Ausbilderinterview Nordex SE: Auszubildende individuell betreuen

Die Nordex SE wurde mit dem Gütesiegel BEST PLACE TO LEARN ausgezeichnet. Daraus motivierend hat das Unternehmen in einem Transferworkshop erste Impulse und Anregungen aus der Zertifizierung umgesetzt. Im Interview mit der AUBI-plus-Redaktion gibt Ausbildungsleiter Frank Ollwig spannende Einblicke in die Ausbildungsarbeit. Die Vergrößerung des Ausbilderpools und die bestmögliche Vorbereitung der Auszubildenden stehen dabei im Vordergrund.

Nachhaltig die Zukunft sichern: Ausbildung bei der Nordex SE [Bürgerwindpark
Nachhaltig die Zukunft sichern: Ausbildung bei der Nordex SE [Bürgerwindpark "Janneby" mit Delta4000-Baureihe] © Nordex SE

AUBI-plus: Nächstes Jahr erweitern Sie Ihre Ausbildungsstellen auf 80 Plätze. Das sind hervorragende Neuigkeiten! Lassen Sie uns gemeinsam auf die zurückliegende Zertifizierung blicken. Mit welchen Erkenntnissen und Anregungen für Ihre Ausbildungsarbeit gingen Sie damals aus dem Prozess heraus?

Frank Ollwig: Wir haben festgestellt, dass wir schon einiges richtig machen. Das hat uns sehr gefreut und wir sind stolz auf unser Team und unsere Auszubildenden. Dennoch wollen wir uns stetig verbessern und gehen jetzt verstärkt die Themen Kommunikation mit Kooperationspartnern und Schulen, internes Marketing und die Einführung einer Ausbildungssoftware an.

Stichwort „War for Talents“: Wie gelingt es Ihnen, die jungen Menschen zu erreichen?

Schwieriges Thema. Es wird immer kniffliger, junge Menschen zu erreichen, für eine Ausbildung zu begeistern und für uns zu gewinnen. Mittlerweile nutzen wir alle vorhandenen Mittel: Wir gehen an Schulen, bespielen Ausbildungsportale und sind neuerdings auch auf Social Media vertreten.

Besonders gut haben Sie in den Bereichen „Onboarding“, „Berufliches Lernen“ und „Ausbildung und Perspektiven“ abgeschnitten. Beim Onboarding trat bei den neuen Auszubildenden die feste Ansprechperson während der Probezeit positiv hervor. Wie gestalten Sie die Möglichkeiten dafür?

Es entspricht unserer Philosophie, unsere Auszubildenden so individuell wie möglich zu betreuen. Dabei bauen wir den Kontakt bereits während des Preboardings auf und bemühen uns, in der Willkommenswoche ein vertrauensvolles Verhältnis zu schaffen. Letztendlich ist das gute Miteinander ausschlaggebend für den Gesamterfolg des Unternehmens.

Auch bei den Kompetenzen des Ausbildungspersonals haben Ihre Azubis gute Bewertungen abgegeben. Insbesondere der Umgang mit Überstunden, offene Ohren und Konfliktlösungen wurden gelobt. Welche Leitlinien sind Ihnen bzw. dem Unternehmen wichtig?

Den Umgang mit Mehrarbeit, die Rechte der Auszubildenden und andere grundsätzliche Themen haben wir frühzeitig in einer Konzernbetriebsvereinbarung festgeschrieben. Für uns als Ausbildungsorganisation sind die Begegnungen auf Augenhöhe und ein vernünftiges Miteinander sehr wichtig, auch, um die Sozialkompetenzen der Auszubildenden zu fördern.

Sie hatten dieses Jahr einen Transferworkshop durchgeführt, um damalige Impulse und Anregungen aus der Zertifizierung umzusetzen. Was konnten Sie bereits auf den Weg bringen?

Konkret bereiten wir die Einführung der geplanten Ausbildungssoftware vor. Außerdem vergrößern wir den Pool an Ausbilderinnen und Ausbildern sowie Ausbildungsbeauftragten und organisieren die Schulungen dafür. Darüber hinaus arbeiten wir in strategischen Projekten in einem Netzwerk mit, um Auszubildende bestmöglich auf das Arbeitsleben vorzubereiten.

An welchen Stellen Ihrer Ausbildungsarbeit sehen Sie weiterhin Entwicklungspotenzial?

Ein Punkt, den wir ausbauen wollen, ist die Sichtbarkeit der Ausbildung innerhalb des Unternehmens. Des Weiteren möchten wir das Schulungsangebot für das Ausbildungspersonal steigern.

Ein Blick in die Ferne: Welchen Herausforderungen sehen Sie sich in der Ausbildungsarbeit in Zukunft gegenübergestellt?

Eine große Herausforderung ist, das immer unterschiedlicher werdende Einstiegsniveau der neuen Auszubildenden in Einklang zu bringen, um einen bestmöglichen Einstieg in das Arbeitsleben zu gewährleisten. Ein weiterer Punkt ist, der Ausbildung als solche wieder mehr Attraktivität zu verleihen, um dem Trend der Akademisierung entgegenzuwirken.

Welchen abschließenden Tipp können Sie ausbildungsplatzsuchenden Menschen mit auf den Weg geben?

Trotz der umfangreichen Informationsmöglichkeiten und regelmäßig stattfindenden Ausbildungsmessen, scheint die Orientierungslosigkeit in der Berufsfindungsphase jugendlicher Menschen anzuhalten. Unser Tipp an Ausbildungsplatzsuchende: Nutzt aktiv alle Informationsangebote (z. B. AUBI-plus), die heutzutage angeboten werden und lasst euch beraten.

Vielen Dank für das Interview und die spannenden Einblicke in Ihre Ausbildungsarbeit!


Über die Nordex SE

Die Entwicklung, Herstellung, Projektentwicklung und Wartung von Windenergieanlagen im Onshore-Bereich sind seit über 35 Jahre die Kernkompetenz und Leidenschaft der Nordex Group und ihrer weltweit mehr als 9.000 Mitarbeitenden.
Seit dem Zusammenschluss mit Acciona Windpower im Jahr 2016 ist die Nordex Group als Global Player einer der größten Hersteller von Windenergieanlagen weltweit.
Die Nordex Group produziert und verkauft hocheffiziente Windturbinen, die an Standorten mit unterschiedlichsten geografischen und klimatischen Bedingungen wirtschaftlich und nachhaltig Strom erzeugen.


Über das Gütesiegel BEST PLACE TO LEARN®

Das branchenübergreifend anerkannte Gütesiegel wird ausschließlich an Unternehmen vergeben, die im Zuge einer 360-Grad-Befragung zu über 70 Qualitätskriterien nachweisen, dass Sie ihre Nachwuchskräfte herausragend beruflich qualifizieren.

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