Medienkommunikation (Bachelor)
Gegenstand des Faches
Moderne Gesellschaften sind ohne Medien kaum denkbar. Immer mehr Aufgaben werden mit technischen Informations- und Kommunikationsmedien durchgeführt. Mögliche Aufgabenfelder kann man sowohl in sozial als auch in wirtschaftlich relevanten Bereichen ausmachen, wie z.B. der Unterhaltung und Information, der Bildung und der Werbung, der Produktentwicklung und -fertigung sowie der Robotik. Medienkommunikation ist ein interdisziplinärer Studiengang. Die verschiedenen Disziplinen bieten unterschiedliche Perspektiven auf eine spannende Vielzahl an Gegenstandsbereichen
Die Medienpsychologie vermittelt Studierenden, wie Menschen Medieninhalte und -formate wahrnehmen und verarbeiten sowie auch, welche Wirkungen Medien haben können. Im Mittelpunkt stehen z.B. das Unterhaltungserleben und emotionale Prozesse bei Hollywood-Blockbustern, aber auch sozio-emotionale Prozesse im Umgang mit Games oder Robotern. Auch Wirkungen und Folgen der Kommunikation im Web 2.0 (Social Media, wie Facebook) oder der internen Kommunikation in Organisationen werden betrachtet.
Die Medien- und Wirtschaftskommunikation versucht darüber hinaus, diese Prozesse in einem breiteren gesellschaftlichen und marktwirtschaftlichen Kontext zu sehen. Studieninhalte sind hier z.B. die Wirkung von Werbung oder von Musik, aber auch das deutsche Mediensystem oder die Funktionsweise des Werbemarktes.
Der Lehrstuhl Kommunikationspsychologie und Neue Medien beschäftigt sich in der Lehre mit der Psychologie der Online- und Mobilkommunikation. Hier stehen Fragen nach der Nutzung und Wirkung von digitalen Medien im Vordergrund. Studierende lernen hier z.B. mit welchen Mitteln es sozialen Netzwerkseiten (z.B. Instagram oder Facebook) gelingt, Nutzerinnen und Nutzer an sich zu binden. Aktuelle Themen wie Fake News, Verschwörungstheorien im Netz oder 'Handynutzung und Lebenszufriedenheit' werden wissenschaftlich fundiert vermittelt.
Als vierte Disziplin lehrt die Medieninformatik den technischen Hintergrund digitaler Medien und vermittelt deren Digitalisierung, Speicherung, und Verarbeitung. Ein Schwerpunkt der Medieninformatik liegt im Bereich intelligenter virtueller Agenten und auf der Interaktion mit sozialen Robotern. Neben Grundlagen der Medieninformatik erhalten Studierende einen Einblick in die Konzeption und Programmierung neuartiger Interaktionsmedien. Wie animierte ich virtuelle Agenten? Wie interagiere ich in virtuellen Welten? Wie werden soziale Roboter emotional gestaltet?
Insgesamt zeichnet sich der Studiengang durch eine stark psychologisch-sozialwissenschaftlich orientierte Ausbildung aus, welche durch die informatische Komponente der Medien ergänzt wird.
Informationen zum Studium Bachelor of Science Medienkommunikation
Der modular aufgebaute Bachelor-Studiengang ist auf sechs Semester angelegt.
Medienkommunikation kann in Würzburg als Einzelfach ohne Nebenfächer studiert werden. Das Studium besteht aus dem Pflichtbereich (130 ECTS-Punkte), dem Wahlpflichtbereich (20 ECTS-Punkte), den Schlüsselqualifikationen (20 ECTS-Punkte) und der Abschlussarbeit (10 ECTS-Punkte).
Im Bachelor-Studiengang erwerben die Studierenden fundierte methodische Kenntnisse und eine breite inhaltliche Basis aus der Perspektive verschiedener Disziplinen. Sie werden mit den grundlegenden Inhalten und wissenschaftlichen Konzepten der verschiedenen Teilgebiete der Medienkommunikation vertraut gemacht. Allgemeine, methodische und inhaltliche Kompetenzen werden vermittelt.
Im Wahlpflichtbereich können die Studierenden erste Schwerpunkte nach ihren persönlichen Interessen und Neigungen setzen. Im Rahmen eines berufsorientierenden Praktikums findet ein erster Kontakt mit der Arbeitswelt statt. Auf diese Weise stattet dieses Studium die Studierenden mit einer soliden Qualifikation für ein breites Spektrum an Berufsfeldern aus. Darüber hinaus legt der Bachelor-Studiengang auch die Grundlagen für den Master-Studiengang. Dieser bereitet verstärkt auf eine wissenschaftliche Tätigkeit vor, erweitert aber zudem auch die beruflichen Qualifikationen.
Durch eine Abschlussarbeit im Bachelor of Science zeigen die Studierenden, dass sie in einem thematisch und zeitlich begrenzten Umfang in der Lage sind, eine Aufgabe aus der Medienkommunikation insbesondere nach den erlernten Methoden und wissenschaftlichen Gesichtspunkten unter Anleitung weitgehend selbstständig zu bearbeiten.
Als empirisch-wissenschaftlich orientierter Studiengang legt die Medienkommunikation außerdem besonders Wert auf eine fundierte Ausbildung in Statistik und Methoden der Medienforschung. Direkten Bezug zum Berufsleben stellen das Praktikumsmodul sowie einzelne Praxisveranstaltungen her und sorgen für eine hohe Employability der Absolventen.
Der Studiengang setzt sich aus klassischen Lehrveranstaltungen wie Vorlesungen und Seminaren, Projektarbeiten in Kleingruppen und Praktika zusammen. In einem Praktikum sind erste Kontakte zu potentiellen Arbeitgebern möglich. Auf Grund der großen Nachfrage nach Fachkräften im Bereich Kommunikation und Medien bestehen gute Berufsaussichten für Absolventen des Studiengangs Medienkommunikation. Zusätzlich bietet der konsekutive Masterstudiengang eine Möglichkeit, erworbene Kenntnisse über den Bachelor hinaus zu vertiefen.
Berufliche Perspektiven nach dem Studium
Der sechssemestrige Bachelor-Studiengang Medienkommunikation führt zu einem ersten praxisorientierten, berufsqualifizierenden Abschluss für ein breites Spektrum an medienbezogenen Berufen in unterschiedlichen Institutionen und in der Privatwirtschaft.
Durch die Vermittlung der Kerninhalte des Studiengangs erhalten die Absolventinnen/Absolventen eine umfangreiche Ausbildung, die sie u.a. für die Bereiche Public Relations, innerbetriebliche Kommunikation, Intranet, Gestaltung medialer Produkte, Online-Marketing, Online-Journalismus, Rundfunk und Fernsehen, Marktforschung und Evaluation etc. qualifiziert.
Die Absolventinnen/Absolventen haben im Rahmen dieses fachwissenschaftlichen, vielseitig anschlussfähigen Studienangebots eine erste berufsbefähigende wissenschaftliche Ausbildung erhalten. Dies versetzt sie in die Lage, flexibel auf den Bedarf des Arbeitsmarkts in diversen Berufsfeldern zu reagieren.
Praktika bieten die Möglichkeiten, in verschiedene Berufe hinein zu schnuppern. Daher sind im Studium mindestens acht Praktikumswochen einzubringen. Die Auswahl der möglichen Praktikumsfelder (https://www.hw.uni-wuerzburg.de/mk/praktikum/) gibt auch einen Überblick über die zukünftigen Tätigkeitsbereiche der Absolventen und Absolventinnen der Medienkommunikation:
- Medienmanagement/Medienwirtschaft
- Organisationskommunikation (intern/extern)
- Marketing-, Werbe- und Markenkommunikation
- Journalismus
- Medien-, Meinungs- und Marktforschung
- Digitale Medienproduktion
- Human Factors Consulting
Darüber hinaus legt der Bachelor die Grundlagen für den Master, der dann zu einer qualifizierten beruflichen Tätigkeit sowie einer wissenschaftlichen Laufbahn befähigt.
Weitere Informationen zum Studiengang