Ausbildungsordnung für Verfahrensmechaniker Kunststoff modernisiert

Pressemeldung des BIBB vom 22.06.2023: Der Ausbildungsberuf Verfahrensmechaniker/-in für Kunststoff- und Kautschuktechnik ist der einzige branchentypische Produktionsberuf in der kunststoff- und kautschukverarbeitenden Industrie. Seine sieben Fachrichtungen repräsentieren die Vielfalt der Branche. Die Tätigkeiten der Fachkräfte reichen von der Produktion von klassischen Kunststoffform- und Bauteilen über den Zusammenbau von Kunststofffenstern bis hin zur Herstellung der insbesondere im Flugzeugbau wichtigen Faserverbundwerkstoffe.

Verfahrensmechaniker Kunststoff
Verfahrensmechaniker Kunststoff © rastudio by freepik

Dabei wird die Digitalisierung immer sichtbarer: Eine digital vernetzte Produktion und spezielle Herstellungsformen wie der 3D-Druck sind heute schon Alltag in vielen Firmen. Ein weiteres wichtiges Thema ist die Nachhaltigkeit, die sich in der energieintensiven Branche mit ihren zumeist schwer abbaubaren Produkten besonders eindringlich stellt. Beide Themen, Digitalisierung und Nachhaltigkeit, sowie der Wunsch nach einer kürzeren Berufsbezeichnung gaben Anlass zur Neuordnung des Berufs. 

Diese hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) gemeinsam mit den zuständigen Bundesministerien sowie den Sozialpartnern und Sachverständigen aus der betrieblichen Praxis im Auftrag der Bundesregierung durchgeführt. Die modernisierte Ausbildungsordnung tritt mit der neuen Berufsbezeichnung "Kunststoff- und Kautschuktechnologe/-technologin" zum 1. August 2023 in Kraft.

Das Thema Digitalisierung wird vor allem durch erstmals angebotene Zusatzqualifikationen abgedeckt. Dazu wurden die bereits in den Metallberufen eingesetzten Zusatzqualifikationen "additive Fertigungsverfahren" und "Prozessintegration" in die neue Ausbildungsordnung übernommen. Durch die Ergänzung der Berufsbildposition 1 ("Unterscheiden, Zuordnen und Handhaben von polymeren Werkstoffen sowie von Zuschlag- und Hilfsstoffen") um die Themen "nachwachsende Rohstoffe" und "Recycling" wird das Thema "Nachhaltigkeit" integriert.

Alle Zusatzqualifikationen werden mit einem empfohlenen zeitlichen Umfang von jeweils acht Wochen vermittelt und in der Abschlussprüfung durch ein fallbezogenes Fachgespräch geprüft. Diese optionalen und gesondert zertifizierten Ausbildungsinhalte sind ein attraktives Angebot für Auszubildende, ihre Qualifikationen um neue, besonders zukunftsträchtige Kompetenzen zu erweitern. Darüber hinaus verbessern sie die Startmöglichkeiten für die berufliche Weiterbildung der Fachkräfte.

In der BIBB-Reihe "Ausbildung Gestalten" werden zurzeit gemeinsam mit Sachverständigen unter Federführung des BIBB Umsetzungshilfen für Ausbildungsverantwortliche erstellt.

Weitere Informationen:

Folgendes könnte Sie auch interessieren


AUBI-plus und „Karriere im Familienunternehmen“ starten Kooperation

AUBI-plus und „Karriere im Familienunternehmen“ starten Kooperation

Hüllhorst/München, 05.12.2025. Die AUBI-plus GmbH und „Karriere im Familienunternehmen", eine Initiative des Entrepreneurs Club e.K., geben ihre neue Kooperation bekannt. Ziel der Zusammenarbeit ist es, die berufliche Orientierung junger Menschen zu stärken, die duale Ausbildung zu fördern und Familienunternehmen als attraktive Ausbildungsbetriebe sichtbarer zu machen.

11. DEUTSCHES AUSBILDUNGSFORUM - Begeistern. Bilden. Binden.

11. DEUTSCHES AUSBILDUNGSFORUM - Begeistern. Bilden. Binden.

Hüllhorst / Bad Oeynhausen, 11.11.2025. Am 19. und 20. Mai 2026 findet in Bad Oeynhausen das 11. DEUTSCHE AUSBILDUNGSFORUM (DAF) statt. Das Event für mehr Qualität in der betrieblichen Ausbildung richtet sich an Ausbilder*innen aller Fachrichtungen, Berufe und Branchen. Unter dem Motto „Begeistern. Bilden. Binden." arbeiten die Teilnehmenden an aktuellen Herausforderungen in der betrieblichen Ausbildung und erwerben erprobtes Know-how von Top-Ausbildungsbetrieben.

Was tun, wenn die Abiturienten fehlen?

Was tun, wenn die Abiturienten fehlen?

Im Jahr 2026 werden in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein deutlich weniger Abiturientinnen und Abiturienten ihre Hochschulreife ablegen – ein Effekt der Rückkehr von G8 zu G9. Für Ausbildungsbetriebe bedeutet das: Der Wettbewerb um Nachwuchskräfte wird intensiver. Wer jetzt frühzeitig handelt, sich authentisch als attraktiver Arbeitgeber positioniert und moderne Recruiting-Wege nutzt, sichert sich einen entscheidenden Vorsprung. Der Artikel bespricht, wie Sie Ihre freien Ausbildungsplätze trotz kleinerer Abiturjahrgänge erfolgreich besetzen können.