Dual Studierende absolvieren Praxisabschnitt in Arnhem
Andere Länder, viel Gemeinsames Münster/Arnhem. Drei Monate in einem anderen Land erweitern sprichwörtlich den Horizont. Sprache, Politik und Recht sind in den Niederlanden verschieden. Doch auch viel Verbindendes durften Leonard Grüttgen und Sophie Weber bei ihrem dreimonatigen Aufenthalt in Arnheim erleben. Der Regierungsinspektoranwärter und die Regierungsinspektoranwärterin aus Münster absolvieren seit 2022 eine duale Ausbildung für den allgemeinen Verwaltungsdienst bei der Bezirksregierung Münster. Beide nutzten die Möglichkeit, einen Praxisabschnitt ihrer Ausbildung in der ‚Provincie Gelderland‘ zu absolvieren.
Dual Studierende absolvieren Praxisabschnitt im niederländischen Arnhem
„Wir haben während des Aufenthaltes tiefe Einblicke in die Arbeitsweise der niederländischen Verwaltung bekommen und sehr viel erlebt“, sagt Leonard Grüttgen mit Blick auf die vergangenen drei Monate. „Insbesondere haben wir erfahren, wie grenzüberschreitende Zusammenarbeit wirklich funktioniert und wie wertvoll sie ist. Für uns war es eine wichtige Erfahrung, mit unserem kleinen Austausch Teil eines größeren Dialogs zu sein.“
Leonard Grüttgen und Sophie Weber haben sich bei ihrem Praxisabschnitt bei der Provincie Gelderland in Arnhem zunächst in neue Gesetzte, Verfahren und Strukturen eingearbeitet – und das in einer Sprache, die sie anfangs kaum sprachen. Die Provincie Gelderland ist von den Aufgaben her eine mit der Bezirksregierung Münster vergleichbare Behörde. Sie verwaltet die Provinz Gelderland, eine von zwölf Provinzen der Niederlande. Mit bekannten Städten, wie Nijmegen und der Provinzhauptstadt Arnhem, zählt diese zu den einwohnerstärksten und größten Provinzen. Ein langer Grenzabschnitt verbindet Gelderland mit dem Regierungsbezirk Münster, zwischen beiden Regionen besteht eine enge Zusammenarbeit.
„Dass sich unsere dual Studierenden für einen Praxisabschnitt in den Niederlanden entscheiden, ist ein weiteres großes Plus in unserem Bestreben um einen engen Austausch mit unserem Nachbarland“, betont Regierungspräsident Andreas Bothe. „Wir freuen wir uns, dass wir diese Option im Rahmen unserer Ausbildung von Nachwuchskräften eröffnen können.“
Leonard Grüttgen arbeitete in Arnhem aktiv mit im Themengebiet Sicherung der Grundwasserqualität in der Region sowie bei grenzüberschreitenden Projekten, etwa der Zusammenarbeit zum Dürre- und Hochwasserschutz. Sophie Weber erstellte im Rahmen eines eigenen Projekts eine Übersicht über die Raumordnungspläne der Grenzregionen. Sie erfuhr außerdem bei einem Projekttag, wie die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen deutschen und niederländischen Rettungskräften funktioniert. Einen Tag in der Woche ging es für beide Studierende ins Generalkonsulat des Königreichs der Niederlande in Düsseldorf. Hier konnten sie erleben, wie eng die Provinzen Gelderland, Overijssel, Zuid-Holland und Limburg mit den Bezirksregierungen in Köln, Düsseldorf und Münster zusammenarbeiten.
„Die flachere Hierarchie und die weniger formelle Arbeitsweise in den Niederlanden haben uns schnell das Gefühl geben, Teil der Teams zu sein“, sagt Leonard Grüttgen zur Arbeitskultur im Nachbarland. „Von niederländischer Seite haben wir die Rückmeldung erhalten, dass dieser Austausch für die grenzüberschreitende Arbeit als sehr wichtig erachtet wird.“
Beide Studierende wurden regelmäßig zu Terminen in Arnheim selbst, aber auch überregional in den Niederlanden mitgenommen. Gemeinsam reisten Leonard Grüttgen und Sophie Weber nach Den Haag, wo sie die Kammern des niederländischen Parlaments besichtigten. „Die Einblicke in die politischen Strukturen und das Verständnis für die Rolle der Lobbyarbeit in den Niederlanden haben meine Sicht auf das Land definitiv erweitert“, sagt Sophie Weber. „Der Aufenthalt war für uns fachlich aber auch persönlich unglaublich bereichernd und wird sicherlich Einfluss auf unseren weiteren beruflichen Weg haben.“