Ausbilderinterview DÖRKEN: "Von Anfang an Teil der Gemeinschaft"

Frühzeitige, praxisnahe Erfahrungen in der Ausbildung sind für DÖRKEN aus Herdecke entscheidend. Erneut durfte AUBI-plus das Unternehmen jetzt mit dem Gütesiegel BEST PLACE TO LEARN auszeichnen. Im Interview mit Heidi Becker aus der AUBI-news-Redaktion sprechen Lys Vormann (Personalreferentin Recruiting) und Amelie Ullosat (Ausbildungsleiterin) über die Ausbildungsarbeit und die wichtigsten Entwicklungen seit der Erstzertifizierung.

Azubis arbeiten bei DÖRKEN vom ersten Tag an realen Aufgaben.
Azubis arbeiten bei DÖRKEN vom ersten Tag an realen Aufgaben. © DÖRKEN

Heidi Becker von AUBI-plus: Herzlichen Glückwunsch zur erfolgreichen Rezertifizierung! Sie haben erneut mit dem Prädikat „gut“ abgeschlossen und das Gütesiegel BEST PLACE TO LEARN erlangt! Was bedeutet die Auszeichnung für DÖRKEN?

Lys Vormann: Vielen Dank! Die Auszeichnung bzw. die Rezertifizierung bedeutet uns sehr viel. Es zeigt, dass die Maßnahmen, die wir in den letzten Jahren angestoßen haben, positiv wahrgenommen werden. Außerdem hatten wir die Möglichkeit, alle an der Ausbildung beteiligten Personen zu befragen und Feedback einzuholen, das sehr wertvoll für unsere weitere Entwicklung ist.

Amelie Ullosat: Insgesamt ist diese Auszeichnung eine Bestätigung für DÖRKENs Engagement für die Ausbildung und Entwicklung junger Menschen. Sie ermutigt uns, unsere Bemühungen fortzusetzen und sicherzustellen, dass unsere Auszubildenden eine gute Vorbereitung für ihre berufliche Zukunft erhalten. Wir sind stolz auf diese Anerkennung und freuen uns auf die Fortsetzung unserer Ausbildungsprogramme. 

Was hat sich seit der ersten Zertifizierung 2020 verändert? 

Lys Vormann: Das Feedback aus der ersten Zertifizierung war für uns eine wichtige Grundlage und wertvoller Input, um einmal einen ganzheitlichen Überblick zu bekommen, wo wir aktuell in der Ausbildung stehen. Wir haben die Ausbildung in der Zwischenzeit mehr fokussiert. Alle Azubis sind jetzt beispielsweise in einer Business Unit angestellt, weshalb wir Standardprozesse schaffen konnten. Außerdem wurde der Austausch zwischen den Ausbildenden und den Azubis gefördert. 

Eine besondere Stärke zeigte sich im Onboarding Ihrer Azubis, insbesondere bei der Integrationsbegleitung sowie bei der sozialen und werteorientierten Integration. Mit welchen Tools gestalten Sie die Integration? 

Lys Vormann: Bereits im Auswahlprozess stehe ich den neuen Azubis beispielsweise als erste Ansprechpartnerin zur Seite und begleite den gesamten Einstellungsprozess auf Augenhöhe. Zudem beziehen wir unsere aktuellen Auszubildenden mit ein, um den Bewerberinnen und Bewerbern echte Einblicke und Feedback zu ermöglichen. So lernen unsere zukünftigen Azubis schon vor ihrem ersten Ausbildungstag verschiedene Personen kennen, bekommen ein Gefühl für unsere Wertekultur und sind weniger aufgeregt, wenn die Ausbildung dann startet.

Amelie Ullosat: Nach Ausbildungsstart organisieren wir Einführungsveranstaltungen, bei denen unsere neuen Auszubildenden die Gelegenheit haben, das Unternehmen, die Geschäftskultur sowie die Kolleginnen und Kollegen kennenzulernen. Wir führen regelmäßige Gespräche mit unseren Auszubildenden, um herauszufinden, wie wir ihre Integration weiter verbessern können. Wir organisieren Teambuilding-Aktivitäten und Events, die die Zusammenarbeit und das gegenseitige Verständnis zwischen den Auszubildenden fördern. Daneben haben wir ein etabliertes Patenprogramm, bei dem erfahrene Auszubildende oder dual Studierende als Paten für neue Auszubildende fungieren. Diese Paten bieten Unterstützung, Orientierung und eine Anlaufstelle für Fragen und Anliegen.

Unser Ziel ist es, sicherzustellen, dass neue Auszubildende nicht nur fachlich erfolgreich sind, sondern sich auch als Teil des Teams fühlen und unsere Unternehmenswerte und Kultur schätzen. Wir setzen kontinuierlich auf Feedback und Verbesserungen, um sicherzustellen, dass unser Onboarding-Programm den Bedürfnissen unserer Auszubildenden gerecht wird und eine erfolgreiche soziale Integration fördert. 

Weiterhin lobten Ihre Azubis die Kompetenz und die Erreichbarkeit Ihres Ausbildungspersonals. In einer Antwort heißt es beispielsweise: „[…] Dass der Ausbilder sehr kompetent ist und sich für uns (als Azubis) sehr einsetzt. Der Ausbilder hat immer ein offenes Ohr für uns – egal, was man für Probleme hat und ist stets hilfsbereit.“ Wie stellen Sie sicher, dass Ihre Ausbilderinnen und Ausbilder für Ihre Nachwuchskräfte so gut erreichbar sind?  

Amelie Ullosat: Die gute Erreichbarkeit und die wahrgenommene Kompetenz unserer Ausbilderinnen und Ausbilder sind für uns von entscheidender Bedeutung, da sie einen erheblichen Einfluss auf die Qualität der Ausbildung und das Wohlbefinden unserer Auszubildenden haben. Wir sind fest davon überzeugt, dass eine enge Betreuung und Unterstützung einen wesentlichen Beitrag zur erfolgreichen Ausbildung leisten. Sicherlich ist dies nicht immer ganz einfach, da viele Ausbildungsverantwortliche die Ausbildertätigkeit zusätzlich, neben ihrer eigentlichen Aufgabe, ausüben. Dennoch ist dies für uns ein wichtiger Faktor und wir entwickeln uns hier kontinuierlich weiter. 

Lys Vormann: Zudem stehen den Azubis neben ihren Ausbilderinnen und Ausbildern auch die anderen Azubis, die Jugend- und Auszubildendenvertretung, Kolleginnen und Kollegen sowie Ausbildungsbeauftragte in den verschiedenen Abteilungen, die HR-Abteilung und auch der Betriebsrat jederzeit zur Seite. Jeder hat ein offenes Ohr und unterstützt gerne. 

Das berufliche Lernen im Betrieb wurde ebenfalls positiv bewertet. So lernen Ihre Azubis beispielsweise an realen Kundenaufträgen und es herrscht ein positives Lern- und Arbeitsklima, wie diese Antwort zeigt: „[…] Allgemein ist es nicht schwer, sich wohlzufühlen. Es wird auch darauf geachtet, dass die Auszubildenden hochwertige Aufgaben erhalten und sich so entfalten können.“ Woher kommt das gute Betriebsklima und die vertrauensvolle Atmosphäre bei Dörken?

Lys Vormann: Bei uns dürfen Auszubildende lernen und auch Fehler machen. Trotzdem sind sie von Anfang an Teil der DÖRKEN-Gemeinschaft. Sie erhalten keine typischen „Azubi-Aufgaben“, sondern arbeiten vom ersten Tag an realen Aufgaben und Herausforderungen mit und dürfen Verantwortung übernehmen. So bekommen sie die Möglichkeit, ihren zukünftigen Beruf richtig kennenzulernen und einen Beitrag für DÖRKEN zu leisten.

Amelie Ullosat: Wir können sagen, dass die vertrauensvolle Atmosphäre bei DÖRKEN auf einer Kombination aus Werten, offener Kommunikation, Verantwortungsbewusstsein und einer Kultur der Anerkennung und kontinuierlichen Verbesserung basieren. Dies schafft ein Umfeld, in dem sich Auszubildende und Mitarbeitende gleichermaßen wohl und gefördert fühlen können. 

Zuletzt möchten wir über die berufliche Identität Ihrer Nachwuchskräfte sprechen. Die Zertifizierungsergebnisse zeigen, dass Ihre Azubis stolz auf ihren Beruf sind, sich mit dem, was sie tun, identifizieren und auch künftig ihren Beruf ausüben möchten. Was ist Ihr Geheimrezept für diese berufliche Identität? Welche Empfehlung geben Sie anderen Ausbildungsbetrieben?

Amelie Ullosat: Wir sind stolz darauf, dass unsere Azubis sich mit ihrem Beruf identifizieren und ihn auch langfristig ausüben möchten. Eine starke berufliche Identität bei den Auszubildenden ist nicht nur für sie selbst von Vorteil, sondern auch für das Unternehmen, da sie zukünftige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind, die einen wichtigen Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten.

Frühzeitige, praxisnahe Erfahrungen sind für uns entscheidend. Wir bieten unseren Auszubildenden die Möglichkeit, echte Projekte zu bearbeiten, damit sie die Relevanz ihrer Arbeit für das Unternehmen verstehen und die Begeisterung für ihren Beruf entwickeln können. Wir setzen auf eine Kombination aus Faktoren, die die persönliche Entwicklung, Praxiserfahrung, Weiterbildung, Feedback und die Integration in die Unternehmenskultur fördern. Diese Faktoren tragen dazu bei, dass unsere Auszubildenden stolz auf ihren Beruf sind und diesen auch langfristig ausüben möchten.

Die Empfehlung an andere Betriebe lautet daher, praktische Lernerfahrungen in das Ausbildungsprogramm zu integrieren. 

Vielen Dank für das Interview und die spannenden Einblicke in Ihre Ausbildungsarbeit!

  

Über DÖRKEN

DÖRKEN ist eine mittelständische Gruppe aus Familienunternehmen mit einer über 125-jährigen Tradition. Die Unternehmen entwickeln und produzieren hochwertige Bauverbundfolien und Bautenfarben für die Bauwirtschaft, leistungsstarke Farbpasten- und Korrosionsschutzsysteme für den industriellen Einsatz sowie komplexe Thermoformteile für Industriekunden. Mit rund 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird ein Umsatz von über 500 Millionen Euro erwirtschaftet. 

Über das Gütesiegel BEST PLACE TO LEARN®

Das branchenübergreifend anerkannte Gütesiegel wird ausschließlich an Unternehmen vergeben, die im Zuge einer 360-Grad-Befragung zu über 70 Qualitätskriterien nachweisen, dass Sie ihre Nachwuchskräfte herausragend beruflich qualifizieren. Ist Ihr Unternehmen ein BEST PLACE TO LEARN? Mit dem Fitness-Check finden Sie es in 5 Minuten heraus: Zum Fitness-Check.

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