Verantwortungsübernahme von Anfang an fördern

Verantwortung übernehmen – was bedeutet das eigentlich? In der betrieblichen Ausbildung in erster Linie, dass die Azubis selbstständig Entscheidungen treffen und Konsequenzen tragen können. Aus dieser Verantwortung lernen sie, mit bestimmten Situationen umzugehen und entwickeln sich sowohl persönlich als auch fachlich weiter. Der Artikel zeigt, wie Sie als Ausbilderin bzw. Ausbilder Ihre Nachwuchskräfte in dieser Entwicklung unterstützen können.

Auszubildende sollten schon früh Verantwortung übernehmen dürfen.
Auszubildende sollten schon früh Verantwortung übernehmen dürfen. © Mazirama | canva

Was bedeutet Verantwortung? 

Für Auszubildende und ihren Lernprozess ist es wichtig, dass sie früh Verantwortung übernehmen. Doch was bedeutet das eigentlich? Der Duden definiert den Begriff „Verantwortung“ folgendermaßen:

  1. [mit einer bestimmten Aufgabe, einer bestimmten Stellung verbundene] Verpflichtung, dafür zu sorgen, dass (innerhalb eines bestimmten Rahmens) alles einen möglichst guten Verlauf nimmt, das jeweils Notwendige und Richtige getan wird und möglichst kein Schaden entsteht
  2. Verpflichtung, für etwas Geschehenes einzustehen [und sich zu verantworten]

Verantwortung übertragen – warum? 

Wenn Azubis früh Verantwortung übertragen bekommen, tritt bei ihnen ein besserer Lern- und Bindungseffekt ein. Sie zeigen ihnen damit, dass Sie sie anerkennen und sie unterstützen: Ein echter Vertrauensbeweis! Dadurch werden die Auszubildenden immer selbstständiger und übernehmen gerne weitere und anspruchsvollere Aufgaben. Darüber hinaus fühlen sie sich mehr auf Augenhöhe, da sie als Kollegin bzw. Kollege wahrgenommen werden statt „nur“ als Azubi.

Tipps: So fördern Sie die Bereitschaft zu Verantwortungsübernahme 

Transparenz fördern 

Fördern Sie Transparenz in Ihrem Unternehmen. Azubis, die volle Information über den Betrieb erhalten, werden automatisch mitdenken und mitgestalten. Durch die Transparenz erschließt sich für die Auszubildenden der Sinn ihrer Aufgaben, was gerade für die Generation Z ein großer Motivator ist. Es ist wichtig, ihnen die Zusammenhänge zu verdeutlichen – vom einzelnen Arbeitsschritt bis hin zur Perspektive des ganzen Betriebs. Zeigen Sie Ihren Azubis, inwiefern sie Teil des Ganzen sind und wie sie individuell zum Erfolg des Betriebs beitragen können!

Perspektiven bieten 

Legen Sie ihren Nachwuchskräften ihre zukünftigen Möglichkeiten dar. Wer Verantwortung übernimmt, spielt eine wichtige Rolle und wird wertgeschätzt. Auch die Aufgaben sind anspruchsvoller! Und: Verantwortung zu übertragen, ist immer auch ein Zeichen von Respekt und Anerkennung. Damit sagen Sie: „Ich traue dir das zu, du bist fähig, das allein in den Griff zu bekommen.“

Selbstbewusstsein stärken 

Je mehr die Aufgaben, die die angehenden Fachkräfte übertragen bekommen, Teil eines für den Betrieb relevanten Prozesses sind, desto ernster werden sie ihre Arbeit nehmen. Somit bekommen sie vermittelt, dass sie wichtig sind, was wiederum ihr Selbstvertrauen stärkt. Mit zunehmender Sicherheit werden sie auch von sich aus Verantwortung übernehmen.

Fehler zulassen 

Wenn die Auszubildenden Verantwortung übernehmen, dürfen sie eigenständig (in einem definierten Raum) Entscheidungen treffen. Dadurch fühlen sie sich freier und wohler in ihrem Job. Der Generation Z ist der Wert Freiheit im Beruf sehr wichtig: Sie möchten frei entscheiden können, wie sie ihre Aufgaben erledigen, solange das Ergebnis stimmt. Sollten sie Fehler machen, lernen sie, diese selbst einzusehen, sie zuzugeben und eigenständig nach Lösungen zu suchen.

Lesen Sie auch: Die Generation Z in der Arbeitswelt

Fazit 

Je länger die Ausbildung dauert, desto mehr Verantwortung kann den Azubis übertragen werden. Sie müssen früh lernen, Verantwortung zu übernehmen, denn nur so entwickeln sie sich fachlich und auch menschlich weiter. Stellen Sie ihnen jederzeit alle wichtigen Informationen zur Verfügung, ordnen Sie ihre Aufgaben in einen größeren Zusammenhang ein und lassen Sie die Azubis frei entscheiden und Fehler machen – so lernen sie am besten.


Sarah Detering

Content-Management

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