterworfen. Sie können sich, mehr oder weniger fachfern, in den folgenden Arbeitsbereichen ergeben:
- Medien und Journalismus (Verlage, Zeitungen, Zeitschriften, Rundfunk, Fernsehen)
- Kultur (Goethe-Institute, Theater, Museen, Ausstellungswesen)
- Archiv, Bibliothek, Dokumentation
- Sprachunterricht / Sprachförderung (auch: Deutsch als Fremdsprache), Sprach- und Kommunikationsberatung
- Erwachsenenbildung
- Fachfern: öffentliche Verwaltung, Unternehmen, Industrie, Gemeinden, Verbände, Parteien, Stiftungen)
An den Hochschulen gibt es derzeit nur ein sehr begrenztes Angebot an Dauerstellen. Der Berufseinstieg außerhalb des Schuldienstes erfordert frühzeitige Orientierung, Hartnäckigkeit, Praktika während des Studiums, Kontaktpflege und den Erwerb von geeigneten Zusatzqualifikationen (z.B. Computerkenntnisse, Fremdsprachen, Rhetorik).
Weitere Informationen zum Studiengang
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