Der Studiengang Linguistik – mehr als nur Laute nachsprechen

Du hast dein Abitur abgeschlossen oder befindest dich auf dem Weg dahin und weißt jetzt schon, dass du studieren möchtest? Du interessierst dich für einen Studiengang im Bereich Sprache, aber bist dir nicht sicher, welche Inhalte gelehrt werden und ob du diesen gewachsen bist? Außerdem ist dir nicht wirklich klar, welche Berufe mit einem Abschluss in Linguistik ausgeübt werden können? Sind Noten dafür wichtiger als die bisherige Berufserfahrung? Derya hat in diesem Jahr ihr Studium in Linguistik abgeschlossen. Im Interview verrät sie uns mehr über ihr Studium und über ihre positiven und negativen Erfahrungen, die sie gemacht hat.

Wenn du Linguistik studierst, musst du viel lesen, auch englischsprachige Literatur
Wenn du Linguistik studierst, musst du viel lesen, auch englischsprachige Literatur © Engin_Akyurt | Pixabay Public Domain

AUBI-plus: Welche Inhalte hattest du in deinem Linguistik-Studium?

Derya: Im Studiengang Linguistik muss man tatsächlich nicht nur Laute nachsprechen, welches ein weit verbreitetes Klischee ist. Es ist ein Studiengang, der sehr breit gefächert ist. Das habe ich selbst erst so richtig während meines Studiums erfahren. Basisinhalte in meinem Linguistik-Studium waren:

  • Phonologie und Phonetik
  • Syntax und Morphologie
  • Semantik und Pragmatik

Insgesamt musste ich Leistungen in neun verschiedenen Modulen erbringen, bei denen die meisten aus drei Kursen bestanden. In Vorlesungen werden Inhalte eines großen Themenblocks vorgestellt, welche mit einer Klausur am Ende des Semesters überprüft werden. In Seminaren dagegen wird ein spezielleres Thema behandelt. Der Austausch in Kleingruppen besteht hier sehr oft.

Der Aufwand, der erbracht werden muss, ist von Modul zu Modul unterschiedlich. Nicht alle müssen mit einer Note abgeschlossen werden. Beispiele für eine unbenotete Leistung sind ein Referat oder eine Kurzpräsentation. Ein Vorteil war, dass ich viele Module individuell nach meinem persönlichen Interesse zusammenstellen konnte.


AUBI-plus: Für wen eignet sich dieser Studiengang?

Derya: Linguistik eignet sich für alle, die sich neben der deutschen Sprache auch für Fremdsprachen interessieren und Wissen in den genannten Bereichen aufbauen wollen. Mitinbegriffen sind natürlich auch weitere Themen wie zum Beispiel Kommunikation und Kultur. Natürlich kommen praktische Übungen, in denen Laute nachgesprochen werden, nicht zu kurz. Das Studium besteht aber nicht nur aus diesen.

AUBI-plus: Gab es besondere Herausforderungen im Studium?

Derya: Als Linguistik-Student sollte man schon die Bereitschaft für Hausarbeiten mitbringen, bei denen regelmäßig bis zu 15 Seiten verfasst werden müssen. Außerdem sind lange Texte auf Englisch wesentlicher Bestandteil von Seminaren. Eine besondere Herausforderung am Anfang meines Studiums war, dass ich plötzlich eine Mathe-Vorlesung besuchen musste. Natürlich war das kein typischer Matheunterricht. Ich hatte dennoch große Schwierigkeiten, da Mathe nicht mein bestes Fach in der Schule war und ich gezielt nach einem sprachlichen Studiengang wie Linguistik gesucht habe. Wer kennt es nicht: Die Inhalte, die man überhaupt nicht mag, tauchen plötzlich wieder auf.

AUBI-plus: Wie sind die Zukunftsaussichten mit einem Abschluss in Linguistik?

Derya: Es gibt viele mögliche Berufe, die man mit einem Abschluss in dem Studiengang Linguistik ausüben kann.

Wichtig ist hierbei, dass man während des Studiums oder unmittelbar danach Berufserfahrung sammelt, da im Studium selten praktische Inhalte vermittelt werden. Weiterbildungen und Umschulungen (beispielsweise im Bereich der Logopädie) sind nicht untypisch bei Absolventen. Ich beispielsweise habe mein Pflichtpraktikum im Bereich Online-Marketing absolviert und arbeite jetzt als Marketing-Managerin.


AUBI-plus: Vielen Dank für das Interview und alles Gute für dich!

Was wünscht du dir?

Deine Meinung ist gefragt: Wann ist eine Bewerbung für dich einfach? Was erwartest du von deinem Ausbildungsbetrieb vor und während der Ausbildung? Welches Feedback ist für dich besonders hilfreich?

Nimm teil an der Studie Azubi-Recruiting Trends 2026 und gestalte deine Zukunft einfach mit. Unter allen Teilnehmenden werden tolle Gewinne verlost – es sind bis zu 500 Euro für dich drin!

Umfrage starten

Folgendes könnte dich auch interessieren


Welche Berufe stecken hinter einer Geisterbahn?

Welche Berufe stecken hinter einer Geisterbahn?

Wenn die Straßen von gespenstischem Licht erleuchtet werden und der Wind Geschichten aus der Schattenwelt erzählt, ist es Zeit für Gänsehaut und Nervenkitzel: Halloween – die Nacht der Geister, Hexen und dunklen Geheimnisse. Kaum ein Ort verkörpert diesen Zauber und Schrecken so sehr wie die Geisterbahn: Hinter knarrenden Türen und in düsteren Gängen erwartet dich eine Welt voller überraschender Schockmomente, unheimlicher Gestalten und geheimnisvoller Geräusche. Hier verschwimmen die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Fantasie. Damit die Geisterbahn zu einem unvergesslichen Erlebnis wird, werden viele verschiede Berufe gebraucht. Welche das sind, erfährst du hier.

Nach dem Schulabschluss erstmal jobben: Pros und Cons

Nach dem Schulabschluss erstmal jobben: Pros und Cons

Ausbildung, Studium, Freiwilligendienst, Ausland u. v. m. - wer mit der Schule fertig ist, hat unzählige Möglichkeiten. Eine aktuelle Studie hat jetzt herausgefunden, dass rund 20 Prozent der Schülerinnen und Schüler erstmal arbeiten wollen. Welche Pros und Cons damit verbunden sind, kannst du hier nachlesen.

KKM gehört zu Deutschlands besten Ausbildern in der Pflege

KKM gehört zu Deutschlands besten Ausbildern in der Pflege

Pressemitteilung der Katholisches Klinikum Koblenz·Montabaur gGmbH vom 29.07.2025. Die Ausbildung am Bildungscampus Koblenz des Katholischen Klinikums Koblenz · Montabaur gehört zu den besten in Deutschland. Dies belegt einmal mehr die Auszeichnung BEST PLACE TO LEARN, die der Schule für Pflegeberufe im Rahmen einer erfolgreichen Re-Zertifizierung zum wiederholten Mal verliehen wurde. Das Zertifikat fußt auf einem wissenschaftlich fundierten Qualitätskonzept. Dazu gehören unter anderem weitreichende Befragungen von Auszubildenden.