Sonderpädagogik (B.A.)
Sonderpädagogik (Bachelor)
Gegenstand des Faches
Behinderungen, Beeinträchtigungen, Benachteiligungen und Störungen betreffen sehr viele Menschen ganz unterschiedlicher Altersgruppen in unserer Gesellschaft. Mit Fragen der Bildung, Erziehung und Begleitung bei Behinderungen beschäftigt sich die Sonder- bzw. Heilpädagogik. Hier bestehen vielfältige Arbeits- und Einsatzmöglichkeiten sowie auch Forschungsfelder, von der Frühförderung über schulische Unterstützung und Hilfen, Arbeits- und Berufshinführung, Begleitung erwachsener Menschen mit Behinderungen sowie die Fragen und Probleme von Behinderungen im fortgeschrittenen Alter. Viele Menschen bringen ihr soziales Engagement in diese unterschiedlichen, Arbeitsfelder ein, die in einem breiten Spektrum sehr interessante berufliche Möglichkeiten eröffnen.Sonderpädagogik ist eine spezielle Subdisziplin der Erziehungswissenschaften. Dabei hat sie besondere Schwerpunktsetzungen: Im Bereich der Anthropologie untersucht sie, wie Behinderungen oder Beeinträchtigungen und Benachteiligungen entstehen können (medizinisch, soziologisch, psychologisch), und befasst sich mit entsprechenden Theorien (auch interdisziplinär) sowie Metatheorien.
Dabei diskutiert die Sonderpädagogik insbesondere das Phänomen „Erziehung“ unter erschwerten Bedingungen oder nach gescheiterter Erziehung. Ebenso ist der Aspekt der „Bildung“ zentral, wie er unter den Bedingungen von Behinderung, auch schwerer, angemessen und vollständig zu realisieren ist.
Neben der Theoriebildung ist ein zweiter Schwerpunkt die Methodik bzw. Didaktik. Erst hier ist eine Unterscheidung zwischen schulischer und außerschulischer Sonderpädagogik zu treffen: Während schulische Sonderpädagogik innerhalb des Systems Schule deren Pädagogik und Didaktik im Hinblick auf die Möglichkeiten der jeweiligen Schüler diskutiert, in Allgemeinen Schulen, Förderschulen sowie in inklusiven Schulen, zielt die außerschulische Sonderpädagogik auf die möglichst umfassende Teilhabe in die Gesellschaft, sei es im Bereich des Wohnens, der Arbeits- und Berufswelt und der Freizeit und sucht hier entsprechende professionelle methodische Handlungsansätze.
Schwerpunkte in Würzburg liegen im nachschulischen Bereich. „Selbstbestimmung und Autonomie in sozialer Teilhabe“ ist dabei sowohl in als auch außerhalb der Schule dabei das übergeordnete Ziel. Ein wichtiger Aspekt ist dabei auch die Abgrenzung zu, aber auch die Integration von therapeutischen Aspekten in die (sonder-)pädagogische Arbeit.
Die Forschung in der Sonderpädagogik ist äußerst vielfältig. Sie reicht von der Theoriebildung bis zur Anwendungsforschung, ist dabei also sowohl geisteswissenschaftlich als auch empirisch ausgerichtet, und häufig interdisziplinär. Entsprechend der Menschen, um die sich die Sonderpädagogik sorgt, ist die Forschung dabei tendenziell weniger generalisierend als individualisierend und versucht, die Situationen einzelner Menschen zu verstehen und zu achten.
Informationen zum Studium Bachelor of Arts Sonderpädagogik
Der Bachelor-Studiengang bereitet auf sonderpädagogische Aufgabenfelder außerhalb der Schule vor (z.B. Frühe Bildung, Wohnen, Arbeiten, Erwachsenenbildung). Er wird in zwei Varianten angeboten:
- Nebenfach mit 60 ECTS: Dieses Nebenfach bietet eine breite, fachrichtungsübergreifende Qualifizierung und muss mit einem der 120-ECTS-Hauptfächer aus dem Angebot der Universität Würzburg kombiniert werden (z.B. Pädagogik, Musikpädagogik, Philosophie).
- Hauptfach mit 75 ECTS: Dieses Hauptfach muss mit einem weiteren 75-ECTS-Hauptfach aus dem Angebot der Universität Würzburg kombiniert werden (z.B. Pädagogik, Musikpädagogik, Philosophie, ev. Theologie, Europäische Ethnologie/Volkskunde etc.). Im Hauptfach „Außerschulische Sonderpädagogik“ wählen Sie innerhalb Ihres Studiums einen Wahlpflichtbereich aus einer der sechs Fachrichtungen (Pädagogik bei Lernbeeinträchtigungen, Pädagogik bei körperlichen und komplexen Behinderungen, Sprachheilpädagogik, Pädagogik bei Geistiger Behinderung, Pädagogik bei Verhaltensstörungen, Pädagogik bei Sehbeeinträchtigungen einschließlich inklusiver Pädagogik)
Welche Fächer miteinander studierbar sind, lässt sich aus der Übersicht über die Kombinationsmöglichkeiten entnehmen.
Welche Module durchlaufen werden müssen, ist in den jeweiligen Fachspezifischen Bestimmungen zur Allgemeinen Studien und Prüfungsordnung (ASPO) festgelegt.
Berufliche Perspektiven nach dem Studium
Der Bedarf an qualifizierten Sonderpädagogen mit BA und MA ist in den sehr vielfältigen Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen oder Beeinträchtigungen hoch, auch wenn noch nicht beurteilt werden kann, wie sich dieses neue Studium auf dem Arbeitsmarkt durchsetzen wird. Diese Abschlüsse sind sehr selten, zumeist bewerben sich Sozialpädagogen auf diese Stellen.Tätigkeitsfelder für BA-Absolventen sind in allen sonderpädagogischen und inklusiven Tätigkeitsfeldern zu sehen, von der Frühförderung über das Kindheits- und Jugendalter, den Institutionen im Bereich Arbeit, Wohnen, Freizeit, Beratung bis hin zu Einrichtungen für alte Menschen mit Behinderungen und Beeinträchtigungen.
Der MA wird inhaltlich enger gefasst und lässt eine Schwerpunktsetzung auf die Bereiche Wohnen (stationär sowie ambulant), Arbeits- und Berufsförderung oder Beratung zu. Es kann erwartet werden, dass Absolventen mit MA vorwiegend für Stellen mit Führungsaufgaben in Frage kommen.
Weitere Informationen zum Studiengang
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