Duale Ausbildung: Was junge Menschen wollen

Hüllhorst/Solingen, 9. September 2020 – u-form Testsysteme hat die aktuelle Studie „Azubi-Recruiting Trends 2020“ veröffentlicht. Untersucht wurden verschiedene Aspekte des Azubi-Recruitings und der betrieblichen Ausbildung. Die Studienergebnisse zeigen u. a., dass es beim Ausbildungsmarketing noch Luft nach oben gibt. AUBI-plus ist wiederholt Studienpartner. Zusammen mit u-form präsentiert der Ausbildungsoptimierer jetzt ausgewählte Studienergebnisse in einem Webinar und gibt Empfehlungen, wie Unternehmen ihre Ausbildungsarbeit qualitativ weiterentwickeln können.

Was junge Menschen wollen und wie Ausbildungsbetriebe ihre Ausbildungsarbeit optimieren können, zeigt die Studie Azubi-Recruiting Trends 2020
Was junge Menschen wollen und wie Ausbildungsbetriebe ihre Ausbildungsarbeit optimieren können, zeigt die Studie Azubi-Recruiting Trends 2020 © pressfoto - de.freepik.com

Insgesamt hat die Studie „Azubi-Recruiting Trends 2020“ zwölf verschiedene Aspekte der dualen Ausbildung untersucht, von der Bedeutung von Praktika über das Ausbildungsmarketing bis hin zur Gestaltung der betrieblichen Ausbildung im Unternehmen. AUBI-plus ist seit 2019 Studienpartner; in der 2020er-Studie begleitet und analysiert das Unternehmen u. a. das Thema „Digital unterstütztes Lernen“. 

Berufsorientierung: Praktika werden eher zur Berufswahl genutzt, weniger zum Kennenlernen des Betriebes

86 Prozent der befragten Schüler und Azubis haben bereits ein Schulpraktikum gemacht oder haben dies noch vor. Rund 73 Prozent wählen das Praktikum danach aus, ob sie den Beruf kennenlernen können, für den sie sich interessieren. Nur für 30 Prozent war das Kennenlernen des Betriebes bei der Wahl des Praktikumsplatzes wichtig.

Andere Praktikumsarten wie freiwillige Ferienpraktika werden von den Ausbildungsbetrieben zwar angeboten (62 %), von den jungen Menschen aber wenig genutzt (28 %). Gründe dafür können sein, dass die Werbung für Praktika zu wenig von der Zielgruppe wahrgenommen wird und/oder die angebotenen Zeiträume nicht zu den Vorstellungen der Schülerinnen und Schüler passen.

Ausbildungsmarketing: Mit ansprechenden Stellenanzeigen und Online-Werbung Bewerber gewinnen

In Stellenanzeigen für freie Ausbildungsplätze sind für Schülerinnen und Schüler die Beschreibung des Ausbildungsberufes (90 %), die Anforderungen an die Bewerberinnen und Bewerber (90 %), die Perspektiven nach der Ausbildung (88 %) und die Beschreibung des Ausbildungsbetriebes (87 %) wichtig oder sehr wichtig. Unternehmen sollten ihre Ausbildungsangebote also dahingehend prüfen, ob die genannten Informationsbedarfe gut abgedeckt werden und der jeweilige Ausbildungsberuf klar beschrieben wird.

Bei der Wahl des Ausbildungsbetriebes sind der gute Ruf als Ausbildungsbetrieb (68 %), die Übernahmequote (63 %), die Wohnortnähe (50 %) und eine überdurchschnittlich hohe Ausbildungsvergütung (48 %) die ausschlaggebenden Kriterien. Deshalb sollten auch diese Informationen Bestandteil der Bewerberkommunikation sein.

Gefragt nach den Werbekanälen, über die man sie am besten erreichen kann, haben Internet-Werbung (66 %), Werbung in Social-Media-Kanälen (64 %) sowie Messen und Veranstaltungen (53 %) bei den Jugendlichen die Nase vorn. Über Anzeigen in Printmedien wird nur rund jeder fünfte Jugendliche (22 %) erreicht; gleichzeitig nutzen 55 Prozent der Ausbildungsbetriebe diesen Werbekanal. Bei der Auswahl von Werbeformen und -formaten zur Azubi-Gewinnung sollten Ausbildungsbetriebe daher unbedingt das Nutzerverhalten der jungen Menschen im Blick haben.

Gestaltung der betrieblichen Ausbildung: Erst jeder zweite Ausbildungsbetrieb setzt digitale Lernformen in der Ausbildung ein

„Die Studienergebnisse haben uns überrascht“, so AUBI-plus-Geschäftsführer Dieter Sicking. Drei Viertel der befragten jungen Menschen (74 %) möchten gerne in ihrer Ausbildung digital unterstützt lernen. Doch erst jeder zweite Ausbildungsbetrieb (55 %) setzt digitale Lernformen in der Ausbildung ein. Eine große Diskrepanz zeigt sich dabei zwischen den Lernpräferenzen der jungen Menschen und den E-Learning-Angeboten der Betriebe: Mehr als jeder zweite Jugendliche (56 %) wünscht sich mobile Apps, mit denen er unterwegs und zwischendurch lernen kann, doch nur jeder fünfte Betrieb (20 %) bietet diese an.

Live-Webinar am 30.09.2020 von 14:00 bis 16:00 Uhr

Wer mehr über die Studie erfahren möchte, ist herzlich zum Live-Webinar „Azubi-Recruiting Trends 2020“ eingeladen. Die Referenten Felicia Ulrich (u-form Testsysteme) und Dieter Sicking (AUBI-plus) präsentieren die wichtigsten Studienergebnisse und geben den Teilnehmern wertvolle Tipps und Handlungsempfehlungen, wie sie das Azubi-Recruiting und die Ausbildung im Unternehmen zeitgemäß gestalten können. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Über die Studie „Azubi-Recruiting Trends“

Die doppelperspektivische Studie „Azubi-Recruiting Trends“ ist die größte ihrer Art in Deutschland und wird seit 2013 jährlich von u-form Testsysteme herausgegeben. Wissenschaftlich begleitet wird die Studie von Prof. Dr. Christoph Beck von der Hochschule Koblenz. AUBI-plus ist seit 2019 Studienpartner. An der aktuellen Studie haben 5.754 Schüler, Bewerber und Azubis sowie 2.001 Ausbildungsverantwortliche teilgenommen.

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Duale Ausbildung: Was junge Menschen wollen | Webinar präsentiert wichtigste Ergebnisse der Studie Azubi-Recruiting Trends 2020

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Was junge Menschen wollen und wie Ausbildungsbetriebe ihre Ausbildungsarbeit optimieren können, zeigt die Studie Azubi-Recruiting Trends 2020 (Foto erstellt von pressfoto - de.freepik.com)

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