Europäische Ethnologie/Empirische Kulturwissenschaft (M.A.)

97070 Würzburg
2025
Studienangebot

Europäische Ethnologie/Empirische Kulturwissenschaft (Master)


Die Europäische Ethnologie ist eine Kulturwissenschaft, die sich mit Lebensweisen und Lebenswelten in Europa beschäftigt. Sie ist aus der Volkskunde hervorgegangen. Die Europäische Ethnologie untersucht viele verschiedene Phänomene der Alltagskultur in gegenwartsbezogener und historischer Perspektive. Beide Sichtweisen dienen dazu, kulturelle Ordnungen und Dynamiken moderner Gesellschaften zu analysieren und zu interpretieren. „Kultur“ ist dabei neben „Alltag“ eine der Leitperspektiven des Faches. Weil Kultur dynamisch ist, bezeichnet der Begriff nicht „unveränderliche“ Traditionen oder Werte und meint auch nicht den Lebensstil gesellschaftlich Privilegierter. Vielmehr bezeichnet der Begriff Kultur die dynamischen, sich ständig verändernden Ausdrucksformen in denen Wirklichkeit gelebt wird. Kultur beschreibt den permanenten Prozess, in dem Gesellschaft alltäglich ausgehandelt wird. Damit handelt Kultur vor allem davon, wie Akteur*innen ihre Lebenswelt wahrnehmen, wie sie kommunizieren und wie sie handeln. Dieses weite Verständnis von Kultur „lässt die Alltagswelt als den jeweils konkreten Ort und die konkrete Zeit erscheinen, in denen Kultur „gelebt“ und zugleich beobachtet wird" (Kaschuba, Wolfgang: Einführung in die Europäische Ethnologie. München 2006 [1999], S. 115). Der Fokus des Faches liegt damit auf den konkreten Alltagen von Menschen auch im Zusammenhang mit anderen Lebewesen (Tiere, Pflanzen oder Mikroben) sowie der Umwelt, in der sie leben.

Informationen zum Studium Master of Arts Europäische Ethnologie/Empirische Kulturwissenschaft
Im Masterstudiengang Europäische Ethnologie/Empirische Kulturwissenschaft erwerben Sie Kenntnisse im wissenschaftlichen Arbeiten mit verschiedenen Quellen wie Dokumenten, Fotos, Filmen und Gegenständen, in der Anwendung qualitativer Forschungsmethoden, der Durchführung von Forschungsprojekten, im Verfassen wissenschaftlicher Texte und anderer Präsentationsformen von Forschungsergebnissen. Sie lernen gesellschaftliche und kulturelle Phänomene kritisch zu hinterfragen, interkulturell zu denken, und unter die Oberfläche von vermeintlich Offensichtlichem und Selbstverständlichem vorzudringen.

Zusätzlich gewährleisten Exkursionen, ein empirisches Forschungsprojekt sowie die Mitarbeit an Ausstellungsprojekten mit externen Kooperationspartner*innen eine interdisziplinäre, berufs- und praxisorientierte wissenschaftliche Ausbildung. 
Zulassungsvoraussetzungen
Um ein Masterstudium aufnehmen zu können, ist ein erfolgreich absolviertes Erststudium (in der Regel ein Bachelor) Voraussetzung. Außerdem müssen bestimmte fachliche Zulassungsvoraussetzungen erfüllt sein, d.h. Sie müssen über bestimmte fachliche Kompetenzen in einem gewissen Umfang (ECTS) verfügen.
 
Berufliche Perspektiven nach dem Studium
Das Studium der Europäischen Ethnologie/Empirischen Kulturwissenschaft ist nicht ausschließlich auf bestimmte Berufe zugeschnitten, vermittelt dafür jedoch vielseitig anwendbare Qualifikationen. Europäische Ethnolog*innen sind in diversen Bereichen tätig und ihre Berufsaussichten sind im Fächervergleich der Sozial- und Geisteswissenschaften durchwegs gut. Neben fachnahen Arbeitsfeldern wie Museums- und Ausstellungswesen, Medien, (interkultureller) Kulturvermittlung und -verwaltung, Bildungsarbeit, Archivwesen und Tätigkeiten im Wissenschaftsbetrieb nehmen die Beschäftigungsmöglichkeiten in bis vor Kurzem atypischen Berufsfeldern wie der Wirtschaft oder der Unternehmensberatung zu. Gerade aufgrund der erlernten Kompetenzen in qualitativer ethnografischer Forschung, einem breiten Wissen um die Komplexität gegenwärtiger Lebenswelten sowie einer historischen und kritischen Perspektive auf das Zusammenleben von Menschen finden viele Absolvent*innen Jobs im Diversity Management, der Gleichstellung, der Politik, im Consulting, als Botschafter*innen, im Journalismus, als Beauftragte für Geflüchtete, in der Denkmal- oder Heimatpflege, bei NGOs und Stiftungen, in der Forschung, der Gestaltung oder in der Freizeit- und Tourismusindustrie.

Um Fragen nach der Zukunft in der Arbeitswelt zu beantworten, stehen Europäische Ethnolog*innen unterschiedlicher Berufsfelder den Studierenden im Seminar „Berufspraxis“ Rede und Antwort. Sie berichten von ihren ganz persönlichen Wegen in die Arbeitswelt, erzählen von Bewerbungsphasen, aus ihrem beruflichen Alltag und verdeutlichen, wie und warum ihnen ihr Studium der Europäischen Ethnologie zu ihren heutigen Berufen verholfen hat. Um konkrete Einblicke in die europäisch-ethnologische Berufspraxis zu erhalten hilft der Lehrstuhl bei der Vermittlung von Praktika in unterschiedliche Berufsfelder weiter. Exkursionen, Praxisseminare und Gastvorträge ermöglichen es den Studierenden ein Netzwerk zu unterschiedlichen Institutionen, Praktiker*innen und Kooperationspartner*innen aufzubauen und für Ihre berufliche Zukunft wichtige und spannende Kontakte zu knüpfen.

Weitere Informationen zum Studiengang

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