Philosophie (M.A.)
Philosophie (Master)
Gegenstand des Faches
Das Studienfach Philosophie befasst sich mit den grundlegenden Bedingungen des menschlichen Denkens, Erkennens und Handelns, den allgemeinen Strukturen der Wirklichkeit sowie der Geschichte der Reflexion über den Menschen und die Welt. Es analysiert die Struktur der Methoden und Ergebnisse der Einzelwissenschaften, ebenso wie ihre gesellschaftliche Bedingtheit und Relevanz.Neben den unerlässlichen Grundkenntnissen in Bezug auf die klassischen Fragen und Texte der Philosophie vermittelt das Studium der Philosophie auch die grundsätzliche Fähigkeit zu einer kritischen Reflexion auf die Möglichkeiten und Grenzen menschlicher Erkenntnis, auf das Verhältnis des Menschen zu seiner Umwelt und Gesellschaft und auf die Ansprüche der Wissenschaften.
Das Fach Philosophie an der Universität Würzburg untergliedert sich in die theoretische Philosophie, die sich mit den Bedingungen und Möglichkeiten von Erkenntnis befasst, und die praktische Philosophie, der es um die Bedingungen und Normen menschlichen Handelns und Zusammenlebens geht. In beiden Bereichen müssen sich gegenwärtige Positionen und Argumente stets im Vergleich mit konkurrierenden Entwürfen in Vergangenheit und Gegenwart bewähren. Deshalb ist der dritte Kernbereich des Faches die Geschichte der Philosophie. Der Bezug auf die Geschichte dient einerseits als Prüfstein, andererseits zur Erhellung der Geschichtlichkeit und Begründungsbedürftigkeit gegenwärtiger philosophischer Fragen und Antworten.
Das Studienfach thematisiert zu diesem Zweck philosophische Positionen in Geschichte und Gegenwart sowohl in systematischer Hinsicht, als auch in ihrem konkreten historischen Kontext. Daher ist die stets erneute Interpretation klassischer wie zeitgenössischer Texte und Positionen ebenso wie die Reflexion auf die Bedingungen und Strukturen historischer Zusammenhänge ein Gebiet philosophischer Arbeit, das für die systematische Auseinandersetzung mit aktuellen Ergebnissen der Einzelwissenschaften und praktischen Herausforderungen der Gegenwart unverzichtbar ist.
Sofern die Philosophie sich als wissenschaftliche Voraussetzung kultureller, gesellschaftlicher und historischer Grundorientierung versteht, vermag die philosophische Ausbildung das Selbstverständnis von Individuen, Gruppen, Gesellschaften und Kulturen zu beeinflussen. Überdies befähigt die Philosophie dazu, Bedingungen und Konsequenzen von Detailwissen des medialen Wissenspools zu analysieren und zu nutzen. Insofern schafft sie grundlegende Voraussetzungen zur Bewältigung sich wandelnder und zunehmend unspezifischer werdender Herausforderungen des gesellschaftlichen und Berufslebens.
Eine wesentliche Konsequenz dieser Zielstellung ist die obligatorische Auflage, dass Philosophie im Bachelor und im Lehramt nur in Verbindung mit einem weiteren Fach studiert werden kann, um die Problemnähe zur Wirklichkeit wissenschaftlicher Handlungsfelder zu gewährleisten. Schließlich kann auch das zweite Studienfach von der ebenso elementaren wie generalistischen Ausrichtung der Philosophie profitieren. Denn als Reflexionsfach, das die grundsätzliche Auffassung von Wissenschaft ebenso thematisiert wie die Anwendung wissenschaftlicher Methoden und das Verhältnis der Einzelwissenschaften zueinander, ist die Philosophie eine wichtige Ergänzung zu allen einzelwissenschaftlichen Studienfächern.
Die Forschung in der Philosophie an der Universität Würzburg ist in drei Bereichen besonders intensiv: Phänomenologie; antike, arabische und mittelalterliche Philosophie; Sozialphilosophie und Ethik.
Informationen zum Studium Master of Arts Philosophie
Philosophie kann im Rahmen eines Einzelfach-Masters (Erwerb von 120 ECTS) oder eines Zwei-Hauptfächer-Masters (45/45 ECTS) studiert werden. Im letzteren Fall kann jedes 45-Punkte-Fach mit Ausnahme des Faches "Philosophie und Religion" als Kombinationsfach gewählt werden. Die Regelstudienzeit beträgt vier Semester.Das Master-Studium der Philosophie bereitet auf die wissenschaftliche Forschung im Fachgebiet Philosophie vor. Es bereitet insbesondere auf die Promotion zum Dr. phil. vor. Das Studium vermittelt vertiefte Kenntnis philosophischer Theorien aus den Bereichen der Theoretischen und Praktischen Philosophie, ein umfassendes Verständnis der philosophischen Methoden sowie ein vertieftes philosophiehistorisches Wissen. Es befähigt den Absolventen bzw. die Absolventin, Probleme auf Gebieten der Forschung, Lehre und der kulturellen Praxis wissenschaftlich und eigenständig zu behandeln. Die Studierenden lernen, forschungsorientierte Diskurse in der aktuellen und der historischen Philosophie zu verstehen und sie auf spezifische Problemstellungen zu übertragen. Dabei wird vor allem auch zu eigenständiger Planung und Durchführung wissenschaftlicher Forschungsprojekte angeleitet und die Fähigkeit zu deren Auswertung, Darstellung und Interpretation vermittelt.
Zulassungsvoraussetzungen
Um ein Masterstudium aufnehmen zu können, ist ein erfolgreich absolviertes Erststudium (in der Regel ein Bachelor) Voraussetzung. Außerdem müssen bestimmte fachliche Zulassungsvoraussetzungen erfüllt sein, d.h. Sie müssen über bestimmte fachliche Kompetenzen in einem gewissen Umfang (ECTS) verfügen.Berufliche Perspektiven nach dem Studium
Philosophen und Philosophinnen befassen sich mit den geistigen Grundlagen und Bedingungen menschlicher Existenz. Im Hochschulbereich beschäftigen sie sich mit bestehenden Theorien und Systemen und entwickeln diese weiter. In außeruniversitären Berufen bringen sie in die jeweilige Tätigkeit philosophische Inhalte ein und analysieren Aufgaben aus ethischer Perspektive.Philosophen und Philosophinnen arbeiten an Hochschulen, in Organisationen und Verbänden, bei Verlagen, Bibliotheken oder als Journalisten bzw. Journalistinnen. Auch Öffentlichkeitsarbeit sowie Erwachsenenbildung sind mögliche berufliche Einsatzfelder. Darüber hinaus können sie in Werbeagenturen, in der öffentlichen Verwaltung, etwa in Kulturämtern, sowie in der Beratung beschäftigt sein.
Ein typisches Berufsbild des „Philosophen“ gibt es nicht; das Hauptbetätigungsfeld liegt traditionell in der wissenschaftlichen Arbeit an Hochschulen und Forschungsinstituten. Durch ihre breit angelegte Ausbildung erwerben Philosophiestudierende aber formale Kompetenzen, die in vielen Berufen benötigt werden: Dazu zählen beispielsweise die Erfassung komplexer Texte und Themen, logische Argumentation und die Fähigkeit zu klarem Ausdruck. Dadurch haben Philosophieabsolventen eine gute Startposition für verschiedene, mehr oder weniger fachferne Aufgabenbereiche, beispielsweise in:
- Wirtschaft (Unternehmensberatung, Coaching)
- Bildungseinrichtungen (Schule, Erwachsenenbildung)
- Medien (Verlage, Zeitungen, Zeitschriften, Rundfunk, Fernsehen).
Hier erfordert der Berufseinstieg frühzeitige Orientierung, Selbstständigkeit und Eigeninitiative. Praktika während des Studiums, Kontaktpflege und der Erwerb von Zusatzqualifikationen (z.B. EDV-Kompetenzen) sind empfehlenswert.
Weitere Informationen zum Studiengang
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