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Allrounder – das ist die richtige Beschreibung für Wirtschaftsingenieure und Wirtschaftsingenieurinnen, denn sie sind durch ihre breitgefächerte naturwissenschaftliche, ingenieurtechnische und betriebswirtschaftliche Ausbildung in nahezu allen Bereichen einsetzbar. Sie sollen an den Schnittstellen arbeiten, Spezialisten und Spezialistinnen der verschiedenen Fachdisziplinen verstehen und Brücken zwischen den einzelnen Bereichen schlagen. So wird nicht nur ingenieurtechnischer Sachverstand von ihnen verlangt, sondern auch ökonomisches Verständnis und die Fähigkeit, sich schnell in neue Gebiete einzudenken.
Der interdisziplinäre Diplomstudiengang vermittelt Kenntnisse und fachspezifische Methoden zur Behandlung und Lösung wissenschaftlicher, technischer und wirtschaftlicher Probleme, die den Übergang in die Berufswelt ermöglichen. Der Studiengang umfasst vier Semester Grundstudium und sechs Semester Hauptstudium. Im Grundstudium erlernen die Studierenden aller Studienrichtungen mathematische, natur-, ingenieur- und wirtschaftswissenschaftliche Grundlagen. Im 3. Semester erfolgt die Entscheidung für eine der sechs Studienrichtungen. Im Hauptstudium werden neben den wirtschaftlichen Modulen spezifische Kenntnisse der Vertiefungen vermittelt. Das erlernte Wissen wird im 7. Semester im Fachpraktikum angewendet. Hierbei wird eine berufstypische Aufgabe bearbeitet, die mit der Anfertigung eines großen Belegs wissenschaftlich vollendet wird. Die Beendigung des Studiums erfolgt mit dem Abschluss der Diplomarbeit im 10. Semester.
Studienrichtungen
Chemie- und Biotechnologie
Es handelt sich um eine naturwissenschaftliche Studienrichtung mit den zwei Vertiefungen Verfahrenschemie und Biotechnologie. Neue chemische und biotechnologische Stoffwandlungsprozesse voranzutreiben, eine nachhaltige Ressourcennutzung zu ermöglichen und das Verständnis naturwissenschaftliche Phänomene anzuwenden, sind spannende und anspruchsvolle Ziele für Studierende dieser Fachrichtung. Das wirtschaftliche Potential mikrobieller Prozesse für die Aufbereitung von Rohstoffen oder die Sanierung von schadstoffbelasteten Böden ist enorm und befindet sich in rasanter Entwicklung. Die chemische Industrie als energieintensiver Industriezweig benötigt neue Ansätze für die Bewältigung unserer Klimaziele. Nur mit der Kombination aus wirtschaftlichem und naturwissenschaftlichem Verständnis können solche gesellschaftlich bedeutenden Fragestellungen gelöst werden. Der Diplomabschluss befähigt zu interdisziplinärer Forschungstätigkeit in wissenschaftlich-technischen oder umweltnaturwissenschaftlichen bzw. biotechnologischen Bereichen.
Rohstoffgewinnung
Es handelt sich um eine geotechnische Studienrichtung mit den Vertiefungen Tagebau und Tiefbau sowie Tiefbohrtechnik, Erdöl, Erdgas. Im Bereich des Tagebau und Tiefbau werden immense Mengen Energierohstoffe (Kohle), Hartsteine (u.a. Granit), Erze, Salze etc. gefördert. Neben der Aufsuchung, Erschließung und Gewinnung der Rohstoffe gewinnt auch die Rekultivierung ehemaliger Industriestandorte eine steigende Bedeutung. Die Vertiefung Tiefbohrtechnik, Erdöl, Erdgas legt ihren Fokus auf die Öl- und Gasgewinnung. Der immer noch steigende Bedarf an diesen Rohstoffen soll durch moderne und umweltschonende Fördermethoden abgedeckt werden. Ein weiteres Anliegen ist der wirtschaftliche Durchbruch der Tiefenenergie zur Erzeugung von Strom und Warmwasser aus Erdwärme.
Maschinenbau und Energie
Es handelt sich um eine ingenieurtechnische Studienrichtung mit den Vertiefungen Maschinen und Anlagen sowie Energietechnik. Neben Dimensionierung und Konstruktion von Maschinen und Anlagen in allen Bereichen der Wirtschaft können prozesstechnische Fähigkeiten z.B. im Bereich der Aufbereitungstechnik erworben werden. Die Energietechnik beschäftigt sich mit Technologien, die notwendig sind um elektrische Energie, Wärme oder eine andere Energieform umweltschonend, effizient und wirtschaftlich bereitzustellen und zu nutzen.
Umwelt- und Verfahrenstechnik
Es handelt sich um eine prozessorientierte Studienrichtung mit den Vertiefungen Verfahrenstechnik, Keramik, Glas, Baustoffe sowie Umwelttechnik. Die Vertiefung Verfahrenstechnik legt ihren Fokus auf die physikalische, chemische und biologische Stoffwandlung. Die Ausbildung ist breit gefächert und vermittelt u.a. Kenntnisse von der Erzeugung und Nutzung von Wärme (z.B. in Kraftwerken) sowie der Herstellung verschiedenster Werkstoffe und Chemikalien (z.B. Kunststoffe). Dieses Wissen kann bei der Entwicklung umweltschonender und wirtschaftlicher Verfahren eingesetzt werden. Im Bereich Umwelttechnik können vertiefende Kenntnisse in den Bereichen regenerierbarer Energieträger, Bioverfahren in der Umwelttechnik, Stoffrecycling und Abfallwirtschaft erworben werden.
Werkstofftechnologie
Es handelt sich um eine metallurgische Studienrichtung mit den Vertiefungen Gießerei- und Umformtechnik sowie Werkstofftechnik, Stahl- und Nichteisenmetallurgie. Hochleistungsstähle im Automobil können im Notfall unser Leben retten, Leichtbauwerkstoffe sparen viele Millionen Tonnen Erdöl, moderne Kommunikationssysteme wären ohne Hochleistungswerkstoffe nicht denkbar. Um diese Produkte erzeugen zu können, müssen die Eigenschaften der verwendeten Werkstoffe auf die jeweilige Anwendung abgestimmt werden. Dafür ist es wichtig zu wissen, was die Werkstoffeigenschaften beeinflusst und wie Werkstoffe mit den gewünschten Eigenschaften hergestellt werden.
Infrastruktur- und Technologiemanagement
Es handelt sich um eine ingenieurtechnische Studienrichtung mit den Vertiefungen Infrastruktur- und Technologiemanagement. Die Vertiefung Infrastrukturmanagement legt ihren Fokus auf die konstruktive Herstellung von Verkehrswegen, insbesondere Straßen und Tunneln. Neben der Dimensionierung und Konstruktion von Straßen, Brücken und Tunneln können auch vertiefende Kenntnisse über baubetriebliche Aspekte erworben werden. Das Ziel des Technologiemanagements besteht in der Entwicklung bis hin zur Markteinführung und Etablierung neuer Produktionsverfahren. Schwerpunkt des Studiums bilden Fächer des Maschinenbaus und der Verfahrenstechnik unter Einbezug neuester Forschungsgebiete (z.B. Elektromobilität).
Berufsfelder
Universelle Einsatzmöglichkeiten in Großbetrieben sowie klein- und mittelständischen Unternehmen u.a. in den Branchen: Automobilindustrie & -zulieferindustrie, Grundstoffindustrie & Chemische Industrie, Maschinen- und Anlagenbau, Energieversorger, Bauwesen und Umweltschutz.
Die Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen haben vielseitige Berufsfelder. Typischer Einsatz zur technischen Problemlösung auf Basis betriebswirtschaftlicher Anforderungen u.a. in den Bereichen: Projektmanagement, Produktion / Fertigung, Transport / Verkehr / Logistik, Marketing / Vertrieb, Beratung und Controlling.