Ausbildung als Basis für Employability

Die Halbwertzeit von Wissen ist in unserer heutigen Gesellschaft kurz. Digitalisierung, Modernisierung und Globalisierung schreiten in einem Tempo voran, die kaum einen Menschen mithalten lassen. Das lebenslange Lernen setzt an diesem Punkt an, ist jedoch von jedem Individuum selbst abhängig. Gleichzeitig kann lebenslanges Lernen als Einstellung gesehen werden: Sich persönlich weiterzuentwickeln, im Berufsleben weiterzukommen und beschäftigungsfähig zu bleiben.

Lernen ist das A und O, um sich dauerhaft arbeitsfähig zu halten.
Lernen ist das A und O, um sich dauerhaft arbeitsfähig zu halten. © Pixabay

Die Grundlage: Lebenslanges Lernen

Beschäftigungsfähigkeit, oder auch Employability, bringt man in der Regel nicht mit Auszubildenden in Verbindung. Dabei wird bereits in der Ausbildung – und eigentlich noch weit vorher in den Schulen – der Grund stein dafür gelegt. Lernen ist das A und O, um sich dauerhaft arbeitsfähig zu halten. Das Prinzip des lebenslangen Lernens setzt genau da an und ist für eine positive Employability eines Arbeitnehmers unerlässlich.

Lernmotivation und -fähigkeit werden bereits beginnend im Kindesalter signifikant geprägt und bilden wiederum die Grundlage für lebenslanges Lernen. Die Befähigung, eigenständig lernen zu können und sich zum dauerhaften Lernen zu motivieren, ist die Voraussetzung auf einen erfolgreichen kontinuierlichen Lernprozess. Lebenslanges Lernen wird nicht von einem Bildungsträger, dem Staat oder einer Organisation vorgegeben, sondern ist jedem Individuum selbst überlassen. So sollen Unternehmen hierfür Anreize und Möglichkeiten schaffen. Dies liegt einerseits im Interesse des Angestellten und andererseits im Interesse des Unternehmens, denn, wie eingangs erwähnt, muss eine stetige Anpassung an geänderte Gegebenheiten erfolgen.

Eine positive Employability hängt maßgeblich davon ab, wie sich ein Mitarbeiter im Laufe seiner Berufstätigkeit weiterentwickelt. Permanentes Lernen ist dafür erforderlich.

Ansätze der Employability bereits in der Ausbildung

Die Berufsausbildung an sich vermittelt jungen Menschen grundlegende Inhalte aus der Berufswelt, allgemeines und spezifisches Wissen des Unternehmens, des Berufs und der Branche. Immer mehr Unternehmen setzen darüber hinaus auf ein Angebot an Weiterbildungsmaßnahmen für ihre Azubis, um sie über den Ausbildungsrahmenplan hinaus zu qualifizieren. Damit werden auch erste für die Arbeitsfähigkeit wichtige Aspekte, Kompetenzen und Schlüsselqualifikationen vermittelt bzw. vertieft.

Durch das Arbeiten im Unternehmen erwerben Azubis erste berufliche Qualifikationen, erlernen aber auch grundlegende berufliche Kompetenzen, die für ihre eigene Employability im weiteren Arbeitsleben bedeutend sein können. So zum Beispiel die Fähigkeit, sich an andere Arbeitsstrukturen anzupassen und sich in ein Unternehmensgefüge einzugliedern sowie soziale und methodische Kompetenzen, die für jegliche Arbeit unentbehrlich sind.

Das Ausbildungspersonal ist insofern gefordert, als dass es die einzelnen Lernprozesse begleiten, individuelle Lern- und Fördermöglichkeiten identifizieren und auf die einzelnen Azubis abgestimmte Lernkonzepte entwickeln muss.

Allgemein gilt: Eine Berufsausbildung ist erst der Anfang in der Berufswelt, reiht sich jedoch nahtlos in den Prozess des lebenslangen Lernens ein und bildet mit ihren Inhalten die ersten Ansätze für eine positive Beschäftigungsfähigkeit.

Quellen:

  1. Michael Schemmann: Bedeutung und Funktion des Konzepts „Beschäftigungsfähigkeit“ in bildungspolitischen Dokumenten der Europäischen Union. - 2004 - S. 110 ff.
  2. BLK - Bund-Länder-Kommission für Bildung und Forschungsförderung: Strategie für Lebenslanges Lernen in der Bundesrepublik Deutschland - 2004 - S. Heft 115, S. 13
  3. AUBI-news 01|2020 - 04.06.2020
  4. Antje Wagner: Grundlage Elementarbildung - Der Einfluss frühkindlicher Bildung auf Dispositionen für lebenslanges Lernen - 05.06.2010

Folgendes könnte Sie auch interessieren


Was tun, wenn die Abiturienten fehlen?
Was tun, wenn die Abiturienten fehlen?

Im Jahr 2026 werden in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein deutlich weniger Abiturientinnen und Abiturienten ihre Hochschulreife ablegen – ein Effekt der Rückkehr von G8 zu G9. Für Ausbildungsbetriebe bedeutet das: Der Wettbewerb um Nachwuchskräfte wird intensiver. Wer jetzt frühzeitig handelt, sich authentisch als attraktiver Arbeitgeber positioniert und moderne Recruiting-Wege nutzt, sichert sich einen entscheidenden Vorsprung. Der Artikel bespricht, wie Sie Ihre freien Ausbildungsplätze trotz kleinerer Abiturjahrgänge erfolgreich besetzen können.

Wie Betriebe im Wettbewerb um Azubis erfolgreich sind
Wie Betriebe im Wettbewerb um Azubis erfolgreich sind

Hüllhorst, 26.09.2025. Wie kann es Ausbildungsbetrieben gelingen, Bewerberinnen und Bewerber zu gewinnen und ihre freien Ausbildungsplätze zu besetzen? Antworten liefert der neue Qualitätsreport Ausbildung #1/2025 mit dem Titel „Die Guten gehen zu den Besten“ von AUBI-plus. Der Report basiert auf den Bewertungen von mehr als 10.000 Teilnehmenden aus über 100 Zertifizierungsprojekten.

Erfolgsfaktoren im Azubi-Recruiting
Erfolgsfaktoren im Azubi-Recruiting

Wie kann es Ihnen gelingen, Bewerberinnen und Bewerber zu gewinnen und Ihre freien Ausbildungsplätze zu besetzen? Der neue Qualitätsreport Ausbildung #1/2025 mit dem Titel „Die Guten gehen zu den Besten“ zeigt Ihnen vier Erfolgsfaktoren, die bestimmen, ob ein Ausbildungsbetrieb im Wettbewerb um Nachwuchskräfte erfolgreich ist.